Ärzte sind keineswegs unverwundbar. Auch sie können krankheits- oder unfallbedingt ausfallen, was insbesondere bei niedergelassenen Ärzten zu erheblichen finanziellen Einbußen führen kann. Eine Krankentagegeldversicherung bietet hier eine essenzielle Absicherung, um finanzielle Schäden aufgrund von Arbeitsunfähigkeit zu minimieren. Dieser Artikel erläutert die Bedeutung der Krankentagegeldversicherung für Ärzte, beleuchtet ihre Funktion und gibt Hinweise zur Auswahl der geeigneten Versicherung.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
Eine Krankentagegeldversicherung schützt vor finanziellen Einbußen bei Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall. Für Ärzte – ob niedergelassen oder angestellt – ist diese Versicherung von großer Bedeutung, um Einkommensausfälle zu kompensieren und den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Bei der Auswahl der passenden Versicherung sollte besonders auf die Höhe des Tagegeldes, die Karenzzeiten und die maximale Leistungsdauer geachtet werden. Eine individuelle Beratung kann dabei helfen, die, für die spezifischen Bedürfnisse passende, Versicherung zu finden und damit eine optimale Absicherung im Krankheitsfall zu gewährleisten.
Allgemein zum Thema Krankenversicherung informieren diese Beiträge:
Was ist Krankentagegeld?
Krankentagegeld stellt eine finanzielle Absicherung dar, die Einkommensausfälle durch Krankheit oder Unfall kompensiert. Diese Versicherung ist besonders für Selbstständige und Freiberufler relevant, da deren Einkommensverluste im Falle längerer Krankheit erhebliche finanzielle Auswirkungen haben können. Auch für angestellte Ärzte kann das Krankentagegeld eine nützliche Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung darstellen.
Funktionsweise des Krankentagegeldes
Die Auszahlung des Krankentagegeldes erfolgt üblicherweise nach einer bestimmten Karenzzeit, die ab dem ersten Tag der Arbeitsunfähigkeit zählt. Die Dauer dieser Karenzzeit kann variieren, üblicherweise beträgt sie allerdings 30 oder 60 Tage.
Die Höhe des Krankentagegeldes wird beim Vertragsabschluss festgelegt und soll den Einkommensverlust bis zu einem bestimmten Betrag ausgleichen. Es wird in Tagessätzen gezahlt und sollte ausreichen, um laufende Kosten und den Lebensstandard zu decken.
Die Versicherungsdauer, in der das Krankentagegeld gezahlt wird, variiert je nach Vertrag und kann von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Daher ist es wichtig, eine Versicherung zu wählen, die eine ausreichende Leistungsdauer bietet, um auch längere Erkrankungen abzudecken.
Die Höhe der Versicherungsbeiträge hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Höhe des versicherten Tagegeldes, die Karenzzeit, die Leistungsdauer sowie das Alter und der Gesundheitszustand des Versicherungsnehmers.
Vorteile einer Krankentagegeldversicherung für Ärzte
Eine Krankentagegeldversicherung bietet einige Vorteile, weswegen Ärzte grundsätzlich abwägen sollten, ob eine solche Absicherung für sie in Frage kommt.
Finanzielle Sicherheit
Sie bietet Schutz vor Einkommensverlusten, die bei Krankheit oder Unfall auftreten können.
Flexibilität
Die Versicherung lässt sich oft an persönliche Bedürfnisse anpassen, insbesondere hinsichtlich der Höhe des Tagegeldes und der Karenzzeiten.
Zusätzlicher Schutz
Für Selbstständige und Freiberufler, die keine regelmäßigen Einkünfte aus anderen Quellen beziehen, ist diese Versicherung besonders wichtig, um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden.
Unterschied zur gesetzlichen Krankenkasse
Nicht zu verwechseln ist das Krankentagegeld mit dem Krankengeld, welches in Deutschland von der gesetzlichen Krankenkasse gezahlt wird.
