Ärzte/-innen können in Ergänzung zur Facharztkompetenz die Zusatzbezeichnung Dermatopathologie erwerben. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Erkrankungen der Haut, dem größten und vielfältigsten Organ des Menschen. Schwerpunkt der Arbeit ist die Durchführung von histologischen und molekularen Untersuchungen.
Wissenswertes zu Voraussetzungen, Dauer und Inhalt der Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie steht im Zentrum des folgenden Beitrags.
Inhaltsverzeichnis
Das Fachgebiet Dermatopathologie
Die Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie stellt ein interdisziplinäres Fachgebiet von Dermatologie und Pathologie dar und umfasst die Dermatohistologie und Molekulardiagnostik von pathologischen Veränderungen der Haut, Unterhaut, deren Anhangsgebilden und der hautnahen Schleimhäute. Es erfolgt eine hochqualitative und präzise feingewebliche Untersuchung und Diagnose von Hauterkrankungen am Mikroskop.
Neben konventionellen Färbemethoden kommen auch weitere Verfahren, wie zum Beispiel immunhistochemische und molekularbiologische Untersuchungsmethoden sowie Durchflusszytometrie und Elektronenmikroskopie zum Einsatz.
Voraussetzungen für die Zusatzweiterbildung Dermatopathologie
Mit erfolgreichen Medizinstudium und Approbation erhält man die Berechtigung den Titel Arzt/Ärztin zu tragen. Nach Abschluss einer mehrjährigen Facharztausbildung zum Facharzt/-ärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten kann die Zusatzweiterbildung Dermatopathologie begonnen werden.
Dauer der Zusatzweiterbildung Dermatopathologie
Die Dauer für die Zusatzweiterbildung Dermatopathologie beträgt insgesamt 24 Monate. Diese wird an einer Weiterbildungsstätte unter Anleitung eines/-r Weiterbildungsbefugten absolviert. Wenn man die Dauer des Medizinstudiums (6 Jahre) und die Facharztausbildung (5 Jahre) mitrechnet, braucht man mindestens 13 Jahre bis zur Zusatzbezeichnung.
Inhalte der Zusatzweiterbildung Dermatopathologie
Im Rahmen der aktuellen Weiterbildungsordnung der Bundesärztekammer wird in der Zusatzweiterbildung Dermatopathologie zwischen „kognitiven Kompetenzen und Methodenkompetenzen (Kenntnisse)“ und „zu vermittelnde Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten)“ unterschieden.
Folgende Inhalte, die zudem integraler Bestandteil der Weiterbildung zum/-r Facharzt für Pathologie sind, sind in der Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie zu durchlaufen. Die Zahlen in Klammern benennen die jeweiligen Richtzahlen laut Muster-Weiterbildungsordnung. Diese dient allerdings nur zur Orientierungen für die Landesärztekammern, in deren Verantwortung die Weiterbildungen liegen. Eine individuelle Nachfrage bei der zuständigen Kammer ist empfohlen.
Kognitiven Kompetenzen und Methodenkompetenzen (Kenntnisse):
- Methoden der technischen Bearbeitung histologischer Proben, der Färbung und molekulare Techniken sowie der dazu erforderlichen Apparatekunde
Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten):
- Durchführung, Befunderstellung und Dokumentation von histologisch morphologischen Untersuchungen an der normalen und pathologischen Haut, Unterhaut, deren Anhangsgebilden und der hautnahen Schleimhäute einschließlich Histochemie, Immunhistologie und optischer Sonderverfahren sowie Schnellschnittuntersuchungen (6.000)
- Durchführung, Befunderstellung und Dokumentation von molekularer Diagnostik, z. B. PCR, Sequenzierung, Sequenzanalysen (50)
- Photographische und digitale Dokumentation
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit einschließlich regelmäßiger Teilnahme an klinischen dermatopathologischen Demonstrationen
Logbuch und Abschluss
Im Logbuch zur Weiterbildung sind die Inhalte des Weiterbildungsgangs festgehalten. Es dient zur Orientierung und zur Dokumentation der erlernten Kenntnisse. Für die Zusatz-Weiterbildung Dermatologie werden alle erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen im Logbuch dokumentiert.
