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praktischArzt » Medikamente » Betablocker

Betablocker

Zuletzt aktualisiert : 26.10.2022
Betablocker

Betablocker (genauer: Betarezeptorenblocker) gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten für Patienten/-innen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie sind aus der medikamentösen Therapie von Bluthochdruck oder einer zu hohen Herzfrequenz kaum wegzudenken.

Der folgende Beitrag klärt auf, welche weiteren Wirkungen Betablocker haben und wann sie sogar gefährlich werden können.

Was sind Betablocker?

Betablocker (Kurz: β-Blocker; auch: Beta-Adrenozeptor-Antagonisten) sind eine Reihe ähnlicher Wirkstoffe, die ihre Wirksamkeit an körpereigenen β-Adrenozeptoren entfalten.

Die Blockade dieser β-Rezeptoren (β 1/β 2-Adrenozeptoren) verhindert ihre Bindung an die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. In der Folge unterbleibt auch die physiologische Reaktion auf diese Transmitter, die sich durch einen beschleunigten Pulses und einen steigenden Blutdruck äußern würde. Diese Wirkung ist beispielsweise besonders bei den Patienten/-innen gewünscht, deren Puls oder Blutdruck auch ohne Stress dauerhaft erhöht ist, die an koronaren Herzerkrankungen oder einer Herzschwäche leiden.

Betablocker - Wirkung

Betablocker entfalten an verschiedenen Organen unterschiedlichste Wirkungen. Betroffen sind alle Körperteile, die β 1-Rezeptoren und/oder β 2—Rezeptoren tragen. Der Wirkung an den β-Rezeptoren haben die Blocker ihren Namen zu verdanken. Die Wirkung am β 1-Rezeptor findet überwiegend am Herz-Kreislauf-System, den Nieren und im Fettgewebe statt.

Der Herzschlag ist unter ihrem Einfluss langsamer und weniger kräftig. Außerdem wird die Reizweiterleitung innerhalb des Herzmuskels verlangsamt. In der Folge sinken neben der Herzfrequenz dadurch auch der Blutdruck und der Sauerstoffverbrauch des Herzens. Aus diesen Wirkungen ergeben sich die Hauptindikationen für den Einsatz von Betablockern.

Betablocker Wirkung Auf Stresshormone

Auch die Nieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation des Blutdrucks. Hier entfalten Betablocker ebenfalls eine Wirkung. Sie senken die Sekretion von Renin, einem Hormon, das einen komplexen Rückkopplungsmechanismus anstößt, durch den in der Folge der Blutdruck steigt. Steht weniger Renin zur Verfügung, sinkt auch der Blutdruck. Die Wirkung am β2-Rezeptor findet überwiegend in der Muskulatur, der Leber und der Bauchspeicheldrüse statt.

Die Hülle der peripheren Gefäße enthält glatte Muskulatur, die sich unter Einfluss von Betablocker entspannt. Dadurch weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. In der Leber hemmen sie die Glykogenolyse, in der Bauchspeicheldrüse beeinflussen sie die Insulinausschüttung. Das kann zu gefährlichen Stoffwechsellagen bei Diabetikern führen, weswegen β-Blocker zum Beispiel bei schlecht eingestelltem Diabetes mellitus kontraindiziert sind.

Betablocker - Anwendung und Dosierung

Anwendung und Dosierung von Betablockern können von Präparat zu Präparat unterschiedlich sein. Je nach Wirkstoff erfolgt die Einnahme üblicherweise am Morgen, kann aber beispielsweise zum Zwecke der Dosissteigerung auch mehrmals täglich stattfinden. Das konkrete Therapieschema legt immer der/die behandelnde Arzt/Ärztin gemeinsam mit dem/-r Patienten/-in fest.

Grundsätzlich ist bei der Therapie zu beachten, dass sie einschleichend dosiert werden müssen, um die Intensität der Nebenwirkungen zu reduzieren. Das Gleiche gilt für die Beendigung der Betablocker-Therapie. Hier muss die Dosis langsam reduziert werden, damit es nicht zu einem Rebound-Phänomen kommt. Denn unter Einfluss von Betablockern erhöht der Körper als Gegenregulation die Beta-Adrenozeptoren-Dichte. Ließe man das Medikament nun abrupt aus, würden die Effekte der natürlichen Liganden überschießen.

Wann werden Betablocker eingesetzt?

Betablocker kommen bei verschiedenen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zum Einsatz. Sie sind - je nach Wirkstoff - für die Behandlung von Bluthochdruck, bestimmten Herzrhythmusstörungen oder einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zugelassen. Auch bei der koronaren Herzkrankheiten (KHK) und der Prophylaxe von Herzinfarkten spielen sie eine große Rolle.

