Lungenentzündungen oder auch Pneumonien, sind keine Seltenheit. Schließlich zählt sie zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Deutschlandweit erkranken jährlich rund 500.000 Menschen an einer Pneumonie. Meist wird die Erkrankung durch Bakterien, Viren, oder aufgrund von Pilzen oder Parasiten ausgelöst. Obwohl die Pneumonie eine ernstzunehmende Infektionskrankheit ist, stehen ihre Prognosen bei einfachen Verläufen heute gut.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Lungenentzündung?
Eine Lungenentzündung oder auch Pneumonie (lateinisch „pneumo“ = Lunge), ist eine Entzündung des Lungengewebes und/oder der Lungenbläschen und ist sowohl in akuter, als auch in chronischer Form bekannt. Jede Lungenentzündung ist eine Infektionskrankheit. Am häufigsten entsteht sie durch eine Infektion mit Bakterien, oftmals allerdings auch bedingt durch Viren oder Pilze. In 30 – 35 % aller Fälle und somit am verbreitetsten, ist der Erreger Streptococcus pneumaniae. Seltener aber dennoch nicht ungewöhnlich, ist die Infektion durch sogenannte Mischinfektionen (bedingt durch mehrere Erreger). In Folge der Entzündung entsteht eine Verdickung des Lungengewebes, welche den Gasaustausch erheblich erschwert. Entzünden sich die Lungenbläschen, kommt es aufgrund der entzündungsbedingten, verdickten Strukturen, zu einem verlangsamten Gasaustausch. Die Erreger, welche zu einer Pneumonie führen können, stammen entweder aus dem eigenen Mund-Rachen-Raum oder werden via Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen oder Husten übertragen. Lungenentzündungen können in vielen Formen auftreten. Die wichtigsten Unterscheidungen liegen jedoch zwischen primären und sekundären, atypischen und typischen, sowie ambulant und nosokomial erworbenen Pneumonien. Lungenentzündungen beginnen in der Regel rasch und heilen meist vollständig aus. In schwer wiegenden Fällen können sie jedoch einen chronischen Verlauf annehmen oder gar tödlich sein.
Bronchitis oder Lungenentzündung?
Meist ähneln die Symptome einer akuten Bronchitis denen der Lungenentzündung. Doch während bei einer Lungenentzündung meist das Lungengewebe sowie die Lungenbläschen betroffen sind, sind bei einer Bronchitis in den meisten Fällen die Schleimhäute der Bronchien und die Luftröhre entzündet. Während eine Bronchitis meist durch Viren bedingt, und somit nicht mit einer Antibiotikatherapie zu behandeln ist, entsteht eine Lungenentzündung oftmals durch Bakterien, allerdings auch durch Viren oder gar Pilze. Die medikamentöse Behandlung einer Pneumonie erfolgt meist mit einem Antibiotikum. Typische Symptome einer Bronchitis sind anfänglich oftmals trockener Husten, welcher im Laufe der Erkrankung zu einem produktiven Husten mit weißem/ durchsichtigem Schleim übergeht. Zu den weiteren Symptomen zählen Schnupfen oder auch Kopfschmerzen. Im Gegensatz zur Pneumonie, tritt bei einer Bronchitis in der Regel kein Fieber auf. Des Weiteren sind Atembeschwerden im Falle einer akuten Bronchitis meist gering ausgeprägt. Eine Lungenentzündung wird in den meisten Fällen von starkem Fieber mit Schüttelfrost und Schweißausbrüchen begleitet. Schleimiger Auswurf, starke Atembeschwerden, sowie grippeähnliche Symptome sind ebenfalls typisch für eine Pneumonie.
Primäre oder sekundäre Lungenentzündung?
Eine Lungenentzündung lässt sich generell in ihrer primären und ihrer sekundären Form unterschieden. Sobald ein gesunder Mensch ohne Vorerkrankungen oder weitere Risikofaktoren wie beispielsweise einer chronischen Bronchitis oder einem geschwächten Immunsystem erkrankt, so spricht man von einer primären Pneumonie. Typische Erreger für eine primäre Lungenentzündung sind unter anderem Pneumokokken, Staphylokokken, Haemophilus influenzae, oder auch das Grippevirus.
Von der sekundären Pneumonie spricht man hingegen, wenn ein Erkrankter bereits über verschiedene Vorerkrankungen verfügt. Leidet man beispielsweise aufgrund einer Vorerkrankung unter einer geschädigten Lunge, so kann der Ausbruch einer Pneumonie durch die Vorschädigung begünstigt werden. Die häufigste Form der sekundären Lungenentzündung ist die hypostatische Pneumonie. Sie tritt meist durch eine schlechte Belüftung und Durchblutung der unteren Atemwege auf, wodurch die Ansiedlung von Bakterien begünstigt wird. Zu den Erregern der sekundären Pneumonie zählen sowohl Viren der Herpes Gruppe, als auch Pilze oder anaerobe Bakterien.
Typische oder atypische Pneumonie?
