Das Gehalt als Pathologe kann unterschiedlich ausfallen, abhängig davon in welcher Einrichtung man angestellt ist, ob nach Tarifvertrag vergütet wird und in welchem Bundesland man tätig ist. Der folgende Beitrag bietet einen Überblick zum Verdienst des Pathologen und der Pathologin.
Inhaltsverzeichnis
Wovon hängt das Gehalt eines Pathologen ab?
In Onlineportalen erhält man verschiedene Ergebnisse zum Gehalt eines Pathologen bzw. einer Pathologin. Das mögliche Bruttogehalt variiert zwischen rund 6.800 und 9.700 Euro. Dies Unterschiede bei den Gehältern der Ärzte entstehen durch Einflussfaktoren wie Berufserfahrung und Station der Arztkarriere. Üblicherweise beginnt die Karriere mit dem Assistenzarzt, verläuft im besten Falle über den Facharzt zum Oberarzt und evtl. sogar zum Chefarzt.
Einflussfaktor Tarifvertrag
Das Gehalt von Arzt und Ärztin hängt maßgeblich von der Einrichtung ab. Neben Größe, Bettenzahl und aktueller Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses, spielt die Tarifgebundenheit eine Rolle. Wird nicht nach Tarif vergütet, muss das Gehalt individuell verhandelt werden. In einigen Fällen besteht auch die Möglichkeit in einer tarifgebundenen Einrichtung ein außertarifliches Gehalt zu verhandeln.
Faktor Verhandlungsgeschick
Findet die Vergütung nicht nach Tarifvertrag statt, wird das Gehalt individuell verhandelt. Hier ist Verhandlungsgeschick gefragt, denn außertarifliche Gehälter können niedriger oder auch weitaus höher ausfallen als tarifliche. Für Chefärzte gilt grundsätzlich ein außertariflich verhandeltes Gehalt, da diese Position nicht in den Tarifverträgen vorhanden ist. Auch für Oberärzte in der Pathologie ist die tarifliche Vergütung nur bis zu einem bestimmten Punkt festgelegt. Meist handelt es sich dabei um das siebte oder neunte Berufsjahr. Danach müssen auch sie individuell verhandeln.
Faktor Rangfolge und Arbeitsort
Je nachdem in welcher Position sich ein Facharzt für Pathologie befindet, fällt die Vergütung höher oder niedriger aus. Auch auf gleicher Ebene gibt es Gehaltssteigerungen mit zunehmender Berufserfahrung. Weiterhin können Bundesland, Region oder Ort das Gehalt beeinflussen. So liegt das niedrigste Gehalt mit etwa 6.985 Euro in Mecklenburg-Vorpommern. Das höchste Gehalt erhält ein Pathologe dagegen in Baden-Württemberg, Hessen, Hamburg und Bayern. In diesen Bundesländern verdient man im Durchschnitt ein Bruttogehalt von etwa 8.300 bis 8.500 Euro in der Pathologie.
Pathologe – Verdienst in Kliniken
In vielen Kliniken findet die Vergütung der Ärzte nach Tarifvertrag statt. So richten sich Universitätskliniken nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TV-TdL. In staatlichen Einrichtungen findet die Vergütung nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes TV-Ärzte VKA statt.
Private Kliniken haben häufig hauseigene Tarifverträge. Dazu gehören zum Beispiel die Asklepios, Rhön oder Helios Kliniken.
Pathologe – Bruttogehalt nach Tarifvertrag TV Ärzte TdL
Kommt ein Facharzt für Pathologie frisch von der Uni und arbeitet an einer Uniklinik, die nach dem TV Ärzte TdL vergütet, liegt das Einstiegsgehalt als Assistenzarzt bei 5.100 Euro brutto im Monat. Nach sechs Jahren verdienen Assistenzärzte rund 6.500 Euro. Nach abgeschlossener Ausbildung steigt man mit 6.737 Euro Bruttogehalt als Facharzt ein. Wer die Karriereleiter in der Pathologie hinauf klettert, kann als Oberarzt etwa 8.400 bis 9.600 Euro verdienen. Beim leitenden Oberarzt steigt das Bruttogehalt auf 9.900 bis 11.200 Euro.
Pathologe – Bruttogehalt laut Tarifvertrag TV Ärzte VKA
An einem öffentlichen Krankenhaus richtet sich die Vergütung nach dem TV-Ärzte VKA. Assistenzärzte erhalten hier, je nach Berufsjahr, 5.288 bis 6.798 Euro. Als ausgebildeter Facharzt verdienen Pathologen vom ersten bis zum 13. Jahr rund 6.980 bis 8.964 Euro. Oberärzte starten mit einem Einstiegsgehalt von 8.742 Euro in die Position, leitende Oberärzte mit 10.284 Euro Bruttogehalt.