Weniger bekannte, aber wichtige Einsatzgebiete für Betablocker sind zum Beispiel das Glaukom, die Migräne, akute Panikattacken oder der essenzielle Tremor.

Wie werden Betablocker richtig eingenommen?

Betablocker sollten prinzipiell weder abrupt begonnen noch abgesetzt werden. Vor Operationen sollte die Einnahme ebenfalls wie gewohnt erfolgen. Abhängig davon, welches Präparat zum Einsatz kommt, sind die Einnahmehinweise des/-r behandelnden Arztes/Ärztin zu beachten.

Was gibt es bei der Einnahme noch zu beachten?

Gegebenenfalls muss die Dosis der Betablocker altersabhängig angepasst werden. Ebenso kann die Nierenfunktion einen Einfluss auf die Wirkung und Dosis des Medikaments haben, weswegen die besonderen Einnahmehinweise bei Niereninsuffizienz zu beachten sind. Je nach Indikation und den individuellen Patienten-Merkmalen ist daher die Konsultation eines/-r Arztes/Ärztin unverzichtbar.

Betablocker sind grundsätzlich verschreibungspflichtig. Sie sollten vor Operationen nicht abgesetzt werden, da sie das Risiko senken, während der Narkoseeinleitung oder der Intubation Herzrhythmusstörungen zu entwickeln.

Betablocker - Nebenwirkungen

In der Regel werden Betablocker sehr gut vertragen. Dennoch sind sie nicht völlig frei von möglichen Nebenwirkungen. Dazu gehören eine sehr starke Verlangsamung des Pulses oder ein starker Blutdruckabfall, sowie das Auftreten von Asthma-Anfällen, Müdigkeit oder depressiven Verstimmungen. Zusätzlich beklagen Männer hin und wieder Potenzprobleme unter der Therapie. Diabetische Stoffwechsellagen können sich ebenfalls verschlechtern. Weiterhin beobachtet man vor allem bei adipösen Jugendlichen eine initiale Gewichtszunahme. An Haut oder Extremitäten kann die Einnahme der β-Blockern Durchblutungsstörungen auslösen oder verstärken, da sich unter ihrem Einfluss die peripheren Gefäße verengen.

Ein besonderer Hinweis sollte an Diabetiker/innen ausgesprochen werden und gilt vor allem für die Einnahme umselektiver Betablocker. Denn die parallele Wirkung sowohl am β1- als auch am β2-Rezeptor bewirkt einerseits eine Hemmung der Glukosebereitstellung aus den Glukosespeichern des Körpers und andererseits die Maskierung der Anzeichen einer Unterzuckerung (schneller Puls, Zittern, Unruhe). So können unbemerkt gefährliche Stoffwechsellagen entstehen. Diabetiker sollten daher im Bedarfsfall bevorzugt β1-selektive Betablocker einnehmen. Weiterhin sollten sie besonders auf das Symptom „Schwitzen“ achten, das ebenfalls ein Anzeichen der Unterzuckerung ist, aber unabhängig von den Beta-Rezeptoren im Körper vermittelt wird.

Betablocker - Wechselwirkungen

Wichtig ist es, neben den klassischen Nebenwirkungen der Betablocker, auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Substanzen zu beachten. Grundsätzlich kann beispielsweise der gleichzeitige Alkoholkonsum dazu führen, dass sich sowohl Wirkungen als auch Nebenwirkungen des Medikaments verstärken. Auch eine parallele Einnahme der Kalziumkanalantagonisten Verapamil und Diltiazem kann zu einer gefährlichen Verstärkung der Wirkung von Betablockern führen. Die Einnahme anderer Medikamente mit Einfluss auf die Blutdruckwerte oder die Herzfrequenz, kann in Kombination zu einer verstärkten Wirkung führen.

Bei Patienten/-innen, die orale Antidiabetika oder Insulin einnehmen, kann die blutzuckersenkende Wirkung der Medikamente verstärkt werden.

Betablocker - Kontraindikationen

Da die Wirkung der Betablocker starke Effekte im menschlichen Körper auslöst, gibt es einige Gegenanzeigen. Für Patienten/-innen die eines oder mehrere der folgenden Merkmale erfüllen, könnte die Betablocker Therapie also sogar gefährlich werden und ist deswegen kontraindiziert.

Schweres Asthma bronchiale

Betablocker können ein bestehendes Asthma bronchiale verschlechtern oder gar Asthma-Anfälle auslösen. Daher ist die Einnahme von Betablockern bei schwerem Asthma bronchiale und anderen obstruktiven Atemwegserkrankungen kontraindiziert.

Bestehende Bradykardie

Die Wirkung der Betablocker besteht darin die Herzfrequenz zu senken. Daher dürfen Patienten/-innen mit bestehender Bradykardie (Herzrhythmusstörungen) diese nicht einnehmen.