Als typische Pneumonie bezeichnet man eine bakteriell verursachte Lungenentzündung, welche einen oder mehrere Lungenlappen betrifft. Sie liegt meist bei einer bakteriellen Lobärpneumonie, bedingt durch Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) vor. Typische Symptome sind der plötzliche Krankheitsbeginn, begleitet von einem starken Krankheitsgefühl. Des Weiteren sind Symptome wie hohes Fieber, Husten mit einem gelb-grünen Auswurf, sowie starke Schmerzen beim Atmen, keine Seltenheit. Oftmals wird die typische Pneumonie von Herpes begleitet. Kleinkinder können mitunter an unangenehmen Unter- und Oberbauchschmerzen leiden.
Liegt eine Entzündung des interstitiellen (den Zellzwischenraum betreffend) Lungengewebes vor, so spricht man von einer atypischen Pneumonie. Circa 20% aller Lungenentzündungen sind atypisch. Sie sind meist bedingt durch Viren oder auch Pilze wie Chlamydien, Rickettsien oder Mykoplasmen. Meist zeichnet die atypische Pneumonie ein schleichender Beginn aus. Erkrankte klagen häufig über Kopf- und Gliederschmerzen, trockenen Husten sowie leichtes Fieber und Atemnot. Oftmals sind die Entzündungswerte bei einer atypischen Pneumonie nur leicht verändert.
Ambulant und nosokomial erworbene Pneumonie?
Generell lässt sich eine Pneumonie zwischen einer ambulanten Pneumonie, und einer nosokomial erworbenen Pneumonie unterscheiden. Beide Formen unterscheiden sich grundliegend sowohl anhand ihres Schweregrades, als auch in ihrer Resistenz sowie ihrer Prognose.
Unter einer ambulant erworbenen Pneumonie, ist eine außerhalb des Krankenhauses erworbene Pneumonie zu verstehen. Oft haben Erkrankte keinen oder nur wenig Kontakt zu einer medizinischen Einrichtung gehabt. Die ambulante Pneumonie wird auch als CAP (Community-acquired pneumonia) bezeichnet und zählt weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter. Zu den Symptomen einer ambulant erworbenen Pneumonie zählen Atemwegssymptome wie Husten oder auch Auswurf. Auch Allgemeinsymptome wie Fieber, Krankheitsgefühl oder Kreislaufbeschwerden zeichnen die Erkrankung aus. Ambulant erworbene Pneumonien werden meist mit einer kalkulierten Antibiotikatherapie behandelt.
Die nosokomial erworbene Pneumonie wird auch HAP (hospital-acquired pneumonia) genannt. Nach der ambulant erworbenen Pneumonie stellt sie die zweite große Gruppe dar. Die nosokomiale Pneumonie zeichnet sich durch ihren Erwerb im Krankenhaus aus. Die Lungenentzündung tritt frühestens 48 Stunden nach Aufnahme im Krankenhaus, spätestens jedoch 3 Monate danach auf. Besonders gefährdet sind invasiv beatmete Patienten. Ein Erregernachweis ist bei einer nosokomial erworbenen Pneumonie meist unerlässlich. Je nach Schweregrad, wird meist mit einer intravenösen, kalkulierten Antibiotikatherapie begonnen, welche dem Erreger gegebenenfalls angepasst werden kann.
Lungenentzündung – Häufigkeit
Eine Lungenentzündung ist leider keine Seltenheit. Rund 500.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an einer Pneumonie. Lungenentzündungen sind nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit weltweit. In Deutschland belegt sie Platz fünf der häufigsten Todesursachen mit circa 50.000 Todesfällen im Jahr. Früher ging die Erkrankung oftmals mit tödlichen Prognosen einher. Heute weisen meist lediglich Patienten mit Vorerkrankungen ein hohes Risiko auf. Die Infektion mit einer ambulanten Pneumonie im mittleren Erwachsenenalter wird auf circa 0,3% geschätzt. Bei Menschen über 65 jedoch auf rund 3% und bei Bewohnern eines Alten- oder Pflegeheimes auf ganze 7-8%. Circa 0,5 bis 1% aller Krankenhauspatienten erkranken während ihres Aufenthalts an einer nosokomialen Lungenentzündung. Somit ist die Form der Pneumonie an dritter Stelle aller erworbenen Krankenhausinfektionen.
Lungenentzündung – Symptome
Eine klassische Lungenentzündung geht häufig mit starken Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, einem starken Krankheitsgefühl, Husten mit schleimigem Auswurf, sowie Atembeschwerden, Luftnot und Schmerzen oder Druck auf dem Brustkorb einher. Besteht der Verdacht an einer Pneumonie erkrankt zu sein, sollte dies unbedingt und schnellstmöglich, ärztlich abgeklärt werden. Bei älteren Menschen können andere Symptome wie Durchfall oder eine starke Orientierungslosigkeit sowie eine Bewusstseinseintrübung im Vordergrund stehen. Auch Kinder weisen neben der üblichen Symptomatik wie Fieber und Husten, oftmals andere Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Erbrechen auf.
Fieber und Schüttelfrost
Häufig treten die Symptome einer Pneumonie sehr plötzlich auf. Oftmals beginnt eine Lungenentzündung mit Fieber und Schüttelfrost. Die Körpertemperatur steigt meist auf mindestens 38,5 Grad an und kann durchaus auf bis zu 40 Grad klettern. Plötzliche Schüttelfrost ist ein Allgemeinsymptom bei Infektionskrankheiten wie auch der Pneumonie und geht mit Fieber sowie unkontrolliertem Muskelzittern einher. Wichtig ist es bei derartigen Symptomen, dem Körper Ruhe zu gönnen, sich zu schonen und viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Als einfaches Hausmittel können Wadenwickel angewandt werden. Die kühlenden Umschläge können nicht nur die Körpertemperatur senken, sondern beruhigen an einer Anwendung von 20 Minuten auch das vegetative Nervensystem und wirken schlaffördernd.
