![Weiterbildung Phoniatrie Und Pädaudiologie](https://www.praktischarzt.de/wp-content/uploads/2023/03/Weiterbildung-Phoniatrie-und-Paedaudiologie.jpg)
Das Gebiet der Facharztausbildung Phoniatrie und Pädaudiologie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung sowie Rehabilitation von krankheitsbedingten Störungen der peripheren und zentralen Hörfunktion, der Sprech- und Sprachfunktion, der Laut- und Schriftsprache, der Stimm-, Kau- und Schluckfunktion einschließlich psychosomatischer Begleiterkrankungen und musikermedizinischer Erkrankungen.
Inhaltsverzeichnis
Facharztausbildung Transfusionsmedizin im Überblick
Anzahl Fachärzte/-innen: Derzeit gibt es in ganz Deutschland 181 Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie, von denen 132 berufstätig sind. Davon arbeiten wiederum 84 ambulant und 48 stationär in einer Klinik.
Definition: Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie beschäftigen sich mit Störungen der Stimme, des Sprechens und des Schluckens (Phoniatrie). Sie kümmern sich ebenfalls um frühkindliche Hörstörungen und die auditive Wahrnehmung im Kindesalter (Pädaudiologie).
Dauer: Insgesamt dauert die Facharzt-Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie 60 Monate nach Abschluss des vorangegangenen Medizinstudiums.
Alles zum Fachgebiet Phoniatrie und Pädaudiologie sowie alle wichtigen Informationen zu allen Fachgebieten gibt es in unserer Übersicht der Facharztrichtungen.
Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie – Voraussetzungen
Der Beginn einer Facharztausbildung erfordert als Grundlage ein Medizinstudium. Hat man dies erfolgreich absolviert und die Approbation erhalten, darf man eine ärztliche Tätigkeit aufnehmen. Zum Beginn einer Weiterbildung braucht man eine Stelle als Assistenzarzt/-ärztin im gewählten Fachgebiet. Die Weiterbildungszeit als Assistenzarzt/-ärztin ist die Zeit der Facharztausbildung, in welcher man sich in der Facharztrichtung Phoniatrie und Pädaudiologie spezialisieren kann.
Dauer der Facharztausbildung für Phoniatrie und Pädaudiologie
Die Weiterbildungszeit in der Phoniatrie und Pädaudiologie von 60 Monaten (5 Jahre) wird bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert, davon können zum Kompetenzerwerb bis zu 12 Monate Weiterbildung in anderen Gebieten erfolgen.
Inhalte der Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie
Folgende Inhalte sind in der Weiterbildung zum Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie zu durchlaufen. Die Zahlen in Klammern benennen die jeweiligen Richtzahlen.
Übergreifende Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie:
- Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
- Indikationsstellung und Anwendung von Stimm-, Sprech- und Sprachtherapie (100)
- Indikationsstellung und Anwendung von Hörhilfen, elektronischen Sprechhilfen und Hilfsmitteln für den Stimmersatz (100)
- Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung (5)
- Berufsbedingte Erkrankungen von Stimme, Sprache, Sprechen, Schlucken und Gehör
- Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen (10)
- Indikationsstellung zur enteralen und parenteralen Ernährung, Infusionstherapie
- Mitwirkung an der Erstellung von Hilfs- und Förderplänen mit Bezug zu pädagogischen und/oder sozialpädiatrischen Maßnahmen
- Einbindung und Beratung von Angehörigen und Bezugspersonen
Notfälle:
- Diagnostik und Therapie akuter Störungen, z. B.