Somit verdienen Pathologen in einem kommunalen Krankenhaus etwas weniger als in einer Universitätsklinik. Die Gehälter befinden sich jedoch in ähnlichem Rahmen.
Pathologe – Verdienst in privaten Kliniken
Private Kliniken zahlen mit ihren hauseigenen Tarifverträgen in der Regel ebenfalls ähnliche Gehälter wie die Unikliniken. So verdienen Assistenzärzte in der Helios Klinik 5.295 bis 6.517 Euro, in der Asklepios Klinik 5.430 bis 6.960 Euro und in der KMG Klinikgruppe 5.259 bis 6.527 Euro Bruttogehalt. Als Facharzt verdienen Pathologen ein Einstiegsgehalt von rund 6.700 bis 6.800 Euro, als Oberarzt 8.400 bis knapp 8.700 Euro und als leitender Oberarzt mindestens 9.100 Euro Bruttogehalt. Mehr dazu hier:
Pathologe – Gehalt bei konfessionellen Arbeitgebern
Pathologen im Dienst von konfessionellen Krankenhausträgern werden nach den dort gültigen Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) bezahlt:
Das Gehalt liegt hier bei ca. 7.000 Euro bis 9.200 Euro.
Gehalt Pathologe – Zuschläge
Mit Zuschlägen kann man sein reguläres Einkommen erhöhen. So erhält man in Kliniken nicht nur seinen regulären Lohn, sondern auch Zuschläge für Nachtdienst sowie Einsätze an Feiertagen und Wochenenden.
Wer viele Wochenenddienste übernimmt, hat dementsprechend ein höheres Gehalt auf dem Lohnzettel stehen. Wie hoch diese Zuschläge sind, hängt von der allgemeinen Vergütung des Pathologen ab, zum Beispiel dem Tarifvertrag.
Gehalt Pathologe – Zusatzleistungen
In vielen Krankenhäusern und Kliniken gibt es weitere Zusatzleistungen. Somit können sich die Kliniken von anderen potenziellen Arbeitgebern hervorheben und neue Mitarbeiter für sich gewinnen.
Dies kann zum Beispiel ein Job-Ticket, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, ein eigener Parkplatz, eine Betriebs-Kita oder eine Zusatzrente sein. Auch verschiedenste Vergünstigungen sind beliebte Zusatzleistungen.
Pathologe – Gehalt mit eigener Praxis
Für einen Facharzt in der Pathologie besteht die Möglichkeit, sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Am einfachsten hat man es, bei Übernahme einer bereits bestehenden Praxis. Denn auch wenn die Arbeit in der Pathologie nicht der einer „klassischen“ Praxis entspricht, kann es für Pathologe und Pathologin schwer werden, einen Sitz zu finden, da auch sie der Bedarfsplanung unterliegen.
Weiterhin ist zu beachten, dass die nötigen Geräte, die ein Pathologe benötigt, sehr teuer sind. Wer eine eigene Praxis gründen möchte, könnte alternativ mit einer Klinik zusammenarbeiten, welche diese Geräte bereits besitzt. Somit kann der Weg in die Selbstständigkeit etwas vereinfacht werden.
Was ein Arzt mit eigener Praxis verdient, hängt von zahlreichen Faktoren ab, die auch einen selbstständigen Pathologe in seinem Beruf betreffen. Unter anderem spielen Fixkosten, Arbeitszeit und Arbeitsaufwand sowie Preise eine Rolle. Auch die Lage kann von Relevanz sein. Leider gibt es nicht zu allen Fachrichtungen verlässliche Daten zum Verdienst in der Niederlassung. Am besten verdienen Radiologen, denn bei dieser Fachrichtung sind Einnahmen von einer Millionen Euro im Jahr möglich.
Die Einnahmen von niedergelassenen Fachärzten anderer Fachrichtungen liegen im Schnitt zwischen 187.757 Euro und 543.630 Euro. Somit liegt die Annahme nahe, dass sich Pathologen ebenfalls in diesem Rahmen bewegen.
Arzt Gehälter anderer Fachbereiche
Mehr Informationen zu Gehältern und Verdienstmöglichkeiten von Fachärzten:
Stellenangebote finden
Passende Stellen für alle ärztlichen Positionen gibt es in der Jobbörse praktischArzt.de – hier geht es direkt zu Jobs für Fachärzte, Oberarzt-Stellenangeboten und Pathologie-Jobs.
Arzt Gehalt im Überblick
1. Gehalt Pathologe, www.gehalt.de (Abrufdatum: 25.01.2022)
2. Tarifverträge Ärzte, www.marburger-bund.de (Abrufdatum: 25.01.2022)
3. Was niedergelassene Ärzte verdienen, www.arzt-wirtschaft.de (Abrufdatum: 25.01.2022)