Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag im Klinikum Hochsauerland? Und wie gelingt die ...

Nebenjobs erscheinen auch vielen Ärztinnen und Ärzten attraktiv. Eine eigene Praxis macht nicht unbedingt reich. So kommt bei vielen Medizinern der Wunsch auf, das eigene Budget aufzubessern. Mit welchen Jobs können Ärztinnen und Ärzte nebenbei besonders viel Geld verdienen? Hier gibt es eine Übersicht über die lukrativsten Nebentätigkeiten.
Dürfen Ärztinnen und Ärzte überhaupt Nebenjobs nachgehen?
In Deutschland gilt grundsätzlich Berufsfreiheit. Ärztinnen und Ärzte dürfen daher auch einen Nebenjob ausüben. Ist man im Angestelltenverhältnis in einer Klinik oder Praxis tätig, gibt es jedoch Einschränkungen. So darf der zeitliche Umfang der Nebentätigkeit nicht mehr als ein Drittel der Vollzeitstelle in Anspruch nehmen. Arbeits- und Tarifverträge können weitere Einschränkungen vorgeben. Welche Besonderheiten für Chefärztinnen und Chefärzte gelten, lesen Sie hier. Vor der Aufnahme einer Nebentätigkeit ist zudem die Genehmigung des Hauptarbeitgebers einzuholen.
Übt man einen gemeinnützigen Nebenjob aus, sind bis zu 2.400 Euro des daraus erzielten Einkommens steuerfrei. Bedingung ist, dass die Tätigkeit im Dienst einer gemeinnützig anerkannten oder öffentlich-rechtlichen Körperschaft erbracht wird und gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke fördert.
Welche Nebenjobs sind nun besonders lukrativ? Hier gibt es die Übersicht.
Im Notdienst arbeiten
Wer die Zusatzweiterbildung Notfallmedizin absolviert hat, darf freiberuflich als Notarzt arbeiten. Ein Facharzttitel ist dafür nicht notwendig. Angestellte Ärztinnen und Ärzte sollten vor der freiberuflichen Tätigkeit als Notarzt eine Nebentätigkeitserlaubnis ihres Arbeitgebers einholen. Der Einsatz als Notarzt erfordert zudem eine hohe psychische und emotionale Belastbarkeit.
Wie die Tätigkeit abgerechnet wird, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. In einigen Regionen ist es möglich, direkt mit dem Träger des Rettungsdienstes abzurechnen. In anderen Bundesländern erfolgt die Abrechnung auf Grundlage der GOÄ über die kassenärztliche Vereinigung oder direkt mit privat versicherten Patienten. Je nach Abrechnungsverfahren lassen sich bis zu 100 Euro pro Stunden verdienen.
Ärztlichen Bereitschaftsdienst übernehmen
Eine typische Nebentätigkeit für Ärztinnen und Ärzte mit eigener Praxis ist der Bereitschaftsdienst. Dabei springt man für andere Praxen ein und behandelt Patienten zum Beispiel in der Nacht oder am Wochenende. Organisiert wird der Bereitschaftsdienst auf Kreisebene. In vielen Regionen besteht eine Pflicht zur Teilnahme, die sich auch auf Privatärzte erstreckt. Das Honorar hängt unter anderem von der Fachrichtung ab und liegt im Durchschnitt bei etwa 90 Euro pro Stunde.
Als Honorararzt/-ärztin arbeiten
Honorarärzte springen in Kliniken ein, wenn dort zusätzliches Personal benötigt wird, oder übernehmen die Vertretung für Praxisärzte während der Ferienzeit oder im Krankheitsfall. Für diese Nebentätigkeit sollte man mindestens eine freie Woche zur Verfügung haben. Ein Nebenjob als Honorararzt eignet sich daher optimal für den eigenen Urlaub.
Nach Entscheidung des Bundessozialgerichts gelten Honorarärzte, die in einer Klinik arbeiten, als scheinselbständig. Kliniken müssen daher Sozialabgaben zahlen. Da dies zu teuer wäre, sind Vermittlungsagenturen dazu übergegangen, Ärztinnen und Ärzte selbst anzustellen und als Honorarärzte an Kliniken auszuleihen. Der Stundenlohn für Honorarärzte liegt zwischen 50 und 100 Euro.
Schiffsarzt/-ärztin werden
Wer im Urlaub etwas Geld dazuverdienen möchte, kann sich als Schiffsarzt an Bord eines Kreuzfahrtschiffes anheuern lassen. In der Regel ist eine abgeschlossene Facharztausbildung die Voraussetzung. Kenntnisse in der Notfallmedizin sind ebenfalls wünschenswert. Die großen deutschen Kreuzfahrtreedereien zahlen eine monatliche Heuer zwischen 7.500 Euro für Juniorärzte und 8.500 Euro für Seniorärzte.
Medizinische Gutachten erstellen
Bleibt man lieber im Home-Office, kann das Erstellen von medizinischen Gutachten als Nebenjob interessant sein. Medizinische Gutachter werden unter anderem von Gerichten und Krankenkassen beauftragt. Wer dieser Tätigkeit nachgehen möchte, muss großes Fachwissen auf seinem Gebiet vorweisen. Voraussetzungen sind daher eine abgeschlossene Facharztausbildung und einige Jahre spezifische Berufserfahrung.
Die Vergütung medizinischer Sachverständiger vor Gericht ist durch das Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetz (JVEG) geregelt. Je nach Aufwand können für die Erstellung eines medizinischen Gutachtens zwischen 80 und 120 Euro pro Stunde abgerechnet werden.
Als Dozent/in medizinisches Fachwissen weitergeben
Möchte man sein medizinisches Fachwissen weitergeben, bietet sich eine Nebentätigkeit als Dozent an. Man sucht Dozenten zum Beispiel für Konferenzen, Seminare und Hochschulen. Gefragt sind vor allem Mediziner mit spezifischem Fachwissen und längerer Berufserfahrung. Die Verdienstmöglichkeiten liegen bei etwa 80 Euro in der Stunde.
Fachartikel schreiben
Eine andere Möglichkeit, medizinisches Wissen weiterzugeben, besteht in der Veröffentlichung von Fachartikeln. Große Wissenschaftsverlage sind immer auf der Suche nach qualifizierten Autoren. Je nach Verlag wird man pro Wort bezahlt oder erhält einen Pauschalbetrag pro Artikel. Der konkrete Verdienst hängt also auch von der eigenen Schreibgeschwindigkeit ab. Wer das nötige Fachwissen aufweist und schnell schreibt, kann bis zu 70 Euro in der Stunde verdienen.
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Medizinische Übersetzungen anfertigen
Für mehrsprachige Ärztinnen und Ärzte bietet sich es sich an, als Übersetzer für Fachartikel tätig zu werden. Alternativ hilft man ausländischen Kollegen dabei, in Deutschland Fuß zu fassen, und übernimmt das Übersetzen von Dokumenten und Zeugnissen. Da der Markt mit Übersetzern übersättigt ist, sind in diesem Nebenjob keine ganz so hohen Honorare möglich. Der Verdienst liegt bei etwa 70 Euro in der Stunde.