Die Facharztausbildung Endokrinologie und Diabetologie ist eine von 10 möglichen Weiterbildungen zum/zur Facharzt/-ärztin im Gebiet Innere Medizin. Die Endokrinologie (von altgriechisch ἔνδον endon, ‚innen‘, κρίνειν krinein, ‚abscheiden, absondern‘, und -logie) ist die „Lehre von der Morphologie und Funktion der Drüsen mit innerer Sekretion (Endokrine Drüsen) und der Hormone“. Der Begriff wurde 1909 von Nicola Pende (1880–1970) erstmals benutzt. Diabetologie ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit der Behandlung des Diabetes mellitus beschäftigt. Diese Volkskrankheit ist ein Risikofaktor für eine Vielzahl von Erkrankungen, sodass eine kompetente Behandlung die Lebensqualität der Betroffenen enorm steigern kann.
Inhaltsverzeichnis
Besonders enge Zusammenarbeit besteht mit der Kinder- und Jugendmedizin, etwa bei Wachstumsstörungen, der Gynäkologie bei Kinderwunsch oder auch der Chirurgie, wenn es beispielweise um die Entfernung von Tumoren geht. Die zunehmende Anzahl von an Diabetes erkrankten Menschen macht Endokrinologen/-innen und Diabetologen/-innen in Zukunft noch gefragter.
Facharztausbildung Endokrinologie und Diabetologie im Überblick
- Anzahl Fachärztinnen und -ärzte: Die Endokrinologie und Diabetologie ist ein eher kleiner Schwerpunktbereich der Inneren Medizin. In Deutschland gibt es Stand 12/2021 insgesamt 220 berufstätige Endokrinologen/innen und Diabetologen/-innen nach neuer Weiterbildungsordnung, hinzu kommen 91 nach früherer Regelung. In einer Praxis ambulant arbeiten 148, stationär in einem Krankenhaus arbeiten 154.
- Geschlechtsverteilung: 168 der 311 ausgebildeten Endokrinologen/-innen und Diabetologen/-innen sind Frauen. Das entspricht einem Anteil von rund 54 Prozent.
- Dauer: Insgesamt dauert die Facharztausbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie 6 Jahre.
Das Spannende an der Facharzt-Weiterbildung in der Endokrinologie ist die Bandbreite der Krankheitsbilder. Im Gegensatz zum Alltag anderer Fachärztinnen/Fachärzte für Innere Medizin aus den Fachbereichen Kardiologie oder Gastroenterologie, bei denen auf invasivere Untersuchungsmethoden wie Angiographien oder Prozeduren wie Darmspiegelungen zurückgegriffen wird, ist die Endokrinologie und Diabetologie eher auf Blutanalysen und bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen spezialisiert. Mehr zum Alltag im Fachgebiet in unserer ausführlichen Beschreibung der Facharztrichtung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie.
Weiterbildung zum Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie – Voraussetzungen
Um eine Facharztausbildung zu beginnen, muss zunächst das sechsjährige Medizinstudium erfolgreich absolviert werden. Danach ist der/die Mediziner/in mit dem Erhalt der Approbation berechtigt, den Titel Arzt/Ärztin zu tragen. Anschließend beginnt die Tätigkeit als Assistenzarzt/-ärztin (Arzt/Ärztin in Weiterbildung).
Nach Abschluss der mehrjährigen Facharztausbildung wird der Facharzttitel im Bereich Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie erlangt. Mehr Infos dazu und zu anderen Fachrichtungen gibt es in unserer Übersicht Facharztausbildung.
Dauer der Facharztausbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
Während der Zeit der Facharztausbildung spezialisiert man sich im Fachgebiet Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie und erlernt dabei die zur selbstständigen Berufsausübung nötigen Kenntnisse. Die Weiterbildungszeit für Endokrinologen/-innen beträgt 72 Monaten (6 Jahre) und wird an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert. Davon müssen abgeleistet werden:
- 36 Monate in Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie
- davon 24 Monate in der stationären Patientenversorgung
- 24 Monate in mindestens zwei anderen Facharztkompetenzen des Gebiets
- 6 Monate in der Notfallaufnahme
- 6 Monate in der Intensivmedizin
Weiterbildungsinhalte der Facharztausbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
Folgende Inhalte sind in der Weiterbildung zum/zur Facharzt/-ärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie zu durchlaufen (die Zahlen in Klammern benennen die jeweiligen Richtzahlen).
