Auch für angestellte Ärzte ist das Gehalt einer der Big Points bei der Entscheidung für oder gegen einen Arbeitgeber. Während Gehaltsverhandlungen in den meisten Krankenhäusern – vor allem in den unteren Karrierestufen – wegen Tarifverträgen eher selten notwendig sind, sieht es in tariffremden Einrichtungen oder höheren Hierarchiestufen schon ganz anders aus. Hier hängt die Höhe des Gehalts nicht zuletzt vom persönlichen Verhandlungsgeschick ab. Aber das Wunschgehalt am Verhandlungstisch aktiv zu erwirken, ist nicht jedem automatisch in die Wiege gelegt. Vielen Menschen fällt es schwer, die eigenen Wünsche und Forderungen durchzusetzen. Mit unseren Tipps wird die nächste Gehaltsverhandlungen garantiert ein Erfolg!
Inhaltsverzeichnis
Gehaltsverhandlung – Gute Vorbereitung
Jeder erfolgreichen Verhandlung geht eine solide Vorbereitung voraus. Dazu gehört die Potenzialanalyse und Recherche zum Gehaltsspiegel. Informationen gibt es in unserem Infocenter z.B. hier:
- Arzt Gehalt: Wie viel verdienen Ärzte?
- Welcher Arzt verdient am meisten?
- Assistenzarzt Gehalt: Was verdienen Assistenzärzte?
- Facharzt Gehalt: Was verdienen angestellte Fachärzte/innen?
- Oberarzt Gehalt: So hoch ist der Verdienst
- Chefarzt Gehalt: Was kann man verdienen?
Potenzialanalyse vor der Gehaltsverhandlung
Aufgrund akuten Fachkräftemangels in der Gesundheitsbranche war der Zeitpunkt für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlungen im Arztberuf vermutlich selten so gut. Um den passenden Gegenwert zu erhalten, sollte man seinen eigenen Wert kennen. Wer seine persönliche Situation und Fertigkeiten realistisch bewertet, verhandelt aus einer optimalen Position heraus.
Klare Ziele setzen
Welches Gehalt möchte ich verdienen? Diese Frage sollte im Vorfeld unbedingt geklärt sein und eine konkrete Wunschvorstellung definiert werden.
Konkrete Zahlen nennen
Bei Gehaltsverhandlungen zum Berufseinstieg oder bei Jobwechsel, kommt es häufig vor, dass sich Arbeitgeber nach dem aktuellen Verdienst oder den eigenen Gehaltsvorstellungen erkundigen. Hier muss das aktuelle Gehalt zwar nicht auf den Cent genau offengelegt werden, dennoch empfiehlt es sich bei der Wahrheit zu bleiben.
Das Timing
Im Optimalfall sollten Gehaltsverhandlungen im Anschluss an größere Projekte, abgeschlossene Weiterbildungen oder größere Erfolge (beispielsweise Erlangung des Doktorgrades, 10-jähriges Zugehörigkeitsjubiläum etc.) erbeten werden.
Gute Argumente für eine Gehaltserhöhung vorbringen
Gute Argumente, die für eine Gehaltserhöhung sprechen, könnten zum Beispiel sein:
- Bezahlung unter Tarif
- erweiterter Aufgabenbereich
- erworbene Spezialkompetenzen
- effizientes Arbeiten
- Firmenzugehörigkeit
Weitere Argumente für eine Gehaltserhöhung sind z.B.:
- berufliche Erfolge
- Auszeichnungen
- Erlangung des Doktorgrades
- innovative Ansätze
- Kostenbewusstsein
- Einsatzbereitschaft
- Kommunikation
- Patientenbindung
Auf Gegenargumente vorbereiten
Natürlich ist mit Gegenargumenten zu rechnen, denn nicht immer ist die Bereitschaft für eine Gehaltserhöhung auf Seiten des Arbeitgebers automatisch gegeben. Folgende Gegenargumente und Einwände sind der Klassiker:
- schlechte finanzielle Situation der Firma
- Gehaltsstruktur der Firma
- Hinterfragung ihrer Person in Hinblick auf notwendige Erhöhung
- Vertagung des Anliegens auf das kommende Jahr
Strategische und rhetorische Tricks
Nicht nur die Argumente selbst, sondern auch der Zeitpunkt und die Art ihres Vortrages haben bei Verhandlungsgesprächen entscheidenden Einfluss auf den Erfolg. Verkäufer beispielsweise kennen jede Menge rhetorische Tricks, um in ihren Gesprächen zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Was in Verkaufsgesprächen hilft, kann auch für Gehaltsverhandlungen von großem Nutzen sein. Im Folgenden sind einige der erfolgreichsten Tipps aufgeführt.
- Konjunktiv und Füllwörter vermeiden
- effektvolle Pausen einlegen
- Einwänden zuvorkommen
- nicht verunsichern lassen
Souveränes Auftreten
Wer ein Gehalt oder eine Gehaltserhöhung aushandeln möchte, sollte selbstbewusst auftreten und seine Position souverän vertreten.
Diese No-Gos sollte man in der Gehaltsverhandlung vermeiden
Wer sich an die oben genannten Regeln hält, ist auf dem besten Weg zur Gehaltserhöhung. Zur Sicherheit sollte man sich anhand dieser Checkliste nochmals vergegenwärtigen, welche No-Gos in Gehaltsverhandlungen vermieden werden sollten, um eine positive und professionelle Atmosphäre zu bewahren:
- unzureichende Vorbereitung
- persönliche Angriffe von Mitarbeitern und Vorgesetzten
- unrealistische Forderungen
- mangelnde Flexibilität
- überstürzte Entscheidungen
- Vergleich mit Kollegen
- Kündigung androhen
- mangelnde Präsentation
- Geld als einzigen Fokus
- mangelnde Professionalität
Spezielle Tipps je Karrierestufe
Jede Situation ist individuell von vielen Einflussfaktoren bestimmt. Entsprechend unterscheiden sich die Bedürfnisse. Hier gibt es gezielte Tipps für die Verhandlungen auf den Karrierestufen Assistenzarzt bis Chefarzt:
- Gehaltsverhandlung: Tipps für Assistenzärzte
- Gehaltsverhandlung: Tipps für Oberärzte
- Gehaltsverhandlung: Tipps für Chefärzte
Sollte die Verhandlung wieder erwarten keine positiven Ergebnisse bringen, gibt es auch andere Wege, das Gehalt als Arzt zu steigern: