
Als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in ist man die sprichwörtliche rechte Hand der Krankenpfleger und unterstützt pflegebedürftige Menschen beim Ankleiden, Essen, der Hygiene oder bei Untersuchungen. Damit ist jeder Gesundheits- und Krankenpflegehelfer eine unersetzliche Entlastung in der Krankenpflege.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Voraussetzungen
Als Zugangsvoraussetzungen wird in der Regel der Hauptschulabschluss verlangt. Aktuell laufen Modellversuche, bei denen der Zugang zur Ausbildung auch ohne Hauptschulabschluss möglich ist (Hamburg). Darüber hinaus müssen Bewerber und Bewerberinnen die gesundheitliche Eignung für den Beruf durch ein ärztliches Attest nachweisen. Einige Schulen wünschen sich zusätzlich ein bestimmtes Mindestalter sowie ein Praktikum im medizinischen, therapeutischen oder pflegerischen Bereich.
Um in der Pflege beruflich erfolgreich sein zu können, spielen mehrere persönliche Voraussetzungen eine wichtige Rolle. Dazu zählen folgende Eigenschaften:
- Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
- schnelles Auffassungsvermögen, Genauigkeit und Sorgfalt
- gute mündliche und schriftliche Kommunikation
- Teamfähigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- keine Angst vor Blut und Spritzen
- physische und psychische Belastbarkeit
Da man in der Pflege mitunter auch mal kräftig anpacken muss sowie Schichtarbeit und Nachtschichten die Regel sind, ist es besonders wichtig körperlich und mental belastbar zu sein.
Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Dauer
Die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer ist landesrechtlich geregelt und dauert je nach Bundesland ein oder zwei Jahre. Sie erfolgt an staatlich anerkannten Schulen des Gesundheitswesens und besteht aus einem schulischen und einem praktischen Teil.
Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Inhalte
Die Ausbildung umfasst mindestens 700 Stunden Theorie und weitere 900 Stunden Praxis. Schwerpunkt ist die grundpflegerische Versorgung.
Im theoretischen Teil lernt man als angehende/r Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in die Grundlagen der Gesundheits- und Krankenpflege kennen. Dazu gehört Wissen, wie Verbände richtig angelegt und gewechselt werden, wie Blutdruck gemessen wird, wie sich Infektionen und Thrombosen verhindern lassen, wie man Notfälle erkennt und welches Verhalten in lebensbedrohlichen Situationen angesagt ist. Auch pflegerelevante Kenntnisse aus den Naturwissenschaften, der Medizin, den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie aus Politik, Recht und Wirtschaft stehen auf dem Lehrplan.
Der praktische Teil der Ausbildung wird in ambulanten und stationären Einrichtungen absolviert, etwa in Altenheimen oder Krankenhäusern. Dort hat jeder angehende Gesundheits- und Krankenpflegehelfer die Möglichkeit, das erworbene Wissen in der Praxis anzuwenden und wichtige Pflegetechniken eingehend zu studieren. Ziel ist es sich alle notwendigen Fähigkeiten anzueignen, um Menschen aller Altersgruppen, Patienten mit altersbedingten Einschränkungen, akuten und chronischen Erkrankungen sowie körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderungen kompetent zu versorgen.
Am Ende der Ausbildung steht eine staatliche Abschlussprüfung. Sie besteht je nach Bundesland entweder nur aus einem praktischen und einem mündlichen Teil oder ist dreiteilig und umfasst zusätzlich noch einen schriftlichen Teil. Im Anschluss an die Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer besteht die Option, sich auf verschiedene Bereiche zu spezialisieren. Wer ein besonders großes Herz für Kinder hat, kannst sich auf die Kinder- und Säuglingspflege festlegen. Wer Spaß am Umgang mit Senioren hat, ist in der Altenpflege richtig.
Viele Absolventen und Absolventinnen nutzen die Gesundheits- und Krankenpflegehelfer Ausbildung als Einstieg in die Gesundheitsbranche und bilden sich weiter fort. Nach dem erfolgreichen Abschluss kann man beruflich aufsteigen, indem man eine (in der Regel verkürzte) Ausbildung als Altenpfleger/in oder eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger/in anschließt. Für besonders Ambitionierte ist auch ein Studium im Bereich der Pflege- und Gesundheitswissenschaften denkbar.
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Ausbildung Gehalt
Ob es während der Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer ein Gehalt gibt, hängt vom Bundesland und der besuchten Schule ab. Wird während der Ausbildung ein Gehalt gezahlt, beläuft sich dieses im 1. Ausbildungsjahr auf 500 Euro bis 600 Euro und im 2. Ausbildungsjahr aus 550 Euro bis 650 Euro monatlich.
Ausbildungsjahr | Gehalt |
1. Ausbildungsjahr | 500 bis 600 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 550 bis 650 Euro |
Beruf Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Aufgaben und Tätigkeiten
Der Beruf Gesundheits- und Krankenpflegehelfer ist ein Assistenzberuf. Folglich arbeitet man eng mit Krankenpflegern und Krankenpflegerinnen zusammen und führt ärztliche und pflegerische Anweisungen aus. Der Tagesablauf ähnelt dem des Krankenpflegers. Zu den täglichen Aufgaben gehören zum Beispiel:
- Wecken der Patienten (im Frühdienst)
- Puls messen
- Fieber messen
- bei der Körperhygiene und beim Anziehen helfen
- einfache Maßnahmen der physikalischen Therapie durchführen
- für Ordnung und Sauberkeit im Krankenzimmer sorgen
- bei der Krankenbehandlung oder bei speziellen Pflegemaßnahmen assistieren
- bei der Pflegedokumentation und Pflegeorganisation mithelfen
- Nachtwache halten (im Nachtdienst)
Als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer findet man Beschäftigung in:
- Altenheimen und Pflegeheimen
- Einrichtungen der Behindertenhilfe
- Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken
- bei ambulanten Diensten
Gesundheits- und Krankenpflegehelfer/in – Gehalt
Das Gehalt als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer variiert je nach Region und Arbeitgeber und bewegt sich in einem Rahmen zwischen 1.800 und 2.600 Euro brutto im Monat.
Ausschlaggebend ist, ob die Vergütung sich nach einem öffentlichen Tarif richtet oder nicht. Für den öffentlichen Dienst gilt, dass man als Gesundheits- und Krankenpflegehelfer in die Entgeltgruppen 5 bis 6 eingestuft werden kann. Dann liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2.300 Euro brutto monatlich und steigt proportional zur gewonnenen Qualifikation und Dauer der Betriebszugehörigkeit.
In privaten Einrichtungen kann das Gehalt grundsätzlich frei verhandelt werden. Manche Arbeitgeber orientieren sich zwar am Tarifvertrag, erfahrungsgemäß fällt die Vergütung aber nicht ganz so üppig aus. Auch der Standort (West- oder Ostdeutschland, ländlich oder städtisch) spielt beim Gehalt eine Rolle. Als absolute Untergrenze gilt jedoch der Pflegemindestlohn von stündlich 11,35 Euro im Westen beziehungsweise 10,85 Euro im Osten (Stand 2020).
Mehr Infos inklusive aller Gehaltstabellen gibt es unter Gesundheits- und Krankenpfleger Gehalt und Gehaltstabellen.
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