Übergreifende Inhalte im Gebiet Innere Medizin
- Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
- Beratung bezüglich gesundheitsfördernder Lebensführung
- Schulung bei ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen
- Begutachtung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit
- Begutachtung der Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung
- Begutachtung der Pflegebedürftigkeit
- Beratung und Führung Suchtkranker sowie Suchtprävention
- Grundlagen der medikamentösen Tumortherapie
- Basisbehandlung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
- Beratung zu Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten einschließlich Organspende
Fachgebundene genetische Beratung
- Grundlagen hereditärer und multifaktorieller Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen
- Interpretation und Aussagekraft genetischer Untersuchungsergebnisse (Sensitivität, Spezifität, prädiktiver Wert)
- Methodische, psychosoziale und ethische Aspekte der genetischen Beratung und Diagnostik einschließlich pharmakogenetischer Tests
- Erkennung fachbezogener genetisch bedingter Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen
- Fachgebundene genetische Beratung bei diagnostischer und prädiktiver genetischer Untersuchung
Notfall- und intensivmedizinische Maßnahmen im Gebiet Innere Medizin
- Stufendiagnostik und Therapie bei akut einsetzenden Leitsymptomen, z. B. Dyspnoe, Thoraxschmerz, Bauchschmerz, passagere und persistierende Bewusstseinsstörungen, Fieber, Erbrechen, Durchfall
- Diagnostik und Therapie akuter und vital bedrohlicher Erkrankungen und Zustände, insbesondere
- respiratorische Insuffizienz
- Schock
- kardiale Insuffizienz
- akutes Nierenversagen
- sonstiges Ein- und Mehrorganversagen
- Koma und Delir
- Sepsis
- Intoxikationen
- Kardiopulmonale Reanimation
- Intensivmedizinische Behandlung von Patienten mit Funktionsstörungen von mindestens zwei vitalen Organsystemen
- Analgosedierung von intensivmedizinischen Patienten
- Atemunterstützende Maßnahmen bei intubierten und nicht-intubierten Patienten einschließlich Beatmungsentwöhnung bei langzeitbeatmeten Patienten
- Differenzierte Beatmungstechniken
- Therapie von Stoffwechselentgleisungen
- Notfallsonographie
- Notfallbronchoskopie
- Passagere Schrittmacheranlage
- Punktions- und Katheterisierungstechniken, insbesondere
- zentralvenöse Zugänge
- arterielle Gefäßzugänge
- Endotracheale Intubation
Infektionen im Gebiet Innere Medizin
- Meldepflichten gemäß Infektionsschutzgesetz
- Vorsorge und Behandlung häufiger Infektionskrankheiten
- Management bei therapieresistenten Erregern
Funktionelle Störungen im Gebiet Innere Medizin
- Basisbehandlung psychosomatischer Krankheitsbilder
- Krisenintervention unter Berücksichtigung psychosozialer Zusammenhänge
Diagnostische Verfahren im Gebiet Innere Medizin
- Durchführung von ultraschallgestützten Punktionen bei Pleuraerguss und Aszites
- B-Modus-Sonographie der Schilddrüse
- Elektrokardiogramm
- Langzeit-Elektrokardiogramm
- Ergometrie
- Langzeitblutdruckmessung
- CW-, PW-, Duplex-, Farbduplex-Sonographie der Arterien und Venen
- B-Modus-Sonographie der peripheren Arterien und Venen
- B-Modus-Sonographie des Abdomens und Retroperitoneums einschließlich der Nieren und ableitender Harnwege (400)
- Spirometrische Untersuchung der Lungenfunktion
- Indikationsstellung und Befundinterpretation von Röntgen-Thorax-Untersuchungen
- Differentialdiagnosen atopischer Erkrankungen
Therapeutische Verfahren im Gebiet Innere Medizin
- Durchführung von Entlastungspunktionen und Drainagen bei Pleuraerguss und Aszites
- Enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik mit Berechnung des Energie- und Nährstoffbedarfs sowie Erstellen eines Ernährungsplans
- Infusionstherapie
- Transfusions- und Blutersatztherapie
Basisbehandlungen internistischer Bereiche
Angiologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen von Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäßen
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen von Arterien, Venen, Kapillaren und Lymphgefäßen
Gastroenterologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege
- Internistische Basisbehandlung von Krankheiten der Verdauungsorgane sowie der exokrinen Verdauungsdrüsen und ihrer Ableitungswege
Geriatrische Basisbehandlung
- Spezielle geriatrische Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel der Erhaltung und Wiederherstellung größtmöglicher Selbstständigkeit
- Behandlung von Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters einschließlich interdisziplinärer Aspekte bei Multimorbidität
Hämatologische und onkologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden und lymphatischen Organe, des Immunsystems, der Hämostase sowie von malignen Neoplasien
Kardiologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs
Nephrologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenaler Komplikationen
- Internistische Basisbehandlung von akuten und chronischen Nierenkrankheiten sowie deren extrarenale Komplikationen
Pneumologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation der Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
- Internistische Basisbehandlung von Erkrankungen der Atemwege, der Lunge, des Lungenkreislaufs, des Mediastinum, der Pleura, der Atempumpe einschließlich schlafbezogener Atmungsstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestationen pulmonaler Erkrankungen
- Grundlagen allergologischer Erkrankungen
Rheumatologische Basisbehandlung
- Weiterführende Diagnostik, Therapie und Rehabilitation entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen sowie entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Internistische Basisbehandlung von entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen sowie entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparate
Endokrinologie und Diabetologie
- Prävention, Differentialdiagnose, Therapieoptionen und Rehabilitation von endokrinologischen und Stoffwechselerkrankungen
- Transition im Kontext angeborener und im Kindesalter erworbener endokrinologischer und Stoffwechselerkrankungen
- Vorbeugung, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Knochenstoffwechsels, insbesondere Osteoporose, Osteomalazie und metabolische Knochenerkrankungen
- Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen hormonbildender, orthotop oder heterotop gelegener Drüsen, insbesondere
- Schilddrüse
- Hypophyse
- Nebennieren
- Nebenschilddrüse
- weibliche und männliche Gonaden
- endokrines Pankreas einschließlich Glucosestoffwechsel
- Endokrinium des Gastrointestinaltraktes und der Lunge
- Behandlung von Störungen des Fett- und Energiestoffwechsels
- Behandlung von endokrinen und neuroendokrinen Tumoren sowie von paraneoplastischen Hormonproduktionsstellen
- Behandlung endokriner Fertilitätsstörungen
- Behandlung von Malnutrition einschließlich endokriner Folgeerkrankungen
- Vorbeugung, Diagnostik und Therapie der Adipositas und ihrer Folgeerkrankungen einschließlich Indikation und Weiterbehandlung nach bariatrischer Chirurgie
- Endokrine Folgen von Essstörungen
- Molekulargenetische Diagnostik von benignen und malignen endokrinologischen Erkrankungen
- Indikationsstellung und Befundinterpretation molekulargenetischer Untersuchungen
- Behandlung von endokrinologischen Erkrankungen in der Schwangerschaft
- Einfluss des Lebensalters auf Endokrinium und Stoffwechsel
- Vorbeugung, Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus einschließlich der Komplikationen, diabetes-assoziierter Erkrankungen sowie sekundärer Diabetesformen, davon
- Mono- und Kombinationstherapien
- Insulintherapie, davon Therapie von Patienten mit Typ 1 Diabetes
- Therapie von Patienten mit Typ 2 Diabetes
- Therapie von Patienten mit diabetischem Fuß-Syndrom, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit (40)
- Therapie in der Schwangerschaft (40)
- Therapie von Patienten mit Insulinpumpe und kontinuierlicher Glucosemessung (20)
- Perioperatives oder periinterventionelles Diabetesmanagement
- Erstellung von Ernährungsplänen bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 Diabetes
- Durchführung strukturierter Schulungskurse für Typ 1 und Typ 2 Diabetiker mit und ohne Komplikationen, für schwangere Diabetikerinnen sowie Schulungen zur Hypoglykämie-Wahrnehmung und zu diabetes-assoziierten Erkrankungen (50)
