Aufgrund der Position als leitende Ärztin und Arzt liegt das Oberarzt-Gehalt in einer Klinik, einem Krankenhaus oder medizinischen Versorgungszentrum über dem Verdienst von Assistenz- und Fachärzten. Die Position ist vergleichbar mit einem Abteilungsleiter eines Unternehmens.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
Einflussfaktoren: Das Gehalt ist wie in anderen Arztpositionen stark abhängig vom Arbeitgeber und dessen Tarifbindung, sowie der Berufserfahrung und der Region des Arbeitsplatzes.
Gehaltsverlauf: Oberärzte verdienen je nach gültigem Tarifvertrag ca. 8.300 bis 10.030 Euro brutto im Monat. Die Fachrichtung spielt dabei keine Rolle.
Außertarifliche Gehälter und Standortfaktor: Leitende Oberärzte können ihr Gehalt teilweise selbst verhandeln. Hier als auch bei Arbeitgebern ohne Tarifbindung ist der Standort des Arbeitsplatzes mitentscheidend über die Verdienstmöglichkeiten.
Einstiegsgehalt als Oberarzt
Das Einstiegsgehalt als Oberarzt im ersten Jahr in dieser Position beträgt je nach Arbeitgeber ungefähr 8.300 Euro – 8.900 Euro brutto pro Monat. Mit mehr Berufserfahrung steigt das Gehalt entsprechend an, so dass man ab dem 7. Jahr mit einem Verdienst von bis zu 9.607 Euro brutto pro Monat rechnen kann.
Tarifverträge – Gehalt im weiteren Berufsleben als Oberarzt
Abhängig von der Berufserfahrung der Oberärzte sind die jeweiligen Tarifverträge der Arbeitgeber gestaffelt. In regelmäßigen Abständen, können Oberärztinnen und Oberärzte daher fest mit einer Gehaltserhöhung rechnen. Die erste Erhöhung des Oberarzt-Gehalts gibt ab dem 4. Jahr:
Ab dem 7. Jahr können Oberärzte mit folgendem Verdienst rechnen:
Alle Tarife auf einen Blick:
Träger | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr |
Stufe 1 | Stufe 2 | Stufe 3 | |
Universitätskliniken (TdL) | 8.776 € | 9.291 € | 10.029 € |
Kommunale Krankenhäuser (VKA) | 8.742 € | 9.256 € | 9.991 € |
Ev. Kirche Rheinland | 8.670 € | 9.175 € | 9.890 € |
Asklepios | 8.970 € | 9.480 € | 9.950 € |
Helios | 8.716 € | 8.771 € | 9.105 € |
Sana | 8.317 € | 8.857 € | 9.559 € |
Rhön | 8.133 € | 8.574 € | 9.016 € |
KMG | 8.298 € | 8.466 € | 8.466 € |
TV-Ärzte TdL: Gehalt an Uniklinken
Oberärzte werden in einer Uniklinik nach dem Tarifvertrag für Ärzte der Tarifgemeinschaft der Länder (TV Ärzte TdL) bezahlt. Hier liegt das Oberarzt-Gehalt zwischen 8.776 und 10.029 Euro.
TV-Ärzte VKA: Verdienst in kommunalen Einrichtungen
Bei kommunalen Krankenhäusern greift der Tarifvertrag der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (TV Ärzte VKA). Dieser sieht für die Oberärztin und den Oberarzt ein Gehalt zwischen 8.742 und 9.991 Euro brutto monatlich vor.
Bezahlung bei kirchlichen Trägern
Kirchliche Einrichtungen zahlen nach an diese Tarife angelehnte eigene Arbeitervertragsrichtlinien (AVR):
So erhalten Oberärzte dort ein Gehalt von rund 8.700 bis 10.200 Euro.
Tarifverträge privater Träger
In Krankenhäusern privater Träger gelten meist hauseigene Tarifverträge. Die TV der größten privaten Träger sind:
Hier liegt das Oberarztgehalt zwischen rund 8.100 Euro und 9.950 Euro Monatsbrutto.
