Mit einer Weiterbildung HNO sind Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Spezialisten/-innen für die Diagnose und Therapie von Erkrankungen, Verletzungen, Verletzungsfolgen, Funktionsstörungen, Fehlbildungen, Formveränderungen und Tumoren des Hals-, Nasen- und Rachenraums sowie der Ohren. Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde oder Oto–Rhino–Laryngologie (v. altgriechisch ωτός, ούς ōtós, ūs, deutsch ‚Ohr‘, ῥίς, ῥινός rhís, rhinós, deutsch ‚Nase‘, λάρυγξ lárynx, deutsch ‚Kehle‘ und λόγος lógos, deutsch ‚Lehre‘) betrifft das sog. HNO-Höhlensystem und damit auch Mundhöhle, Nasennebenhöhlen, Kehlkopf sowie Teile der Luftwege und der Speiseröhre.
Inhaltsverzeichnis
- Weiterbildung HNO-Heilkunde: Das Fachgebiet
- Voraussetzungen Facharztausbildung Hals-Nasen-Ohrenarzt/-ärztin
- Dauer der Weiterbildung HNO
- Inhalte der Facharztausbildung HNO-Heilkunde
- Das Logbuch in der Weiterbildung HNO
- Facharztprüfung zur Weiterbildung HNO
- Zusatzweiterbildungen für HNO-Ärzte/-innen
- Karriere als Hals-Nasen-Ohrenarzt/-ärztin
- Weiterbildung HNO-Heilkunde – Passende Jobs finden
Wer sich für dieses Fachgebiet interessiert, erfährt hier alles über Voraussetzungen, Dauer, und Weiterbildungsinhalt der Facharztausbildung HNO sowie zu Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Facharztausbildung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Überblick
- Anzahl der Fachärzte/-innen: In Deutschland gibt es Stadn 12/2021 insgesamt 8.889 Fachärzte/-innen für HNO-Heilkunde. Davon sind insgesamt 6.530 berufstätig. Ambulant arbeiten 4.568 HNO-Ärzte/-innen und stationär in einer Klinik sind 1.606 HNO-Ärzte/-innen tätig. 89 HNO-Ärzte/-innen arbeiten außerdem aktuell in Behörden, Körperschaften oder ähnlichen öffentlichen Einrichtungen.
- Dauer: Die Weiterbildung Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde dauert insgesamt 72 Monate, was einem Gesamtzeitraum von sechs Jahren entspricht.
Weiterbildung HNO-Heilkunde: Das Fachgebiet
Das umfangreiche Spektrum von HNO-Fachärzten/-innen reicht von der Behandlung von allergiebedingten chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen bis zu mikrochirurgischen Eingriffen am offenen Kehlkopf. In der Kopf-Hals-Chirurgie beschäftigt man sich außerdem mit der operativen Entfernung von Tumoren an meist sehr schwer zugänglichen Stellen.
In der HNO-Heilkunde hat aber auch die Psychosomatik einen besonderen Stellenwert, denn für einige Störungen des Sprechens, der Stimme und des Hörvermögens lassen sich nicht immer ausschließlich organische Ursachen finden. HNO-Ärzte/-innen müssen daher gute Kenntnisse der sog. fachbezogenen psychogenen Symptomatik besitzen, um eine optimale und meist interdisziplinäre (meist in Zusammenarbeit mit z.B. Psychotherapeuten/-innen und Logopäden/-innen) Behandlung zu bieten.
Mehr zum Arbeitsalltag und Behandlungsmethoden in unserem Artikel zur Facharztrichtung HNO in der Übersicht aller Facharztrichtungen.
