In Deutschland werden etwa 15.000 Blutspenden pro Tag benötigt. Wer sich selbst zu einer Spende entschließt, kann damit vielen Menschen helfen, da es der einzige Weg in der Medizin ist, um an Blutkonserven zu kommen. Was passiert mit dem Blut und welche Vorteile gibt es für Spender?
Inhaltsverzeichnis
Gründe für eine Blutspende
Wer nicht schon selbst in der Situation war, kennt es aber vielleicht aus dem eigenen Umfeld. Ein Mensch leidet unter Blutmangel und ist auf eine Blutkonserve angewiesen. Das Problem: Blut kann bis heute nicht künstlich hergestellt werden. Die Medizin ist daher auf freiwillige Spenden angewiesen. Aus diesem Grund entschließen sich viele Menschen zu einer Spende. Wer sich Blut entnehmen lassen möchte, hat verschiedene Optionen.
Arten von Blutspenden
Vollblutspende
Bei der Vollblutspende wird dem Freiwilligen ein halber Liter Blut entnommen. Die Entnahme erfolgt über die Armvene. Im Anschluss wird das Blut in seine einzelnen Komponenten zerlegt. Insgesamt ist mit einer Dauer von 5 bis maximal 15 Minuten zu rechnen, wenn eine Vollblutspende erfolgt. Bei dieser Art von Blutspende ist es wichtig, dass die Spender eine Pause von etwa zwei Monaten einhalten, bevor die nächste Spende erfolgt. Während Frauen bis zu 4 Mal im Jahr spenden dürfen, können Männer sich maximal 6 Mal Blut abnehmen lassen.
Plasmaspende
Wer sich für eine Plasmaspende entscheidet, muss mit etwa 30 bis 45 Minuten für die Entnahme rechnen. Bei dieser Art von Spende wird das Blut vom Plasma getrennt. Ersteres wird dem Spender wieder zurückgegeben, sodass die Blutzellen nicht “gespendet” werden – lediglich das Plasma, was für die Herstellung von Medikamente verwendet wird.
Thrombozytenspende
Der Mensch braucht Thrombozyten (Blutplättchen) – sie helfen bei der Blutgerinnung und unterstützen das menschliche Abwehrsystem. Ähnlich wie bei der Plasmaspende werden die Thrombozyten aus dem Blut herausgefiltert. Die restlichen Blutbestandteile werden dem Spender zurückgegeben. Diese Art von Spende kann bis zu 90 Minuten dauern. Das Besondere: Ob die Thrombozyten eines Spenders zu einem bestimmten Patienten passen, ist immer abhängig von der jeweiligen Blutgruppe und HLA-Merkmalen. Benötigt ein Patient Thrombozyten, werden die passenden Spender deshalb auch spontan herbeigerufen – sie sollten deshalb möglichst flexibel sein.
Eigenblutspende
Steht eine Operation bevor, können Patienten sich dafür entscheiden, eine Eigenblutspende vor dem Eingriff durchführen zu lassen. Der Grund: Wird hinterher Blut benötigt, ist das eigens gespendete Blut auf jeden Fall kompatibel. Wer eine Eigenblutspende durchführen lassen möchte, muss ausreichend rote Blutkörperchen besitzen und auch gesundheitlich für eine Spende in der Lage sein.
Voraussetzungen für eine Blutspende
Wer zwischen 18 und 73 Jahre alt ist, der darf in der Regel Blut spenden. Wichtig ist, dass ein Spender ein Körpergewicht von mindestens 50 Kilogramm vorweisen kann, damit es nicht zu gesundheitlichen Problemen und Schwächeanfällen während und nach der Blutspende kommt. Menschen, die unter einer Herzerkrankung leiden, chronisch krank sind oder Krebs haben, dürfen ebenfalls nicht spenden. Auch ausgeschlossen sind frisch tätowierte sowie frisch gepiercte Menschen – sie dürfen allerdings nach einer Wartezeit von 4 Monaten wieder spenden.
