
Der Assistenzarzt ist ein Mediziner der sein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen hat und dem die Berufserlaubnis (Approbation) erteilt wurde.
Der folgende Artikel befasst sich mit der Assistenzarzt Karriere beginnend mit dem Medizinstudium sowie allen Infos zu Assistenzarzt Ausbildung, Beruf, Karriere, Tätigkeiten, Bewerbung, Gehalt und Stellenangeboten.
Definition – Was ist ein Assistenzarzt?
Ein Assistenzarzt ein Arzt, der die Erlaubnis zur ärztlichen Tätigkeit erhalten hat (Approbation), jedoch noch keine Facharztweiterbildung abgeschlossen hat. Ein Assistenzarzt wird auch als Arzt in Weiterbildung bezeichnet, da er in der Regel eine Facharztausbildung absolviert.
Mit dem Abschluss des Medizinstudiums wird dem angehenden Assistenzarzt die Approbation erteilt (staatliche Zulassung zur Berufsausübung) und der Mediziner darf den Berufstitel „Arzt“ tragen. Daneben wird der Titel „Doktor“ durch das erfolgreiche Absolvieren der medizinischen Doktorarbeit erlangt. Die ersten Jahre im Arztberuf werden als Assistenzarzt durchgeführt. Im Rahmen dieser Zeit entscheidet sich der Arzt für eine Facharztrichtung wie beispielsweise Allgemeinmedizin, Innere Medizin oder Chirurgie und führt in dieser seine Facharztausbildung aus.
Ein Assistenzarzt ist also ein Mediziner, der sein Medizinstudium erfolgreich absolviert hat und der die Approbation erhalten hat. Oftmals beginnt er anschließend seine Karriere in einer Klinik, wo er sich als Arzt in Weiterbildung auf den Weg zum Facharzttitel macht.
Voraussetzung für das Studium und die Karriere als Assistenzarzt
Das Medizinstudium und der Werdegang zum Assistenzarzt ist grundsätzlich lang und lernintensiv. Vernetztes Lernen, die Fähigkeit Zusammenhänge herzustellen und Durchhaltevermögen sind besonders wichtig bei diesem Karriereweg.
Eine der größten Hürden ist bereits vor dem Studium das Erhalten eines Studienplatzes, da es für das Medizinstudium eine Zulassungsbeschränkung gibt. So gab es zuletzt 43.000 Bewerber auf 9.000 Studienplätze in der Humanmedizin, was einem Schnitt von 4,77 Bewerbern pro Studienplatz entspricht. Dabei entscheidet unter anderem die Abiturnote darüber, über die Möglichkeit überhaupt einen Studienplatz zu bekommen (Numerus Clausus), wie auch die bisherigen Erfahrungen und Nachweise über eine abgeschlossene Berufsausbildung. Bei den Kriterien für das Studium der Medizin finden sich folgende Punkte:
- Abiturnote (alle Infos zum Numerus Clausus Medizinstudium gibt es hier)
- Gewichtete Einzelnoten des Abiturzeugnisses
- Die Ortspräferenz, die jeder Bewerber angeben muss
- Ergebnis im Medizinertest (TMS)
- Berufsausbildung
- Ergebnis eines Auswahlgesprächs
Mehr Informationen darüber, wie man einen Studienplatz erhält, gibt es im zuvor verlinken Artikel zum NC. Alle Wege zum Studienplatz ohne NC haben wir in folgendem Artikel zusammengestellt: Medizin studieren ohne NC – 5 Wege zum Studienplatz
Studium und Approbation für den Assistenzarzt Beruf
Die Zulassung zum Arztberuf ist in Deutschland bundesweit einheitlich durch die Approbationsordnung geregelt. Vorgeschrieben in der Approbationsordnung ist das Studium der Medizin. Das Medizinstudium dauert mindestens 6 Jahre respektive 12 Semester und zählt damit zu den längsten Studiengängen in Deutschland. Weitere Infos gibt es hier zur Dauer des Medizinstudiums.