Voraussetzungen Facharztausbildung Hals-Nasen-Ohrenarzt/-ärztin
Um eine Facharztausbildung HNO zu beginnen, muss zunächst das Medizinstudium erfolgreich absolviert werden. Danach ist der/die Mediziner/in ab Erhalt der Approbation berechtigt, als Arzt/Ärztin tätig zu werden. Nun kann eine Tätigkeit als Assistenzarzt/-ärztin (Arzt/Ärztin in Weiterbildung) begonnen werden. In dieser Zeit durchläuft man die präferierte Facharztausbildung (auch Facharzt-Weiterbildung), in diesem Falle in der Facharztrichtung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Nach Abschluss durch bestandene Facharztprüfung erhält man den Facharzttitel.
Dauer der Weiterbildung HNO
Die Facharztausbildung HNO-Heilkunde dauert insgesamt 72 Monate, was einem Zeitraum von 6 Jahren entspricht.
Die Weiterbildungszeit in der HNO-Heilkunde von 60 Monaten wird bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert, davon können zum Kompetenzerwerb bis zu 12 Monate Weiterbildung in anderen Gebieten erfolgen.
Inhalte der Facharztausbildung HNO-Heilkunde
Folgende Inhalte sind in der Weiterbildung zum Facharzt für HNO-Heilkunde zu durchlaufen. Die Zahlen in Klammern sind die jeweiligen Richtzahlen.
Übergreifende Inhalte der Facharztweiterbildung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
- Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
- Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung (5)
- Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie
- Lokal- und Regionalanästhesie
- Punktions- und Katheterisierungstechniken
Notfälle
- Gebietsbezogene Notfälle und Traumatologie
- Durchführung von Notfallmaßnahmen, insbesondere Tamponadetechniken, Koagulationen, Fremdkörperextraktionen, Hämatomentlastungen
- Mitbehandlung polytraumatisierter Patienten im interdisziplinären Team
Entzündungen
- Behandlung von entzündlichen Erkrankungen sowie deren Folgen, insbesondere fortgeleiteter und rezidivierender Entzündungen sowie deren Sonderformen
- Mitbehandlung bei Immun- und Autoimmunkrankheiten, insbesondere Granulomatosen, Kollagenosen und andere Bindegewebskrankheiten, Vaskulitiden
Alters- und geschlechtsspezifische Erkrankungen
- Erregerbedingte Tropen- und Infektionskrankheiten
- Diagnostik und Therapie von Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, z. B. Hör- und Felsenbeinerkrankungen, Adenoidhyperplasie mit Folgeerkrankungen, Rhinosinusitiden, Larynx- und Trachealerkrankungen, Speicheldrüsenerkrankungen
- Indikationsstellung zur apparativen Unterstützung schwerhöriger Kinder, Einleitung und Überwachung von Therapiemaßnahmen
- Mitbehandlung der
- Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen im Alter, insbesondere Schwerhörigkeit, Schwindel, Stimmstörungen, Schluckstörungen einschließlich Zenkerdivertikel
Funktionelle Störungen
- Diagnostik, konservative und operative Therapie funktioneller Störungen, insbesondere
- des Hörens einschließlich Tinnitus, des Gleichgewichts und audiovisueller Wahrnehmungsstörungen
- des Riechens und Schmeckens, der Atmung und anderer Hirnnerven sowie der Speicheldrüsen
- Funktionsstörungen der Halswirbelsäule und der Kiefergelenke
