
Immer mehr Medizinstudenten gehen während des Studiums ins Ausland. Tendenz steigend. Ob Famulatur, PJ oder ein Praktikum: eine lehrreiche und spannende Erfahrung.
In diesem Artikel zeigen wir euch, warum man auch an seine gesundheitliche Absicherung denken sollte – vor allem, wenn es in Länder außerhalb der EU geht. Unser Stichwort: Auslandskrankenversicherung. Sie kostet nur wenige Euro im Jahr, ist extrem unkompliziert – und schützt euch im Fall der Fälle vor unangenehmen Situationen und Kosten.
Immer mehr Medizinstudenten gehen ins Ausland
Immer mehr Medizinstudenten verbringen Teile ihres Medizinstudiums im Ausland. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten und Formen wie beispielsweise ein PJ-Tertial in der Schweiz, eine Famulatur in Vietnam, ein Auslandssemester in Italien oder einen Forschungsaufenthalt in den USA.
Das liegt nicht nur an diversen Netzwerke und Kooperationen zwischen den verschiedenen Ländern und Instituten, sondern auch daran, dass es noch nie so einfach und günstig war zu reisen.
Wenn ihr euch schon einmal ein Bild machen möchtet, schaut bei unseren Erfahrungsberichten rein. Anbei findet ihr eine Auswahl an interessanten Berichten:
- Schweiz
- Vietnam
- Iran
- Australien
- Burkina Faso
- Spanien
- USA – Omaha
- Frankreich – Paris
- Frankreich – Lille
Trotz der großen Vorfreude und der Begeisterung für das fremde Land und seine Kultur solltet ihr auch an eine entsprechende Absicherung denken. Vor allem, da eine Auslandsreiseversicherung pro Jahr günstiger ist als zum Beispiel zwei Kaffee bei Starbucks.
Generell können wir im Hinblick auf die Auslandsabsicherung und das Leistungsspektrum der Auslandskrankenversicherungen zwischen Aufenthalten innerhalb und außerhalb Europas unterscheiden.
Aufenthalte innerhalb Europas
Als Mitglied in einer gesetzlichen Krankenversicherung setzt ihr euch bei der Planung für einen Auslandsaufenthalt als Medizinstudent am besten mit eurer Kassenkasse in Verbindung. Hierbei solltet ihr explizit darauf hinweisen, dass ihr im Rahmen eures Medizinstudiums ins Ausland geht und es sich nicht um einen Urlaub handelt. Dabei ist es wichtig zu überprüfen, ob ihr über eine Krankenversicherungskarte verfügt, auf deren Rückseite die sogenannte EHIC (European Health Insurance Card) ausgewiesen ist. Wenn nicht, müsst ihr euch von der Krankenkasse eine Anspruchsbescheinigung ausstellen lassen. Zudem solltet ihr den Anruf nutzen um nachzufragen, welche Leistungen bei Krankheit im Ausland übernommen werden – und welche Krankheitskosten nach einer Rückkehr erstattungsfähig sind.
Was die gesetzliche Krankenversicherung in jedem Fall in der Auslandskrankenversicherung nicht übernimmt, ist der Rücktransport aus dem Ausland – auch wenn dieser medizinisch notwendig ist (hierbei entstehen schnell Kosten in Höhe von 30.000 bis 50.000 € und mehr). Sofern ihr den Punkt für euch als wichtig und sinnvoll erachtet, besteht die Möglichkeit, dies über eine private Auslandskrankenversicherung abzusichern.
Tipps für den Aufenthalt innerhalb Europas
- Melde bei der gesetzlichen Krankenkasse einen Aufenthalt im Rahmen des Studiums.
- Prüfe ob du eine Gesundheitskarte hast, die EHIC ausweist.
- Erkundige dich über Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse.
- Informiere dich über eine private Auslandskrankenversicherung.
Aufenthalte außerhalb Europas
Verbringt ihr euren Auslandsaufenthalt in Ländern außerhalb Europas, so ist der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung sehr zu empfehlen, wenn nicht sogar ein Muss. Der Grund dafür ist, dass nur wenige Länder außerhalb Europas ein Sozialversicherungsabkommen mit Deutschland haben. Eure gesetzliche Krankenversicherung erbringt in diesem Fall also: keine Leistung. Zu den Ausnahmen zählen die Türkei und Marokko.
Auch verlangen Kliniken in außereuropäischen Ländern nicht selten einen Nachweis über eine entsprechende Auslandskrankenversicherung (bspw. in den USA).
Bei vielen Destinationen besteht eine Empfehlung für Schutzimpfungen, so beispielsweise in Asien. Das Auswärtige Amt bietet medizinische Hinweise zu fast allen Ländern. Bei euren Krankenkassen könnt ihr euch über Kostenübernahme für solche Vorsorge- und Schutzimpfungen informieren. Diese übernehmen teilweise die Kosten für den Impfstoff, die Arztgebühren hingegen müssen durch euch getragen werden – oder es werden Zuschüsse für Impfungen gezahlt. Ein Vergleich der Leistungen von Krankenkassen ist immer ratsam, da die Leistungsunterschiede oftmals gerade im Bereich Vorsorge und Impfungen immens sind.
Tipps für den Aufenthalt außerhalb Europas
- Informiere dich, ob ein Sozialversicherungsabkommen zwischen dem Land und Deutschland besteht.
- Eine Auslandskrankenversicherung ist hier häufig ein Must-Have, da die gesetzlichen Krankenkassen keine Leistungen in fast allen außereuropäischen Ländern übernehmen.
- Vergleiche generell die Krankenkassenleistungen bezüglich Schutzimpfungen.
Fazit zur Auslandskrankenversicherung für Medizinstudent und Arzt
Bedingt durch die geringen Kosten einer Auslandskrankenversicherung von oft lediglich unter 10 Euro im Jahr, lohnt sich der Abschluss allemal. Mit einer Auslandskrankenversicherung kann man sorgenfrei einen Aufenthalt im Ausland antreten und ist weitgehend abgesichert.
Durch den unkomplizierten Abschluss spricht nicht wirklich etwas gegen die investierten Minuten. Denn alles in allem empfehlen wir jedem Medizinstudenten eine aufkommende Chance für einen Aufenthalt im Ausland während des Studiums wahrzunehmen. Man erweitert seinen Horizont, bereichert seinen Lebenslauf und kann viele prägende Erfahrungen sammeln. Die Möglichkeiten sind vielfältig wie noch nie.