- Mitwirkung bei der interdisziplinären Behandlung bei diabetesassoziierten Folgeerkrankungen
- Diagnostik und Therapie des endokrin bedingten Hypertonus und dessen Folgen
- Durchführung strukturierter Schulungen für Patienten mit arterieller Hypertonie
- Durchführung strukturierter Schulungen für Patienten mit Erkrankungen der Nebenniere, der Hypophyse, mit endokrinen und neuroendokrinen Tumoren
- B-Modus und Duplex-Sonographie der Schilddrüse (150)
- B-Modus-Sonographie der Gesichts- und Halsweichteile einschließlich Nebenschilddrüsen (100)
- B-Modus-Sonographie der männlichen Urogenitalorgane (200)
- Indikationsstellung und Durchführung der ultraschallgestützten Punktionen der Schilddrüse
- Indikation, Durchführung und Befunderstellung von Osteodensitometrien (50)
- Indikation und Befundinterpretation weiterer bildgebender Verfahren
- Prinzipien der laborchemischen Präanalytik, Kontrolle von Testbedingungen, Validierung von Laborbefunden und Postanalytik, Plausibilitätskontrolle und Befunderstellung
- Grundsätze des Labormanagements
- Durchführung instrumenteller und bioanalytischer Methoden, insbesondere Photometrie, Spektrometrie sowie immunochemische Verfahren, z. B. Immunoassays zur qualitativen und quantitativen Bestimmung von Hormonen, Substraten und Metaboliten, Enzymen, Rezeptoren und Antikörpern
- Stimulations- und Suppressionstests einschließlich nachfolgender Hormonmessung
- Mitwirkung bei venösen Stufenkathetern von endokrinen Organen einschließlich Interpretation
- Interdisziplinäre Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren einschließlich der Nachsorge bei endokrinologischen und diabetologischen Erkrankungen
- Ernährungsberatung und Diätetik, sozialmedizinische Beratung, Planung und Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen sowie Langzeitbetreuung bei endokrinologischen und diabetologischen Erkrankungen
- Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung
- Behandlung endokriner Notfälle
- Behandlung diabetologischer Notfälle einschließlich ketoazidotisches/hyperosmolares Koma und Hypoglykämie
- Vor- und Nachsorge von Hormon- und Stoffwechselstörungen bei organtransplantierten Patienten
Strahlenschutz
- Grundlagen der Strahlenbiologie und Strahlenphysik bei der Anwendung ionisierender Strahlen am Menschen
- Grundlagen des Strahlenschutzes beim Patienten und Personal einschließlich der Personalüberwachung und des baulichen und apparativen Strahlenschutzes
- Voraussetzungen zur Erlangung der erforderlichen Fachkunden im gesetzlich geregelten Strahlenschutz
Facharztausbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie – Logbuch
Das Ausbildungslogbuch ist wie auch in anderen Fachbereichen ein verpflichtender Bestandteil der Facharztausbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie.
Nach dem erfolgreichen Durchlaufen aller verpflichtenden Rotationen der Weiterbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, muss es komplett ausgefüllt und unterschrieben an die zuständige Ärztekammer geschickt werden. Das Logbuch dient während der Weiterbildung als Leitfaden, um die nötigen Erfahrungen und praktischen Fähigkeiten zu erlernen und zu dokumentieren. Die Bundesärztekammer bietet ein Muster-Logbuch Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie zum Download an.
eLogbuch für Endokrinologie und Diabetologie
Für alle Weiterbildungsanfänger seit 2020 ist ein elektronisches Logbuch verpflichtend. Dies soll die Dokumentation erleichtern und übersichtlicher als das Papier-Logbuch sein. Eine Liste der Länderportale zu Registrierung und Anmeldung findet sich hier.
Zusatzweiterbildung
Die Diabetologie ist aufgrund der großen Bedeutung als eigener Teilbereich der Endokrinologie in die Facharztbezeichnung aufgenommen worden. Allerdings spielt Diabetes mellitus (Typ 2) als Volkskrankheit in vielen Bereichen der Medizin zumindest als Nebendiagnose eine große Rolle, sodass auch Fachärztinnen und -ärzte anderer Gebiete eine Zusatz-Weiterbildung Diabetologie absolvieren können. Dies entlastet die geringe Anzahl an Endokrinologen/-innen und erlaubt eine umfassende Behandlung von multimorbiden Patienten/-innen.