Husten
Ein weiteres typisches Symptom der Pneumonie ist der Husten. Anfänglich kann dieser noch unproduktiv (trocken) sein. Im Laufe der Erkrankung bildet sich jedoch meist ein schleimiger gelb-grüner Auswurf, welcher oftmals durch einen bakteriellen Befall verursacht ist. Oftmals verschreibt der Mediziner je nach Bedarf einen Hustenlöser, oder einen Hustenstiller. Damit der gegebenenfalls gelöste Schleim gut abtransportiert werden kann, sollte auch hier besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Brustschmerzen
Während einer Pneumonie und dem damit verbundenen starken Husten, beklagen sich viele Patienten über Schmerzen ist der Brust. Kommen atemabhängige Schmerzen hinzu, kann dies ein Zeichen für eine mögliche Mitentzündung des Brustfells sein. Diese können sich sowohl über ein Druckgefühl, als auch als Ziehen oder Brennen äußern und sind nicht selten im Falle einer Pneumonie. Nach ärztlicher Absprache kann unter Umständen eine Inhalation sehr wohltuend sein und eine leichte Linderung verschaffen.
Flache Atmung und Atemnot
Als weitere Symptome der Pneumonie treten oft eine flache Atmung sowie Atemnot auf. Die Atmung des Erkrankten ist häufig schnell, flach und sehr anstrengend. Diese Form der Atmung bezeichnet man auch als Tachypnoe. Einen deutlichen Hinweis auf eine bestehende Atemnot, vor allem bei Kleinkindern, liefert das Aufstellen der Nasenflügel beim Einatmen. Durch die Entzündung des Lungengewebes und die daraus resultierende Verdickung, verlangsamt sich der Gasaustausch und wird zunehmend schwerer.
Weitere Symptome und Fazit
Zu den weiteren Symptomen einer Pneumonie zählt ein sehr stark ausgeprägtes Krankheitsgefühl, welches ebenfalls sehr rasch auftreten kann. Erkrankte fühlen sich sehr schlapp, grippal und klagen mitunter über Kopf- und Gliederschmerzen. Je nach Pneumonie, fallen die Symptome jedoch sehr unterschiedlich aus. Die häufigste Form ist die bakterielle Lungenentzündung, welche meist mit den oben geschilderten Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, starkem Husten, sowie Brustschmerzen und einer flachen Atmung bzw. Atemnot einhergeht. Im Falle einer atypischen Lungenentzündung, welche durch Viren oder Mykoplasmen verursacht wird, kann sich die Symptomatik deutlich abheben. Hier setzt der Krankheitsverlauf meist sehr schleichend ein. Erkrankte klagen zunächst häufig über Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und verzeichnen lediglich einen leichten Temperaturanstieg.
Lungenentzündung – Ursachen und Risikofaktoren
Zu den häufigsten Ursachen einer Lungenentzündung zählt eine Infektion durch Bakterien, Viren, Pilze oder auch Parasiten. Im Falle einer Aspirationspneumonie, kann die Erkrankung auch durch das Eindringen von Mageninhalt in die Bronchien ausgelöst werden. Auch ätzende Stoffe wie Rauch, eine Strahlentherapie, oder Gase können eine Lungenentzündung auslösen. Im Normalfall verfügt unsere Lunge über verschiedene Abwehrmechanismen. Die sogenannten Flimmerhärchen, welche in den Schleimhäuten der Atemwege sitzen, sorgen dafür, dass keine Staubpartikel oder Fremdkörper in die unteren Atemwege eindringen. Ist diese Funktion jedoch gestört, können Erreger sich leicht ansiedeln.
Zu den Risikofaktoren einer Pneumonie zählen neben älteren Menschen über 65, Kleinkindern und immunschwachen Menschen, auch Raucher. Das Rauchen und dessen Bestandteile, blockiert die körpereigene Funktion des Immunsystems, bakterielle Infekte rasch zu bekämpfen. Des Weiteren stellen auch Grunderkrankungen wie HIV-Infektionen, Diabetes, Alkoholismus oder eine chronische Bronchitis, einen erhöhten Risikofaktor dar.
Bakterien
Die bakterielle Form der Pneumonie ist meist die häufigste Form. Sie tritt oft im Winter auf und ist auch als Folgeerkrankung von Hals-und Racheninfekten keine Seltenheit. Eine Ansteckung kann allerdings auch via Tröpfcheninfektion oder durch bereits vorhandene Entzündungen im Körper, welche in die Blutbahn dringen, ausgelöst werden. Am häufigsten wird eine bakterielle Lungenentzündung bedingt durch Pneumokokken ausgelöst. Die Symptome beginnen meist mit Fieber und Schüttelfrost, anfänglich trockenem Husten, im späteren Verlauf wird der Husten meist produktiv mit schleimigem Auswurf. Hinzu kommen oftmals Brustschmerzen, Atemnot und ein flacher Atem. Die bakterielle Pneumonie lässt sich auf dem Röntgenbild meist gut erkennen uns ist mit Medikamenten wie Antibiotika recht unkompliziert zu behandeln.