- kindliche Schwerhörigkeit
- kindlicher Schwindel
- Schluckstörung
- Stimmverlust
- Fremdkörperextraktion
Alters-/geschlechts-/kulturspezifische Erkrankungen:
- Sprachentwicklung in verschiedenen soziokulturellen Kontexten
- Sprachentwicklungsdiagnostik bei mehrsprachig erzogenen Kindern sowie Beratung der Eltern
- Diagnostik von Sprachstörungen bei Demenz
- Behandlung von Stimmstörungen im Kindes- und Jugendalter einschließlich Störungen des Stimmwechsels
- Diagnostik und Management bei Stimmstörungen einschließlich Untersuchung von Stimmleistung und -qualität bei professionell genutzten Stimmen sowie musikermedizinischer Aspekte (30)
- Behandlung der Presbyphonie (30)
- Behandlung der Presbyphagie (30)
- Behandlung von Stimmstörungen bei Transsexualismus
Stimm- und Sprechatmungsstörungen:
- Organisch verursachte, funktionelle, hormonelle Stimmstörungen einschließlich neuromuskuläre sowie Stimmstörungen bei Dystonien
- Videopharyngolaryngoskopie (100)
- Quantitative Analyse der Stimmlippenschwingungen mittels digitaler Videostroboskopie und Elektroglottographie (200)
- Instrumentelle Analysen des Stimm- und Sprachschalls im Frequenz-, Intensitäts- und Zeitbereich, Stimmfeldmessung (50)
- Diagnostik der Stimmleistungsfähigkeit
- Diagnostik zur Ermittlung der Qualität und des Heiserkeitsgrades einer Stimme (50)
- Diagnostik der Phonationsatmung mit Bestimmung statischer und dynamischer Lungenfunktionsparameter (50)
- Diagnostik der Sprechatmung
- Diagnostik bei glottischer und extraglottischer Hyper- und Hypofunktion
- Stimmverlust bei Kopf-Hals-Tumoren, Kehlkopf(teil)resektionen und Kehlkopftraumata
- Elektromyographie der an der Stimmgebung beteiligten Muskeln
- Elektroneurographie und kortikale Magnetstimulation
- Beurteilung betrieblicher Anforderungen an die Stimme, z. B. bei Lärmbelastung
- Erstellung eines Therapieplans und Durchführung einer Therapieeinheit bei Stimmstörungen (5)
- Behandlung von neuromuskulären Stimmkrankheiten und Schluckstörungen mit Anwendung von Botulinum-Toxinen an den Kehlkopfmuskeln
- Eingriffe der Phonochirurgie, z. B. Stimmlippenaugmentation und -medialisierung, Aryknorpelreposition
- Manualtherapie am Kehlkopf
Sprech- und Aussprachestörungen:
- Gaumenbefundung des orofazialen Systems bei Spaltbildungen, Gaumensegellähmungen, Gaumendefekten nach Operationen (50)
- Interaktionsstörungen zwischen Artikulation, Mastikation und Deglutition einschließlich der durch die Zahnentwicklung bedingten Besonderheiten
- Beurteilung der Nasalanz und Diagnostik von Nasalitätsstörungen (50)
- Elektroakustische Untersuchung von Aussprachestörungen
- Erstellung eines detaillierten Therapieplans und Durchführung einer Therapieeinheit bei Nasalitätsstörungen
![Sprachtraining Phoniatrie](https://www.praktischarzt.de/wp-content/uploads/2023/03/Sprachtraining-Phoniatrie-e1678803771829.jpg)
Auf Basis des Therapieplans betreuen Sprachtherapeuten/-innen z.B. Kinder mit verzögerter Sprachentwicklung oder – störung.
Sprachentwicklungsstörungen:
- Expressive, rezeptive und globale Sprachentwicklungsstörungen einschließlich Risikofaktoren und Komorbiditäten
- Richtungsweisende Sprachentwicklungstests (100)
- Standardisierte Sprachentwicklungstests, z. B. SET-K, HSET (25)
- Prüfung der auditiven, visuellen, kinästhetischen und taktilen Verarbeitung und Wahrnehmung
- Prüfung der orofazialen Sensomotorik (25)
- Diagnostik der Grob- und Feinmotorik im Zusammenhang mit Sprachstörungen
- Entwicklungs- und Intelligenztests
- Erstellung eines detaillierten Therapieplans zur Sprach- und Sprechtherapie sowie Durchführung einer Therapieeinheit (5)
Störungen des Lesen- und Schreibenlernens:
- Lese- und Rechtschreibstörungen
- Durchführung und Interpretation von Lesetests (20)
- Durchführung und Interpretation von Rechtschreibtests (20)
- Durchführung und Interpretation von Tests zur phonologischen Bewusstheit, von peripheren Hörtests und Tests der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung (20)