Wer bereits einen Facharzttitel in Endokrinologie/Diabetologie hat, kann diese möglichen Zusatz-Weiterbildungen in Betracht ziehen:
- Ärztliches Qualitätsmanagement
- Akupunktur
- Andrologie
- Balneologie und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Ernährungsmedizin
- Flugmedizin
- Hämostaseologie
- Immunologie
- Klinische Akut- und Notfallmedizin
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Manuelle Medizin
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Phlebologie
- Physikalische Therapie
- Psychotherapie
- Rehabilitationswesen
- Sexualmedizin
- Sozialmedizin
- Spezielle Schmerztherapie
- Sportmedizin
- Suchtmedizinische Grundversorgung
Fortbildungen, die Ärzte/-innen in Weiterbildung bereits nach 24 Monaten Weiterbildungszeit in der Endokrinologie und Diabetologie beginnen können:
Eine Zusatz-Weiterbildung Medizinische Informatik ist schon nach 24-monatiger ärztlicher Tätigkeit möglich.
Facharztweiterbildung Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie – Karriere-Perspektiven
Der Trend der letzten Jahre hat gezeigt, dass immer mehr Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Bereich arbeiten wollen. Insbesondere der Trend zur Anstellung hat dabei zugenommen: während im Jahr 2000 nur rund 8.000 Ärztinnen und Ärzte ambulant angestellt waren, so hat sich diese Zahl bis 2021 auf etwa 50.000 knapp versechsfacht. Grund ist die Kombination von Arbeitsplatzsicherheit und den klassischen Vorzügen des Angestelltenverhältnisses wie gute Planbarkeit und fehlendes unternehmerisches Risiko mit den angenehmeren Arbeitsbedingungen außerhalb des Krankenhauses, allen voran eine bessere Work-Life-Balance durch weniger Überstunden und fehlende Nacht- und Wochenenddienste.
Nichtsdestotrotz sollte der Schritt in den ambulanten Bereich gut überlegt werden. Wer sich niederlassen möchte, kann als Internist/in dabei wählen, ob die Tätigkeit hausärztlich oder als Facharzt/-ärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie ausgeübt wird. Je nachdem ergeben sich deutliche abrechnungstechnische Unterschiede.
Klare Karrierestufen in Klinik
Wer hingegen in der Klinik bleibt, profitiert von einem großen Team und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Im Krankenhaus sind außerdem die Karrierestufen besser zu erkennen: in der Regel folgt auf die Assistenzarztzeit für einige Jahre die Anstellung als Facharzt/-ärztin, bis schließlich eine Position als Oberarzt/-ärztin angenommen wird. Wer sich etwas weniger auf die eigentliche Patientenbehandlung konzentrieren möchte und zusätzlich betriebswirtschaftliches Interesse hat, kann eine Tätigkeit als Chefarzt/-ärztin anstreben.
Als Facharzt in Forschung oder Wirtschaft
Die Stellen sind in der Regel sehr begehrt und häufig mit Ärzten/-innen besetzt, die außerhalb ihrer Klinikkarriere noch Forschung betrieben haben. Das bedeutet zusätzliche Arbeit, kann aber bei großem Interesse auch als alternative Karriere zur ärztlichen Tätigkeit verfolgt werden. Forschungsunternehmen, Unikliniken und die Pharmaindustrie sind dabei typische Arbeitgeber.
Wer sich ganz außerhalb der Wissenschaft bewegen möchte, kann auch eine Karriere in der Beratungsbranche anstreben. Gerade in Bereichen wie der Diabetologie wird aufgrund der großen Zahl an Patienten/-innen viel Geld investiert, sodass Fachärzte/-innen hier sehr geschätzt sind.
Passende Jobs in der Inneren Medizin, Endokrinologie und Diabetologie
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärztinnen und Ärzte in Deutschland. Informationen zum Facharzt-Gehalt für Endokrinologen/-innen, Diabetologen/-innen und anderen Facharztrichtungen finden sich in unserem Karrierebereich.
In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Stellenangebote Innere Medizin, Endokrinologie für Assistenzarzt/-ärztin, Facharzt/-ärztin, Oberarzt/-ärztin und Chefarzt/-ärztin gelistet