Natrium spielt als ein lebensnotwendiger Mineralstoff bei der Regulation des Wasser- ...

Natrium spielt als ein lebensnotwendiger Mineralstoff bei der Regulation des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts eine wesentliche Rolle und ist zudem an der Signalweiterleitung zwischen den Zellen beteiligt.
Bei der Natrium Konzentrationim Blut geht es um einen wichtigen Gesundheitsparameter, der mit Symptomen wie Schwindel, Dehydration oder Hormonstörungen in Verbindung stehen kann.
Doch was sind die Normwerte für Natrium? Welche Symptome zeigen sich bei erhöhten und erniedrigten Werten? Welche Ursachen gibt es für abweichende Werte? Dieser Artikel gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen und liefert wissenswerte Informationen rund um das Thema Natrium.
Was ist Natrium?
Bei Natrium handelt sich um einen Mineralstoff, der zusammen mit Chlorid das bekannte Speisesalz Natriumchlorid (NaCl) bildet. Ein Elektrolyt wie Kalium oder Natrium aktiviert Enzyme, reguliert den Wasser- und Elektrolytehaushalt im Körper und ist bei der Reizübertragung im Nervensystem beteiligt.
Im Körper kommt Natrium in Form von positiv geladenen Teilchen (Ionen) vor allem außerhalb der Körperzellen vor. Natrium Ionen sind in der Lage, Wasser an sich zu binden. So regelt es als eines der lebenswichtigen Elektrolyte des Körpers unter anderem den Wasserhaushalt. Eine ausreichende Konzentration im Blut ist überdies notwendig, um das Membranpotenzial von Körperzellen aufrecht zu erhalten, denn die elektrische Spannung von Zellen ist für die Nervenimpulse von elementarer Bedeutung (z. B. für die Muskelarbeit). Die Ausscheidung erfolgt über die Nieren.
Natrium – Aufgabe und Funktion im Körper
Hinter dem Laborwert verbirgt sich die Hauptfunktion, am Aufbau elektrischer Spannung in der Membran von Körperzellen beizutragen. Das elektrische Potenzial leitet sich aus dem Transport von Ionen ab. In diesem Zusammenhang spielt die Höhe des Natriumspiegels für die Muskelarbeit und den Herzrhythmus eine wichtige Rolle.
Hier wird bereits deutlich, dass ein Mangel oder Überschuss von Natrium erheblich gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Ein Mensch mit 70 Kilo Körpergewicht enthält ca. 100 Gramm Natrium. Kommt es zu erhöhter Natriumausscheidung, kann der Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten.
Wann wird Natrium bestimmt?
Im Rahmen eines großen Blutbildes wird der Natriumwert im Körper standardmäßig bestimmt. Klagt ein Patient über Schwindel, starkes Durstgefühl oder liegt der Verdacht auf eine Nierenerkrankung vor, wird der/die Arzt/Ärztin die Natrium Konzentration im Blut genau anschauen. Auch Wasser in den Beinen können ein Hinweis auf einen von der Norm abweichenden Natriumwert sein.
Vor allem ältere Menschen können von einer zu geringen Natriumkonzentration im Körper betroffen sein, sodass bei einer Blutuntersuchung dieser Laborwert routinemäßig mitbestimmt wird.
Natrium – Normwerte
Ein Blick auf den Laborwert bzw. die Natrium Konzentration im Blut zeigt, dass das Natriumgehalt im Körper innerhalb enger Grenzen liegt. 135 bis 145 Millimol pro Liter (mmol/l) sind als Normwert zu sehen.
Im Sammelurin (24 Stunden) sollte ein Wert zwischen 120 bis 200 mmol/l Natrium enthalten sein. Bereits kleinere Abweichungen können gravierende Auswirkungen haben.
Natrium zu niedrig (Hyponatriämie)
Wenn viel Flüssigkeit aufgenommen, jedoch wenig Wasser wieder ausgeschieden wird, kommt es zur Verdünnung der vorhandenen Menge an Natrium im Blut. Daraus resultiert eine so genannte Hyponatriämie. Ein Natriummangel kann vor allem zu Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen führen.
Starkes Schwitzen beim Sport und unzureichende Flüssigkeitsaufnahme können ebenfalls zu einem Absinken der Laborwerte führen. Wasseransammlungen im Körper, eine Schilddrüsenunterfunktion, bestimmte Medikamente und Erkrankungen der Niere können ebenfalls zu einem Verlust des Natriums beitragen. Zu niedrige Werte können außerdem auf das Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH) hindeuten.