Laut- und Schriftsprachverlust:
- Neurogene Sprech- und Sprachstörungen nach Abschluss der Sprachentwicklung
- Diagnostik des Hörvermögens, der Mimik, Motorik und Sensibilität des Mund- und Rachenraumes sowie des Kehlkopfes einschließlich der Hirnnervenfunktion (50)
- Sprach- und Sprechtests zur Diagnostik von Sprachverlustsyndromen, z. B Aachener Aphasie-Test, Frenchay-Dysarthrie-Diagnostik (25)
- Aphasie bei Kindern
- Erstellung eines detaillierten Therapieplans bei Laut- und Schriftsprachverlust und Durchführung einer Therapieeinheit (5)
Redeunflüssigkeiten:
- Physiologische und entwicklungsbedingte Redeunflüssigkeiten einschließlich psychogenes Stottern
- Redeunflüssigkeiten bei Menschen mit geistiger Behinderung
- Diagnostik von Stottern und Poltern (20)
- Elternberatung stotternder Kinder (20)
- Erstellung eines detaillierten Therapieplans bei Redeunflüssigkeiten und Durchführung einer Therapieeinheit (2)
- Direkte und indirekte Therapieverfahren, z. B. Non-Avoidance-Ansatz, Sprechmodifikation (20)
- Beurteilung der kindlichen Kapazitäten und der Anforderungen an flüssiges Sprechen
Schluckstörungen:
- Abgrenzung von Fütterstörungen und Schluckstörungen bei Säuglingen und Kindern
- Oropharyngeale, laryngeale und ösophageale Schluckstörungen, insbesondere bei neuromuskulären und geriatrischen Erkrankungen, Kopf-Hals-Tumoren, Langzeitbeatmung und in palliativmedizinischen Situationen
- Schluckscreeningverfahren
- Diagnostik der Grob-, Fein- und Mundmotorik im Zusammenhang schluckrelevanter oraler und laryngopharyngealer Strukturen
- Endoskopische oder apparative Schluckuntersuchungen, z. B. Fiberendoskopische Evaluation des Schluckens (FEES) (100)
- Indikationsstellung und Befundinterpretation von radiologischen Schluckaufnahmen im bewegten Bild
- Indikationsstellung für funktionelle und chirurgische Schlucktherapie
- Indikationsstellung zur Tracheotomie, Versorgung mit Trachealkanülen und oralen sowie nasalen Gastroduodenalsonden
- Beratung zu kompensatorischen und adaptativen Strategien und Hilfen zur Unterstützung des Essens und Trinkens
- Erstellung eines detaillierten Therapieplans bei Schluckstörungen und Durchführung einer Therapieeinheit (10)
- Indikationsstellung zu perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG)
Hörstörungen bei Kindern:
- Schallleitungsschwerhörigkeiten, Schallempfindungsschwerhörigkeiten, kombinierte Schwerhörigkeiten, auditorische Synaptopathie/auditorische Neuropathie und auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), Tinnitus
- Ohrmikroskopie (100)
- Diagnostik syndromaler und nicht-syndromaler Hörstörungen einschließlich Indikationsstellung zur weiterführenden interdisziplinären Behandlung und/oder zu interprofessionellen Förderkonzepten (20)
- Hörschwellen-Bestimmung mit altersbezogenen reaktions-, verhaltens- und spielaudiometrischen Verfahren mit Konditionierung (50)
- Altersbezogene Sprachaudiometrie mit offenen und geschlossenen Paradigmen (50)
- Altersbezogene Impedanzmessungen (20)
- Frequenzspezifische elektrische Reaktionsaudiometrie (ERA) mit Schlafauslösung (50)
- Diagnostik zentraler Hörstörungen und auditiver Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (25)
- Apparative Versorgung bei (sprach-)entwicklungsgestörten oder mehrfach behinderten Kindern
- Versorgung mit konventionellen Hörsystemen und deren Evaluation (50)
- Indikationsstellung zur Versorgung von Hörstörungen mittels operativer Verfahren, z. B Cochlea-Implantation (10)
- Signalverarbeitungsstrategien und Anpassalgorithmen bei konventionellen Hörsystemen und Zusatzgeräten
- Parazentesen (20)
- Einlage von Paukenröhrchen (20)
- Indikationsstellung für Tympanoplastiken
- Indikationsstellung für Übertragungsanlagen
- Gebrauchsschulung von Hörsystemen
Prävention:
- Durchführung und Tracking des Neugeborenenhörscreenings mit automatischer Messung der transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE) oder Automated Auditory Brainstem Response (AABR) (50)