Verdienst nach Unternehmensgröße
Die Größe und der Standort des Krankenhauses sind relevant, wenn ein Oberarzt außertariflich bezahlt wird.
So verdienen Oberärzte in einem Krankenhaus mit mehr als 2.000 Beschäftigten im Schnitt deutlich mehr als Kollegen in einem Krankenhaus mit bis zu 250 Beschäftigten:
- bis zu 250 Beschäftigten: 129.000 Euro brutto Jahresgehalt
- mehr als 2.000 Beschäftigte: 144.000 Euro brutto Jahresgehalt
Oberarzt-Einkommen nach Bundesländern
Im Schnitt verdient ein Oberarzt 10.189 Euro brutto im Monat. Jedoch sind hinsichtlich der durchschnittlichen Oberarzt-Gehälter der jeweiligen Bundesländer deutliche Gehaltsunterschiede auszumachen, wenn nicht nach Tarif bezahlt wird. Oberärzte in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg verdienen mit etwa 9.150 bis 9.350 Euro rund 800 bis 1.000 Euro weniger als der bundesweite Durchschnitt. In Mecklenburg-Vorpommern ist das Gehalt mit 9.154 Euro am geringsten.
Topverdiener unter den Oberärzten sitzen in Baden-Württemberg, Hessen und Bayern. Dort liegt die Vergütung im Schnitt bei 11.100 Euro. Dies sind rund 900 Euro mehr als der Durchschnitt und sogar rund 1.900 Euro mehr als in Mecklenburg-Vorpommern.
In der Abbildung ist das Durchschnittsgehalt von Oberärzten nach Bundesländern sowie der bundesweite Mittelwert zu sehen:
Quelle: Gehalt.de
Oberarzt-Gehalt nach Fachrichtung
Auch die jeweilige Fachrichtung schlägt sich auf das Oberarzt-Gehalt nieder, wenn die Bezahlung nicht nach Tarif geschieht. Der Kienbaum Vergütungsreport hat ein Ranking der bestbezahlten Fachbereiche aufgestellt.
Die Spitzenverdiener unter den Oberärzten sind demnach Chirurgen, welche durchschnittlich 148.000 Euro jährlich verdienen. Ihnen folgen Oberärzte im Bereich der Inneren Medizin (142.000 Euro) und der Gynäkologie (135.000 Euro). Auch Orthopäden (135.000 Euro) und Radiologen (134.000 Euro) können sich zu den Top-5 der bestbezahlten Fachbereiche für Oberärzte zählen.
Fachbereich | Durchschnittsgehalt / Jahr |
Chirurgie | 148.000 €/Jahr |
Innere Medizin | 142.000 €/Jahr |
Gynäkologie | 135.000 €/Jahr |
Orthopädie | 135.000 €/Jahr |
Radiologie | 134.000 €/Jahr |
Anästhesie/Intensivmedizin | 133.000 €/Jahr |
Urologie | 132.000 €/Jahr |
Pädiatrie | 131.000 €/Jahr |
Neurologie/Psychiatrie | 127.000 €/Jahr |
Geriatrie | 111.000 €/Jahr |
Übrige Fachrichtungen | 136.00 €/Jahr |
Quelle: Kienbaum Vergütungsreport „Ärzte, Führungskräfte und Spezialisten 2019“
Leitender Oberarzt: Mehr Verantwortung und Gehalt
Als Leitender Oberarzt wird eingestuft, wer als ständige Vertretung des Chefarztes fungiert. Im Rahmen der Vertretungsfunktion nehmen sie also die Chefarzt-Aufgaben wahr. Dabei kann die Leitungsaufgabe auch permanent auf den Oberarzt übertragen werden. Damit steigen auch die Verdienstmöglichkeiten und liegen zwischen rund 9.100 Euro und 11.700 Euro – je nach Tarifvertrag und Berufsjahr.
Mehr zur Funktion leitender Oberarzt und Gehalt in dieser Position:
Nebeneinkünfte als Oberarzt
Oberärzte können ihr Einkommen durch eine Nebentätigkeit aufbessern. Etwa jeder vierte Oberarzt in Deutschland verfügt über eine Nebentätigkeitsgenehmigung.
