CRP (C-reaktives Protein) ist das populärste Akute-Phase-Protein, dessen Wert bei vielen unterschiedlichen Entzündungsgeschehen im Körper ansteigt. Durch die quantitative Bestimmung des in der Leber gebildeten Plasmaproteins lassen sich darüber hinaus erste Rückschlüsse auf eine Ursache der Infektion ziehen. CRP ist Teil des angeborenen Immunsystems und aktiviert zelluläre Bestandteile (Leukozyten, Thrombozyten und Endothelzellen), sowie humorale Bestandteile (Komplementsystem).
Inhaltsverzeichnis
Wann bestimmt man den CRP-Wert?
Bei systematischen Infektionszeichen wie Fieber oder Tachykardie wird der CRP-Wert häufig bestimmt, um der möglichen Ursache auf den Grund zu gehen. Die Bestimmung erfolgt aus dem Serum oder Plasma quantitativ. Als Hauptindikationen dient CRP als Suchtest oder Verlaufskontrolle bei akutentzündlichen, nekrotisierenden oder neoplastischen Erkrankungen. Darüber lassen sich bakterielle und virale Infektionen anhand des Werts unterscheiden. Speziellere Gründe für die Bestimmung des Plasmaproteins ist die Verlaufskontrolle einiger Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel rheumatoide Arthritis) oder die Risikoabschätzung kardiovaskulärer Erkrankungen (high sensitive CRP).
Wann CRP kein geeigneter Laborparameter ist
Wie viele andere Akute-Phase-Proteine wird CRP von der Leber synthetisiert. Im Falle einer Lebererkrankung (beispielsweise einer Leberinsuffizienz) kann es entsprechend trotz Entzündung zu einem Ausbleiben des Anstiegs kommen. Durch die verzögerte Reaktion bei Neugeborenen wird der Wert bei dieser Gruppe nicht als Suchtest verwendet.
C-reaktives Protein – Normwerte
Die Referenzintervalle für CRP unterscheiden sich je nach Lehrbuch. Häufig wird der Grenzwert bei 5 Milligramm pro Liter angegeben, je nach Entzündung kann die Konzentration auf über 1000 Milligramm pro Liter ansteigen. Blutwerte bis zu 10 Milligramm pro Liter zeigen eine leichte Entzündung an, sie können bei Rauchern/-innen oder Patienten/-innen mit Diabetes mellitus auch ohne weitere Entzündungen auftreten. Das kardiovaskuläre Risiko nach hs-CRP (hochsensitives CRP) beim Erwachsenen wird ab 3 mg/l als „hoch” eingeschätzt.
CRP erhöht
Bei einer bakteriellen Infektion kann der CRP-Wert bereits innerhalb 4 bis 12 Stunden akut ansteigen. Neben dieser Art der Entzündungen kann die erhöhte Parameterkonzentration aber noch viele weitere Ursachen haben, die man stets abklären sollte.
Klassische Ursachen für hohe Konzentrationen des C-reaktiven Proteins sind Entzündungen innerer Organe (beispielsweise Harnwegsinfekt, Blinddarmentzündung, Lungenentzündung oder Bauchspeicheldrüsenentzündung). Hohlorgan-Infektionen lassen den Wert dabei meist eher moderat ansteigen. Geringe Anstiege (im Bereich 10 – 40 mg/l) finden sich meist bei viralen Infektionen, bei Schwangeren oder auch im Fall einer Parasitose. Eine sichere Unterscheidung der Infektionsursache ist jedoch nicht möglich.
Nichtinfektiöse Entzündungen
Es gibt viele Entzündungsreaktionen vom Körper, die nichts mit Infektionen zu tun haben und doch den CRP-Wert erhöhen. Hierzu gehören beispielsweise:
- parainfektiöse Reaktionen (Entzündungen nach dem eigentlichen Infekt, wie Rheumatisches Fieber)
- Rheuma-Erkrankungen und andere Autoimmunprozesse
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (wie Morbus Crohn)
- Nekrosen (beispielsweise bei Herzinfarkt)
- neoplastische Erkrankungen (Lymphom, Sarkom)
- Traumata, Verbrennungen u.ä.
- Zustand nach OP
Erhöhte CRP-Werte – Was tun?
Die wichtige Konsequenz bei erhöhten CRP-Werten ist die Suche nach der Ursache des Geschehens. Im Falle einer bakteriellen Infektion sinkt die Konzentration beispielsweise unter Antibiotikatherapie sehr schnell wieder ab.
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- Kohse et al., Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie, Thieme (Verlag), 9. Auflage, 2019
- Manger et al., Checkliste Rheumatologie, Thieme (Verlag), 4. Auflage, 2012
- Behrends et al., Duale Reihe Physiologie, Thieme (Verlag), 4. Auflage, 2021
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