- Indikationsstellung zu logopädischer, physikalischer und psychosomatischer Therapie sowie deren Überwachung
Allergische und immunologische Erkrankungen sowie Umweltmedizin
- Grundlagen der Typ I – IV-Reaktionen allergischer Erkrankungen
- Diagnostik allergischer und pseudoallergischer Erkrankungen, insbesondere
- kutane (Prick-)Tests, ggf. auch epi- und intrakutane Tests, unspezifische Tests, Provokationstests (200)
- Interpretation von allergologischen in-vitro Testverfahren
- Therapie allergischer und pseudoallergischer Erkrankungen einschließlich Erstellung eines Therapieplans, z. B. Karenz, medikamentöse Therapie, spezifische Immuntherapie
- Therapie der Anaphylaxie gemäß Schweregrad einschließlich des anaphylaktischen Schocks
- Berufserkrankungen bedingt durch z. B. Lärm, Holz, Staub, Asbest
- Prävention, Diagnostik und Therapie von Schädigungen durch Innenraum- und Außenluftschadstoffe, kanzerogene Substanzen und Lärm sowie toxische Substanzen und druck bzw. schallbedingte Traumata
Gebietsbezogene Psychosomatik
- Psychogene Symptome, somatopsychische Reaktionen und psychosoziale Zusammenhänge
- Gebietsbezogene psychosomatische Erkrankungen
Diagnostische Verfahren
- Biopsien und Exzisionen von Hauttumoren und Hautveränderungen
- Histologische, zytologische und mikrobiologische Probengewinnung
- Indikationsstellung und Befundinterpretation mikrobiologischer, chemischer und hämatologischer Untersuchungsverfahren
- Elektrophysiologische Untersuchungen einschließlich Elektromyographie und Elektroneurographie
- Mikroskopische und endoskopische Untersuchungsmethoden, insbesondere
- Ohrmikroskopie und Ohrendoskopie, Rhinoskopie, Sinuskopie, Pharyngoskopie (100)
- Laryngoskopie/Stroboskopie, Tracheo-Bronchoskopie, Ösophagoskopie (100)
- Dakryozystoskopie, Tubenendoskopie, Sialendoskopie (10)
- Sonographische Untersuchungen, davon
- Gesichts- und Halsweichteile (100)
- Nasennebenhöhlen (100)
- Schilddrüse (richtungsweisend)
- Doppler-/Duplexsonographien der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße (200)
- 3D-Röntgendiagnostik
- Indikationsstellung und Befundinterpretation weiterer bildgebender Verfahren
- Grundlagen nuklearmedizinischer Verfahren
- Ganzkörperplethysmographie
- Audiologische Untersuchungsverfahren (200), insbesondere
- Tonschwellen-, Sprach-, Hörfeldaudiometrie und Freifeldmessung
- elektrische Reaktionsaudiometrie (ERA) und Diagnostik zentraler Hörstörungen
- otoakustische Emissionen
- Impedanzmessungen mit Stapediusreflexmessung
- Tubenfunktionsprüfungen
- Neugeborenenhörscreening und -tracking (20)
- Manuelle Untersuchungen der Halswirbelsäule
- Manometrie und pH-Metrie des Ösophagus
- Hörgeräteversorgung und deren Überprüfung (20)
- Neurootologische Untersuchungsverfahren (200), insbesondere
- Prüfung auf Spontan- und Provokationsnystagmus
- Lage- und Lagerungsprüfung, insbesondere auf benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel
- vestibulär evozierte myogene Potenziale
- experimentelle Nystagmusprovokation und Nystagmographie
- spinovestibuläre, vestibulospinale und zentrale Tests
- Kopf-Impulstest, Hals-Drehtest, Video-Kopfimpulstest
- Objektive Ventilationsprüfungen (20), z. B.
