
Der Beruf Sozialassistent/in gilt als idealer Einstieg in die Welt der Sozial- und Pflegeberufe. Ob in der Hauswirtschaft, im pädagogischen Bereich oder in der Pflege, als Sozialassistent/in ist man eine wichtige Kraft, wenn es darum geht, Menschen zu betreuen und zu pflegen.
Inhaltsverzeichnis
Dennoch qualifizieren sich viele Absolventinnen und Absolventen anschließend noch weiter und arbeiten dann als Altenpfleger/in, Erzieher/in oder Heilerziehungspfleger/in. Was Azubis in der Ausbildung als Sozialassistent/in erwartet und wie es im Berufsleben weitergeht, hier im Überblick.
Ausbildung Sozialassistent/in – Voraussetzungen
Die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Sozialassistent/in (auch Sozialhelfer/in oder Sozialpädagogische/r Assistent/in genannt) sind landesrechtlich geregelt. Je nach Bundesland wird entweder ein Hauptschulabschluss (Berufsbildungsreife) oder Realschulabschluss (mittlerer Bildungsabschluss) verlangt. Ausschließlich in Bayern oder Baden-Württemberg ist die Ausbildung auch ohne Schulabschluss möglich.
Einzelne Ausbildungsorte erwarten zusätzlich auch ein Gesundheitszeugnis, ein Führungszeugnis oder ein im sozialen Bereich absolviertes Praktikum. Darüber hinaus sollte man für die Arbeit als Sozialassistent/in Freude am Kontakt mit Menschen und viel Geduld mitbringen sowie kommunikativ, kreativ und teamorientiert sein.
Überblick Voraussetzungen Ausbildung Sozialassistent
- Ausbildung Sozialassistent ohne Schulabschluss möglich in Bayern und Baden-Württemberg
- Alle anderen Bundesländer verlangen einen Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss
- Vereinzelnd zusätzlich Ärztliches Attest nötig
- Vereinzelnd zusätzlich Führungszeugnis nötig
Ausbildung Sozialassistent/in – Dauer
Die Ausbildungszeit beträgt zwei Jahre und schließt mit einer staatlichen Abschlussprüfung ab. Erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen dürfen anschließend den anerkannten Abschluss “staatlich geprüfte Sozialassistentin” beziehungsweise “staatlich geprüfter Sozialassistent” tragen.
Im Rahmen der Ausbildung besteht zusätzlich die Möglichkeit den jeweils nächsthöheren Schulabschluss zu erlangen (mittlerer Schulabschluss oder Fachabitur), um sich im Anschluss an die Ausbildung weiterqualifizieren zu können.
Zwar ist es in einigen Bundesländern möglich als Sozialassistent/in zu arbeiten – zum Beispiel in Brandenburg, Niedersachsen und in Rheinland-Pfalz – generell gilt die Ausbildung jedoch als ein Zwischenschritt, um anschließend Altenpfleger/in, Erzieher/in oder Heilerziehungspfleger/in zu werden.
Ausbildung Sozialassistent/in – Inhalte
Bei der Ausbildung als Sozialassistent/in handelt es sich um eine vollzeitschulische Berufsausbildung, die an Berufsfachschulen von kirchlichen, privaten oder staatlichen Trägern stattfindet und Praxiseinheiten in Altenwohnheimen, Behinderteneinrichtungen oder Kindergärten einschließt.
Die Ausbildung ist breit gefächert und vermittelt den Umgang mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen. Im Rahmen des theoretischen Unterrichts in der Schule werden berufsübergreifende Kompetenzen und fachspezifische Inhalte vermittelt. Hierzu zählen folgende Unterrichtsfächer.
Berufsübergreifende Inhalte
- Deutsch
- Englisch
- Mathematik
- Sport
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Fachspezifische Inhalte
- Ernährungslehre
- Gesundheitslehre
- Hauswirtschaft
- Sozialkunde
- Erziehungslehre
Dies beinhaltet das Erlernen von berufsbezogenen Kompetenzen wie das Erkennen, Begleiten und Dokumentieren von sozialpädagogischen Prozessen, die Kommunikation mit Menschen in unterschiedlichen Altersstufen und Lebenssituationen sowie das Erlernen und Anwenden von musisch-kreativen Beschäftigungen.