Für alle Ärztinnen und Ärzte, die ihre Weiterbildung ab dem 01.11.2020 aufgenommen haben ist das Führen eines elektronischen Logbuchs (eLogbuch) verpflichtend. Das elektronische Logbuch ermöglicht eine kontinuierliche Dokumentation der absolvierten Weiterbildungsinhalte. Registrierung und Anmeldung für das eLogbuch sind über die Portale der Landesärztekammern möglich.
Prüfung
Am Ende der ärztlichen Zusatz-Weiterbildung wird eine Prüfung abgelegt. Der erfolgreiche Abschluss berechtigt zum Führen der Zusatzbezeichnung Dermatopathologie.
Die erforderlichen Unterlagen sind in der Regel neben Logbuch und Antrag:
- Ausweisdokumente
- Weiterbildungszeugnisse
- Teilnahmebescheinigungen für Kurse und Lehrgänge
Über Anmeldefristen, Dauer und den genauen Ablauf der Prüfung sollte man sich wegen der möglichen Abweichungen zur Musterweiterbildungsordnung bei den zuständigen Landesärztekammern informieren.
Die Prüfung selbst findet vor einem Ausschuss statt, der aus erfahrenen spezialisierten Fachärzten/-innen besteht. Innerhalb von mindestens 30 Minuten wird in einem Fachgespräch oder einer Präsentation theoretisches und praktisches Wissen aus der Weiterbildung abgenommen.
Karrieremöglichkeiten mit der Zusatzweiterbildung Dermatopathologie
Als Dermatopathologe/-in besteht die Möglichkeit, sowohl in Kliniken als auch niedergelassen in ambulanten Praxen zu arbeiten und kurativ, prädiktiv, präventiv und wissenschaftlich tätig zu sein. Als Arzt/Ärztin in einer Praxis führt man hautpathologische Untersuchungen durch und stellt Diagnosen für Hauterkrankungen. Weitere Möglichkeiten sind z.B.:
- Akademische Karriere: Hier kann man Forschung betreiben, Lehrveranstaltungen halten und Studierende betreuen.
- Erwachsenenpädagogik: Wer Karriere als Lehrer/in oder Ausbilder/in macht, kann andere Dermatologen/-innen und Pathologen/-innen ausbilden, Fortbildungsveranstaltungen und Workshops durchführen.
- Pathologisches Labor: Im pathologischen Labor werden Hautproben analysiert und Diagnosen gestellt. Dies kann auch eine Karriere in der Forschung und Entwicklung von neuen Diagnose- und Behandlungsmethoden für Hauterkrankungen umfassen.
- Berater/in: Auch die Arbeit als Partner/in zur Beratung für andere Dermatologen/-innen und Pathologen/-innen ist eine Option.
Gehaltsperspektiven mit der Zusatzweiterbildung Dermatopathologie
Eine Zusatz-Ausbildung ändert erstmal nichts am Facharzt-Gehalt. Im Anstellungsverhältnis ist das Gehalt der Mediziner/innen abhängig von ihrem Karrierelevel und der Berufserfahrung, da in der Regel nach Tarifvertrag für Ärzte/-innen bezahlt wird. Das Mediangehalt für Fachärzte/-innen liegt bei 7.226 Euro brutto im Monat. Zusatzweiterbildungen verbessern allerdings die Karrierechancen in einer Klinik, so dass Positionen wie (Leitende/r) Oberarzt/-ärztin oder Chefarzt/-ärztin möglich sind. Hier kann man auch deutlich mehr Geld verdienen:
Außerdem kann die Spezialisierung die Erfolgschancen für die eigene Praxis verbessern.
Passende Jobs für Dermatopathologen/-innen finden
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Häufige Fragen
- Was ist Dermatopathologie?
- Wie erhält man die Zusatzbezeichnung Dermatopathologe?
- Wie lange dauert die Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie?
Die Dermatopathologie ist ein gemeinsames Fachgebiet der Disziplinen Dermatologie und Pathologie und befasst sich mit der histologischen und molekularen Diagnostik von normaler und erkrankter Haut, Anhangsgebilden und hautnaher Schleimhäute.
Man erhält die Zusatzbezeichnung über die Zusatz-Weiterbildung Dermatopathologie, die für Fachärzte/-innen für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologen/-innen) angeboten wird.
Die Zusatzweiterbildung Dermatopathologie dauert laut Muster-Weiterbildungsordnung 24 Monate.