- Rhinomanometrie
- Spirometrie, Spirographie
- Prüfungen von Riech- und Schmeckstörungen (10)
- Sialometrie, Hirnnervenuntersuchung, Schluckdiagnostik, Tränensekretionsprüfung (20)
Gebietsbezogene Schmerzmedizin
- Periphere Regionalanästhesien und Nervenblockaden zur perioperativen regionalen Schmerztherapie (50)
- Pharmakologische und nicht-pharmakologische Schmerztherapie
Therapeutische Verfahren
- Intratympanale Therapie (10)
- Versorgung mit Trachealkanülen, Stimmprothesen (100)
- Grundlagen alternativer Therapien einschließlich Akupunktur und Naturheilverfahren
- Wundversorgung an der Haut
- Operative Therapie einschließlich endoskopischer und mikroskopischer Techniken
- an Ohr, Tuba auditiva, Felsenbein, Gehörgang, Ohrmuschel, z. B. Anlegeplastiken einschließlich Felsenbeinpräparationen, insbesondere Parazentesen/Paukendrainagen (50)
- an Nase, Nasennebenhöhlen, ableitenden Tränenwegen, Orbita und Weichteilen des Gesichtsschädels, insbesondere Nasenseptumkorrekturen, Eingriffe an den Nasenmuscheln, der äußeren Nase, Infundibulotomien, Antroskopien, Polypektomien (100)
- im Pharynx, insbesondere Adenotomien, Tonsillektomien/Tonsillotomien sowie der Mundhöhle einschließlich Lippen (100)
- im Bereich des Kehlkopfes, insbesondere Eingriffe zur Stimmverbesserung und an der Luftröhre sowie Tracheotomien/Punktionstracheotomien und Eingriffe an den oberen Speisewegen (50)
- am äußeren Hals (10)
- Abszessdrainagen
- an Speicheldrüsen und -ausführungsgängen, insbesondere an Glandula parotis/submandibularis/sublingualis (20)
- bei schlafbezogenen Atmungsstörungen (10)
- bei Nasengerüstfrakturen (20)
- Lymphknotenexstirpationen (20)
- Erste Assistenz bei Eingriffen höherer Schwierigkeitsgrade (100), z. B.:
- Ohr-Operationen einschließlich aktiver implantierbarer Hörsysteme, insbesondere Operationen bei Fehl- und Missbildungen im äußeren Ohr und Mittelohr, sanierende Mittelohroperationen, Tympanoplastikformen sowie an der Laterobasis
- Mittelgesichtsfrakturen, Felsenbeinfrakturen und Verletzungen von Larynx, Trachea, oberem Ösophagus
- in dem Orbita und Periorbita
- bei Empyem, Muko-Pyozelen
- endonasale und extranasale Pansinusoperationen und Eingriffe an der frontalen Schädelbasis sowie an ableitenden Tränenwegen
- Parotidektomie
- Nervenrekonstruktionen oder mikrovaskuläre Anastomosen, Implantation von Nervenstimulatoren
- Lasergestützte Behandlungsverfahren (20)
- Versorgung mit gastroenteralen Sonden sowie Durchführung enteraler und parenteraler Ernährungstherapien (20)
Tumorerkrankungen
- Grundlagen medikamentöser Tumortherapie sowie Strahlentherapie
- Diagnostik und operative Therapie von Tumorerkrankungen einschließlich onkologischer Nachsorge
- Basisbehandlung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
- Mitwirkung bei der systemischen Tumortherapie sowie der supportiven Therapie bei soliden Tumorerkrankungen der Facharztkompetenz
- Erste Assistenz bei großen tumorchirurgischen Operationen im Kopf-Hals-Bereich einschließlich Lymphsystem/Neck Dissection, Schilddrüse und rekonstruktiver Verfahren
Hereditäre Erkrankungen
- Indikationsstellung zur humangenetischen Beratung
- Behandlung dysontogenetischer Veränderungen, insbesondere an den Ohrmuscheln, bei lateralen und medianen Halszysten und Fisteln
Prävention und Rehabilitation
- Prävention und Rehabilitation bei Hörstörungen von Kindern und Jugendlichen
- Tauglichkeitsuntersuchungen
- Beratung zu Mund- und Zahnhygiene
- Sturzprophylaxe
- Beratung zum Gehörschutz
- Beratung im Rahmen der Suchtprävention und Entwöhnung
- Rehabilitation nach Cochlear-Implantation
- Indikationsstellung zur Stimmrehabilitation
Schlafbezogene Atemstörungen
- Grundlagen der Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen, insbesondere Polysomnographien
- Kardiorespiratorische Polygraphien (25)
Stimm-, Sprech- und Sprach- sowie Schluckstörungen
- Grundlagen der Diagnostik und Therapie, insbesondere von
- Schluckstörungen
- funktionellen Stimmstörungen
- Dysphonie einschließlich Dystonie, Aphonie und Mutationsstörungen
- Dyslalie, Dysglossie und Rhinolalie
- Dysarthrie, Aphasie, Apraxie und Ataxie
- Redeflussstörungen
- verzögerter Sprachentwicklung
- Diagnostik von Schluckstörungen, insbesondere fiberendoskopische Schluckuntersuchung (FEES) und Interpretation radiologisch-bildmorphologischer Befunde (20)
- Konservative und operative Therapieoptionen bei Schluckstörungen
Wiederherstellungschirurgie
- Prinzipien der plastischen und Wiederherstellungschirurgie einschließlich der Verwendung von freien, gestielten und gefäßanastomosierten Lappen
- Einsatz von Biomaterialien
- Plastische Maßnahmen geringeren Schwierigkeitsgrades an Nase und Ohr (25), z. B.