Das Krankengeld wird in der Regel ab dem 43. Krankheitstag gezahlt und beläuft sich etwa auf 70 Prozent des Bruttoeinkommens, beträgt jedoch maximal 112,88 Euro pro Tag (Stand 2024) beläuft. Dieses Krankengeld deckt oft nicht den gesamten Einkommensverlust ab, was eine zusätzliche Krankentagegeldversicherung sinnvoll macht. Somit kann die Differenz ausgeglichen und der Lebensstandard gesichert werden.
Alle Versicherten privater Versicherungsunternehmen müssen sich durch die Wahl entsprechender Tarife oder Zusatzversicherungen selbst um diese Absicherung bemühen, denn das Krankengeld erhalten in Deutschland nur gesetzlich krankenversicherte Personen.
Krankentagegeld für niedergelassene Ärzte
Niedergelassene Ärzte sind auf den Ertrag ihrer Praxis angewiesen, und ein längerer Arbeitsausfall kann erhebliche finanzielle Konsequenzen haben. Eine Krankentagegeldversicherung ist daher besonders wichtig für sie. Sie ermöglicht es, den Lebensstandard aufrechtzuerhalten und laufende Kosten zu decken, auch wenn sie aufgrund von Krankheit vorübergehend nicht arbeiten können.
Krankentagegeld: Versicherbare Aspekte
Die Krankentagegeldversicherung kann individuell angepasst werden, um unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden:
- Höhe des Krankentagegeldes: Die Höhe des versicherten Betrages kann flexibel gewählt werden, abhängig vom aktuellen Einkommen und den zu erwartenden Kosten. Höhere Leistungen bieten einen besseren Schutz, erfordern jedoch auch höhere Beiträge.
- Karenztage: Die Zeitspanne zwischen Beginn der Arbeitsunfähigkeit und Beginn der Zahlung des Krankentagegeldes kann variieren. Übliche Karenzzeiten sind 30 oder 60 Tage, aber diese können je nach Anbieter abweichen.
- Maximale Leistungsdauer: Die Zeitspanne, für die das Krankentagegeld gezahlt wird, kann individuell festgelegt werden. Es ist ratsam, eine ausreichende Dauer zu wählen, um auch bei längeren Erkrankungen finanziell abgesichert zu sein.
- Zusätzliche Optionen: Manche Versicherungen bieten Optionen wie eine Progression bei längerer Krankheit oder Anpassungen der Versicherungssumme an die Inflationsrate
Krankentagegeld für angestellte Ärzte
Für angestellte Ärzte, die in Kliniken oder Praxen arbeiten, gestaltet sich die Situation etwas anders. Sie erhalten im Krankheitsfall in der Regel zunächst Krankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse, zumindest sofern sie gesetzlich krankenversichert sind. Dieses ist jedoch auf maximal 78 Wochen begrenzt und unterliegt festgeschriebenen täglichen Obergrenzen.
Mehr Flexibilität bietet hier eine Krankentagegeldversicherung. Sie kann eine sinnvolle Ergänzung darstellen, besonders wenn das Krankengeld nicht ausreicht, um alle Ausgaben zu decken oder einen höheren Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Gesetzlich versicherte Ärzte sollten bei der Wahl einer Krankentagegeldversicherung folgende Punkte beachten:
- Zusätzliche Absicherung: Prüfen Sie, wie viel Krankengeld Sie von der gesetzlichen Krankenkasse erhalten und ob eine ergänzende Versicherung Ihren finanziellen Bedarf decken kann.
- Integration in bestehende Versicherungen: Es kann sinnvoll sein, zu überprüfen, ob in bestehenden Verträgen bereits Krankentagegeld enthalten ist. Ansonsten kann eine Krankentagegeldversicherung eine wertvolle Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung darstellen.
Meist sind die Kosten für Zusatzversicherungen überschaubar, sodass sich der finanzielle Aufwand im Krankheitsfall schnell bezahlt macht. Günstige Tarife kosten monatlich in der Regel nur wenige Euro.