Um das Medizinstudium erfolgreich abzuschließen und als Assistenzarzt tätig sein zu dürfen, muss in Deutschland das Staatsexamen abgelegt werden. Seit 2014 wurde das dreiteilige Staatsexamen wiedereingeführt. Nach den ersten zwei Jahren des Medizinstudiums (Vorklinik) wird der erste Teil des Staatsexamens durchgeführt (Physikum), nach dem Absolvieren des dritten bis fünften Studienjahrs (Klinik) wird der zweite Teil des Staatsexamens abgelegt (Hammerexamen) und schließlich wird nach dem praktischen Jahr der dritte mündlich-praktische Teil zum Ende des Studiums durchgeführt.
Nach Bestehen des dritten Abschnitts der ärztlichen Prüfung können die Medizinstudenten ihre Approbation beantragen. Diese berechtigt zur uneingeschränkten Ausübung des ärztlichen Berufs und zum Erlangen des Berufstitels „Arzt“. Dennoch promoviert ein Großteil der angehenden Assistenzärzte und schreibt eine medizinische Doktorarbeit. Mit der Promotion wird der Titel des „Dr. med.“ erteilt und darf ab diesem Zeitpunkt offiziell verwendet werden. Allerdings ist wie beschrieben eine Promotion zur vollständigen Ausübung des Assistenzarztberufes nicht nötig.
Alle Infos zum Medizinstudium und hilfreiche Tipps gibt es in unserem Übersichtsartikel zum Studium: Medizin studieren – Alle Infos zu Zulassung, Inhalten, Bewerbung
Assistenzarzt Beruf – Tätigkeiten und Aufgaben
Der Assistenzarzt führt in der Arztpraxis oder im Krankenhaus die Routinearbeiten aus.
Im Krankenhaus ist ein Assistenzarzt in der Regel als Stationsarzt tätig. Der Stationsarzt ist der erste Ansprechpartner der Patienten. Ein oder mehrere Stationsärzte betreuen direkt die Patienten auf einer Krankenstation.
Zu den Tätigkeiten des Assistenzarztes gehören folgende:
- die ärztliche Aufnahme der Patienten
- die Untersuchung und Diagnose der Patienten
- die Blutentnahme und Anordnung von Laboruntersuchungen
- die Erstellung von Behandlungsplänen und Anordnung von Therapien
- die Patientenbehandlung
- das Verschreiben von Medikamenten
- die tägliche Visite der Patienten
- die Dokumentation der Behandlungsabläufe
- die Entlassung der Patienten inklusive Erstellung eines Arztbriefes an den Hausarzt
Auch Operationen und Anästhesien gehören zu den Aufgaben eines Assistenzarztes. Dabei wird der Assistenzarzt durch Fachärzte beaufsichtigt und angeleitet. Die direkte Aufsicht wird in der Regel durch einen Oberarzt ausgeübt, der mit dem Assistenzarzt regelmäßig alle Patienten bespricht.
Assistenzarztausbildung – Arzt in Weiterbildung
Der Begriff Assistenzarztausbildung steht für die Ausbildung des Assistenzarztes zum Facharzt und nicht wie man meinen könnte für die Ausbildung zum Assistenzarzt selbst. Diese hat bereits während des Medizinstudiums stattgefunden. Während der Assistenzarztzeit erfolgt die Ausbildung des Assistenten zum Facharzt, weshalb auch der Begriff Arzt in Weiterbildung für den Assistenten verwendet wird. Häufiger wird daher der Begriff Facharztausbildung oder der Begriff Facharztweiterbildung verwendet. Zum Abschluss der Ausbildung wird ein Facharzttitel dabei genau in einem Fachgebiet (z.B. Chirurgie) erlangt.
Die Dauer der Facharztausbildung ist abhängig vom jeweiligen Fachgebiet. In der Regel dauert die Facharztausbildung dabei 60 bis 72 Monate. Die Inhalte der Assistenzarztausbildung sind dabei von der jeweiligen Landesärztekammer vorgegeben. Es werden vorwiegend fachspezifische Spezialkenntnisse erlangt. So erlernt zum Beispiel ein Chirurg die Erkennung und Behandlung von Verletzungen und Fertigkeiten in operativen Eingriffen. Ein angehender Facharzt für Allgemeinmedizin lernt beispielsweise die Gesundheitsberatung, die Erkennung und Durchführung von Früherkennungsmaßnahmen oder die Erkennung und Behandlung von Gesundheitsstörungen.
