
Altenpflegehelfer/in ist ein Beruf mit Zukunft. Rund 2,9 Millionen Pflegebedürftige leben in Deutschland, beziffert das Statistische Bundesamt. 83 Prozent von ihnen sind über 65 Jahre alt und immer häufiger auf die Hilfe von Personal der Alten- und Krankenpflege angewiesen. Aufgrund der demografischen Entwicklung gewinnt der Ausbildungsberuf Altenpflegehelfer zunehmend an Bedeutung und bietet überdurchschnittlich gute Berufsaussichten.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung Altenpflegehelfer/in – Voraussetzungen
In Deutschland ist die Ausbildung als Altenpflegehelfer eine rein schulische Ausbildung und ist landesrechtlich geregelt. Daher variieren die Zulassungsvoraussetzungen je nach Bundesland.
Überwiegend wird der Hauptschulabschluss als Voraussetzung genannt. Zusätzlich kann ein ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung, ein Führungszeugnis oder gegebenenfalls auch die Vorlage eines bestehenden Vertrages über die Ausbildung in einer Einrichtung der Altenpflege gefordert werden. Auch bei der Ausbildungsdauer gibt es durch einen unterschiedlichen Ausbildungsaufbau verschiedene Angaben.
Voraussetzungen Ausbildung Altenpflegehelfer/in
- Hauptschulabschluss
- Führungszeugnis
- Ärztliches Attest
- Vertrag mit einem Arbeitgeber
Als gute Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung sollten vertiefte Kenntnisse in den Schulfächern Religion/ Ethik, Wirtschaftskunde/ Sozialkunde und Musik/ Kunst vorliegen, da dies den Umgang mit Patienten vereinfacht und im Arbeitsalltag nützlich sein wird.
Wer Altenpflegehelfer werden möchte, sollte hilfsbereit, praktisch veranlagt sein und gerne mit Menschen arbeiten. Die Noten spielen hingegen eine untergeordnete Rolle.
Zur Ausübung des Berufs ist der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung notwendig, nach Vorgaben des jeweiligen Altenpflegegesetzes.
Ausbildung Altenpflegehelfer/in – Dauer
Je nach Ausbildungsort dauert die Lehre in Vollzeit ein bis zwei Jahre, in Teilzeit höchstens drei Jahre.
Sowohl Berufsfachschulen in privater Trägerschaft wie auch kirchliche und gelegentlich kommunale Träger bieten die schulische Ausbildung an. Wird im Betrieb gelehrt, müssen Auszubildende mit einem möglichen Schichtdienst rechnen.
Ausbildung Altenpflegehelfer/in – Inhalt
Generell gliedert sich die Ausbildung in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Zur Theorie gehören neben den allgemeinbildenden Fächern Deutsch, Sozialkunde und Wirtschaftskunde vor allem jobrelevante Inhalte. Als angehender Altenpflegehelfer lernt man, welche körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen während des Älterwerdens vonstatten gehen. Auch altersbedingte und alterstypische Erkrankungen, allen voran die Demenz, werden eingehend thematisiert.
Beide Themenkomplexe bilden die Basis, um Tätigkeiten rund um die Betreuung und Pflege älterer Menschen, Schwerkranker und Sterbender zu erlernen. Darüber hinaus werden im Rahmen der Ausbildung Grundlagen zur Dokumentation von Pflegeprozessen, Unterschiede zwischen ambulanter und stationärer Pflege sowie Informationen zu Diensten, Einrichtungen und Trägern der Altenpflegehilfe vermittelt. Im praktischen Teil gilt es das Gelernte in Einrichtungen der Altenhilfe anzuwenden und die berufstypischen Abläufe und Arbeitsmethoden aus erster Hand kennenzulernen.
Die Ausbildung als Altenpflegehelfer schließt bundesweit mit einer staatlichen Abschlussprüfung ab. Danach gibt es mehrere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, da die abgeschlossene Ausbildung als Äquivalent zum mittleren Schulabschluss gilt. Vor allem die Weiterbildungen als Altenpfleger/in, Familienpfleger/in und Hauspfleger/in führen zu einer höheren beruflichen Qualifikation und besseren Gehaltsaussichten.
