
Bei Magnesium (Mg) handelt es sich um eines der wichtigsten Elektrolyte im Körper. Doch was sind die Normwerte? Wann sind sie zu niedrig oder erhöht? Und was kann man dagegen tun? Dieser Ratgeber gibt Antworten auf diese und viele weitere Fragen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Magnesium?
Magnesium gehört zu den Elektrolyten und ist ein sogenannter essenzieller Mineralstoff, was ihn überlebenswichtig macht. Im menschlichen Körper kommt Magnesium hauptsächlich in den Knochen vor, findet sich jedoch auch im Blut, im Bindegewebe und in der Leber. Magnesium ist für den Aufbau und die Aufrechterhaltung der Zähne und Knochen ebenso wie für ein gesundes Nervensystem, den Blutdruck und das Immunsystem verantwortlich. Genau wie Kalzium, Kalium und Natrium muss auch Magnesium über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper den Mineralstoff nicht selbst herstellen kann. Ein Magnesiummangel äußert sich in der Regel in charakteristischen Symptomen wie Müdigkeit, Muskelkrämpfen oder Herzrhythmusstörungen. Einem Magnesiummangel kann mit einer entsprechenden Ernährung oder der gezielten Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln entgegengewirkt werden.
Magnesium – Aufgaben und Funktion im Körper
Magnesium ist in erster Linie für das Knochenwachstum zuständig. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle in der Funktion der Nerven und Muskeln sowie beim Energiestoffwechsel. Auch ist Magnesium an der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln und bei der Muskelkontraktion beteiligt.
Zahlreiche chemische Reaktionen wären ohne Magnesium gänzlich undenkbar, da der Mineralstoff als Cofaktor für Hunderte von Enzymen an einer großen Anzahl neurologischer und metabolischer Prozesse beteiligt ist.
Magnesium Normwerte
Für Männer bewegt sich der Normwert zwischen 1,8 und 2,6 mg/dl bzw. 0,73 – 1,06 mmol/l, für Frauen zwischen 1,9 und 2,5 mg/dl bzw. 0,77 – 1,03 mmol/l.
Eine Übersicht über die Referenzwerte für Erwachsene ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Magnesium im Serum | Normwert in mmol/l | Normwert in mg/dl |
Männer | 0,73 – 1,06 mmol/l | 1,8 – 2,6 mg/dl |
Frauen | 0,77 – 1,03 mmol/l | 1,9 – 2,5 mg/dl |
Um diese Werte zu erreichen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei Frauen mindestens 300 mg pro Tag, bei Männern sogar mindestens 350 mg pro Tag. Bei Schwangeren sollte die Tageszufuhr von Magnesium bei 310 mg pro Tag liegen. Stillende haben einen Bedarf an Magnesium von 390 mg pro Tag.
Wann sind Magnesiumwerte zu niedrig?
Allzu niedrige Magnesiumwerte können als Folge einer Schilddrüsenüberfunktion, einer diabetischen Ketoazidose oder einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse auftreten. Auch bei der Einnahme von Diuretika kann der Magnesiumspiegel sinken. Daher sollte man am besten magnesium– und kaliumsparende Präparate einnehmen.
Neben Laborwerten gibt es keine eindeutigen Hinweise auf einen Magnesiummangel. Allerdings kommt es oft zu Krämpfen in der Waden- und Kaumuskulatur. Auch Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Nervosität lassen auf einen Magnesiummangel schließen. Oftmals geht ein Mangel an Vitamin D mit einem Mangel an dem Mineralstoff Magnesium einher, wobei auch eine umgekehrte Korrelation entstehen kann.
Wann sind Magnesiumwerte zu hoch?
Ein Magnesiumüberschuss (Hypermagnesiämie) kommt eher selten vor. In der Regel tritt ein solcher Überschuss nur bei einer übertriebenen Einnahme magnesiumhaltiger Präparate oder bei einer Nierenschwäche auf. Ist die Konzentration von Magnesium im Blut jedoch erhöht, kann man als Ursache auch eine Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen) vermuten.