- Defektdeckungen
- Nahlappenplastiken
- Implantation von Biomaterialien
Das Logbuch in der Weiterbildung HNO
Das Ausbildungslogbuch ist ein verpflichtender Bestandteil im Rahmen der Facharztausbildung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Nachdem alle Inhalte der Weiterbildung Hals-Nasen-Ohrenheilkunde erfolgreich durchlaufen wurden, muss es komplett ausgefüllt und unterschrieben an die zuständige Ärztekammer geschickt werden. Das Logbuch enthält den Weiterbildungsgang Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sowie alle dokumentierten Inhalte und Kenntnisse, die im Rahmen der Facharztausbildung vermittelt wurden. Damit ist der Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten transparent.
Die Bundesärztekammer bietet ein Muster-Logbuch HNO-Heilkunde zum Download an.
eLogbuch für Weiterbildung Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Das Ausbildungslogbuch ist ein verpflichtender Bestandteil im Rahmen der Facharztausbildung HNO. Es soll seit 2020 digital (eLogbuch) geführt werden. Registrierung und Anmeldung für das eLogbuch erfolgt über die Online-Portale der Landesärztekammern.
Facharztprüfung zur Weiterbildung HNO
Die Facharztprüfung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde dauert zwischen 30 und 60 Minuten und kann sich auf alle zuvor genannten Weiterbildungsinhalte erstrecken. Die Mitglieder und der/die Vorsitzende des Prüfungsausschusses werden durch die Landesärztekammer (LÄK) bestimmt. Der Prüfungsausschuss besteht meist aus drei Mitgliedern und gelegentlich einem/-r weiteren Beisitzer/in bzw. Protokollant/in.
Die Prüfung erfolgt in Form eines gemeinsamen Fachgespräches, d.h. die Mitglieder des Prüfungsausschusses (meist jedoch nur eine/r) stellen Fragen zu einem/-r hypothetischen Patienten/-in, der/die von Anfang (Vorstellung beim/bei der Facharzt/-ärztin) bis zum Ende der Therapie durchbesprochen wird. Meist wird ein spezielles Teilgebiet ausgewählt, das dann vertieft wird.