Viren
Eine virenbedingte Pneumonie wird meist als atypische Pneumonie bezeichnet und spielt sich meist im Lungenzwischengewebe ab. Eine Pneumonie bedingt durch Viren, grenzt sich im Vergleich zur bakteriellen Lungenentzündung vor allem durch ihren Verlauf ab. Die Krankheit beginnt sehr schleichend. Oftmals klagen betroffene lediglich über leichte Kopf- Muskel- und Gelenkschmerzen sowie ein allgemeines Krankheitsgefühl. Eine virenbedingte Pneumonie ist hingegen nicht ganz so problemlos zu behandeln. Häufig kann der Verlauf medikamentös nicht beeinflusst werden. Meist entwickelt sich ich im Laufe der Erkrankung eine zusätzliche bakterielle Infektion. Die Gabe von Antibiotika kann somit erfolgen.
Aspirationspneumonie
Unter einer Aspirationspneumonie versteht man eine besondere Unterform der Pneumonien. Sie entsteht dann, wenn etwa Mageninhalte wie Nahrungsbrei oder Magensäure, durch die Luftröhre in die Lunge gelangen. Durch versehentliches Einatmen, gelangen oftmals winzige Partikel aus dem Mund in die Atemwege. Natürliche Schutzreflexe wie das Husten, transportieren diese jedoch normalerweise ab, bevor sie zu tief in die Lunge gelangen. Geschieht dies jedoch nicht, kann es zu einer Aspirationspneumonie kommen. Besonders gefährdet sind vor allem bewusstlose, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehende, sowie Menschen mit Schluckstörungen, welche beispielsweise nach einem Schlaganfall oder im Falle einer Parkinson-Erkrankung auftreten können. Zu den typischen Symptomen einer Aspirationspneumonie zählt Husten, sowie übel streng riechender Auswurf. Auch Fieber und Kurzatmigkeit können auf die Erkrankung hinweisen. Im Falle einer Aspirationspneumonie sollte gegebenenfalls der Mageninhalt aus den oberen Atemwegen abgesaugt werden.
Lungenentzündung – Wer ist besonders gefährdet?
Gerade bei Menschen über 60 haben Erreger welche zu einer Lungenentzündung führen können ein leichtes Spiel. Zum einen nimmt die Funktionalität der Atemwege im höheren Lebensalter immer mehr ab, des Weiteren verliert das Lungengewebe an Elastizität und das Immunsystem ist mitunter nicht mehr das stärkste. Auch mögliche Begleiterscheinungen und Vorerkrankungen stellen einen, an einer Lungenentzündung erkrankten Menschen mit höherem Lebensalter vor ungeahnte Herausforderungen. Zur allgemeinen Risikogruppe zählen jedoch nicht nur Menschen mit einem höheren Lebensalter. Auch Personen mit Vorerkrankungen wie beispielsweise einer chronischen Bronchitis, HIV Infizierte, Patienten einer Chemotherapie, Zuckerkranke, oder auch Menschen die an einer chronischen Herzerkrankung leiden. Allgemein sind Personen mit einem geschwächten, oder noch nicht vollständig entwickelten Immunsystem, wie beispielsweise Babys oder Kleinkinder, besonders gefährdet.
Lungenentzündung – Krankheitsverlauf und Prognose
Generell kann der Krankheitsverlauf je nach Ausprägung der Pneumonie sowie individuellen Faktoren des Erkrankten sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel allerdings, zeichnet sich eine typische Lungenentzündung durch ihren raschen Beginn aus. Erkrankte fühlen sich bereits nach wenigen Stunden sehr grippal, erschöpft und weisen eine durchaus erhöhte Körpertemperatur auf. Oft kommt es dabei auch zu Schweißausbrüchen und Schüttelfrost. Bei älteren Patienten jedoch, kann die Krankheit auch schleichend beginnen. Im Laufe der Erkrankung, kommen weitere Symptome wie Husten mit meist schleimigem Auswurf sowie Atemnot und ein allgemeines Schweregefühl im Brustbereich hinzu. Nach rechtzeitiger Behandlung, welche meist einem Antibiotikum erfolgt, tritt oft bereits nach wenigen Tagen eine Besserung ein. In den meisten Fällen heilt eine Pneumonie innerhalb von zwei bis vier Wochen vollständig aus.
Auch eine genaue Prognosestellung ist von Patient zu Patient und dessen individuellen Faktoren wie Vorerkrankungen höchst unterschiedlich. Bestehen keine Risikofaktoren, so kann eine Pneumonie meist ambulant behandelt werden. Ambulant behandelte Lungenentzündungen haben eine sehr gute Prognose. Das Risiko an dem Atemwegsinfekt zu versterben liegt bei nur 2%. Muss eine Pneumonie stationär behandelt werden, handelt es sich meist um einen Patienten mit Vorerkrankungen oder es liegt eine schwere Form der Erkrankung vor. In diesem Fall erhöht sich das Risiko einer Mortalität leicht auf bis zu 10%.
Wie lange dauert eine Lungenentzündung?
