Ärzte/-innen mit Facharztausbildung Dermatologie behandeln Krankheiten der Haut (“derma” ist Griechisch für Haut) sowie der Unterhaut und hautnahen Schleimhäute. Daher zählen zu diesem Fach auch die Geschlechtskrankheiten (Venerologie). Im Arbeitsalltag der Dermatologie geht es unter anderem auch um die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung verschiedener Hautkrebs-Arten sowie Allergien.
Inhaltsverzeichnis
Wer sich auf dem Fachgebiet der Dermatologie spezialisiert, darf sich dementsprechend als Facharzt/-ärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten bezeichnen. Unser Überblick zeigt, was man für eine Karriere als Hautarzt/-ärztin tun muss und liefert einen Überblick über die Inhalte der Facharzt-Weiterbildung zum/zur Dermatologen/-in.
Facharztausbildung Dermatologie im Überblick
- Anzahl Fachärztinnen und -ärzte: In Deutschland sind stand 12/2021 6.320 Fachärzte/-innen für Dermatologie berufstätig. Davon arbeiten 4.849 ambulant und 1.076 stationär.
- Altersstruktur: 255 Dermatologinnen und Dermatologen sind unter 35 Jahre alt. 2.329 Fachärzte/-innen sind im Alter von 35 bis 49 und 3.736 Ärzte/-innen sind über 50 Jahre alt.
- Dauer: Die Gesamtdauer der Facharztausbildung Dermatologie beträgt fünf Jahre (60 Monate).
Voraussetzungen Facharztausbildung Dermatologie
Nach erfolgreichem Abschluss des Medizinstudiums und dem Erhalt der Approbation sind die Nachwuchsmediziner/innen berechtigt, den Arzt-Titel zu tragen und einer ärztlichen Tätigkeit nachzugehen. Nun kann ein/e Assistenzarzt/-ärztin die Facharztausbildung in der Fachrichtung Dermatologie absolvieren. Nach bestandener Facharztprüfung darf man den Facharzttitel “Facharzt/-ärztin für Dermatologie” tragen.
Dauer der Facharztausbildung Dermatologie
Die geplante Dauer für die Facharztausbildung Dermatologie beträgt insgesamt 5 Jahre (60 Monate).
Die Weiterbildungszeit von 5 Jahren ist an Orte bzw. Weiterbildungsstätten gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung gebunden. Davon können 12 Monate Ausbildung in anderen Gebieten erfolgen.
Inhalte der Facharztausbildung Dermatologie
Dermatologen/-innen benötigen weitgehende Kenntnisse über die Haut-Wirkstoff-Beziehungen und Absorption und Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen in Salben, Cremes und Lotionen. Diese sind häufiger Bestandteil in der Therapie von dermatologischen Erkrankungen, daher spielt die Pharmakologie eine erhebliche Rolle. Weiterhin werden in der Dermatologie häufig chirurgische Eingriffe wie phlebologische Eingriffe am Unterschenkel oder die Entfernung von Tumoren durchgeführt.