Typischerweise kommt es erst bei einer Konzentration von ungefähr 5 mg/dl zu Symptomen. Es kann zu einer Erschlaffung der Muskulatur oder zu niedrigem Blutdruck kommen. Obwohl der Körper einen bestimmten Magnesiumbedarf hat, ist ein Überschuss des Mineralstoffes schädlich. Bei allzu hohen Magnesiumwerten werden Diuretika (z.B. Torasemid) eingesetzt.
Was tun bei Magnesiummangel?
Der tägliche Magnesiumbedarf lässt sich über die Ernährung decken. Man muss jedoch bedenken, dass lediglich 30 bis 50 % des zugeführten Magnesiums vom Körper aufgenommen werden. Dies hängt von der Art und der Zusammensetzung der Nahrung ab. Man geht davon aus, dass rund ein Drittel der Menschen in Deutschland einen Magnesiummangel aufweisen. Da gerade beliebte Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Weißbrot und Eier nur sehr wenig Magnesium enthalten, mutet ein solcher Sachverhalt alles andere als verwunderlich an.
Optimal ist nach wie vor eine Ernährung mit reichlich Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten. Auch Mineralwasser mit einem hohen Magnesiumgehalt kann Abhilfe schaffen. Bei einem Magnesiummangel kann ein Nahrungsergänzungsmittel hilfreich sein. In vielen Fällen ist es zudem sinnvoll, ein Präparat mit Vitamin B6 und Magnesium einzunehmen. Die beiden Nährstoffe haben eine synergistische Wirkung auf bestimmte Vorgänge im Körper und unterstützen einander. So ist Magnesium als Cofaktor an vielen enzymatischen Reaktionen beteiligt, die für die Verstoffwechselung von Vitamin B6 erforderlich sind.
Häufige Fragen zu Magnesium
- Welche Wirkung hat Magnesium?
- Wie viel Magnesium pro Tag braucht man?
- Wann sollte man Magnesium einnehmen?
- Welche Lebensmittel enthalten Magnesium?
- Wie lange dauert es, bis Magnesium wirkt?
Als überlebenswichtiger Nährstoff, der dem Körper von außen zugeführt werden muss, nimmt Magnesium eine wichtige Stellung für die allgemeine Gesundheit ein. Der Mineralstoff ist für starke Zähne und Knochen unerlässlich, außerdem spielt er auch für die Funktion der Nerven und Muskeln eine bedeutende Rolle.
Für Erwachsene liegt der Magnesiumbedarf bei 300 bis 400 mg pro Tag. Der Magnesiumbedarf ist jedoch individuell: Wer viel Sport treibt und stark schwitzt, hat einen erhöhten Bedarf.
Man sollte nur dann ein Nahrungsergänzungsmittel mit Magnesium einnehmen, wenn tatsächlich ein Mangel vorliegt. Eine exzessive Versorgung mit dem Mineralstoff kann zu einer Hypermagnesiämie führen.
Magnesium kommt vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vor. Bohnen, Erbsen und Vollkornprodukte sind ausgezeichnete Lieferanten.
Die Wirkung des Magnesiums macht sich ein bis zwei Tage nach der Einnahme bemerkbar.
Mehr zur Blutuntersuchung
- Arasteh, K., Baenkler, H.-W., Bieber, C.: Innere Medizin, Thieme (Verlag), 2. Auflage, 2009
- Böhm, B. O., Niederau, C. M.: Klinikleitfaden Labordiagnostik, Urban & Fischer/Elsevier, 2021.
- Magnesium Blood Test, https://medlineplus.gov/... (Abrufdatum: 09.04.2023)
- Universitätsklinikum Ulm: Leistungsverzeichnis Magnesium, https://www.uniklinik-ulm.de/... (Abrufdatum: 09.04.2023)