- Durchführung eines Sprachentwicklungsscreenings
- Abgrenzung soziogener von medizinisch relevanten Sprachentwicklungsstörungen
- Beratung zur Prophylaxe von Hör- und Sprachstörungen
- Stimm- und Sprach-Eignungsuntersuchungen (20)
- Beratung zu Stimmhygiene und Stimmfürsorge für stimm- und sprachintensive Berufe
- Beratung zu präventiven Maßnahmen für den Erhalt der Musikergesundheit von Vokalisten und Instrumentalisten, Einfluss von ungünstigem Übeverhalten und Auftrittsängsten
Diagnostische Verfahren:
- Mikroskopische und endoskopische Untersuchungen, z. B Rhinoskopie, Sinuskopie, Nasopharyngoskopie, Laryngoskopie, Tracheoskopie, Ösophagoskopie (200)
- Audiologische Untersuchungen, z. B. Tonschwellen-, Sprach- Hörfeldaudiometrie, Tinnitus-Diagnostik, elektrische Reaktionsaudiometrie (ERA), otoakustische Emissionen, Hörtests zur Diagnostik zentraler Hörstörungen sowie zur Hörgeräteversorgung (200)
- Grundlagen funktioneller Störungen der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke
- Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder
- Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
- Lokal- und Regionalanästhesie
- Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich der Gewinnung von Untersuchungsmaterial
- Sonographische Untersuchungen der Gesichts- und Halsweichteile sowie der Nasennebenhöhlen
- Doppler-/Duplex-Sonographien der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße
- Neuro-otologische Untersuchungen
- Allergiediagnostik mit kutanen (Prick-)Tests
- Indikationsstellung und Interpretation allergologischer in-vitro Testverfahren
- Indikationsstellung und Interpretation von Manometrie und pH-Metrie
Rehabilitation:
- Grundlagen der Rehabilitation bei Stimm-, Sprach-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen
- Einleitung von Rehabilitationsmaßnahmen bei Stimm-, Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
- Rehabilitationsmaßnahmen, z. B. Basistherapie und Nachsorge nach Hörimplantat-Versorgung
Psychosomatische Grundlagen:
- Psychosomatische Funktionsstörungen der Stimme, des Sprechens, der Sprache, des Schluckens und des Hörens, der Hörreifung, -verarbeitung und -wahrnehmung
- Verbale Interventionstechniken
Das Logbuch für Phoniatrie und Pädaudiologie – Weiterbildung
Das Ausbildungslogbuch ist ein verpflichtender Bestandteil im Rahmen der Facharztausbildung Phoniatrie und Pädaudiologie.
Nachdem alle Inhalte der Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie erfolgreich durchlaufen wurden, muss es komplett ausgefüllt und unterschrieben an die zuständige Ärztekammer geschickt werden. Das Logbuch enthält den Weiterbildungsgang Phoniatrie und Pädaudiologie sowie alle dokumentierten Inhalte und Kenntnisse, die im Rahmen der Facharztausbildung vermittelt wurden.
Da es je nach Ärztekammer zu unterschiedliche Anforderungen kommen kann, sollten sich Ärzte/-innen in Weiterbildung die Logbücher ihrer zuständigen Ärztekammer besorgen.
Mit der letzten Überarbeitung der Weiterbildungsordnung wurde das Führen eines digitalen eLogbuchs verpflichtend. Die Registrierung und Anmeldung für das eLogbuch kann man über die Online-Portale der Landesärztekammern durchführen.
Facharztprüfung der Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie
Die Facharztprüfung für Phoniatrie und Pädaudiologie ist eine 30- bis 45-minütige mündliche Prüfung. Sie wird meist vor einem Prüfungskomitee abgelegt, das aus dem/-r Prüfungsvorsitzenden und meist zwei Beisitzenden besteht. Gelegentlich ist auch ein/e Protokollant/in zusätzlich anwesend.
Die mündliche Prüfung ist in Form eines Fachgesprächs gestaltet, das meist zwischen dem Prüfling und dem/-r Prüfungsvorsitzenden stattfindet. Gelegentlich stellen auch die beiden Beisitzenden Fragen. Meist wird ein theoretischer Fall eines/-r hypothetischen Patienten/-in vorgestellt, den/die der Prüfling von Anfang bis Ende der Behandlung durchbesprechen muss. Dabei wird i.d.R. ein fachlicher Teilbereich ausgewählt, der dann vertieft wird.
