
Das Gehalt von Betriebsärzten und Arbeitsmedizinern ist tendenziell gleich, wenn auch die Berufsbezeichnung Ärzte mit unterschiedlichem Werdegang meint. Der Facharzt für Arbeitsmedizin ist in Unternehmen für alle Fragestellungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zuständig. Dies betrifft insbesondere die Vorbeugung von Berufskrankheiten, sowie deren Untersuchung und Behandlung. Häufig wird diese Position auch als Betriebsarzt bezeichnet. Als Betriebsarzt für ein Unternehmen kann man jedoch auch nach Absolvierung der Zusatz-Weiterbildung Betriebsmedizin arbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Was verdient ein Arbeitsmediziner und Betriebsarzt in Anstellung?
Deutschlandweit gibt es aktuell 4.101 mit einer Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin. Die Zusatz-Weiterbildung in Betriebsmedizin haben 7.522 Ärzte absolviert. Das ergibt eine Summe von rund 11.600 Ärzten, welche die Qualifikation eines Betriebsarztes aufweisen.
Das Einstiegsgehalt im Bereich der Arbeitsmedizin ist prinzipiell niedriger als in anderen Fachrichtungen. Es bewegt sich in Deutschland bei rund 55.000 Euro brutto pro Jahr. Diese Gehaltseinbußen im Vergleich zu anderen Fachärzten lassen sich vor allem durch die geregelten Arbeitszeiten erklären. Da Arbeitsmediziner ihre Arbeit hauptsächlich unter der Woche verrichten, entfallen Zulagen für Schichtdienst, Nachdienst oder Bereitschaften.
Das Einkommen als Arbeitsmediziner ist darüber hinaus abhängig von der Art der Beschäftigung sowie vom spezifischen Arbeitgeber. Kliniken stellen seltene Arbeitsorte für diese Fachrichtung dar. Wenn überhaupt arbeiten Fachärzte für Arbeitsmedizin in einem klinischen Institut für Arbeitsmedizin oder Umweltmedizin. Ist dies der Fall, so richtet sich das Gehalt nach den geltenden Ärzte-Tarifverträgen für diese Einrichtung. Als fertiger Facharzt verdient man in einem Krankenhaus, je nach Träger und Berufsjahr, zwischen 6.700 und 9.200 Euro pro Monat.
Hier sind die Einstiegsgehälter als Facharzt in diversen Kliniken dargestellt:
Mehr zum Facharzt-Gehalt gibt es hier:
Arbeitsmediziner-Gehalt bei privaten Unternehmen
Oftmals sind Fachärzte für Arbeitsmedizin und Fachärzte mit Zusatzweiterbildung Betriebsmedizin jedoch direkt bei einem privaten Betrieb angestellt und fungieren somit als Betriebsarzt für dieses Unternehmen. In diesem Falle verdienen Berufseinsteiger rund 70.000 pro Jahr. Im weiteren Berufsleben kann das Gehalt auf bis zu 95.000 Euro ansteigen.
Prinzipiell kann man die Faustregel aufstellen, dass das Gehalt mit der Größe des Unternehmens ansteigt. Je mehr Mitarbeiter betreut werden müssen, desto größer die Verantwortung und desto höher das Gehalt. Oftmals gibt es in diesen Fällen sogar mehrere Betriebsärzte, sodass auch leitende Positionen übernommen werden müssen. Führungskräfte im betriebsärztlichen Dienst können dann sogar bis zu 120.000 Euro pro Jahr verdienen. Der Vorteil in der Industrie und Großbetrieben liegt darin, dass Gehälter frei verhandelt werden können und ein außertariflicher Verdienst keine Seltenheit ist.
Gehalt als selbstständiger Arbeitsmediziner / Betriebsarzt
Die Arbeitsmedizin ist insgesamt keine Fachrichtung, in der man sich als Arzt klassischerweise niederlässt. Von allen Arbeitsmediziner haben sich nur knapp elf Prozent in der ambulanten Versorgung niedergelassen (470 insgesamt). Lediglich vier Fachärzte arbeiten neben ihrer stationären Tätigkeit gleichzeitig auch noch in einer Praxis.
Häufiger kommt es hingegen vor, dass man in der eigenen Praxis zusätzliche Tätigkeiten als Betriebsarzt anbietet (zum Beispiel Allgemeinmediziner mit der Zusatz-Weiterbildung Betriebsmedizin). Abhängig von der Anzahl an betriebsärztlichen Einsätzen kann man somit sein Einkommen aufwerten. Im Durchschnitt verdient ein niedergelassener Allgemeinmediziner einen jährlichen Reinertrag von 292.000 Euro. Durch die Übernahme betriebsärztlicher Dienstleistungen kann der Verdienst also über diesem Schnitt liegen.
Aufgaben Facharzt für Arbeitsmedizin
Der Facharzt für Arbeitsmedizin führt in Unternehmen Vorbeugemaßnahmen durch im Rahmen der sogenannten Prävention. Dies betrifft vor allem arbeitsbedingte Beschwerden und Erkrankungen und deren Früherkennung. Dazu benötigt der Arbeitsmediziner ein sehr gutes Verständnis der Arbeitsprozesse sowie den damit zusammenhängenden Krankheitsbildern.
Zu den spezifischen Aufgaben des Facharztes für Arbeitsmedizin in Unternehmen zählen etwa:
- Beratung hinsichtlich medizinischen Arbeitsschutzes von Arbeitnehmern und auch Arbeitgebern
- Prüfung und Beurteilung der Arbeitsbedingungen
- Arbeitsmedizinische Beurteilung und Untersuchung der Arbeitnehmer sowie die Erfassung und die Auswertung der Untersuchungsergebnisse
- Prüfung und Beobachtung des Arbeitsschutzes im Betrieb durch die Begehung der Arbeitsplätze
Mehr Informationen zu Aufgaben und Berufsbild gibt es hier: