
Spironolacton, ein häufig verwendetes Medikament zur Behandlung verschiedener medizinischer Zustände, gehört zur Klasse der Aldosteron-Antagonisten oder kaliumsparenden Diuretika. Diese Medikamentengruppe agiert gezielt auf die Nieren, wodurch sie die Wasserausscheidung steigert und zugleich den Verlust von Kalium minimiert.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Spironolacton?
Spironolacton gehört zur Klasse der Diuretika, auch als “Wassertabletten” bekannt. Diuretika werden eingesetzt, um überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper zu eliminieren.
Spironolacton – Wirkung
Spironolacton interagiert mit dem Hormon Aldosteron, das den Salz- und Wasserhaushalt reguliert. Aldosteron fördert die Natriumrückresorption in den Nieren, wodurch Wasser im Körper zurückgehalten wird und der Blutdruck steigt.
Das Medikament blockiert die Bindung von Aldosteron an seine Nierenrezeptoren, verringert die Natrium- und Wasserresorption und erhöht die Ausscheidung dieser Substanzen im Urin. Dies reduziert überschüssige Flüssigkeit und senkt den Blutdruck. Zusätzlich zur harntreibenden Wirkung wird es bei Erkrankungen eingesetzt, die mit übermäßigem Aldosteron oder hormonellen Ungleichgewichten verbunden sind, wie z.B. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS).
Spironolacton – Anwendung und Dosierung
In der Regel beträgt die anfängliche Dosierung für die Behandlung von Bluthochdruck oft 25 mg bis 50 mg pro Tag, die auf ein oder zwei Dosen aufgeteilt werden können. Diese Dosierung kann entsprechend den individuellen Anforderungen und der Reaktion des/-r Patienten/-in angepasst werden.
Wann wird es eingesetzt?
Spironolacton findet aufgrund seiner harntreibenden und hormonregulierenden Eigenschaften vielfältige Anwendungsbereiche. Es ergänzt oft andere Blutdrucksenker zur Blutdruckkontrolle und reduziert überschüssige Flüssigkeit und Natrium im Körper. Ebenso verbessert es die Lebensqualität von Patiente/-innen mit Herzinsuffizienz, reduziert Ödeme in Leber-, Nieren- und Herzinsuffizienzfällen und behandelt hormonelle Störungen wie PCOS. Auch bei selteneren Erkrankungen, die überschüssiges Aldosteron verursachen, sowie bei Akne, insbesondere bei Frauen, findet es Anwendung.
Wie wird es richtig eingenommen?
Spironolacton sollte gemäß den ärztlichen Anweisungen eingenommen werden, um die Wirksamkeit des Medikaments zu gewährleisten und Nebenwirkungen zu minimieren. Es ist von entscheidender Bedeutung, die präzisen Anweisungen des/-r Arztes/Ärztin genau zu befolgen, da die korrekte Dosierung und Verabreichung wesentlich für die Effektivität und Sicherheit des Medikaments sind. Man kann das Medikament mit oder ohne Nahrung einnehmen, wobei eine Mahlzeit bei Magenbeschwerden helfen kann. Man schluckt die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Wasser.
Was gibt es bei der Einnahme zu beachten?
Das Medikament soll regelmäßig zur gleichen Tageszeit eingenommen werden, um eine gleichmäßige Wirkstoffkonzentration im Blut aufrechtzuerhalten. Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken, um Dehydratation zu verhindern.
Spironolacton – Nebenwirkungen
Zu den gängigsten Nebenwirkungen gehören:
- Erschöpfung oder Schwächegefühl
- Schwindelgefühle oder Benommenheit, insbesondere beim Aufstehen
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Magenbeschwerden
- Hormonelle Veränderungen (bei Männern evtl. Brustschwellungen, bei Frauen Veränderungen im Menstruationszyklus)
In seltenen Fällen kann es zu einem erhöhten Kaliumspiegel im Blut kommen, was als Hyperkaliämie bekannt ist und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann.
Obwohl selten, können auch allergische Reaktionen auftreten, zu denen Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen oder Atembeschwerden gehören.
Spironolacton – Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Spironolacton mit anderen blutdrucksenkenden Medikamenten kann zu einem übermäßigen Blutdruckabfall führen.
Die Kombination mit ACE-Hemmern und Angiotensin-II-Rezeptorblockern (ARB) kann das Risiko für einen Kaliumüberschuss erhöhen.
Zudem kann Spironolacton die Wirkung von Digoxin verstärken, was zu unerwünschten Effekten führen kann.
Spironolacton – Kontraindikationen
Schwangere oder stillende Frauen sollten Spironolacton nur nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Nutzen in Absprache mit einem/-r Arzt/Ärztin einnehmen. Weitere Kontraindikatonen sind u.a.:
- allergische Reaktion auf Spironolacton oder ähnliche Medikamente
- schwere Lebererkrankungen
- Herzerkrankungen, besonders bei gestörtem Elektrolythaushalt