Ein effektives Management im Gesundheitswesen ist entscheidend für die Qualität der Patientenversorgung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Dennoch sind Fehler in der Mitarbeiterführung im Krankenhaus allzu häufig anzutreffen und können schwerwiegende Auswirkungen haben. Von unzureichender Kommunikation bis hin zu mangelnder Anerkennung der Leistung der Mitarbeiter gibt es eine Vielzahl von Herausforderungen. Diesen müssen sich Führungskräfte im Gesundheitswesen stellen.
Inhaltsverzeichnis
Häufige Fehler in der Mitarbeiterführung – Die Top 10
Fehler in Führungspositionen sind prinzipiell normal. Ärztinnen und Ärzte sind häufig nicht oder unzureichend auf die Mitarbeiterführung vorbereitet und neigen zu häufigen Fehlern. Das ist menschlich. Dabei auch noch zu differenzieren, welchen Ausrutschern welcher Wert zuzuschreiben ist, ist schwierig bis unmöglich. Verschiedene Situationen in verschiedenen Teams mit unterschiedlichen Dynamiken können zu anderen Konflikten führen. In unserer Top 10 der häufigsten Fehler sensibilisieren wir für die Thematik und liefern Lösungsansätze für ein besseres Miteinander, effektivere Patientenversorgung und motivierte Mitarbeiter.
1. Mangelnde Kommunikation
Mangelnde Kommunikation als Fehler in der Mitarbeiterführung im Krankenhaus kann schwerwiegende Folgen haben. Wenn Führungskräfte nicht klar kommunizieren, können wichtige Informationen verloren gehen oder falsch interpretiert werden, was zu ineffizienten Abläufen und potenziell gefährlichen Situationen für die Patienten führen kann. Außerdem können Mitarbeiter sich nicht ausreichend informiert oder unterstützt fühlen, was ihr Engagement und ihre Motivation beeinträchtigt.
Eine offene und klare Kommunikation ist entscheidend, um ein effektives Team zu führen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die gleichen Ziele verfolgen und ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen können.
2. Unklare Erwartungen
Hand in Hand mit der Kommunikation geht die klare Formulierung von Erwartungen. Der als Arzt als Führungskraft muss stets daran denken, dass unterstellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter andere oder weniger Erfahrung haben, einen anderen Fokus setzen und keine Erwartungen erfüllen können, die sie nicht kennen. Dabei sollte man als Chef auch die Priorität vorgeben.
3. Hoher Druck
Genauso problematisch wie unklare Erwartungen sind zu hohe Erwartungen an die Mitarbeitenden. Ein (unnötig) hoher Druck kann die Motivation in einem Team lindern, den Angestellten zu viel Stress bereiten und in Situationen, die tatsächlich Druck und Mehrarbeit erfordern, zu fehlendem Fokus führen.
4. Mikromanagement
Als Arzt sollte man schon von Beginn der eigenen Karriere an lernen, Aufgaben zu delegieren. Wer sich in einer Führungsposition auf kleine Details fokussiert, kann schnell das „Große Ganze“ aus den Augen verlieren.
5. Starre Vorstellungen
Auch inhaltlich können Ärzte in Führungspositionen Fehler begehen. Wenn die eigenen Vorstellungen zu unflexibel sind und man nicht bereit ist, auf beratende Mitarbeiter zu hören, kann dies Folgen für den Fachbereich oder die Patienten direkt haben. Als Chef sollte man seine Vorstellungen also immer flexibel halten und an die Fachkompetenz der Angestellten anpassen.
6. Fehlende Konsequenzen
Wer als Arzt in einer Führungsposition Entscheidungen trifft, sollte diese auch durchsetzen. Konsequenzen können positiv oder negativ ausfallen und zeigen den Angestellten das Engagement und den Willen der Führungskraft, Ziele zu erreichen.
7. Ungerechtigkeit
Ungerechtigkeit gehört zu den größten Fehlern, die man als Leitung eines Teams, einer Station oder einer Klinik begehen kann. Wer ungerecht ist, gibt seinen Mitarbeitern keine Grundlage, auf der sie ihre Leistung verbessern können, verwirrt sie vielleicht, in welche Richtung die Abteilung gehen soll, und nimmt ihnen generell die Motivation. Das verschlechtert das Arbeitsklima und nimmt Vertrauen.
8. Mangelnde Wertschätzung
Jeder Mitarbeitende in einem Team ist immer ein eigenständiger Mensch mit eigenen Wünschen und Zielen. Werden diese nicht wertgeschätzt, kann das zu Missmut führen und verschlechtert das Arbeitsklima. Wer sich Namen nicht merkt, bei Begegnung nicht grüßt und auf private Belange der Angestellten nicht eingeht verschlechtert seinen Status enorm und arbeitet auf lange Sicht auf unzufriedene Mitarbeiter und Kündigungen hin.
9. Kein Fokus auf Weiterbildung und Schulungen
Wer in seine Angestellten investiert, investiert ins eigene Team und dessen Entwicklung. Während Programme, die langfristig zu Beförderung führen, Mitarbeitende binden, kann ein fehlender Fokus auf Weiterentwicklung den gegenteiligen Effekt haben. Schulungen sind im Gesundheitsbereich extrem wichtig. Werden sie vernachlässigt, fühlen sich Angestellte, als würden sie auf der Stelle stehen und schauen sich unter Umständen nach besseren Alternativen um.
10. Fehlende Bereitschaft für Feedback
Die fehlende Bereitschaft für Feedback seitens der Führungskräfte beeinträchtigt das Arbeitsumfeld stark. Feedback ist essenziell für Leistungsverbesserungen und die Stärkung des Teams. Auch das Nicht-Annehmen von Feedback ist eine Sache der Missachtung der eigenen Mitarbeiter – die den Bereich manchmal besser kennen als man selbst. Mehr zum Feedback für motivierte Mitarbeiter hier:
Die wichtigste Konsequenz: Aus Fehlern lernen
Fehler bei der Mitarbeiterführung gänzlich zu vermeiden, ist so gut wie unmöglich. Wichtig, wenn Fehltritte passieren, ist der Umgang mit ihnen. Wenn man als Arzt in einer Führungsposition bereit ist, sich den eigenen Fehler einzugestehen, eventuell eine Aussprache mit betroffenen Mitarbeitern zu führen und Konsequenzen für sich und den zukünftigen Umgang zu ziehen, können sie langfristig zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit, zufriedeneren Mitarbeitern und verbesserten Erreichbarkeit von Zielen führen.