Die Dauer einer Lungenentzündung ist immer abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Art des Erregers, dem Schweregrad der Pneumonie sowie der generellen körperlichen Verfassung des Erkrankten. So dauert beispielsweise eine atypische Lungenentzündung meist länger als eine typische. Dies liegt zum einen daran, dass eine atypische Pneumonie meist nicht sofort als diese erkannt wird und es meist länger dauert bis sich eine geeignete Therapie für eine atypische Lungenentzündung findet. Generell heilt eine Lungenentzündung bei jungen, gesunden Patienten schneller aus als bei älteren immungeschwächten Erkrankten. In der Regel heilt die Pneumonie bei rechtzeitiger Behandlung innerhalb von zwei bis spätestens drei Wochen aus. Auch die Wahl eines geeigneten Antibiotikums ist von Bedeutung um die Pneumonie frühzeitig, richtig behandeln zu können. Bei komplizierten Verläufen hingegen, sowie bei älteren oder immunschwachen Menschen kann eine Pneumonie unter Umständen bis zu 4 Wochen andauern. Zu beachten ist jedoch: Je länger die Erkrankung andauert, desto wahrscheinlicher sind Komplikationen und mögliche Folgeerkrankungen.
Ist eine Lungenentzündung ansteckend?
Viele Pneumonien lassen sich auf eine Ansteckung via Tröpfcheninfektion zurückführen. Besteht ein Atemwegsinfekt bei einem Patienten kann dieser während des Hustens, Sprechens oder Niesens in die Luft übertragen werden. Atmet man dies ein, können die Bakterien die Atemwege besiedeln und somit zu einer Ansteckung führen. Das Risiko sich auf diese Weise mit einer Pneumonie zu infizieren ist jedoch relativ gering. Die wenigsten Menschen entwickeln daraufhin eine Lungenentzündung, möglich ist es jedoch allemal. Bei Risikogruppen wie älteren Menschen oder Kleinkindern, kann das geschwächte bzw. noch nicht so stark ausgeprägte Immunsystem, Erreger welche für eine Lungenentzündung verantwortlich sind, oftmals nicht ohne weiteres Abwehren. In diesem Falle wird eine Pneumokokken-Impfung empfohlen. Wird ein Erkrankter bereits mit einem Antibiotikum therapiert, so ist eine Ansteckung bereits 3-4 Tage nach Einnahmebeginn unwahrscheinlich. Um das Infektionsrisiko möglichst gering zu halten, sollte auf eine ausreichende Hygiene geachtet werden. Wäscht man sich regelmäßig die Hände, vor allem nach dem Aufenthalt in großen Menschenmengen oder nach der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, lässt sich das Risiko einer Ansteckung deutlich minimieren.
Ist eine Lungenentzündung tödlich?
Eine Lungenentzündung ist eine ernstzunehmende Krankheit und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Bei jedem zehnten Betroffenen kann die Krankheit tödlich verlaufen. Nicht umsonst sind Lungenentzündungen nach einer Statistik der Weltgesundheitsorganisation die am häufigsten zum Tode führende Infektionskrankheit weltweit. Gerade ältere Menschen haben nach einer überstandenen Lungenentzündung häufig mit langfristigen Folgen zu kämpfen. Bei Patienten ohne Vorerkrankungen besteht bei ambulanter Behandlung lediglich ein Sterberisiko von 2%. Schwere Pneumonie Formen, welche eine stationäre Behandlung erfordern, weisen eine höhere Sterblichkeitsrate auf. Besonders hoch ist die Sterblichkeit bei einer Pneumokokken Pneumonie mit mehr als 20%.
Was sind mögliche Folgeschäden?
Erfolgt die Behandlung einer Pneumonie nicht rechtzeitig oder treten Begleiterkrankungen auf, kann eine Lungenentzündung unter Umständen zu schweren Komplikationen oder gar Folgeschäden führen. Streuen bakterielle Erreger beispielsweise in andere Körperregionen oder Organe, so kann eine Blutvergiftung (Sepsis) entstehen. Hinweise auf eine bestehende Sepsis können Symptome wie hohes Fiebers, niedriger Blutdruck, beschleunigter Atmen, oder auch Bewusstseinsveränderungen liefern. Im schlimmsten Falle kann das gesamte Immunsystem zusammenbrechen und Multiorganversagen hervorrufen.
Auch eine respiratorische Insuffizienz mit schwerem Sauerstoffmangel kann die Folge einer Pneumonie sein. Die Lunge ist nicht mehr in der Lage genügend Sauerstoff aufzunehmen, um die Organe zu versorgen. Des Weiteren können Entzündungen des Lungenfells, Flüssigkeitsansammlungen oder Lungenabszesse die Folge einer akuten Lungenentzündung sein. Zu den langfristigen Folgen einer Lungenentzündung kann eine chronische Entzündung zählen. In Folge dessen kann es zu einer Aussackung der Bronchien oder einer Vernarbung des Lungengewebes und somit zu einer eingeschränkten Dehnbarkeit kommen. Ist ein Erkrankter über einen längeren Zeitraum ans Bett gefesselt, so ist auch die Gefahr einer Thrombose gegeben.