Die Praxisphasen können in Form von mehrwöchigen Praktika organisiert sein oder parallel zum Berufsschulunterricht ablaufen. In den Praxiseinheiten werden hauswirtschaftliche, pädagogische und pflegerische Grundlagen vermittelt. Entsprechend dem Berufsfeld sind Schicht- und Wochenenddienste bereits während der Ausbildung üblich.
Insgesamt erlernen Auszubildende im Zuge der zwei Lehrjahre alle wichtigen Grundlagen, um später im sozialpädagogischen und sozialpflegerischen Bereich arbeiten zu können.
Gehalt in der Ausbildung zum Sozialassistenten
Da es sich um eine schulische Ausbildung handelt, erhalten Azubis während der zweijährigen Lehrzeit keine Vergütung. Sind entsprechende Voraussetzungen gegeben ist die Beantragung von BAföG möglich.
An privaten Schulen ist für die Ausbildung ein Schulgeld fällig. Zumindest an öffentlichen Schulen ist die Ausbildung jedoch in der Regel kostenfrei.
Beruf Sozialassistent/in – Aufgaben und Tätigkeiten
Als Sozialassistent/in arbeitet man überall dort, wo hilfsbedürftige Personen betreut, gepflegt und gefördert werden. Dazu zählen:
- Alten-, Pflege- und Wohnheime für betreuungsbedürftige Menschen
- Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
- Kindergärten und Kitas
- Privathaushalte betreuungsbedürftiger Personen
- ambulante soziale Dienste
Im Berufsalltag arbeitet ein/e Sozialassistent/in stets an der Seite anderer Fachkräfte, etwa aus der Sozialpädagogik oder Heilerziehungspflege. Denn wie bei anderen Helferberufen ist der Aufgabenbereich als Sozialassistent/in beschränkt, verantwortungsvolle Aufgaben dürfen nicht selbstständig ausgeführt werden. Zum Tätigkeitsfeld können je nach Arbeitsort folgende hauswirtschaftliche, pädagogische und sozialpflegerische Aufgaben gehören:
- beim Ankleiden und der Körperpflege helfen
- beim Essen assistieren
- beim Hinlegen, Lagern und Aufstehen Unterstützung leisten
- zu Beschäftigungen anregen oder gezielt sinnvoll beschäftigen
- Bewegungsabläufe fördern
- bei der Durchführung einfacher ärztlicher Verordnungen helfen
- Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen durchführen
- Haushalt selbstständig und eigenverantwortlich regeln und hauswirtschaftliche Aufgaben erledigen (Tagesabläufe planen, Freizeitaktivitäten organisieren, Einkäufe erledigen, Kochen, Abspülen etc.)
- Kinder betreuen und bei der Erledigung von Hausaufgaben oder Berufsangelegenheiten helfen
- anderen Fachkräften bei der Organisation und Erledigung der täglichen Aufgaben behilflich sein
Sozialassistent/in – Gehalt
Die beruflichen Einsatzmöglichkeiten als Sozialassistent/in sind vielfältig. Potenzielle Arbeitgeber sind kommunale Träger, kirchliche Einrichtungen, Privatunternehmen und Wohlfahrtsverbände.
Eine einheitliche deutschlandweite Vergütung besteht nicht. Sofern der Arbeitgeber an einen Tarifvertrag gebunden ist, richtet sich das Gehalt als Sozialassistent/in danach. Das bedeutet, dass das Gehalt staatlich festgelegt ist und sich nach der Qualifikation, der Berufserfahrung und dem Bundesland richtet. In der Regel erfolgt die Einordnung in die niedrigste Tarifgruppe für Angestellte mit abgeschlossener beruflicher Ausbildung.
Entsprechend beträgt das monatliche Gehalt als Sozialassistent/in beim Berufseinstieg je nach Bundesland und Größe der Institution zwischen 1.500 und 2.500 Euro brutto und steigert sich mit der Berufserfahrung. Mehr Infos in der Übersicht zum Sozialassistent Gehalt.
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