Natrium zu hoch (Hypernatriämie)
Wird viel Flüssigkeit durch Schwitzen oder auch Erbrechen und Durchfall ausgeschieden, steigt die Konzentration an Natrium im Blut an. Mediziner bezeichnen diesen Zustand als Hypernatriämie. Auch sehr salzhaltiges Essen oder die Einnahme von Wasser-treibenden Medikamenten wie z.B. Diuretika können Ursache für eine Hypernatriämie sein.
Der Natriumüberschuss macht sich oft mit starkem Durst, Unruhe und teils auch Fieber und Muskelkrämpfen bemerkbar. Durch das Durstgefühl versucht der Körper, die Konzentration im Blut zu verdünnen und so den Natriumspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
An der Regulierung des Wasserhaushalts und Natriumspiegels sind auch die Hormone Aldosteron, ADH und Angiotensin beteiligt. Insofern können auch Störungen im Hormonhaushalt zu einer Erhöhung oder Erniedrigung von Natrium im Blut beitragen.
Was tun bei abweichenden Natrium-Werten im Blut?
Der/die Arzt/Ärztin wird entsprechend der Ursache Maßnahmen ergreifen. Trinken und die Zufuhr von Elektrolyten können probate Lösungen sein, wenn übermäßige Natriumausscheidung die Ursache ist. Liegt ein zu hoher Natrium Wert vor, kann der/die Arzt/Ärztin eine salzarme Ernährung vorschreiben.
Liegt eine Erkrankung der Nieren vor, kann sich die medikamentöse Wiederherstellung als schwieriger gestalten. Sehr oft ist der Natriumspiegel unmittelbar auf den Lebensstil zurückzuführen (zu geringe Flüssigkeitsaufnahme bei sehr salzhaltiger Ernährung).
Natriumhaltige und -arme Lebensmittel
Generell enthalten viele industriell gefertigte Lebensmittel sehr viel Kochsalz. Wer die Angaben für Salz prüft, kann mit einem Anteil von 40 % den Natriumgehalt bestimmen. Wer selbst bewusst und weniger stark salzt, kann einer zu hohen Zufuhr von Natriumchlorid gezielt entgegenwirken.
Folgende Lebensmittel enthalten viel Natrium:
- Wurstwaren mit Pökelsalzen wie Salami
- Brot
- Pommes
- Chips, Knabbergebäck
- Fertiggerichte, Tiefkühlpizza
- Fischkonserven
Frische und nicht gewürzte Lebensmittel wie die folgenden haben von Natur aus einen niedrigen Natriumgehalt:
- Obst
- Gemüse
- Getreide
- Nüsse
- Öl
- Hülsenfrüchte
- Eier
Häufige Fragen
- Welcher Natriumwert ist gefährlich?
- Wie viel Natrium braucht der Mensch pro Tag?
- Wie macht sich ein Natriummangel bemerkbar?
- In welchen Lebensmitteln ist viel Natrium?
Sinkt der Natriumspiegel unter 115 mmol/l kann, es zu massiven Wassereinlagerungen mit entsprechendem Druck auf das Gewebe kommen. In Extremfällen kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Hirnschwellung kommen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Erwachsene nicht mehr als 5 Gramm Salz zu sich nehmen sollten. Das entspricht in etwa einer Tagesdosis von 2 Gramm Natrium.
Natriummangel kann unterschiedliche Ursachen haben. Viele Betroffene werden müde, verwirrt und fühlen sich schwindelig. Auch Muskelkrämpfe und Krampfanfälle können auf einen Natriummangel hinweisen. Trinken und die Zunahme von Elektrolyten ist eine wirkungsvolle Sofortmaßnahme.
Alles, was mehr als 1 Gramm Salz pro 100 Gramm aufweist, ist aus gesundheitlicher Sicht mit Blick auf die Natriumkonzentration in der Nahrung kritisch zu sehen. Dazu zählen insbesondere Käse, Wurst, Konserven, Pommes, Fertiggerichte und alle Speisen (auch an sich gesundes Gemüse), das stark gesalzen oder mit extrem salzhaltigen Saucen verzehrt wird.
- Lehnert, H., Werdan, K.: Innere Medizin – essentials, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2006
- Arasteh, K., Baenkler, H.-W., Bieber, C.: Innere Medizin, Thieme (Verlag), 2. Auflage, 2009
- Ausgewählte Fragen und Antworten zu Natrium, https://www.dge.de/... (Abrufdatum: 18.05.2023)
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