Lungenentzündung – Untersuchungen und Diagnostik
Grundsätzlich ist die Auswahl der Untersuchungsmethoden im Falle einer Pneumonie abhängig von ihrer Form. So sollte beispielsweise bei eine sekundären, nosokomialen, oder bei einer schweren Pneumonie, ein Erregernachweis angestrebt werden um die Pneumonie gezielt therapieren zu können. Bei primären oder ambulant erworbenen Pneumonien hingegen bedarf es meist lediglich einer klinischen Untersuchung. Erst im Fall eines Therapieversagens, wird eine aggressivere Diagnostik angestrebt.
Röntgen: Die wichtigste diagnostische Maßnahme zur Diagnosestellung einer Pneumonie ist das Röntgen. Das Röntgenbild stellt die entzündeten Bereiche der Lunge meist hell dar, den Bereich des normalen Lungengewebes hingegen dunkel bis schwarz. Die hellere Darstellung des entzündeten Lungengewebes, entsteht durch dessen Verdichtung, bedingt durch die Einwanderung von Leukozyten (Infiltration), sowie die allgemeine Schwellung des entzündeten Bereichs.
Blutbild: Auch ein Blutbild kann erste Hinweise auf das Vorliegen einer Pneumonie liefern. Im Falle einer bakteriellen Lungenentzündung, ist meist der Anteil an weißen Blutkörperchen erhöht. Im Falle einer atypischen Pneumonie hingegen, ist eine Zunahme Lymphozyten im Blut zu verzeichnen und bei einer bakteriellen Lungenentzündung, sind oftmals unreife Vorstufen im Blut aufzufinden.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn fast jeder Untersuchung sollte der behandelnde Arzt sowohl die aktuellen Beschwerden, als auch zurückliegende und gegebenenfalls auch Vorerkrankungen erfragen. Bei Verdacht auf eine Lungenentzündung, ist eine ausführliche Anamnese besonders wichtig, um mögliche Risiken für schwere Verläufe frühzeitig einschätzen zu können. Im Falle einer Pneumonie sind vor allem das Alter, sowie mögliche Vorerkrankungen der Lunge oder des Herzens von Bedeutung. Des Weiteren sollten mögliche Immunschwächen erfragt werden. Ob der Erkrankte beispielsweise an Diabetes leidet, oder sich aktuell einer Chemotherapie unterzieht, ist bedeutend für den Verlauf der Therapie. Auch ein mögliches verändertes Erregerspektrum sollte erfragt werden. Dafür sollte zusätzlich eine Reiseanamnese durchgeführt werden. Diese beinhaltet unter anderem die Einreise in Länder mit einer hohen Rate an multiresistenten Erregern oder ob weitere Personen aus dem gleichen Hotel ähnliche Symptome aufweisen.
Nach einem ausführlichen anamnestischen Gespräch erfolgt die körperliche Untersuchung. Zunächst sollten erweiterte Vitalzeichen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Körpertemperatur erfasst werden. Anschließend sollte der Erkranke abgehört werden, denn eine Lungenentzündung geht oftmals mit veränderten Atemgeräuschen einher. Mit einem Stethoskop wird sowohl die Lunge, als auch das Herz abgehört. So können beispielsweise klingelnde Rasselgeräusche Aufschluss auf eine mögliche Pneumonie geben. Auch mit Hilfe des sogenannten Stimmfremitus kann der behandelnde Arzt an Erkenntnis gewinnen. Spricht der Erkrankte, so erkennt der Mediziner anhand der Vibration auf dem Rücken, ob das Lungengewebe verdichtet ist und somit möglicherweise eine Pneumonie besteht.
Laboruntersuchungen
Eine Laboruntersuchung schafft Klarheit darüber, welche Form einer Pneumonie nun vorliegt. Meist wird bei der Laboruntersuchung das Blut auf mögliche Entzündungswerte untersucht. Im Falle einer klassischen Pneumonie sind die weißen Blutkörperchen sowie das C-reaktive Protein erhöht und liefern Aufschluss über eine möglicherweise bestehende Pneumonie. Liegt ein Verdacht auf eine Infektion mit Pneumokokken vor, so kann auch der Urin im Labor untersucht, und ein Antigen-Nachweis durchgeführt werden. Zuletzt können natürlich Proben einer Bronchoskopie, als auch des Auswurfes eingeschickt und auf ihren Erreger untersucht werden. Leider benötigt so ziemlich jede Laboruntersuchung ein gewisses Maß an Zeit, bis ein aussagekräftiges Ergebnis vorliegt, weshalb Mediziner oftmals mit der Gabe eines Breitband-Antibiotikums beginnen. Ist der genaue Erreger ermittelt worden, so kann die Therapie gegebenenfalls genauer abgestimmt werden.
Differentialdiagnose
Im Falle einer Differentialdiagnose, schließt der behandelnde Arzt, Krankheiten mit ähnlichen Beschwerden aus um eine sichere Diagnose stellen zu können. Zu den Differentialdiagnosen der Pneumonie zählt unter anderem die Bronchitis. Die Symptome ähneln sich mit Husten, Atembeschweren und einem Schweregefühl auf der Brust. Auch die Tuberkulose zeichnet sich durch eine ähnliche Symptomatik wie Husten, Schmerzen im Brustkorb, sowie Atemnot aus. Des Weiteren ähnelt auch ein mögliches Bronchialkarzinom zunächst einer Lungenentzündung. Erkrankte klagen über hartnäckigen Husten, sowie Atemnot, Abgeschlagenheit und leichtes Fieber.
