Eine Praxisausfallversicherung bietet für Ärzte mit eigener Praxis einen umfassenden Schutz vor Einbußen durch Ausfälle – etwa im Krankheits- oder Verletzungsfall. Dies kann vielfach sinnvoll sein, denn Mediziner tragen oftmals mit ihrer Haus- oder Facharztpraxis ein hohes finanzielles Risiko. Eine entsprechende Versicherung kann dieses minimieren.
Inhaltsverzeichnis
Wofür ist eine Praxisausfallversicherung gut?
Mit der Praxisausfallversicherung minimieren Ärzte das finanzielle Risiko, das durch ein längerfristiges Fehlen in der Praxis entstehen kann. Auch bei der vorübergehenden Praxisschließung aufgrund von Außeneinwirkungen wie Wasser- oder Brandschäden kann eine Absicherung erfolgen. Der Versicherer deckt dabei die laufenden Kosten und Ausgaben, etwa für das Personal, Materialkosten, die Miete und weitere Betriebskosten. So sind selbstständige Mediziner in der Zeit ihres Ausfalls abgesichert und müssen nicht riskieren, ihre Praxis zu verlieren.
Wer braucht eine Praxisausfallversicherung?
Speziell für Ärzte, die ein erhöhtes Krankheits- oder Verletzungsrisiko haben und für längere Zeit ausfallen könnten, kann diese Praxisversicherung sinnvoll sein. Dazu zählen beispielsweise Mediziner mit chronischen Krankheiten oder Hobbys, die ein erhöhtes Risiko für Verletzungen mit sich bringen, etwa Extremsport, Motorrad- oder Skifahren. Auch, wer sich um Angehörige kümmern muss und phasenweise nicht arbeiten kann, kann von der zusätzlichen Absicherung profitieren.
Generell kommt es bei der Frage, ob sich eine Praxisausfallversicherung lohnt, immer auf die individuelle Lebens- und Arbeitssituation an. Ist man beispielsweise der einzige Mediziner in der Praxis und kann nicht so leicht eine Vertretung organisieren, kann der Abschluss einer entsprechenden Versicherung sinnvoll sein.
Praxisausfallversicherung oder Krankentagegeldversicherung?
Die Praxisausfallversicherung und die Krankentagegeldversicherung haben unterschiedliche Zwecke. So werden bei ersterem die laufenden Praxiskosten bei Ausfällen oder temporären Schließungen abgedeckt. Die Ausfallversicherung kommt also in verschiedenen Fällen zum tragen. Durch die Tagegeldversicherung wird das Einkommen des Arztes oder Praxisbesitzers abgedeckt, sollte dieser krank werden. So können beide Versicherungen ergänzend abgeschlossen werden um zum einen die private und zum anderen die berufliche Existenz abzusichern. Folgende Unterschiede ergeben sich weiterführend bei den beiden Versicherungen:
Praxisausfallversicherung | Krankentagegeldversicherung |
Absicherung in verschiedenen Szenarien | Greift i.d.R. nur bei Krankheit |
Leistungen meist nur bei komplettem Ausfall | Oftmals auch Abdeckung von teilweiser Arbeitsunfähigkeit |
Zahlung von festgelegtem Tagessatz | Zahlung eines prozentualen Einkommens-Anteils |
Zahlung über festgelegten Zeitraum | Zahlung bis zum Ende der Arbeitsunfähigkeit oder Eintritt in Berufsunfähigkeit |
Was deckt die Praxisausfallversicherung ab?
Bei der Praxisausfallversicherung können Mediziner meist zwischen verschiedenen Paketen wählen, deren Inhalt und Preis sich unterscheidet. Zudem kommt es auch immer auf den Versicherer an, in welchem Umfang Leistungen angeboten werden. Generell deckt die Versicherung die laufenden Betriebskosten ab, wenn die Praxis vorübergehend nicht wie gewohnt weitergeführt werden kann. Darunter können zum Beispiel folgende Ausgaben fallen:
Stellvertreterregelung
Eine Praxisausfallversicherung kann nicht nur dann einspringen, wenn die Praxis geschlossen bleibt. Auch, wenn ein Stellvertreter in der Abwesenheit des Arztes die Praxis übernimmt, können hier die laufenden Fixkosten getragen werden, wenn diese Kondition vereinbart wurde.
Praxisausfallversicherung: Worauf Ärzte achten sollten
Da die Praxisausfallversicherung und ihr erforderlicher Umfang stark von Ihrer individuellen Lebenssituation abhängen, sollte hier vor dem Abschluss eine ausführliche Beratung in Anspruch genommen werden. So vermeiden Sie als Praxisinhaber unnötig hohe Kosten durch Konditionen, die sie nicht benötigen.
Dabei sollten Ärzte auf den Leistungsumfang achten. So sind etwa Leistungen für Sachschäden oder eine Quarantäne-Situation nicht zwangsläufig durch die Versicherung gedeckt. Ebenso sollte der veranschlagte Tagessatz auf die eigenen Fixkosten angepasst werden. Auch die Leistungsdauer sowie mögliche Kranzzeiten können von Versicherung zu Versicherung variieren, sollten aber ebenfalls stets den Möglichkeiten, Bedürfnissen und der Situation des Versicherten entsprechen. Ärzte sollten beim Abschluss einer Praxisausfallversicherung alle Angaben wahrheitsgemäß treffen, um Nachzahlungen oder Beitragserhöhungen sowie weitere mögliche Probleme zu vermeiden.
Die passende Versicherung finden
Vor dem Abschluss einer Praxisausfallversicherung kann ein Vergleich verschiedener Anbieter sinnvoll sein. Dies kann etwa online durch Vergleichsrechner oder das Einholen einzelner Angebote erfolgen. Dabei bietet es sich nicht immer an, einfach den günstigsten Anbieter zu nehmen. Wichtig ist vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis und ein auf die Bedürfnisse des Praxisinhabers abgestimmter Leistungsumfang.
Auch Faktoren wie die Erreichbarkeit oder Wartezeiten im Schadensfall spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl der richtigen Praxisausfallversicherung. So bringt es nichts, wenn die Beiträge vergleichsweise gering sind, Mediziner aber Monate lang auf ihr Geld warten müssen oder keine Rückmeldungen erhalten. Einen ersten Anhaltspunkt bieten hier etwa Kundenbewertungen auf entsprechenden Portalen. Auch Erfahrungswerte von Kollegen oder Freunden können zu Rate gezogen werden und die Entscheidung unter Umständen erleichtern.
Versicherungen für Ärzte
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