Alle Infos dazu findet Ihr in unserem Artikel zur Facharztausbildung. Dort wird die Assistenzarzt Ausbildung im Detail beschrieben sowie die Inhalte der Ausbildung der Fachbereiche wie Allgemeinmedizin, Neurologie, Anästhesie oder Chirurgie.
Zum Abschluss der Weiterbildung erfolgt die Facharztprüfung, nach dem erfolgreichen Bestehen dieser darf man sich anschließend Facharzt nennen.
Assistenzarzt Stellenangebote
Der Verdienst als Assistenzarzt
Wie in jedem Beruf ist es auch für Nachwuchsmediziner wichtig, was sie verdienen. Ärzte in Krankenhäusern und Kliniken werden in der Regel nach Tarifverträgen bezahlt. In Deutschland gibt es unterschiedliche Tarifverträge. Zum einen gibt es die beiden öffentlichen Tarifverträge, den Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser (TV-Ärzte VKA) sowie den Tarifvertrag der Unikliniken (TV Ärzte TdL), daneben gibt es die Tarifverträge der privaten Klinikverbände wie Helios oder Asklepios.
Die Tarifverträge unterteilen die Ärzte in vier verschiedene Entgeltgruppen: Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und leitender Oberarzt. Neben dieser Einteilung bestimmt die Dauer der Berufsausübung den Verdienst. Nach Tarifvertrag verdient ein Assistenzarzt nach 4 Jahren ca. 5.000,- EUR Brutto (abhängig vom jeweiligen Tarifvertrag). Ausführliche Informationen zu den Tarifverträgen und zum Verdienst findet Ihr in dem Artikel Gehalt als Assistenzarzt.
Neben diesem Grundeinkommen können Assistenzärzte einen zusätzlichen Lohn erwirtschaften durch die Ausführung von Diensten. Zu den Diensten gehören der Bereitschaftsdienst und die Rufbereitschaft. Alle Infos dazu, was Dienste sind und wie sie vergütet werden, werden in dem Artikel Vergütung Dienste, Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft dargestellt.
Bewerbung und Berufseinstieg als Assistenzarzt
Nach erfolgreicher Approbation erfolgt der Berufseinstieg als Assistenzarzt. Hierzu muss man zunächst eine passende Stelle als Assistenzarzt finden und sich auf die Stelle bewerben. Alle Infos zur Stellensuche findet Ihr am Ende dieses Artikels.
Bevor man die Stellensuche beginnt und sich auf eine Stelle bewirbt, sollte man sich zunächst darüber Gedanken machen, welcher Erwartungshaltung man an die zukünftige Stelle hat und was einem wichtig ist. Schließlich wird man in seiner ersten Stelle im Arztberuf als Assistenzarzt höchstwahrscheinlich über Jahre arbeiten. Allen Kriterien und Fragestellungen, mit denen man den perfekten Job finden kann und was bei der Jobsuche zu beachten ist, wird nachgegangen im Artikel zum Finden der perfekten Assistenzarztstelle.
Nach der Stellenauswahl erfolgt die Bewerbung. Falls in der Stellenbeschreibung der Chefarzt als Ansprechpartner genannt wird, ist es sinnvoll bevor man seine Bewerbung verschickt einen Anruf zu tätigen und den Chefarzt zu kontaktieren. In dem man am Telefon einige Fragen stellt, stellt man eine persönliche Verbindung herstellen und sich im Bewerbungsanschreiben auf das Telefonat beziehen.
Folgende Unterlagen sollten in der Bewerbung enthalten sein:
- Bewerbungsschreiben (Anschreiben) an die Personalabteilung bzw. an den Chefarzt der Klinik (Ansprechpartner laut Stellenausschreibung)
- Lebenslauf inklusive Schulbildung, Universität und Lichtbild
- Kopien von der Approbationsurkunde und dem Examenszeugnis
Die Bewerbungsunterlagen sollten in einer Bewerbungsmappe zusammengestellt und dem Arbeitgeber zugesendet werden. Eine aussagekräftige Bewerbung ist heute wichtiger denn je und daher sollte man entsprechend viel Zeit in die Bewerbung investieren und sich vorher bestmöglich informieren. Ausführliche Informationen und hilfreiche Tipps gibt dazu gibt es unter Bewerbung Assistenzarzt. Daneben haben wir für Euch ein maßgeschneidertes Musteranschreiben für die Assistenzarztbewerbung erstellt.
