Als Heilerziehungspflegehelfer hilft man körperlich, geistig oder psychisch beeinträchtigten Menschen aller Altersstufen auf unterschiedliche Weise bei der Alltagsbewältigung und verhilft ihnen so zu einem Stück mehr Selbstbestimmung. Was man als Heilerziehungspflegehelfer in der Ausbildung lernt, wie der Berufsalltag aussieht und wie viel man im Job verdient, gibt es hier zum Nachlesen.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung Heilerziehungspflegehelfer/in – Voraussetzungen
Die Dauer und die Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Heilerziehungspflegehelfer sind in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Jedes Bundesland kann prinzipiell eigne Kriterien aufstellen. Genaue Informationen über die Zugangsvoraussetzungen, Ausbildungsdauer, Ausbildungsinhalte und Prüfungen können deshalb bei einer Berufsfachschule im jeweiligen Bundesland oder alternativ beim Berufsverband Heilerziehungspflege eingeholt werden.
Als Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung sollten Bewerber und Bewerberinnen einen Hauptschulabschluss mitbringen. Daneben kann beispielsweise ein ärztliches Attest oder ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt werden.
Voraussetzungen Ausbildung Heilerziehungspflegehelfer/in
- Hauptschulabschluss
- Ärztliches Attest
- Führungszeugnis
Neben diesen formalen Vorgaben kommt der persönlichen Eignung eine Schlüsselrolle zu. Als angehender Heilerziehungspflegehelfer ist es wichtig, in besonderem Maße einfühlsam, geduldig, kommunikativ, teamfähig und verantwortungsbewusst zu sein. Zudem sollte man sich Dinge aus dem Berufsalltag nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Denn eine professionelle Distanz hilft dabei, vom psychisch und physisch anspruchsvollen Job als Heilerziehungspflegehelfer zu entspannen.
Ausbildung Heilerziehungspflegehelfer/in – Dauer
Typischerweise beläuft sich die Ausbildungsdauer auf ein bis zwei Jahre, wenn die Ausbildung vollzeitlich absolviert wird. In Teilzeit verlängert sich die Ausbildungszeit auf etwa drei Jahre.
Ausbildung Heilerziehungspflegehelfer/in – Inhalte
Ob die Ausbildung überwiegend schulisch an einer Berufsfachschule stattfindet, oder ob sich theoretischer Unterricht und praktische Arbeit in einer Praktikumsstelle permanent abwechseln, ist regional unterschiedlich.
Die Ausbildungsinhalte orientieren sich bundesweit eng an denen für Heilerziehungspfleger/innen, da man als Heilerziehungspflegehelfer an der Seite dieser Kollegen und Kolleginnen arbeitet. Sie umfassen Elemente aus den Bereichen Biologie, Chemie, Deutsch/Kommunikation, Englisch, Heilpädagogik, Krankenpflege, Logopädie, Medizin, Neurologie, Pädagogik/Erziehung, Pflege, Psychiatrie, Psychologie, Recht, Sozialkunde und Verwaltung.
Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt jedoch auf dem Erwerb sozialpädagogisch-erzieherischer Kompetenzen. Deshalb kommt den Fächern Bewegungs- und Sporterziehung, Gesundheits- und Gestaltungserziehung, Musikerziehung, Kunst, Spiel und Werken eine wichtige Rolle zu. Aber auch Berufskunde, Hauswirtschaft und Qualitätsmanagement muss man als angehender Heilerziehungspflegehelfer lernen.
Die Ausbildung schließt mit einer Prüfung ab. Nach erfolgreichem Bestehen der Prüfung steht der Anstellung als heilpflegerische Hilfskraft mit dem Titel staatlich anerkannter Heilerziehungspflegehelfer (HEP-H) nichts mehr im Wege. Eine Weiterqualifizierung im Rahmen einer zusätzlichen Ausbildung als Heilerziehungspfleger ist vielfach gerne gesehen.
