Eine Gebäudeversicherung ist für Hausbesitzer von Arztpraxen unerlässlich, da sie umfassenden Schutz vor Schäden am Praxisgebäude bietet, die durch Feuer, Leitungswasser, Sturm oder andere Naturereignisse entstehen können.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Gebäudeversicherung ist für alle Ärzte essenziell, die auch Besitzer des Praxisgebäudes sind, da sie für Schäden durch Sturm, Hagel, Feuer oder Leitungswasser an Gebäuden aufkommt.
- Elementarschäden, wie Hochwasser oder Starkregen, sind nicht standardmäßig versichert und müssen als Zusatzschutz abgeschlossen werden, was die Kosten erhöhen kann.
- Wenn Sie eine Praxis komplett neu bauen, lässt sich oft beitragsfrei mit Baubeginn eine Feuerrohbauversicherung abschließen.
Warum eine Gebäudeversicherung wichtig ist
Zwar ist eine Wohngebäudeversicherung nicht gesetzlich verpflichtend, aber sehr empfehlenswert, um die Praxis gegen finanzielle Risiken wie Feuer, Leitungswasser oder Sturm abzusichern. Ein großer Schaden kann andernfalls zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.
Das gilt es zu beachten
- Bei einem Neubau sollten Sie sich frühzeitig um eine Versicherung für das Haus kümmern.
- Beim Hauskauf ist es wichtig, die bestehende Wohngebäudeversicherung und möglichen Gefahren zu prüfen und die Kündigungsfristen zu beachten, bevor Sie einen neuen Vertrag abschließen.
- Unsere Empfehlung: Holen Sie sich Rat bei einem Spezialisten, um eine für Ihre Situation passende Gebäudeversicherung zu finden, und beachten Sie die hier aufgeführten Kriterien.
Welche Schäden deckt die Gebäudeversicherung ab?
Die Gebäudeversicherung deckt Schäden am Gebäude und festem Inventar, wie Heizungsanlagen und fest verlegte Fußböden. Mobiliar hingegen fällt unter die Praxisinhaltsversicherung. Übliche Absicherungen umfassen Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel. Für Elementarschäden muss man gesondert vorsorgen.
Worauf sollte man bei der Wahl der Gebäudeversicherung achten?
- Grobe Fahrlässigkeit: Achten Sie darauf, dass Schäden aufgrund grober Fahrlässigkeit mitversichert sind.
- Aufräum- und Schutzkosten: Kosten für das Entfernen von Trümmern nach einem Sturm oder Hochwasser sollten abgedeckt sein.
- Überspannungsschäden: Schäden an Elektrogeräten durch Blitzschlag sollten ebenfalls versichert sein.
- Elementarschäden: Diese sollte in der Versicherung inkludiert sein, insbesondere bei steigenden Extremwetterereignissen.
Elementarversicherung: Ein Muss?
Da Extremwetterereignisse häufiger werden, ist eine Absicherung gegen Elementarschäden ratsam. Die Höhe des Aufschlags hängt vom Versicherer und Standort ab, insbesondere in Risikogebieten wie Flussnähe.
Besonderheiten und zusätzliche Leistungen
Standardmäßig nicht abgedeckt sind Kriegsschäden, Kernenergie und vorsätzlich verursachte Schäden. Weiterhin sind Sturmfluten und Grundwasser meist ausgeschlossen, ebenso Schäden bei Windstärken unterhalb von Stufe Acht. Viele Versicherer bieten in Verbindung auch spezielle Leistungen für Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen an.
Gebäudeversicherung – Die richtigen Tarife finden
Da die Prämien und Leistungen von vielen individuellen Faktoren abhängen, raten wir zu einem Vergleich über ein Online-Portal und/oder einer Beratung durch einen Versicherungsspezialisten, um das am besten passende und kosteneffizienteste Angebot zu finden. Aber Achtung: Nicht jeder günstige Tarif deckt automatisch alle wichtigen Leistungen ab. Überprüfen Sie die Mindestkriterien und achten Sie darauf, dass der Schutz auch gegen grobe Fahrlässigkeit versichert.
Kosten und Beitragserhöhungen
Die Kosten für eine Gebäudeversicherung für eine Arztpraxis in Deutschland variieren stark, je nach Region, Art des Gebäudes und den spezifischen Risiken, die versichert werden sollen. Im Durchschnitt betragen die jährlichen Kosten für eine Standard-Gebäudeversicherung etwa 300 bis 1.000 Euro. Für eine Praxis können diese Beträge jedoch höher ausfallen, besonders wenn zusätzliche Gefahren, wie Elementarschäden, abgedeckt werden sollen. In den letzten Jahren stiegen die Prämien aufgrund gestiegener Baupreise und damit verbundener Anpassungen der Versicherungssummen. Der Vergleich von Tarifen ist daher besonders wichtig, um eine gute Absicherung zu einem fairen Preis zu finden.
Bei einem Standard-Tarif ohne Elementarschäden liegen die monatlichen Kosten oft zwischen 25 und 80 Euro. Möchte man jedoch eine umfassendere Deckung, etwa gegen Überschwemmungen oder Erdrutsche, ist ein Aufschlag von bis zu 50 Prozent üblich, was die Prämie erheblich verteuern kann. Elementarschäden sind in Gebieten mit höherem Risiko wie Flussnähe besonders kostenintensiv.