Folgende Inhalte sind in der Facharztausbildung Dermatologie zu durchlaufen (Zahlen in Klammern benennen die jeweiligen Richtzahlen):
Übergreifende Inhalte der Facharztweiterbildung Dermatologie
- Wesentliche Gesetze, Verordnungen und Richtlinien
- Indikationsstellung und Interpretation gebietsbezogener histologischer und molekularbiologischer Untersuchungen
- Prävalenz von Erkrankungen an der Haut, der Unterhaut einschließlich Faszien, der hautnahen Schleimhäute und der Hautanhangsgebilde sowie der Geschlechtskrankheiten
- Berufsgenossenschaftliche Heilverfahren, Hautarztverfahren einschließlich Hautkrebsverfahren
- Einleitung flankierender Maßnahmen bei psychogenen Symptomen, somato-psychischen und psychosomatischen Reaktionen und psychosozialen Aspekten im Zusammenhang mit Erkrankungen des Hautorgans und der Geschlechtsorgane
- Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung (5)
- Teilnahme an dermatopathologischen Demonstrationen und Konferenzen (50)
- Fachgebundene genetische Beratung
- Grundlagen hereditärer und multifaktorieller Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen
- Interpretation und Aussagekraft genetischer Untersuchungsergebnisse (Sensitivität, Spezifität, prädiktiver Wert)
- Methodische, psychosoziale und ethische Aspekte der genetischen Beratung und Diagnostik einschließlich pharmakogenetischer Tests
- Erkennung fachbezogener genetisch bedingter Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen
- Fachgebundene genetische Beratung bei diagnostischer und prädiktiver genetischer Untersuchung
Notfälle
- Dermatologische Notfälle
- Behandlung akuter dermatologischer Notfälle einschließlich anaphylaktischer Schock, Paravasat, Lyell-Syndrom/Toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
- Venerologische Notfälle
- Behandlung und Sofortdiagnostik venerologischer Notfälle einschließlich mikroskopischer und on-site-Testverfahren
Infektionen
- Infektionen und infektionsassoziierte Erkrankungen an Haut und hautnahen Schleimhäuten durch Bakterien einschließlich Mykobakterien, Viren, Mykosen, Parasitosen sowie sexuell übertragbare Infektionen (STI)-Manifestationen einschließlich HIV-Erkrankung und systemische Infektionen mit Beteiligung des Hautorgans
- Tropendermatosen bei allen Hauttypen sowie in Tropen und Subtropen erworbene Hautinfektionen
- Direkte und indirekte Immunfluoreszenz und molekulare diagnostische Verfahren für virale, bakterielle und mykologische Erreger
- Prophylaxe von Infektionen des Hautorgans bzw. von sexuell übertragbaren Infektionen (STI)
- Mykologische Diagnostik, Abnahme und Nativdiagnostik, Kultur mit Diagnostik, molekulare Diagnostik der Pilze (100)
- Tuberkulinhauttest
- Fluoreszenzmikroskopie für bakteriologische, mykologische und virale Untersuchungen sowie Dunkelfeldmikroskopie
- Punktion, Spaltung und Ausräumung von Abszessen, Fisteln und Phlegmonen
- Entnahme von Proben zur Erregerdiagnostik mittels verschiedener Techniken
- In-vitro-Präparation von bakteriellen und parasitären Erregern, z. B. Grampräparat, Methylenblaufärbung, on-site-Tests
- Indikationsstellung und Befundinterpretation von Laboruntersuchungen, z. B. Treponema-Pallidum-Hämagglutinations-Assay (TPHA), Venereal Disease Research Laboratory (VDRL)
- Therapie bei HPV-Infektionen und anderen viralen Papillomen, z. B. Immuntherapie, Lasertherapie, Elektrokauterisation, Kryotherapie
Entzündungen
- Entzündungen und Autoimmun- sowie autoinflammatorische Erkrankungen der Haut und an der Haut, der Hautanhangsgebilde und Unterhaut/Faszienregion sowie Grundlagen der Krankheitskomplexe, z. B. Psoriasis-, Ekzem-, Atopie-Komplex
- Erstellung, Durchführung und Interpretation krankheitsbewertender Scores
- Indikationsstellung und Befundinterpretation der Antikörperdiagnostik bei Kollagenosen einschließlich Durchführung von Schnelltests
- Immunabsorptionsverfahren
- Melanozytentransplantation
Gefäßerkrankungen
- Primäre und sekundäre entzündliche und nichtentzündliche Vaskulopathien, Fehlbildungen, primäre und sekundäre Lymphgefäßerkrankungen
- Proktoskopien einschließlich Sklerosierung von Hämorrhoiden
- Transplantation im Rahmen von Wundbehandlungen, z. B. epidermale und follikuläre Keratinozyten
- Biochirurgie
- Indikationsstellung und Befundinterpretation von Gerinnungsdiagnostik, z. B. bei APC-Resistenz, Protein S- oder C-Mangel
- Durchführung von Funktionstests und klinischen Thrombosetests
- Konservative einschließlich physikalischer Therapien von Gefäßerkrankungen
- Spezifische lokale und systemische Wundbehandlung einschließlich operativer Wundversorgung sowie Vakuumpumpenanwendung
- Doppler-/Duplexsonographie peripherer Gefäße (200)
- Phlebologische/vaskuläre Funktionsuntersuchungen (200), davon
- Venenverschlussplethysmograhie
- Lichtreflexionsrheographie
- digitale Photoplethysmographie
- Laserfluxmessungen
- Infrarotmessungen
- Indikationsstellung zur Lymphdrainage
- Durchführung der apparativen intermittierenden Kompression
- Medikamentöse, kryo-therapeutische und operative Behandlung von Hämangiomen einschließlich Laserverfahren
- Phlebodynamometrie
- Phlebologische Eingriffe am Unterschenkel, z. B. epifasziale Venen-Exhairese, Unterbindung insuffizienter Venae perforantes, Crossektomie, superfizielle Thrombektomie (50)
Systemerkrankungen
- Manifestationen und Komplikationen systemischer Erkrankungen an Haut und Unterhaut, hautnahen Schleimhäuten sowie Hautadnexen, insbesondere bei Kollagenosen, genetischen und erworbenen bullösen Autoimmunerkrankungen
- Behandlung von Hautveränderungen systemischer Erkrankungen sowie funktionelle, dermatopathologische und immunpathologische Diagnostik, Prophylaxe und Therapie am Hautorgan
Dermato-Pharmakologie
- Neues Rezeptur-Formularium (NRF) und Magistralrezeptur
- Haut-Wirkstoff-Beziehungen, Konstruktion von Vehikeln, Salben, Cremes, Lotionen sowie Resorption, Bioverfügbarkeit, Adsorption, Penetration und Toxizität
- Anwendung von rehydrierenden, relipidisierenden Basisexterna, Glukokortikosteroiden, Biologika, Zytokinen, Chemotherapeutika, Immunsuppressiva, niedermolekularen Verbindungen (Smallmolecules) und systemischer Immunmodulation
- Besonderheiten der kutanen Pharmakologie im Neugeborenen- und Kindesalter sowie im Senium
Allergien und Umwelt
- Grundlagen der Typ I – IV-Reaktionen, Intoleranz und Pseudoallergien, Placeboreaktionen, Photobiologie sowie gebietsbezogene Toxikologie
- Erkrankungen durch physikalische/chemische Einflüsse
- Diagnostik und Therapie von Erkrankungen durch Hitze und Kälte, z. B. Verbrühungen und Verbrennungen sowie Mitbehandlung von Folgen höherer Verbrennungsgrade (Grad III)
- Diagnostik, Prophylaxe und Therapie allergischer und umweltbedingter Erkrankungen mit Bezug zur Haut und den angrenzenden Schleimhäuten, z. B. Rhinokonjunktivitis allergica, Asthma, Ekzeme, Urticaria, Angioödem, akute und chronische Lichtschäden
- Durchführung von Hauttestungen, insbesondere Reibetest, Scratchtest, Prick-und Intrakutantest, Greaves-Test sowie Epikutantest (250)
- Durchführung unspezifischer und allergenvermittelter Provokations- und Karenztests sowie Erstellung des Therapieplans (50)
- Indikationsstellung und Befundinterpretation laborgestützter allergologischer Diagnostik, z. B. Carrier-Polymer System (CAP), Elisa, RadioAllergo-Sorbent-Test (RAST), Basophilen-Degranulations-Test oder zellulärer Antigen-Stimulationstest (CAST)
- Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation berufsbedingter Dermatosen
- Hyposensibilisierung und spezifische Immuntherapien (25)
- Photomedizinische Diagnostik- und Therapiemaßnahmen
- Überwachung physikalischer, balneologischer, klimatologischer Therapiemaßnahmen (50)
- Erkrankungen an der Haut und den Hautanhangsgebilden durch Hyper- oder Hypoalimentation einschließlich Mineral- und Vitaminmangelerscheinungen
- Behandlung ernährungsbedingter Hautmanifestationen sowie diätetische Behandlung alimentärer Mangelerscheinungen
- Behandlung von Komplikationen des Diabetes mellitus an der Haut und Unterhaut
Therapeutische Methoden
- Topische und systemische Therapie des Hautorgans und angrenzender Schleimhäute
- Lasertherapie, z. B. selektive Photothermolyse, Koagulation, Vaporisation, Ablation sowie Detätowierung
- Physiko-chemische Therapie, nicht ionisierende Strahlenbehandlung sowie Photochemotherapie und extrakorporale Photochemoimmuntherapie
- Wasserstrahlskalpell
- Chemisches Peeling
- Plasmatherapie
Hautadnexerkrankungen
- Primäre und sekundäre entzündliche wie nichtentzündliche Erkrankungen der Talgdrüsen, Haare, Nägel, apokrinen und ekkrinen Drüsen
- Hautadnexbezogene konservative und operative sowie physiko-chemische Diagnostik und Therapie einschließlich eletrokaustischer und Laserverfahren, insbesondere
- Laserresurfacing
- Microneedling
- Trichogramm sowie digitales Phototrichogramm (25)
- Schweiß-Sekretionsmessung einschließlich Gravimetrie, Botulinumtoxin A-Behandlung und axillärer Kürettage (10)
Tumorerkrankungen
- Tumorgenesemechanismen und Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie
- Benigne Neoplasien der Haut und Hautanhangsgebilde, der epifaszialen Gefäße, der Subcutis und des Hautimmunorgans
- Maligne Neoplasien und Präkanzerosen der Haut, Übergangsschleimhäute und Hautanhangsgebilde der epifaszialen Gefäße, der Hautnerven, des Bindegewebes, der Unterhaut, der Faszie und des Hautimmunorgans, der kutanen Lymphome sowie der systemischen Absiedlungen in die Haut
- Nävi und Hamartome in Assoziation mit Syndromen
- Mitwirkung bei der systemischen Tumortherapie sowie der supportiven Therapie bei soliden Tumorerkrankungen der Facharztkompetenz
- Operative Behandlung von Tumoren der Haut, Hautanhangsgebilde und der hautnahen Schleimhäute sowie von Metastasen viszeraler Herkunft
- Konservative Therapie kutaner Lymphome
- Intervention auf akute und verzögert verlaufende autoinflammatorische und autoimmune Reaktionen bei Immuntherapien
- Nachsorge und Rehabilitation von Tumoren der Haut, Hautanhangsgebilde und der hautnahen Schleimhäute sowie kutaner Lymphome
- Früherkennungsuntersuchungen
- Exzision von benignen und malignen Tumoren einschließlich Fadenmarkierung (100)
- Exzision von Nävuszellnävi und Hamartomen (150)
- Lokale und regionale Lappenplastiken, auch unter Verwendung artifizieller Hautdehnungsverfahren
- Mitwirkung bei Eingriffen höherer Schweregrade
- Freie, allogene und Xenotransplantate mit autologen und in vivo gezüchteten Materialien (50)
- Elektrokaustische Therapie einschließlich (50)
- Elektrochemotherapie, Radiofrequenztherapie
- Anästhesieverfahren, davon
- Lokalanästhesien
- Tumeszenzlokalanästhesie (20)
- Regionalanästhesie (50)
- Kryotherapeutische Verfahren (100)
- Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation berufsbedingter Hauttumore
- Regelmäßige Teilnahme an interdisziplinären Tumorkonferenzen
- Basisbehandlung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
Funktionsdiagnostik und bildgebende Verfahren
- Bildgebende und digitale Analyseverfahren
- Telemedizinische Methoden
- Durchführung und Interpretation der Dermatoskopie und transkutaner Bildgebungsverfahren (500)
- Chromametrie
- Lasermikroskopie am Nagelbett
- Photobiologische Testungen mit UV-Strahlung und sichtbarer Strahlung
- Physikalische Testmethoden für Wärme und Kälte, Druck- und Scherkräfte (25)
- Grundlagen histopathologischer Färbetechniken und Immunhistochemie sowie der Molekularpathologie
- Sonographie (A- und B- Modus) der Haut und Unterhaut, der hautnahen Lymphknoten bei Metastasen und Tumoren einschließlich Tumordickenmessung (250)
- Biopsietechniken, z. B. Feinnadelbiopsie
- Funktionelle Untersuchungen an der Haut, z. B. Corneo-/ pH-metrie, Sebumetrie, Cyanoacrylattechnik
- Tangentiale Exzisionen
- Splittechnik/Saugblasentechnik
- Entnahme von Geweben zwecks humangenetischer, elektronenmikroskopischer und spektroskopischer Untersuchung (20)
Dermato-Endokrinologie und sexualmedizinische Aspekte
- Endokrine Störungen der Haut und Hautanhangsgebilde sowie systemische Endokrinopathien mit Manifestation an der Haut und den Hautadnexen
- Störung der Sexualtiät, Störung der Geschlechtsidentität und Störung infolge sexueller Traumatisierungen
- Sexualanamnese
- Diagnostik und konservative Therapie dermatoendokrinologischer Erkrankungen einschließlich metabolischem Syndrom, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit
- Spermiogrammanalyse
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei endokrinen Störungen sowie Fertilitätstörungen und drohender Beeinträchtigung der Fertilität, z. B. vor onkologischer Therapie
Das Logbuch in Dermatologie Weiterbildung
Das Ausbildungslogbuch ist im Rahmen der Facharztausbildung ein verpflichtender Bestandteil. Das Logbuch enthält den Weiterbildungsgang und die sauber dokumentierten Inhalte und Kenntnisse, die im Rahmen der Facharztausbildung vermittelt wurden. Entsprechend ist es bei der Antragstellung zur Zulassung zur Facharztprüfung verpflichtend.