Ablauf einer Blutspende
Bei der Anmeldung werden die Daten des Spenders aufgenommen. Voraussetzung ist, dass ein gültiger Personalausweis und der Blutspendeausweis vorliegt. Erstspender bekommen ihren Blutspendepass per Post zugestellt, nachdem sie das erste Mal gespendet haben. Ein Reisepass oder ein Führerschein sind als Ersatz für einen Personalausweis zugelassen.
Anschließend wird der Spender dazu aufgefordert, dass er einen medizinischen Fragebogen zu seiner gesundheitlichen Vorgeschichte ausfüllt. Hier sollten die Angaben der Wahrheit entsprechen, damit es während und nach der Abnahme nicht zu Problemen kommt. Im Anschluss wird der Hämoglobinwert durch einen Bluttropfen ermittelt – die Blutgruppe wird vorläufig bestimmt. Danach findet die ärztliche Untersuchung statt. Ist alles in Ordnung, kann die Blutspende beginnen. Danach ist es wichtig, dass die Spender sich noch einige Minuten ausruhen, Flüssigkeit zu sich nehmen und eine Kleinigkeit essen. Anschließend wird eine venöse Blutentnahme durchgeführt und das gespendete Blut überprüft.
Was passiert mit dem gespendeten Blut?
Nach jeder Spende findet eine Blutuntersuchung im Labor statt, bevor es für medizinische Zwecke verwendet werden kann. In diesem Schritt werden mögliche Infektionserreger ausgeschlossen und die Leberwerte der Spender werden untersucht. Das ist wichtig, damit Spender und Empfänger keinem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt sind. Sollte es dazu kommen, dass mit den Blutwerten etwas nicht in Ordnung ist, wird das gespendete Blut von einer weiteren Verwertung aus Sicherheitsgründen immer ausgeschlossen. Der Spender wird vom Labor darüber informiert, um sich ärztlich untersuchen zu lassen.
Gespendetes Blut wird in seine Einzelteile zerlegt: Plasma, rote Blutkörperchen und Thrombozyten. Das geschieht nach einer Vollblutspende. Heute sind Konserven mit Vollblut selten. Denn die Medizin setzt darauf, dass Patienten gezielt die Blutkomponente zugeführt bekommen, die sie gerade benötigen.
Tipps, um sich auf die Blutspende vorzubereiten
Blutspender sollten darauf achten, dass ihr Eisenhaushalt im Körper ausgeglichen ist. Wer regelmäßig spendet, achtet auf eine ausgewogene Ernährung. Lebensmittel mit einem hohen Eisengehalt sind beispielsweise: Rindfleisch, Geflügel, Eier, Hirse, Sojabohnen, Sonnenblumenkerne und Haferflocken.
Generell sollte man vor einer Spende genügend essen und trinken. Es wird empfohlen, dass am Spendetag bis zu 3 Liter Wasser getrunken wird, um den Flüssigkeitshaushalt im Körper in Balance zu halten. Auf diese Weise ist der Körper gut auf die Spende vorbereitet. Vor einer Plasmaspende ist es wichtig, dass möglichst fettarme Mahlzeiten verzehrt werden, da die Nahrung Einfluss auf die Qualität des gespendeten Plasmas nimmt. Wichtig ist auch, dass sich der Spende vorher nicht sportlich betätigt. Der Körper muss auch nach einer Blutspende vor zu anstrengenden Tätigkeiten verschont werden. Außerdem: Wer Blut spendet, sollte niemals mit leerem Magen spenden. Eine Spende ist ein Eingriff in den Blutkreislauf und verlangt dem Körper viel ab. Vor allem Menschen, die zu schnellen Schwächeanfällen leiden, sollte sich beraten lassen, bevor sie sich für eine Spende entscheiden.
Fazit
Blutspenden retten das Leben vieler Menschen und jeder kann in seinem Leben darauf angewiesen sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass viele Freiwillige ihr Blut regelmäßig zur Verfügung stellen. Eine ärztliche Untersuchung ist gehört zu den Grundvoraussetzungen einer Spende und wird bei Erstspendern vor Ort durchgeführt. Bestehende Krankheiten sollten keinesfalls verschwiegen werden.
Wer sich für eine Spende entscheidet, achtet auf ausreichend Flüssigkeit und seinen körperlichen Zustand am Tag der Spende. Fühlt man sich schwach, wird von einer Spende abgeraten.