Heilerziehungspflegehelfer/in Ausbildung – Gehalt
Üblicherweise wird während der kurzen Ausbildung als Heilerziehungspflegehelfer kein Gehalt gezahlt.
Beruf Heilerziehungspflegehelfer/in – Aufgaben und Tätigkeiten
Die zentrale Aufgabe als Heilerziehungspflegehelfer ist es, die Heilerziehungspfleger in ihrer täglichen Arbeit rund um hilfsbedürftige Personen zu unterstützen. Welche Tätigkeiten im Einzelnen zur täglichen Routine gehören, hängt mit dem Arbeitsort und den betreuten Personen zusammen.
Prinzipiell hat man es als Heilerziehungspflegehelfer mit allen Altersklassen zu tun. Selbstverständlich unterscheidet es sich je nach Alter und Grad der geistigen, körperlichen oder psychischen Einschränkung der Schützlinge, welche Art von Assistenz sie benötigen. Arbeitet man beispielsweise mit Kindern, dann sind Körperpflege, Spiel und Spaß sowie künstlerische und musikalische Aktivitäten, die die geistige und soziale Entwicklung fördern, ein großer Teil der Arbeit. Sind die Schützlinge hingegen bereits erwachsen und wohnen beispielsweise in einer betreuten Wohngemeinschaft, übernimmt man etwa das Einkaufen und Kochen oder begleitet sie bei Arzt- und Behördengängen.
Eine Anstellung als Heilerziehungspflegehelfer findet man in zahlreichen Einrichtungen wie etwa:
- Förderschulen
- integrativen und heilpädagogischen Kindergärten
- Wohn- und Pflegeheimen für Kinder oder Erwachsene mit Behinderung beziehungsweise für Menschen mit einer Suchterkrankung
- Rehabilitationskliniken
- ambulanten sozialen Diensten zur Betreuung von Einzelpersonen oder Wohngemeinschaften
- Werkstätten für behinderte Menschen
- der pädagogischen Freizeitbetreuung für Kinder und Jugendliche
- in psychiatrischen Kliniken
Da während der Ausbildung sozialpädagogisch-erzieherische und pflegerische Kompetenzen erworben werden, kann man als Heilerziehungspflegehelfer unter bestimmten Bedingungen auch in der Altenpflege oder im Hospiz arbeiten.
Weil Patienten mit geistiger, körperlicher oder psychischer Behinderung teilweise auch nachts betreut werden müssen, wird rund um die Uhr gearbeitet. Als zukünftiger Heilerziehungspflegehelfer sollte man sich deshalb auf Schichtarbeit einstellen.
Der Job als Heilerziehungspflegehelfer ist unabkömmlich und gilt als zukunftssicher, da der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften im Bereich der Pflege steigt und in den kommenden Jahren noch weiter steigen wird.
Heilerziehungspflegehelfer/in – Gehalt
Gemäß den Angaben der Bundesagentur für Arbeit (siehe Entgeltatlas) liegt das mittlere Einkommen als staatlich anerkannter Heilerziehungspflegehelfer in Deutschland bei 2.738 Euro brutto monatlich. Die Verdienstspanne bewegt sich zwischen 2.072 Euro und 3.305 Euro.
Ferner beeinflusst die Art des Arbeitgebers (öffentlich, kirchlich oder privat) die eigenen Einkünfte. Im öffentlichen Dienst ist der regionale Tarifvertrag ausschlaggebend. Auch bei Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft ist eine an den Tarifverträgen (TV Länder) orientierte Vergütung üblich. Private Arbeitgeber können das Gehalt hingegen völlig frei bestimmen, vereinzelt liegt es in solchen Fällen mehrere Hundert Euro unter dem im Entgeltatlas angegebenen mittleren Gehalt.
Interesse an anderen Berufen im Gesundheitswesen? Alle Ausbildungsberufe gibt es als Übersicht auf der Seite medizinische Berufe.