Eine Nebentätigkeit als Arzt auszuführen ist allgemein erlaubt, wenn bestimmte Grundsätze erfüllt sind. Allerdings sollte vorab eine Genehmigung beim Arbeitgeber eingeholt werden. So ist dieser in bestimmten Fällen berechtigt, die Aufnahme eines Nebenjobs abzulehnen beziehungsweise einzuschränken. Zusätzlich sollte man auch gut abwägen, ob man über die zeitliche, physische und psychische Kapazität für eine weitere Beschäftigung verfügt. Lohnenswerte Nebentätigkeiten für Ärzte gibt es einige. Hier eine kleine Auswahl:
- Arbeit im Notdienst: bis zu 100 Euro pro Stunde
- Tätigkeit als Honorararzt: zwischen 50 und 100 Euro pro Stunde
- Erstellung medizinischer Gutachten: zwischen 80 und 120 Euro pro Stunde
- Dozententätigkeit: etwa 80 Euro in der Stunde
- medizinische Übersetzungen: etwa 70 Euro in der Stunde
Nebeneinkünfte durch Schreiben von Fachartikeln
Große Wissenschaftsverlage sind immer auf der Suche nach qualifizierten Autoren/-innen. Je nach Verlag wird pro Wort bezahlt oder ein Pauschalbetrag pro Artikel abgerechnet. Der Stundenlohn hängt somit auch von der eigenen Schreibgeschwindigkeit ab. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Teil des praktischArzt-Teams werden möchten!
Passende Oberarzt-Stellenangebote finden
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Häufige Fragen
- Was verdient ein Oberarzt im Jahr?
- Wieviel verdient ein Oberarzt im Monat?
- Wie hoch ist der Stundenlohn eines Oberarztes?
- Wie hoch ist das Oberarzt Gehalt in einem kommunalen Krankenhaus?
- Wie hoch ist das Oberarzt Gehalt in einer Uniklinik?
- Wieviel verdient ein leitender Oberarzt?
Spitzenverdiener unter den Oberärzten sind Chirurgen mit durchschnittlich 148.000 Euro jährlichem Bruttogehalt vor Oberärzte im Bereich der Inneren Medizin (142.000 Euro), Gynäkologie (135.000 Euro) Orthopäden (135.000 Euro) und Radiologen (134.000 Euro).
Je nach Tarifvertrag bzw. Arbeitgeber unterscheidet sich das Gehalt von Oberärzten. Über alle Tarifverträge hinweg kann grob mit einem Gehalt zwischen 7.800 Euro und 9.600 Euro gerechnet werden. Außerdem gibt es ab der Position des Oberarztes auch häufig individuelle Gehaltsabsprachen oder Gewinnbeteiligungen.
Oberärzte erhalten je nach Arbeitgeber eine Bezahlung nach geltendem Tarifvertrag oder ein selbst ausgehandeltes außertarifliches Gehalt. Wenn man von einem monatlichen Durchschnittsgehalt von 10.449 Euro ausgeht, beträgt der Stundenlohn von Oberärzten bei einer 40 Stunden-Woche etwa 60 EUR ohne Zulagen. Da aber meist mehr gearbeitet wird, kann dies lediglich der groben Orientierung dienen.
Kommunale Krankenhäuser richten sich nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, dem TV-Ärzte VKA. Hier verdient ein Oberarzt je nach Berufserfahrung etwa 8.400 bis 9.600 Euro.
Bei Universitätskliniken wird ein Oberarzt nach dem TV-Ärzte TdL vergütet. Das Gehalt liegt hier bei rund 8.800 bis 10.030 Euro brutto monatlich.
Als leitender Oberarzt geht das mehr an Verantwortung einher mit einem höheren Gehalt. Laut Tarifverträgen liegt ihr Verdienst zwischen rund 9.100 und 11.700 Euro brutto im Monat. Ab der Oberarztposition sind aber auch außertarifliche Gehälter verhandelbar.