Wen die Lust am Lernen nach der Weiterbildung richtig gepackt hat, der kann anschließend sogar an die Hochschule wechseln und einen Bachelor in Altenpflegemanagement erlangen. Außerdem kann jeder Altenpflegehelfer eine Fortbildung in speziellen Behandlungs- und Pflegemethoden durchführen.
Altenpflegehelfer/in Ausbildung – Gehalt
Die Ausbildung als Altenpflegehelfer wird in der Regel nicht vergütet, da es sich um eine schulische Ausbildung handelt.
An zahlreichen Berufsschulen kostet die Ausbildung sogar noch Geld. Bundeseinheitliche Regelungen gibt es nicht. Nur gelegentlich erhält man als angehender Altenpflegehelfer ein Gehalt vom Betrieb. Die Größenordnung liegt dabei im ersten und zweiten Ausbildungsjahr zwischen 300 und 600 Euro brutto im Monat und variiert je nach Ausbildungsort und Betrieb.
Beruf Altenpflegehelfer/in – Aufgaben und Tätigkeiten
Als Altenpflegehelfer unterstützt man Altenpfleger und Krankenpfleger in der Pflege und Betreuung älterer Menschen und hilft Senioren sich ein bisschen besser zu fühlen. Zu den typischen Arbeitsorten zählen Alten- und Pflegeheime, Demenzwohngemeinschaften, Krankenhäuser und ambulante Dienste. Die bundesweit bekanntesten Arbeitgeber sind Wohlfahrtsverbände wie AWO, Caritas, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie. Darüber hinaus gibt es auch kommunale und private Träger.
Im Berufsalltag betreut, versorgt und pflegt man als Altenpflegehelfer hilfsbedürftige ältere Menschen. Das Ziel dabei ist, die Lebensqualität der älteren Menschen so lange wie möglich zu erhalten. Dafür hilft man Senioren beim Aufstehen, Anziehen, Essen und Einnehmen von Medikamenten, organisiert das Freizeitprogramm oder begleitet sie bei Arzt- und Behördengängen. Entweder erfolgt die Hilfe über einen ambulanten Dienst in der Wohnung der betreuten Person oder in einer Pflegeeinrichtung, einem Altenheim oder Krankenhaus. Zu den Kernkompetenzen als Altenpflegehelfer zählen Einfühlungsvermögen, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, denn für die älteren Menschen ist man Freund und Vertrauter.
Auch praktische Arbeiten muss ein Altenpflegehelfer mitunter übernehmen, wenn der Schützling noch weitgehend eigenständig ist und in einer eigenen Wohnung lebt. Dann fallen etwa Tätigkeiten wie Wäschewaschen oder Einkaufen an. Darüber hinaus sind auch Bewegung (beispielsweise Spaziergänge und Übungen mit dem Rollator) und Gespräche ein Teil des Jobs und bereichern den Alltag für beide Seiten.
Altenpflegehelfer/in – Gehalt
Grundsätzlich hängt das Gehalt als Altenpflegehelfer wie auch die Ausbildungsbedingungen davon ab, in welchem Bundesland man lebt und arbeitet. Denn auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung hinken die fünf “neuen” Bundesländer im Gehaltsvergleich noch hinterher.
Bei einer Anstellung in einer öffentlichen Einrichtung ist das Gehalt tariflich geregelt. Als Altenpflegehelfer verdient man dann von 2.300 bis 3.300 Euro brutto pro Monat. Kirchliche Träger können sich ebenfalls am Tarifvertrag orientieren, zahlen oft sogar besser. Private Einrichtungen sind nicht tariflich gebunden, müssen aber zumindest den gesetzlichen Mindestlohn zahlen (Stand 2020: 10,85 Euro). Damit darf das Gehalt für eine Vollzeitstelle als Altenpflegehelfer nicht unter 1.656 Euro sinken. Da in der Altenpflege ein akuter Fachkräftemangel herrscht, gibt es gute Chancen ein besseres Gehalt auszuhandeln.
Insgesamt kann das Gehalt für Altenpflegehelfer und Altenpflegehelferinnen je nach Arbeitgeber und Bundesland zwischen 1.700 und 2.400 Euro liegen. Durch Fort- und Weiterbildungen lässt sich der Verdienst noch aufbessern
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