
Die laborchemische Auswertung verschiedener Blutwerte ermöglicht es, eine Aussage über den Gesundheitszustand einer Person zu treffen. Veränderungen von Blutwerten weisen – zumeist auch in Kombination mit zusätzlichen klinischen Symptomen – auf mögliche Erkrankungen hin. Im Folgenden werden die 10 wichtigsten Blutwerte vorgestellt und erläutert, auf welche gesundheitlichen Probleme ein veränderter Wert schließen lässt.
Die 10 wichtigsten Blutwerte erklärt
Hier die 10 wichtigsten Blutwerte in der Übersicht.
Kleines Blutbild
Das kleine Blutbild erfasst die Anzahl der Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten sowie den Hämoglobin– und Hämatokritwert. Im kleinen Blutbild lassen sich aktuell bestehende Infekte und Anämien erkennen. Zudem liefert es erste Hinweise auf mögliche Gerinnungsstörungen.
CRP
Das C-reaktive Protein (kurz CRP) ist ein Eiweiß, das Bestandteil des Blutplasmas ist. Erhöhte CRP-Werte lassen sich bei Entzündungen, Infektionen und im Zusammenhang mit Traumata feststellen.
Cholesterin
Cholesterin ist ein Blutfett, das überwiegend in der Leber hergestellt wird. Eine Blutuntersuchung beinhaltet das LDL-Cholesterin, das HDL-Cholesterin und das Gesamtcholesterin. Ein zu hoher LDL-Cholesterinwert und ein zu niedriger HDL-Cholesterinwert deuten darauf hin, dass im Blut zu viel ungebundenes Cholesterin vorhanden ist, das sich an den Gefäßwänden ablagern kann, sodass diese ihre Elastizität verlieren. In der Folge steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das Gesamtcholesterin bildet die Summe des LDL- und des HDL-Cholesterins ab. Ein zu hoher Gesamtcholesterinwert hat ebenfalls ungünstige Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System.
Triglyceride
Triglyceride gehören – wie Cholesterin – zu den Blutfettwerten. Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum oder Diabetes mellitus können ursächlich für eine Erhöhung der Blutfettwerte sein. Erniedrigte Werte haben nicht zwingend einen Krankheitswert, können jedoch im Zusammenhang mit Untergewicht auftreten oder für eine Fettaufnahmestörung sprechen.
HbA1c
Der HbA1c (auch Hämoglobin A1c) zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten zwei bis drei Monate an und wird daher auch Langzeitblutzuckerwert genannt. Ein erhöhter HbA1c-Wert kann einen ersten Hinweis auf einen möglichen Diabetes geben, ist aber auch von besonderer Bedeutung im Zusammenhang mit der Beurteilung des Verlaufs einer Diabetestherapie. Ist dieser Wert trotz Insulintherapie zu hoch, muss die Behandlung angepasst werden.
Eisen
Eisen ist am Energiestoffwechsel der Körperzellen beteiligt und wird für den Sauerstofftransport der Zellen benötigt. Personen mit niedrigen Eisenwerten fühlen sich oft antriebslos und müde und können bei fehlender Eisensubstitution langfristig eine Anämie entwickeln.
Leberwerte
Unter den Leberwerten werden die Enzyme Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST), die Gamma-Glutamyltransferase (Gamma-GT), die Alkalische Phosphatase (AP), Bilirubin und der Quick-Wert zusammengefasst. Erhöhte Werte der Enzyme ALT und AST können auf eine Schädigung der Leberzellen hinweisen. Die Beurteilung der Gamma-GT und der AP sollte immer in Kombination mit allen weiteren Leberwerten erfolgen, durch sie lassen sich jedoch Rückschlüsse auf die Funktion der Gallengänge ziehen. Der Quick-Wert gibt Auskunft über die Gerinnung. Ist dieser zu niedrig, ist das Risiko für spontane Blutungen erhöht. Eine Erhöhung von Bilirubin kann auf Lebererkrankungen, Störungen des Abflusses der Galle oder eine Hämolyse hinweisen.
Schilddrüsenwerte
Zu den Schilddrüsenwerten zählen das Schilddrüsenstimulierende Hormon (auch Thyreotropin oder TSH genannt) sowie die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Sie ermöglichen eine laborchemische Bewertung der Schilddrüsenfunktion und des hormonellen Regelkreises. Ein zu hoher TSH-Wert weist auf eine Schilddrüsenunterfunktion hin, ein zu niedriger TSH-Wert hingegen auf eine Überfunktion des Organs.
Vitamine
Vitamine spielen eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit fast allen Stoffwechselprozessen des Körpers. Ein Mangel an den Vitaminen D, B12 und Folsäure ist in westlichen Industrienationen besonders häufig und kann mit einer erhöhten Infektanfälligkeit, Müdigkeit und Erschöpfung, brüchigem Haar und/oder brüchigen Knochen sowie einer Beeinträchtigung der Nervenfunktion, des Energiestoffwechsels und der Blutbildung einhergehen. Ein Vitamin B12 Mangel ist beispielsweise insbesondere unter Veganern/-innen verbreitet, weswegen eine Substitution des Vitamins erfolgen sollte. Folsäure hingegen sollte insbesondere in der Schwangerschaft zusätzlich eingenommen werden, um Entwicklungsstörungen des Kindes vorzubeugen.
Harnsäure
Bei der Harnsäure handelt es sich um ein Abbauprodukt des Stoffwechsels. Erhöhte Harnsäurewerte im Blut weisen auf eine Funktionseinschränkung der Niere hin und können im Zusammenhang mit Gichtanfällen und Blutbildungsstörungen vorkommen. Ein zu niedriger Harnsäurewert kann unter anderem auf eine Stoffwechselstörung der Leber hindeuten.