Weitere Untersuchungsmethoden
Liefern die üblichen Methoden wie Röntgenaufnahmen oder das Blutbild keine ausreichenden Ergebnisse zur genauen Diagnosestellung, kann der Mediziner auf weitere Untersuchungsmethoden zurückgreifen um sich Klarheit zu verschaffen. Bei einer Bronchoskopie beispielsweise, kann der behandelnde Arzt die Atemwege mit Hilfe eines Betrachtungsschlauches genau untersuchen. In seltenen Fällen, können Proben aus dem Gewebe entnommen werden, um eine mögliche Pneumonie zu diagnostizieren. Besteht der Verdacht auf eine Infektion mit Pneumokokken, kann eine Urinprobe Aufschluss darüber geben. Auch eine Computertomografie oder Magnetresonanztomografie der Lunge liefert dem Mediziner einen noch genaueren Aufschluss über mögliche Erkrankungen, aufgrund einer noch präziseren Darstellung der Strukturen.
Lungenentzündung – Behandlung
Die Behandlung einer Pneumonie richtet sich grundsätzlich immer nach dessen Ursache sowie Erregertyp. Außerdem spielen individuelle Faktoren wie das Alter des Patienten, antibiotische Vortherapien oder Begleiterkrankungen eine wichtige Rolle. Die häufigste medikamentöse Behandlung einer Pneumonie erfolgt aufgrund des meist zu Beginn noch unklaren Krankheitserregers, mit Hilfe eines Breitspektren-Antibiotikums. Tritt Fieber im Verlauf der Erkrankung auf, so können fiebersenkende Mittel wie Aspirin, Novalgin, oder auch Paracetamol eingenommen werden. Alternativ kann das Fieber auch mit Hilfe von Wadenwickeln gesenkt werden. Hierbei wird dem Körper nicht nur die Wärme entzogen, Wadenwickel wirken auch entzündungshemmend, schlaffördernd und beruhigen das vegetative Nervensystem. Des Weiteren können falls notwendig, sowohl schleimlösende als auch hustenstillende Mittel wie Acetylcystein (ACC), Ambroxol oder Codein eingenommen werden. Bei schleimlösenden Medikamenten sollte besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,5 Litern geachtet werden, damit der gelöste Schleim abtransportiert werden kann. Zuletzt sollten Erkrankte sich körperlich schonen und sportliche Aktivitäten unbedingt vermeiden.
Behandlung stationär oder ambulant?
Ob die Behandlung einer Lungenentzündung stationär oder ambulant erfolgen sollte ist grundsätzlich abhängig von dem Schweregrad der Erkrankung, dem nachgewiesenen Erreger, sowie individuellen Faktoren des Erkrankten wie dessen Alter oder Vorerkrankungen. In allen Fällen sollte der behandelnde Arzt gründlich abwägen, ob eine stationäre Aufnahme sinnvoll und notwendig ist. Einen Leitfaden zur Ermittlung, ob ein Erkrankter ambulant oder stationär aufgenommen werden sollte, bietet der CURB-65-Score. Maximal können hierbei 5 Punkte erreicht werden. Eine ambulante Aufnahme ist bei 1-2 Punkten ausreichend. Stationär sollte ein Patient jedoch ab einer Punktzahl von 3-4 aufgenommen werden.
- C: Confusion
- U: Urämie von > 7 mmol/l
- R: respiratory rate > 30 Atemzüge/min
- B: blood pressure systolisch unter 90 mmHg bzw. diastolisch unter 60 mmHg
- 65: Alter des Patienten ≥ 65 Jahre
Behandlung mit Medikamenten
Die meisten Lungenentzündungen haben einen bakteriellen Hintergrund, welche sich sehr gut mit der Gabe von Antibiotika behandeln lässt. Dementsprechend erfolgt die medikamentöse Therapie einer Lungenentzündung in den meisten Fällen über die Gabe von Antibiotika. Da eine Pneumonie sofort behandlungsbedürftig ist, der genaue Krankheitserreger zum Therapiebeginn meist jedoch noch nicht bekannt ist, erfolgt oftmals die Behandlung mit einem sogenannten Breitspektren-Antibiotikum, welches gegen viele der möglichen Keime wirksam ist. Ist der Erreger im Laufe der Therapie bekannt, kann die Behandlung gegebenenfalls umgestellt oder ergänzt werden.
Medikament der ersten Wahl im Falle einer Pneumonie sind Antibiotika aus der Gruppe Beta-Lactam. Darunter fällt beispielsweise Penicillin oder auch das inzwischen bevorzugte Amoxicillin. Das Medikament kann sowohl als Saft oder auch in Form von Tabletten eingenommen werden. Die Behandlungsdauer beläuft sich meist auf fünf bis sieben Tage. Bei einer schweren Lungenentzündung oder beim Auftreten von Komplikationen, kann das Antibiotikum dem Erkrankten stationär auch intravenös zugeführt werden, um eine schnellere Wirkung zu erzielen.
Was kann man selbst tun?