Die Bundesärztekammer bietet ein Muster-Logbuch Dermatologie zum Download an.
eLogbuch Dermatologie
Die Weiterbildungsordnung sieht seit 2020 vor, dass die Dokumentation der Weiterbildung auf einer bundesweit einheitlichen, elektronischen Plattform stattfindet. Das führen dieses eLogbuchs ist verpflichtend und soll u.a. einer/-m Ärztin/Arzt in Weiterbildung die Vergleichbarkeit der Leistungen ermöglichen, setzt diese/r die Weiterbildung nach einem Kammerwechsel fort. Eine Liste der Länderportale zu Registrierung und Anmeldung findet sich hier.
Weiterbildung Dermatologie – Facharztprüfung
Am Ende der fünfjährigen Facharztausbildung absolvieren die Assistenzärzte/-innen die Facharztprüfung. Diese dauert etwa 30 bis 45 Minuten. Dabei handelt es sich um eine mündliche, nicht öffentliche Prüfung, welche den gesamten Inhalt der Facharzt-Weiterbildung im Fachgebiet Dermatologie prüft. Ist die Prüfung bestanden, erhalten die frisch ausgebildeten Fachärzte/-innen für Dermatologie eine Facharzturkunde. Damit sind sie berechtigt, sich als Vertragsarzt der gesetzlichen Krankenkasse mit einer eigenen Praxis niederzulassen.
Spezialisierungen als Dermatologe/-in
In dem Fachgebiet der Dermatologie gibt es einige Spezialisierungsmöglichkeiten für Fachärzte/-innen. Eine beliebte Zusatzqualifikation ist die ästhetisch-kosmetische und die operative Dermatologie. Diese beiden Fachgebiete bieten außerdem vielversprechende Karrieremöglichkeiten, da die Nachfrage von Patienten/-innen ebenfalls recht hoch ist. Folgende Spezialisierungsmöglichkeiten gibt es in der Dermatologie:
- Allergologie
- Andrologie
- Dermatohistologie
- Dermatoonkologie
- Dermatopathologie
- Lymphologie
- Phlebologie
- Proktologie
- Venerologie
- Mykologie
Weiterhin sind je nach Spezialisierung und Angebot der Behandlungsmethoden zum Beispiel folgende Zertifizierungen bei der Deutschen Dermatologischen Akademie (DDA) möglich:
- Atopische Dermatitis
- Balneo-Phototherapie
- Dermatologische Lasertherapie
- Dermatoskopie / Auflichtmikroskopie
- Impfen für Dermatologen
- Magistralrezepturen
- Patientensicherheit in der Dermatologie
- Psoriasis
- Teledermatologie
- Tropen- und Reisedermatologie
- Wundmanagement
Zusatz-Weiterbildungen für Dermatologen/-innen
Assistenzärzte/-innen und Fachärzte/-innen haben darüber hinaus die Möglichkeit über Zusatz-Weiterbildungen mehrere Zusatzbezeichnungen erwerben. Die Zusatz-Weiterbildung Medizinische Informatik ist nach 24-monatiger ärztlicher Tätigkeit möglich.
