Die Radiologie zählt zu den innovationsfreudigsten Fachgebieten innerhalb der Medizin – und Radiologen sind bundesweit stark nachgefragt. Das liegt zum einen daran, dass die Bedeutung der Diagnostik innerhalb der Medizin wächst, zum anderen übernehmen Radiologen immer häufiger auch interventionelle und minimal-invasive radiologische Therapieverfahren. Insgesamt genießen Radiologen deshalb exzellente Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt – doch spiegelt sich das auch im Verdienst wider? Wie ist als Radiologe das Gehalt?
Inhaltsverzeichnis
Was macht ein Radiologe?
In den Beruf als Radiologin oder Radiologe führt nach Abschluss des Medizinstudiums eine fünfjährige Weiterbildung. Im Berufsalltag steht die Diagnostik im Fokus. Als Radiologin oder Radiologe führt man an allen Organen und Organsystemen Untersuchungsverfahren mit dem Ultraschallgerät, der Computertomografie (CT) und der Magnetresonanztomografie (MRT) durch. Zusätzlich werden Gewebe und Flüssigkeiten zu Untersuchungszwecken entnommen oder Drainagen bei pathologischen Flüssigkeitsansammlungen gelegt. Radiologen nutzen auch perkutane Therapien, um Schmerzzustände bei Patienten zu lindern.
Laut der Bundesagentur der Arbeit machen Frauen 37 Prozent der Berufstätigen im Bereich Radiologie aus. Männer machen 63 Prozent aus.
Laut Ärztestatistik 2022 ist die Zahl an Radiologen im Vergleich zu 2021 leicht gestiegen. Die Statistik zeigt auch, dass grob die Hälfte der Radiologen stationär tätig ist, während die andere Hälfte ambulant arbeitet. Rund 18,5 Prozent haben sich mit eigener Praxis niedergelassen, weitere 27,3 Prozent sind angestellt. Nur ein kleiner Anteil der Radiologen ist in Behörden oder Körperschaften sowie in sonstigen Bereichen tätig.
berufsbezogene Daten | 2021 | 2022 |
---|---|---|
berufstätige Ärzte insgesamt | 416.100 | 421.300 |
berufstätige Radiologen gesamt | 9.535 | 9.696 |
davon Ärztinnen | 3.535 | 3.604 |
ambulant tätig | 4.366 | 4.448 |
davon niedergelassen | 2.027 | 1.797 |
davon angestellt | 2.339 | 2.651 |
stationär tätig | 4.621 | 4.664 |
davon Leitende Ärzte | 659 | 649 |
davon gleichzeitig in Praxis | 197 | 177 |
Behörden/Körperschaften | 111 | 118 |
sonstige Bereiche | 437 | 466 |
Quelle: Bundesärztekammer
Radiologe Gehalt mit eigener Praxis
Als niedergelassener Radiologe oder niedergelassene Radiologin liegt man laut dem Statistischen Bundesamt beim Verdienst ganz weit vorne. Insgesamt liegen die Einnahmen einer Radiologie-Praxis bei 2.836.000 Euro (Stand: 2021). Allerdings sind die Aufwendungen wie Personal- und Sachkosten in der Radiologie auch am höchsten. Als Reinertrag bleiben im Durchschnitt 1.103.000 Euro. Von diesem Reinertrag gehen noch Versicherungs- und Vorsorgebeiträge oder Kreditzahlungen ab. Der Rest ist das Radiologe Gehalt.
Das ist im Vergleich zu anderen Fachrichtungen der höchste Reinertrag. So erwirtschaften niedergelassene Augenärzte hingegen einen Reinertrag von 541.000 Euro jährlich (Platz 2), Urologen 371.000 Euro (Platz 3). Am geringsten Fallen die Reinerträge in den Fachrichtungen Kinderheilkunde (271.000 Euro), Frauenheilkunde und Geburtshilfe (245.000 Euro) sowie Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie (232.000 Euro) aus.
Insgesamt ist das Gehalt als niedergelassene Radiologin oder niedergelassener Radiologe mit dem Gehalt als Chefärztin oder Chefarzt in einer größeren Klinik zu vergleichen.
Radiologe Gehalt in der Klinik
Als Radiologin oder Radiologe richtet sich das Gehalt in einer Klinik oder in einem Krankenhaus nach dem geltenden Tarifvertrag. Wichtiger als die Fachrichtung sind dabei die Position und die Berufsjahre. Es gibt Tarifverträge für kommunale Kliniken, Unikliniken und private Klinikkonzerne.
Je nach Berufserfahrung findet die Eingruppierung in die entsprechende Entgeltgruppe (Assistenzarzt, Facharzt, Oberarzt, Chefarzt beziehungsweise leitender Oberarzt) statt. Innerhalb dieser Entgeltgruppe steigt das Gehalt als Radiologe oder Radiologin mit der Berufserfahrung. Zum Grundgehalt kommen noch Dienstvergütungen und sonstige Nebenleistungen dazu.
Laut der Kienbaum-Studie “Einkommen der Krankenhausärzte in der Radiologie 2019” verdienen Radiologen Durchschnittsgehälter von insgesamt 167.250 Euro. Dabei liegt das Assistenzarzt Gehalt in der Radiologie bei 79.000 Euro und das Facharzt Gehalt bei 96.000 Euro im Durchschnitt. Oberärzte im Fachbereich Radiologie kommen auf ein durchschnittliches Jahresgehalt von 134.000 Euro. Überdies beziehen Oberärzte im Schnitt einen variablen Anteil von 16.000 Euro. Ein Chefarzt, der in der Radiologie tätig ist, verdient pro Jahr 360.000 Euro. Der variable Anteil beträgt 172.000 Euro durchschnittlich.
Aktuell zahlen Helios Kliniken das höchste Gehalt. Kleinere und private Kliniken zahlen hingegen weniger, wie die folgende Aufstellung illustriert (Einstiegsgehalt als Facharzt im Jahr 2024, monatliches Brutto):
- in einem kommunalen Krankenhaus 6.980 Euro
- in einem Uniklinikum 7.006
- in einem privaten Krankenhaus am Beispiel Helios 6.830 Euro
Alle Tarifverträge gibt es in unserer großen Übersicht TV Ärzte – alle Arzt Tarifverträge.
Mehr Infos über das Arztgehalt gibt es hier: Arzt Gehalt – wie viel verdienen Ärzte?
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