Zusatzweiterbildungen für HNO-Ärzte/-innen
Durch Zusatzweiterbildungen gibt es je nach gewählter Facharztrichtung verschiedene Möglichkeiten zur Verbesserung von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten als Facharzt/-ärztin. Diese Fortbildungsmöglichkeiten können Assistenzärzte/-innen bereits vor Ende der Facharztweiterbildung wahrnehmen:
- Notfallmedizin (nach 24 Monaten Weiterbildung)
- Tropenmedizin (nach 24 Monaten Weiterbildung)
- Medizinische Informatik (nach 24 Monaten ärztlicher Tätigkeit)
Als Facharzt/-ärztin für Augenheilkunde kommen folgende Zusatzweiterbildungen in Frage:
- Ärztliches Qualitätsmanagement
- Akupunktur
- Allergologie
- Balneologie und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Ernährungsmedizin
- Flugmedizin
- Hämostaseologie
- Immunologie
- Klinische Akut- und Notfallmedizin
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Manuelle Medizin
- Medikamentöse Tumortherapie
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Phlebologie
- Physikalische Therapie
- Psychotherapie
- Rehabilitationswesen
- Schlafmedizin
- Sexualmedizin
- Sozialmedizin
- Spezielle Schmerztherapie
- Sportmedizin
- Suchtmedizinische Grundversorgung
Karriere als Hals-Nasen-Ohrenarzt/-ärztin
Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden überall gebraucht, aber nicht überall in der Gründung einer eigenen Praxis unterstützt. Speziell für HNO-Ärzte/-innen gibt es aktuell ein Hindernis bei der Gründung einer Neupraxis in vielen Gebieten Deutschlands, da dort die entsprechende Fachärzte-Abdeckung mehr als ausreichend ist. Wer sich jedoch in einem Versorgungsgebiet niederlassen möchte, das nicht „übersättigt“ ist, hat gute Karriereaussichten.
Besonders im Südwesten Deutschlands sieht es für Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit dem Wunsch nach einer eigenen Praxisniederlassung gut aus. In Baden-Württemberg ist nicht nur auf dem Land, sondern auch in einigen Großstädten (z.B. Karlsruhe, Stuttgart und Ludwigsburg) die Neugründung einer HNO-Praxis möglich.
HNO-Ärzte/-innen, die in einer eigenen Praxis, der Praxis eines/-r Kollegen/-in oder in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) tätig sind, spezialisieren sich meist auf ein bestimmtes Teilgebiet ihres Fachs, z.B. Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen.
Spezialisierungen als Hals-Nasen-Ohrenarzt/-ärztin
Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde können sich auf verschiedene Teilbereiche spezialisieren: Prävention und Früherkennung, Diagnose und Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation. Diese Spezialisierungen unterteilen sich weiter auf spezialisierte Fachrichtungen, nämlich Störungen und Erkrankungen
- der Hörorgane
- der Mundhöhle, des Rachenraums und/oder des Kehlkopfs
- der Nase und der Nasennebenhöhlen
Weitere Spezialisierungen sind:
- operative Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im OP
- interdisziplinäre Hals-Nasen-Ohrenheilkunde bei oto-rhino-laryngologischen Krankheitsbildern in Zusammenarbeit mit Fachärzten/-innen anderer medizinischer Disziplinen, z.B. Fachärzte/-innen für Phoniatrie und Pädaudiologie, Kinderheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Allergologie und Neurologie.
Karriere in der Klinik und Industrie
Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde sind meist in Krankenhäusern und in Ambulanzen von Kliniken tätig. An Universitätskliniken übernehmen sie oft sogar mehrere Tätigkeiten parallel, z.B. in der klinischen Forschung, auf HNO-Stationen und in den dortigen Ambulanzen.
Sie können außerdem auch in diesen Bereichen tätig sein:
- interdisziplinär geführte spezialisierte Zentren, v.a. Schädelbasis- oder Allergiezentren
- spezialisierte Ambulanzen, z.B. Ambulanzen für Phoniatrie, für Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen, oder für Riech- und Schmeckstörungen
- internistische Ambulanzen an HNO-Kliniken
- Tumorambulanzen an HNO-Kliniken
In der Industrie arbeiten Fachärzte/-innen für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde eher selten. Wenn sie dort eine Anstellung finden, arbeiten sie meist entweder bei der Entwicklung von Medikamenten mit oder sind an der Entwicklung von technischen Geräten (z.B. Cochlear-Implantate) beteiligt.
Weiterbildung HNO-Heilkunde – Passende Jobs finden
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte in Deutschland. Alles zum Facharzt-Gehalt von HNO-Ärzten/-innen und anderen Fachgebieten findet sich in unserem Karrierebereich. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Stellenangebote für Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt und Chefarzt gelistet.