Diese Fortbildungsmöglichkeiten können Assistenzärzte bereits nach 24 Monaten als Assistenzarzt in der Haut- und Geschlechtskrankheiten wahrnehmen:
Zusatz-Weiterbildungen für Dermatologen/-innen mit fertiger Facharzt-Ausbildung sind:
- Andrologie
- Ärztliches Qualitätsmanagement
- Akupunktur
- Allergologie
- Balneologie und Medizinische Klimatologie
- Betriebsmedizin
- Dermatopathologie
- Ernährungsmedizin
- Flugmedizin
- Hämostaseologie
- Immunologie
- Klinische Akut- und Notfallmedizin
- Krankenhaushygiene
- Magnetresonanztomographie
- Manuelle Medizin
- Medikamentöse Tumortherapie
- Naturheilverfahren
- Palliativmedizin
- Phlebologie
- Physikalische Therapie
- Proktologie
- Psychotherapie
- Rehabilitationswesen
- Sexualmedizin
- Sozialmedizin
- Spezielle Schmerztherapie
- Sportmedizin
- Suchtmedizinische Grundversorgung
Karriere als Dermatologe/-in
Nach erfolgreich abgeschlossener Facharztausbildung stehen Fachärzten/-innen für Dermatologie verschiedene Karrierewege offen. Eine Möglichkeit ist die Arbeit in einer entsprechenden Fachabteilung einer Klinik. Darüber hinaus kann man als Dermatologe/-in ebenfalls in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), einer Kuranstalt oder Rehaklinik tätig sein.
Mit einer entsprechenden Spezialisierung ist u.a. die Arbeit in einem Zentrum für ästhetische Medizin möglich. Wer nicht im Angestelltenverhältnis arbeiten möchte, kann sich außerdem selbstständig machen und die Niederlassung für die eigene Karriere wählen.
Niederlassung als Dermatologe/-in als beliebter Karriereweg
Wer sich mit einer eigenen Praxis niederlassen möchte, hat mit der Facharztausbildung Dermatologie die richtige Wahl getroffen. Dies ist nämlich ein beliebter Karriereweg bei Dermatologen/-innen. So sind etwa drei Viertel aller Fachärzte/-innen ambulant in der eigenen Praxis tätig.
Neben der Neugründung einer eigenen Praxis ist außerdem die Übernahme einer bestehenden Praxis eine attraktive Möglichkeit. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Gemeinschaftspraxis, in welcher die Praxis-Infrastruktur von mehreren Fachärzten/-innen gemeinsam genutzt wird. Von dieser Zusammenarbeit können nicht nur Ärzte/-innen profitieren, sondern ebenso die Patienten/-innen.
Wissenschaftliche Karriere
Als Dermatologe/-in kann man sich, wie in jeder Facharztrichtung, auf die Grundlagenforschung statt die Patientenversorgung fokussieren und somit eine Karriere in der Wissenschaft anstreben.
Die Facharztrichtung Dermatologie bietet ein breites Spektrum mit spannenden Forschungsmöglichkeiten. Dafür kann man entweder an einer Universitätsklinik oder einem öffentlichen sowie privaten Forschungsinstitut tätig werden. Darüber hinaus sind Mediziner/innen, die in der Wissenschaft tätig sind, häufig ebenso in der Lehre tätig.
Karriere in der Klinik
Wer sich nicht selbstständig machen möchte und kein Interesse an einer wissenschaftlichen Karriere hat, kann ganz klassisch im Angestelltenverhältnis in einer Klinik, einem Medizinischen Versorgungszentrum oder einer Rehabilitationsklinik arbeiten. Auch dieser Weg bietet Ärzten/-innen spannende und vielversprechende Karrieremöglichkeiten.
Häufig streben Fachärzte/-innen in einer Klinik die Position als Oberarzt/-ärztin und anschließend gegebenenfalls ebenso als Chefarzt/-ärztin an. Dies erfordert ein hohes Maß an Berufserfahrung und vielfältige Kompetenzen, was den Beruf interessant gestaltet.
Weiterbildung Facharzt Dermatologe/-in – Passende Jobs finden
praktischArzt ist die große Jobbörse für Ärzte/-innen in Deutschland. In der Stellensuche sind täglich zahlreiche Assistenzarzt Stellenangebote Dermatologie sowie Stellenangebote Dermatologie für Facharzt/-ärztin, Oberarzt/-ärztin und Chefarzt/-ärztin gelistet.