Trockene Schleimhaute sind bekanntlich sehr anfällig für Viren und Bakterien. Denn im Idealfall bilden unsere Schleimhaute eine Barriere, welche das Einatmen von Grippeviren und Bakterien verhindern soll. Trockene Schleimhaute hingegen liefern keinen ausreichenden Schutz und machen somit besonders anfällig für Krankheiterreger aller Art. Im Allgemeinen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für eine reibungslose Funktion des Körpers und vor allem der Organe von außerordentlicher Bedeutung. Ist man allerdings an einem Infekt oder gar einer Lungenentzündung erkrankt, sollte man vermehrt drauf achten genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wenn beispielsweise Medikamente zur Schleimlösung eingenommen werden, ist es besonders wichtig genügend zu trinken, damit der gelöste Schleim auch gut abtransportiert werden kann
Wie der Volksmund schon verrät so ist neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, genügend Schlaf und Bettruhe hilfreich. Denn Schlaf hat eine wesentliche Auswirkung auf die sogenannten T-Zellen. Diese wiederrum sind wichtig für unser Immunsystem. Nicht umsonst erhöht Schlafmangel das allgemeine Infektionsrisiko. Wer sich während einer Lungenentzündung hingegen nicht ausreichend schont riskiert Rückfälle, welche durchaus schlimmere Verläufe haben können als die Ersterkrankung.
Behandlung mit Hausmitteln
In den meisten Fällen sollte eine Lungenentzündung immer medikamentös und unter ärztlicher Aufsicht behandelt werden. Demnach sollte eine Behandlung mit Hausmitteln lediglich als unterstützende Maßnahme angesehen werden und vorher mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
Inhalieren: Im Falle einer Lungenentzündung eignet sich eine Inhalation mit Dampf als unterstützende Maßnahme hervorragend. Sie verflüssigt den fest sitzenden Schleim in den Atmenwegen und erleichtert somit das Abhusten. Hierfür kann beispielsweise mit einer simplen Kochsalzlösung inhaliert werden.
Raumluft befeuchten: Trockene Schleimhäufte sind ein Nährboden für Krankheitserreger und besonders anfällig für Viren. Eine schnelle und kostengünstige Alternative die trockene Heizungsluft in den eigenen vier Wänden zu befeuchten, ist das Aufhängen von nassen Handtüchern. Alternativ kann auch eine Schüssel Wasser auf den Heizkörper gestellt werden.
Lüften: Stoßlüften empfiehlt sich sowohl bei einer Lungenentzündung als auch bei anderen Infektionen besonders. Zum einen wird auch in diesem Fall die trockene Raumluft beuchtet, zum anderen wird die verbrauchte Luft gegen frische ausgetauscht.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Wenn das Wasser mal wieder zu eintönig wird, kann auf Tee zurückgegriffen werden. Ingwertee eignet sich aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften besonders gut. Auch Sanddorntee bietet eine Alternative zum herkömmlichen Wasser und beinhaltet besonders viel Vitamin C, stärkt gleichzeitig das Immunsystem und verfügt ebenfalls über entzündungshemmende Eigenschaften.
Lungenentzündung – Vorbeugung
Die Inhalation mit Dampf wird nicht nur bei einer bestehenden Lungenentzündung als äußerst wohltuend und angenehm empfunden. Durch ihre befeuchtende Wirkung führt sie auch zu einer besseren Durchblutung der Atemwege und unterstützt somit dessen Selbstheilungskräfte. Des Weiteren kann die Inhalation effektiv zur Prävention in der Übertragung von Tröpfcheninfektionen eingesetzt werden. Laut einer Studie kann die Inhalation mit einer isotonischen Natrium-chlorid Lösung über einen Zeitraum von nur 6 Minuten, die Übertragung von Viren und Bakterien via Tröpfcheninfektion um ganze 72 Prozent verringern. Die Inhalation mit Kochsalz bringt meist keine Nebenwirkungen mit sich und ist besonders effektiv und kostengünstig als präventive Maßnahme gegen Lungenentzündungen geeignet.
Besonders gefährdete Personengruppen wie Menschen über 60, kleine Kinder, und immungeschwächte Personen wird eine Pneumokokken Impfung empfohlen. Des Weiteren kann auch eine Grippeschutzimpfung das Risiko einer Viren bedingten Lungenentzündung minimieren.
Doch am besten beugt es sich sowohl gegen eine Lungenentzündung, als auch gegen viele andere Erkrankungen, mit einem gestärkten Immunsystem und einer gesunden Lebensweise vor. Durch gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung, lässt sich die Leistungsstärke unseres Immunsystems positiv beeinflussen. Neben gesunden Nahrungsmitteln wie frischem Obst und Gemüse benötigt unser Abwehrsystem bestimmte Nährstoffe wie Vitamin A, C, Eisen oder auch Zink. Leichte sportliche Betätigungen im Alltag sowie genügend Schlaf und die Reduktion von Stress führen langfristig zu einem starken Immunsystem und somit zur besten präventiven Maßnahme.
Mehr zu Atemwegserkrankungen
1. J. Steffel, T. Lüscher, D. Bösch: Lunge und Atemwege, Springer (Verlag), 1. Auflage, 2014
2. N. Suttorp, M. Mielke: Infektionskrankheiten: verstehen, erkennen, behandeln, Thieme (Verlag), 1. Auflage, 2003
3. Pneumonia Symptoms and Diagnosis, www.lung.org (Abrufdatum: 09.03.2020)
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