Tachykardie ist der medizinische Fachbegriff für Herzrasen. Kennzeichnend für Herzrasen ist ein zu hoher Puls. Das bedeutet konkret, dass das Herz einen zu schnellen Rhythmus aufweist. Während 50 bis 100 Herzschläge pro Minute der Regelfall sind, werden mehr als 100 Herzschläge pro Minute Tachykardie genannt. Dies gilt jedoch bei einer ruhenden Person. Herzrasen kann dann gefährlich sein, wenn es dauerhaft auftritt.
Inhaltsverzeichnis
Tachykardie (Herzrasen) – was ist das?
Ist der Herzschlag kontinuierlich zu schnell (also mehr als 100 Schläge pro Minute), spricht man von einer Tachykardie.
Infolgedessen wird das Blut nicht vollständig in den Körperkreislauf gepumpt. Tachykarde Herzrhythmusstörungen treten demgemäß auf, wenn eine Störung der Erregungsleitung des Herzens vorliegt. Dabei können die Störungen von den Vorhöfen (Vorhoftachykardie) oder den Kammern (Kammertachykardie) ausgehen.
Mit Tachykardie kann eine Reaktion des Körpers auf Aufregung, Vorfreude oder Angst verbunden sein. Gleichermaßen kann der Tachykardie eine generelle körperliche Aktivierung bzw. körperliche Belastung vorausgehen oder damit verknüpft sein. Die Symptome zeigen sich dann nicht nur am Herzen, sondern im gesamten Organismus des Körpers. Zahlreiche Körperempfindungen sind also mit “Herzjagen” gekoppelt, welche nicht ernsthaft sein müssen.
Der Grund liegt darin, dass der Körper bei körperlichem oder psychischem Stress unter Belastung mehr Energie und Sauerstoff erfordert, wodurch er besser durchblutet wird. Dies kann der Körper mit einem schnelleren Herzschlag erreichen, das sich wie Herzrasen anfühlt.
Doch Herzerkrankungen können ebenfalls die Ursache von Herzrasen sein oder damit einhergehen. Tritt die Tachykardie ohne jegliche Belastung häufig auf und hält sie für lange Zeit oder dauerhaft an, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Tachykardie – Anzeichen und Symptome
Ein typisches Anzeichen des Herzrasens ist ein schneller Herzschlag mit starkem Herzklopfen, welches bis in den Hals hinauf geht.
Diese Beschwerden sind ferner mit Herzrasen gekoppelt:
- Herzstolpern
- hoher Puls
- Atemnot oder schneller Atem
- pochendes Gefühl in der Brust (Palpitationen)
- Schwitzen und feuchte Hände
- Schwindel bis hin zur Bewusstlosigkeit
- Brustenge
- Übelkeit
- Zittern
- innere Unruhe
Die Anzeichen und Symptome von Herzrasen sind oftmals harmlos, können allerdings spezifisch bei plötzlichem Auftreten beängstigend wirken.
Ist Tachykardie gefährlich?
Meist sind beim Herzrasen Aufregung oder körperliche Belastung der Auslöser. Befindet man sich jedoch nicht gerade in einer aufregenden Situation und beginnt das Organ wie aus dem Nichts zu rasen, kann sich das sehr unangenehm anfühlen.
Wenn die eben genannten Symptome wie Schwindel, Angstgefühle oder Atemnot hinzukommen, kann es sich um eine gefährliche Situation handeln. In diesem Zusammenhang sollte der oder die Betroffene einen Arzt hinzuziehen, um mögliche gefährliche Herzkrankheiten ausschließen zu können (s.u.).
Einteilung der Tachykardie
Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Formen der Tachykardie: der supraventrikulären Tachykardie (SVT) und der ventrikulären Tachykardie (VT).
Supraventrikuläre Tachykardie (SVT)
Bei der SVT, eine Herzrhythmusstörung, schlägt das Herz regelmäßig, aber zu schnell mit 160 bis 220 Schlägen pro Minute. Die Störung beginnt plötzlich, hört jedoch abrupt wieder auf. Das Herzrasen entsteht dabei außerhalb der Herzkammern.
