
In der Regel soll man zu einer Blutabnahme nüchtern erscheinen. Diesen Satz hört man häufig beim Arzt, wenn Blut entnommen werden soll. Eine nüchterne Blutentnahme ist beispielsweise nötig für eine Blutuntersuchung, welche für Ärzte zur Standarddiagnostik gehört, denn das Blut verrät viel über den Gesundheitszustand eines Patienten. Vielfach wird das sogenannte kleine Blutbild jährlich gemacht. Sollen noch mehr Werte abgeklärt werden, entscheidet sich der Mediziner für ein großes Blutbild. Doch was bedeutet der Begriff Blutabnahme nüchtern in diesem Zusammenhang und warum muss man nüchtern erscheinen? Was ist im Vorfeld der Blutabnahme noch erlaubt? Worauf müssen Patienten unbedingt achten? Alles übersichtlich erklärt in folgendem Informationsartikel.
Blutabnahme nüchtern – was ist erlaubt und was nicht?
Wird ein Patient gebeten zur Blutabnahme nüchtern zu kommen, bedeutet es, dass der Bluttest auf nüchternen Magen gemacht werden soll. Dafür sollte man komplett auf Essen wie beispielsweise das Frühstück oder Mittagessen verzichten. Der Grund: Essen kann beispielsweise die Fett Werte im Blut erhöhen.
Beim Trinken gilt folgende Einschränkung: Nur Wasser, ungesüßter Tee oder schwarzer Kaffee sind vor dem Bluttest noch erlaubt. Bei Tee und Kaffee ist auf Zucker, Süßstoff, Sahne und Milch zu verzichten. Denn wie beim Essen, können zuckerhaltige Getränke die Blutwerte verändern und beispielsweise die Blutzuckerwerte erhöhen.
Blutabnahme nüchtern – was ist erlaubt
- Wasser
- Tee (ungesüßt)
- Kaffee (ohne Sahne, Milch und Zucker)
Blutabnahme nüchtern – was ist nicht erlaubt
- Essen
- Kaffee mit Milch oder Zucker
- Tee mit Milch oder Zucker
- Saft, Cola, etc. (alle zuckerhaltigen Getränke)
Wie lange darf man vorher nichts essen?
Insgesamt sollte man 8 bis 12 Stunden vor der Blutabnahme nichts mehr essen. In der Regel ist das Abendessen am Vortag kein Problem, weil bis zur Blutabnahme am nächsten Tag mehr als 12 Stunden vergehen werden.
Warum soll man nüchtern in der Arztpraxis erscheinen?
Viele Patienten fragen sich, warum es überhaupt wichtig ist, zur Blutabnahme nüchtern zu kommen. Hintergrund dieser Praktik ist die Vergleichbarkeit. Dürften Patienten vor der Blutabnahme wie gewohnt essen, könnten die Untersuchungsergebnisse verfälscht werden. Für den Arzt wäre es womöglich schwerer, Auffälligkeiten im Blut zu erkennen.
Denn Essen und Trinken beeinflusst bestimmte Werte im Blut, insbesondere:
Beim Blutzuckerwert geht es darum, den Nüchtern-Blutzucker festzustellen. Die Normwerte für diesen liegen zwischen 70 und 110mg/dl . Höhere Werte ab 126/mh/dl können auf die Blutzuckerkrankheit Diabetes Melitus hindeuten. Vor dem Frühstück auf nüchternem Magen lasse sich diese Werte am besten und genausten bestimmen. Zuckerhaltige Getränke am Morgen oder das Brötchen mit Marmelade können den Blutzuckerwert jedoch erhöhen. Daher wäre die Messung fehlerhaft, denn nach einer Mahlzeit ist es ganz normal, dass die Blutzuckerwerte erhöht sind.
Auch die Cholesterinwerte können nur korrekt auf nüchternen Magen geprüft werden. Deftige Mahlzeiten können die Fettwerte im Blut verändern. Hohe Blutfettwerte deuten auf ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko hin. Mit nüchternem Magen sind diese Blutwerte unverfälscht und lassen sich gut mit den Normalwerten abgleichen.
Alle anderen Blutwerte neben den genannten sind mit oder ohne Frühstück nahezu gleich und könnten daher auch mit nicht nüchternem Magen geprüft werden.
Bei Blutabnahme nüchtern sein: Gibt es Ausnahmen?
Für manche Menschen ist das Fasten deutlich schwerer umzusetzen, dazu zählen ältere Personen, Kinder und vor allem Diabetes-Patienten. Wer es nicht schafft so lange aufs Essen zu verzichten und zur Blutabnahme nüchtern zu kommen, sollte den Arzt darüber informieren. In der Regel kann eine gemeinsame Lösung gefunden werden. Auch bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten sollten Patienten Rücksprache mit dem Arzt halten.
Auch gilt die Regel mit dem nüchternen Magen beispielsweise nicht für eine Urinprobe. Hier werden beispielsweise die Nierenwerte untersucht, welche sich auch mit vollem Magen messen lassen.