Hat man schließlich die passende Stelle gefunden, gilt es einen erfolgreichen Berufseinstieg in den neuen Job zu finden. Schließlich will man die neuen Kollegen direkt von Anfang an überzeugen. So sollte man Lernbereitschaft mitbringen, den Kollegen gut zu hören und auch Dinge wie Smalltalk beherrschen. Diese und weitere wichtigen Hinweise haben wir unter dem Artikel 10 Tipps für den Berufseinstieg zusammengestellt.
Assistenzarzt Jobs finden
Die meisten Stellenangebote für Assistenzärzte werden von Krankenhäusern ausgeschrieben. Dort wird der Assistenzarzt durch einen Facharzt, Oberarzt oder sogar Chefarzt angeleitet und ausgebildet. Doch auch Arztpraxen stellen Assistenzärzte ein.
Stellenanzeigen für Assistenzärzte von Krankenhäusern und Arztpraxen in ganz Deutschland gibt es auf praktischArzt.de. Hier kannst du einfach die passende Assistenzarztstelle suchen und nach Fachrichtung oder Umkreis sortieren. Das Ziel von praktischArzt.de ist es, alle Stellenanzeigen im Ärztebereich in Deutschland zu listen.
Hier findest Du alle Assistenzarzt Stellenangebote auf praktischArzt.de zu allen Fachgebieten. Auf der Seite werden alle Stellen angezeigt und du kannst die Suchergebnisse selbst filtern nach Fachgebiet, Ort und Umkreis.
Du kannst auch direkt zu der Stellensuche nach Assistenzarztstellen in deinem Fachgebiet springe. Zu passenden Stellen in die Chirurgie geht es direkt über die Seite Assistenzarzt Chirurgie, zu passende Stellen in der Radiologie geht es hier Assistenzarzt Radiologie und hier geht es direkt zu den Jobs als Assistenzarzt Anästhesie.
Weitere interessante Themen findet Ihre regelmäßig in unserem Assistenzarzt Magazin.
Häufige Fragen
- Wie lange dauert es bis man Assistenzarzt/-ärztin ist?
- Welchen Abschluss braucht man, um Assistenzarzt/-ärztin zu werden?
- Wie alt ist man, wenn man Assistenzarzt/-ärztin wird?
- Was kommt nach der Assistenzarzt-Stelle?
- Wie viel verdient ein/e Assistenzarzt/-ärztin?
- Wie wird ein/e Assistenzarzt/-ärztin zum/-r Oberarzt/-ärztin?
Die Zulassung zum Arztberuf ist in Deutschland bundesweit einheitlich durch die Approbationsordnung geregelt. Das dafür vorgeschriebene Medizinstudium dauert mindestens 13 Semester. Nach etwa 6 Jahren kann man also Assistenzarzt/-ärztin werden.
Um Assistenzarzt/-ärztin zu werden, muss ein Medizinstudium erfolgreich absolviert und eine Approbation erworben werden.
Wer das Medizinstudium direkt nach dem Abitur beginnt und nach Regelstudienzeit abschließt kann mit ca. 24 bis 25 Jahre Assistenzarzt/-ärztin werden.
Als Assistenzarzt/-ärztin strebt man entweder eine Karriere in einer Klinik an und entscheidet sich für einen Facharztweiterbildung von etwa 5 bis 6 Jahren bevor eine Stelle als Oberarzt/-ärztin möglich ist. Alternativ kann man eine eigene Praxis im entsprechenden Fachgebiet eröffnen.
Die Gehälter für Assistenzärzte/-innen werden meist durch Tarifverträge geregelt. Zwischen verschiedenen Arbeitgebern gibt es Unterschiede je nach Beschäftigung bei einer Uniklinik, kommunalen Einrichtung oder privaten Krankenhäusern. Die durchschnittliche Gehaltspanne liegt zwischen 4.600 Euro bis 6.300 Euro je nach Dauer der Beschäftigung.
Je nach ausgewählter Facharztrichtung dauert die Weiterbildung zum/-r Facharzt/-ärztin mindestens 5 Jahre. Danach sammelt man Berufserfahrung, entwickelt fachliche und die soziale Kompetenz und kann sich auf offene Stellen als Oberarzt/-ärztin bewerben.