Karriere als Facharzt/-ärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie
Von den derzeit 132 berufstätigen Fachärzten/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie in Deutschland sind 84 ambulant und 48 stationär in einer Klinik tätig. Daran erkennt man bereits, dass die Mehrheit der Fachärzte/-innen in diesem Bereich entweder eine eigene Praxis gründen, in einer bereits bestehenden Praxis mitarbeiten oder in einem MVZ tätig sind.
Es gibt daneben verschiedene Karrieremöglichkeiten für Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie. Man kann sich in einer Klinik auf die Diagnose und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen spezialisieren.
Wer in der Forschung arbeitet, kann an der Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemethoden sowie an der Erforschung von Ursachen und Mechanismen von dieser Störungen arbeiten.
Möchte man in der Lehre tätig sein, kann man als Dozent/in an einer Hochschule oder Universität arbeiten und angehende Mediziner/innen in Phoniatrie und Pädaudiologie unterrichten. Auch die Arbeit als Berater/in für Unternehmen oder Institutionen, die mit der Behandlung von Einschränkungen der Sprach-, Sprech-, Schluck- und Hörfähigkeit befasst sind, bietet sich an (z.B. Schulen oder Krankenhäuser).
In Führungspositionen einer Klinik, Praxis oder Forschungseinrichtung kann man an der Entwicklung von Strategien und Konzepten zur Verbesserung der Diagnose und Behandlung beteiligt sein.
Zusatzweiterbildungen für Phoniater/innen
Mit Zusatzweiterbildungen können Fachärzte/-innen ihre Kenntnisse und Fertigkeiten erweitern. Zusatzweiterbildungen in den Bereichen Ärztliches Qualitätsmanagement, Notfallmedizin und Tropenmedizin können Ärzte/-innen aus dem Bereich der unmittelbaren Patientenversorgung schon vor Ende ihrer Facharztausbildung wahrnehmen. Die Zusatz-Weiterbildung Medizinische Informatik bedarf lediglich 24 Monate ärztlicher Tätigkeit.
Nach der abgeschlossenen Facharztausbildung können Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie weitere Zusatzbezeichnungen erlangen. Folgende Zusatzweiterbildungen sind möglich:
- Akupunktur
- Balneologie und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Ernährungsmedizin
- Flugmedizin
- Hämostaseologie
- Immunologie
- Infektiologie
- Klinische Akut- und Notfallmedizin
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Manuelle Medizin
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Phlebologie
- Physikalische Therapie
- Psychotherapie
- Rehabilitationswesen
- Sexualmedizin
- Sozialmedizin
- Spezielle Schmerztherapie
- Sportmedizin
- Suchtmedizinische Grundversorgung
Spezialisierungen als Facharzt/-ärztin für Phoniatrie und Pädaudiologie
Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie sind bereits Spezialisten auf ihrem Gebiet. Diese Spezialisierungen sind jedoch noch weiter vertiefbar und es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, je nach den individuellen Interessen des/-r Facharztes/-ärztin. Dies sind einige mögliche Spezialisierungen innerhalb dieses Fachgebiets:
Kinderphoniatrische Spezialisation: Hier liegt der Schwerpunkt auf der Diagnostik und Therapie von Sprach-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen bei Kindern.
Erwachsenenphoniatrische Spezialisation: Hier liegt der Fokus auf der Diagnostik und Therapie bei Erwachsenen.
HNO-Bezogene Spezialisierung: Der Fokus liegt dabei auf der Zusammenarbeit mit Ärzten/-innen der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde bei der Diagnostik und Behandlung von Stimm-, Sprech-, Schluck- und Hörstörungen.
Die Diagnostik und Behandlung von Hörstörungen und damit zusammenhängenden Problemen wie Tinnitus erlaubt eine Spezialisierung in Audiologie.
Für Stimm- und Sprechstörungen, die durch neurologische Erkrankungen wie Parkinson, Schlaganfall oder Multiple Sklerose verursacht werden, bietet sich eine entsprechende neurologische Spezialisierung an.
Mit einer Spezialisierung auf Stimme und Gesang gehören vor allem Sängern/-innen und professionellen Sprechern/-innen mit Stimmstörungen zu den Patienten/-innen.
Weiterbildung Phoniatrie und Pädaudiologie – Passende Jobs finden
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