Eine positive Unternehmenskultur kann für Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen ein ...

Auch dieses Jahr stehen Ärzte wieder an der Spitze der bestbezahlten Berufsgruppen. Der aktuelle Gehaltsreport von Stepstone gibt Einblicke in die Gehälter Deutschlands und schafft etwas mehr Transparenz bei einem doch eher tabuisierten Thema. Entscheidend bei dem Verdienst von Ärzten ist nicht nur das Vertragsmodell – selbstständig tätig oder fest in einer Klinik angestellt, sondern auch die Position und Fachrichtung. Je nachdem ergeben sich folgende Durchschnittslöhne.
Durchschnittlich etwa 90.000 Euro Brutto jährlich – Berufserfahrung ist entscheidend
Der durchschnittliche Bruttolohn liegt bei 90.000 Euro im Jahr – somit führen Ärzte die Gehaltsliste an. In einem angestellten Arbeitsverhältnis richtet sich der Lohn nach zwei Faktoren: der Position und dem Alter.
Berufserfahrung | Gehalt |
Berufsanfänger | 56.500 Euro |
2 Jahre | 61.000 Euro |
3 bis 5 Jahre | 71.000 Euro |
10 Jahre | 84.000 Euro |
11 bis 25 Jahre | 99.900 Euro |
Mehr als 25 Jahre | 108.000 Euro |
Erfahrene Ärzte verdienen mehr. Berufsanfänger erhalten im Schnitt etwa 56.500 Euro, nach zwei Jahren im Job sind es dann schon 61.000 Euro und nach drei bis fünf Jahren steigt das Gehalt auf 71.000 Euro. Wer zehn Jahre Berufserfahrung nachweisen kann, bekommt durchschnittlich 84.000 Euro, bei 11 bis 25 Jahren klettert der Lohn auf etwa 99.900 Euro. Alles darüber hinaus wird mit einem Jahresbruttogehalt von 108.000 Euro entlohnt.
Ärzte in Kliniken – von 65.000 bis zu 300.000 Euro
Es gibt drei Arten von Tarifverträgen in Kliniken:
- Tarifverträge in Universitätskliniken,
- für private Krankenhäuser und
- Tarifverträge für kommunale Krankenhäuser (z.B. die, die von den Städten betrieben werden)
In dieser Reihenfolge sind auch die Gehälter gegliedert.
In Kliniken herrscht eine Hierarchie der Ärzte. Demnach sind Chefärzte ganz oben angesiedelt. Ihr durchschnittlicher Jahreslohn liegt bei etwa 300.000 Euro (außertariflich). Diese Gehaltsangabe wird im Report nicht angegeben, geht aber aus anderen Studien hervor. An nächster Stelle kommen die Oberärzte, die etwa 114.600 Euro verdienen. Fachärzte bringen es auf 97.200 Euro und Assistenzärzte liegen bei ca. 65.500 Euro im Jahr. Auch hier sind wieder die Fachrichtung, Region und die Größe der Klinik entscheidend.
Selbstständige Ärzte – große Unterschiede je nach Fachrichtung
Was verdienen Ärzte, wenn sie selbstständig eine Praxis betreiben? Was bleibt ihnen, nach allen Ausgaben (Personal, Geräte etc.), übrig? Das hängt stark davon ab, auf welchem Gebiet man spezialisiert ist. Allgemeinmediziner verdienen anders als Spezialisten.
Ist das Gehalt gerecht oder sind sie überbezahlt?
Man muss berücksichtigen, dass es ein langer Ausbildungsweg ist und Ärzte viel Verantwortung tragen. Daher ist es richtig, dass sie gut bezahlt werden, solange sie sich nicht an medizinischen Leistungen und Operationen bereichern. Dass diese Frage häufig aufkommt, liegt eher daran, dass andere Berufsgruppen deutlich unterbezahlt sind.
Jedoch macht die Gehaltsreihenfolge der Mediziner schon stutzig, besonders bei den doch etwas weit hinten liegenden Hausärzten. Schließlich sind sie häufig die ersten Ansprechpartner vieler Patienten. In diesem Zusammenhang müssen auch alle genannt werden, die in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen maßgeblich zum Wohle der Patienten beitragen – die Pfleger und Krankenschwestern. Sie werden oft noch miserabel bezahlt – ihre Löhne passen nicht zu den Arzt-Gehältern.
Gehalt – Frauen werden auch hier wieder schlechter bezahlt
Es geht aus der Übersicht hervor, dass auch in dieser Berufsgruppe Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern bestehen. Ärztinnen verdienen im Schnitt einen Jahresbruttolohn von etwa 86.200 Euro und erzielen somit weniger Einkommen als ihre männlichen Kollegen. Diese Lohnlücke muss beseitigt und Positionen gleichgestellt werden. Außerdem fällt auf, dass Frauen öfter in niedergelassenen Praxen tätig sind als Männer.
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Stepstone Gehaltsreport 2021, www.stepstone.de (Abrufdatum: 20.04.2021)