Der ärztliche Beruf ist in der Allgemeinbevölkerung hoch angesehen. Medizinstudienplätze sind unter Studierenden begehrt, die Anzahl der Plätze ist in Deutschland jedoch beschränkt und die Zulassung zum Studium an den Numerus clausus (kurz NC) gebunden. Dieser liegt im Fach Medizin seit einigen Jahren an fast allen deutschen Universitäten bei 1,0 und ist damit so hoch wie bei keinem anderen Studienfach. Wer mit der Abiturnote die Voraussetzung zur Zulassung nicht erfüllt, kann einen Studienplatz gegebenenfalls noch über die Teilnahme am Medizinertest ergattern. Ärzte/-innen haben bei Berufsantritt dann schließlich ein lernintensives Studium absolviert, steigen in einen zeitintensiven Job ein und stellen fortan die eigenen Interessen häufig hinten an.
Jedoch bietet der Beruf auch eine große Vielfältigkeit, die Möglichkeit eigenen Interessen in einer passenden Fachrichtung nachzugehen und zudem ein üppiges Gehalt. Aber wie stehen Ärzte/-innen eigentlich hinsichtlich ihres Gehaltes verglichen mit anderen Berufsgruppen da?
So schneiden Ärzte/-innen im Gehaltsvergleich ab
Das Durchschnittgehalt der erwerbstätigen Bevölkerung liegt in Deutschland bei etwa 45.000 Euro (brutto) jährlich. In den Rankings der Gehaltsportale, die die Durchschnittsgehälter der unterschiedlichen Berufsgruppen im Jahr 2023 analysiert haben, werden je nach auswertendem Gehaltsportal verschiedene bestbezahlte Berufszweige genannt. Ärzte/-innen platzieren sich jedoch durchweg unter den Topverdienern/-innen. Mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von 92.600 Euro landen sie hierbei je nach zugrundeliegendem Ranking auf dem ersten oder zweiten Platz und liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Experten/-innen aus der Pharmaindustrie, die mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 85.100 Euro (brutto) rechnen können. Einen ebenfalls sehr gut bezahlten Beruf haben Piloten/-innen, die sich über ein jährliches Bruttoeinkommen von im Schnitt 83.300 Euro freuen dürfen.
Die zehn bestbezahlten Berufe 2023
Ein Blick in das Ranking der zehn bestbezahlten Berufe verrät, in welchen Branchen mit einer besonders guten Entlohnung zu rechnen ist. Die genannten jährlichen Durchschnittsgehälter stellen hierbei Bruttowerte dar.
- Arzt/Ärztin: 92.600 Euro
- Medical Advisor, Experte/-in in der Pharmaindustrie: 85.100 Euro
- Pilot/in: 83.300 Euro
- Anwalt/Anwältin: 82.900 Euro
- Unternemensberater/in: 82.000 Euro
- Softwareentwickler/in: 81.500 Euro
- Anlageberater/in: 81.000 Euro
- Projektmanager/in in den Bereichen Informatik, Beratung und Consulting: 79.000 Euro
- Unternehmensjurist/in: 78.900 Euro
- Service Delivery Manager/in: 78.000 Euro
Faktoren, die einen Einfluss auf das Gehalt von Ärzten/-innen haben
Im Folgenden werden einige Faktoren genannt, die typischerweise Einfluss auf das Gehalt von Ärzten/-innen haben können. Eine ausführliche Zusammenfassung aller möglichen Einflüsse auf das Arzt-Gehalt, findet sich hier.
Vergütung basierend auf Tarifverträgen
Das Gehalt von Ärzten/-innen ist je nach Beschäftigungssituation an Tarifverträge gebunden. Hierdurch ergeben sich gerade zu Beginn einer ärztlichen Karriere üblicherweise keine großen Gehaltssprünge jedoch ist die Bezahlung von Berufseinsteigern/-innen weitestgehend einheitlich und schwankungsstabil.
Ausbildung zum/zur Facharzt/-ärztin
Darüber hinaus hängt die Entlohnung der Ärzte/-innen von der jeweiligen Erfahrungsstufe und/oder einer abgeschlossenen Facharztausbildung ab. Wer schon länger im Job ist oder als Facharzt/-ärztin tätig ist erhält auch ein höheres Gehalt.
Lehrauftrag und Personalverantwortung
Ärzte/-innen die einer Anstellung in einer universitären Klinik nachgehen, haben beispielsweise die Möglichkeit einen Lehrauftrag anzunehmen. Diese Personen leiten Seminare, Kurse oder Praktika für Studierende und nehmen Klausuren oder Examensprüfungen ab. In der Regel wird für den Zeitraum des Lehrauftrags eine höhere Vergütung vereinbart. Höhere Gehälter von Chefärzten/-innen beziehungsweise leitenden Ärzten/-innen im Allgemeinen beruhen zudem auf einer mit der Position einhergehenden Personalverantwortung. Chefärzte/-innen leiten ganze Fachabteilungen mit dem dazugehörigen Personalstamm, Oberärzte/-innen übernehmen eigene Behandlungen und Operationen, betreuen Assistenzärzte/-innen und leiten diese während ihrer Ausbildung an.
Die Topverdiener/innen unter den Ärzten/-innen
Berücksichtigt man die ärztlichen Jobpositionen, so ergeben sich für Chefärzte/-innen beziehungsweise Ärzte/-innen mit eigener Praxis und Oberärzte/-innen deutlich höhere Durchschnittsgehälter.
Platzierung | Position | Durschnittsgehalt |
1 | Chefarzt/-ärztin in Niederlassung | 124.800 Euro |
2 | Oberarzt/-ärztin | 109.816 Euro |
3 | Arzt/Ärztin | 92.600 Euro |
Die Schlusslichter im Gehaltsvergleich
Am unteren Ende der Gehaltsskala sieht es leider nicht so vielversprechend aus. Während die Topverdiener/innen in Deutschland von Gehältern im oberen fünfstelligen Bereich profitieren können, müssen Personen in eher schlechtbezahlten Branchen im Schnitt mit einem jährlichen Einkommen von unter 30.000 Euro auskommen. Am schlechtesten bezahlt werden Küchenhilfen mit einem jährlichen Bruttodurchschnittseinkommen von 23.454 Euro, gefolgt von Friseuren/-innen, die mit durchschnittlich 24.434 Euro im Jahr zurechtkommen müssen und Kellnern/-innen, deren jährlicher Verdienst bei durchschnittlich 25.884 Euro (brutto) liegt.