Blockaden des AV-Knotens

Da Betablocker auch einen Einfluss auf die Reizüberleitung am Herzmuskel haben, dürfen sie bei verschiedenen Überleitungsstörungen oder Blockaden am AV-Knoten (AV-Block) nicht eingesetzt werden.

Weitere Kontraindikationen

Die gefäßverengende Wirkung von Betablockern kann ein Raynaud-Syndrom verstärken. Dabei handelt es sich um plötzliche Gefäßspasmen in den Fingern oder Zehen, die daraufhin, wegen der Minderdurchblutung, kalt und weiß werden (Leichenfingerkrankheit). Der Einsatz von Betablockern ist daher kontraindiziert.

Auch eine bestehende Hypotonie (niedriger Blutdruck) stellt eine Kontraindikation in der Betablocker-Therapie dar.

Häufige Fragen

  1. Wann sollte man Betablocker nehmen?
  2. Der/die behandelnde Arzt/Ärztin empfiehlt eine Therapie mit Beta Blockern, wenn das individuelle Behandlungsziel durch die Indikationen abgedeckt ist und keine Kontraindikationen bestehen. Sehr häufig werden diese Arzneistoffe zum Beispiel zur Behandlung von Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder tachykarden Herzrhythmusstörungen eingesetzt.

  3. Was blockiert ein Betablocker?
  4. Beta Blocker blockieren die Wirkung der Hormone Adrenalin und Noradrenalin an den sogenannten Adreno-Rezeptoren. Die Adreno-Rezeptoren werden in alpha- und beta-Adreno-Rezeptoren unterteilt. Da Beta Blocker bevorzugt an den beta-Adreno-Rezeptoren binden und die eigentliche Wirkung der körpereigenen Hormone dort hemmen, nennt man sie beta-Adreno-Rezeptor-Antagonisten oder kurz Beta-Blocker.

  5. Welche Medikamente gehören zu den Betablockern?
  6. Es gibt eine Vielzahl an Beta Blockern, die je nach Wirkort und Selektivität klassifiziert werden.

    Beta-1-spezifische Beta Blocker sind beispielsweise Bisoprolol, Esmolol oder Atenolol. Sie sind kardioselektiv. Das heißt sie wirken selektiv am Herzen. Nicht selektiv wirken zum Beispiel Propanolol, Carvedilol oder Timolol. Sie blockieren sowohl ß1-als auch ß2-Rezeptoren und wirken daher zum Beispiel auch an Blutgefäßen. Einige Beta Blocker entfalten darüber hinaus noch zusätzliche Wirkungen. Beispielsweise blockiert Carvedilol auch noch alpha-1-Rezeptoren, sie bevorzugt in der Gefäßwand zu finden sind. Dadurch werden die Gefäße weit gestellt und eine ausgeprägte Blutdrucksenkung erzielt.

  7. Was ist der beste Betablocker?
  8. Da das individuelle Therapieziel beim Einsatz von Betablockern sehr verschiedenen sein kann, gibt es „den“ besten Betablocker nicht. Je nach Indikation sind einige Betablocker mehr oder weniger gut für die Therapie geeignet.

  9. Wie wirken Betablocker?
  10. Betablocker haben eine umfangreiche Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie senken durch kompetitive Hemmung der beta-Adreno-Rezeptoren beispielsweise den Blutdruck und die Herzfrequenz, beugen erneuten Herzinfarkten vor und kommen darüber hinaus auch bei Herzinsuffizienz zum Einsatz.

  11. Welche Nebenwirkungen haben Betablocker? 
  12. Obwohl das Maß an Verträglichkeit für die Einnahme von Betablockern sehr hoch ist, gibt es einige Nebenwirkungen. Dazu zählen beispielsweise der ungewollt hohe Abfall des Blutdrucks oder der Herzfrequenz, die Verschlechterung eines Asthma bronchiale oder Potenzprobleme bei Männern.

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Quellen
  1. Herdegen T.: Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie, 4. Auflage 2019, Thieme Verlag
  2. Cleveland Clinic, Beta-Blockers,  https://my.clevelandclinic.org/... (Abrufdatum 17.10.2022)
  3. DWDS, Der Betablocker, https://www.dwds.de/... (Abrufdatum 17.10.2022)
  4. FOCUS online, Betablocker – Was ist das? Einfach erklärt, https://praxistipps.focus.de/... (Abrufdatum 17.10.2022)
Autor
Susann Stollberg
Susann Stollberg
Ärztin

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Betablocker?
  2. Wirkung
  3. Anwendung und Dosierung
  4. Wann werden Betablocker eingesetzt?
  5. Wechselwirkungen
  6. Kontraindikationen

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