Der Auslöser ist ein vorzeitiger Herzschlag, welcher bei schneller Herzfrequenz immer wieder stattfindet und das Herz antreibt. Die wiederholte schnelle Aktivierung kann durch mehrere Anomalien entstehen. Ein Beispiel hierfür ist die Existenz von zwei Reizleitungsbahnen im Atrioventrikularknoten, wobei es sich hierbei um eine Herzrhythmusstörung handelt, die man supraventrikuläre “AV-Knoten-Reentry-Tachykardie” nennt.
Bei den meisten Personen führt die SVT zu einem unangenehmen Bewusstsein des Herzschlags, Brustschmerzen sowie Kurzatmigkeit. Junge Menschen leiden vorrangig unter der supraventrikulären Tachykardie. Das Auftreten erfolgt zum Beispiel bei anstrengendem Sport. Die Herzrhythmusstörung gilt ferner als unangenehm, doch ebenso als eher ungefährlich.
Eine Maßnahme, welche die Herzfrequenz verlangsamt und somit den regulären Herzrhythmus wiederherstellt, ist beispielsweise die Stimulierung des Vagusnervs. Dabei ist meist ein Arzt vor Ort oder beaufsichtigt die Maßnahmen. Menschen, welche wiederholt Arrhythmien aufweisen, lernen allerdings des Öfteren, spezifische Maßnahmen selbst durchzuführen. Dazu zählt:
- Das Gesicht in kaltes Wasser tauchen
- Den Hals direkt unter dem Kieferwinkel massieren (dies stimuliert einen sensiblen Bereich der Halsschlagader namens Karotissinus)
- Anspannen, als hätte man Schwierigkeiten beim Stuhlgang
Diese Handlungen sind kurz nach Beginn der Arrhythmien sehr wirksam. Verursachen die Arrhythmien schlimme Beschwerden oder beträgt die Dauer länger als 20 Minuten, sollten sich die Betroffenen zum Arzt begeben, welcher den Anfall sofort beenden kann. Dieser spritzt intravenös entweder das Medikament Adenosin oder Verapamil. In seltenen Fällen kann ebenfalls ein Stromschlag auf das Herz (Kardioversion) erforderlich sein.
Ventrikuläre Tachykardie (VT)
Bei der Ventrikulären Tachykardie entsteht der beschleunigte Puls in der Herzkammer. Die VT ist eine gefährlichere Form des Herzrasens, da dies in einem lebensbedrohlichen Kammerflimmern enden kann.
Man spricht von einer VT, wenn eine Salve von ≥ 3 aufeinander folgenden Schlägen mit einer Frequenz von ≥ 129 Schlägen pro Minute auftritt. Die Symptome sind hierbei abhängig von der Dauer und variieren dementsprechend von asymptomatisch über Palpatiationen bis zum hämodynamischen Kollaps und Tod.
Die ventrikuläre Tachykardie muss man dann behandeln, wenn hämodynamische Auswirkungen auftreten. Ob eine VT vorliegt, zeigt das Elektrokardiogramm (EKG).
Die Therapien unterteilen sich in die Akut- und Langzeittherapie. Sie richten sich dabei nach den Symptomen und der Dauer der VT.
Bei einer Akuttherapie kommen diese Behandlungsmethoden zum Einsatz:
- pulslose VT erfordert Defibrillation mit ≥100 Joule.
- eine stabil anhaltende VT kann man mit synchronisierter Gleichstromkardioversion mit ≥100 Joule behandeln.
- stabile, anhaltende VT: Behandlung mit Medikamenten (Antiarrhythmika) der Klasse I oder III.
Der primäre Fokus einer Langzeittherapie liegt in der Prävention eines plötzlichen Herztodes anstatt die bloße Unterdrückung der Arrhythmie. Ein implantierbarer Kardioverterdefibrillator (ICD) ist hierzu geeignet. Die Entscheidung, welche Patienten dies benötigen, ist komplex. Bei Vorliegen einer anhaltenden VT in Kombination mit einer signifikanten strukturellen Herzerkrankung sollten Ärzte zusätzlich Betablocker verschreiben.
Tachykardie Ursachen
Für Herzrasen können mehrere Ursachen zugrunde liegen. Plötzliches Herzrasen sollte man nicht alleine bewerten, sondern vielmehr die Hintergrund- und Umgebungsfaktoren berücksichtigen. Die aktuelle körperliche Aktivität sollte man ebenfalls einer Betrachtung unterziehen. Abhängig vom Auftreten der Tachykardie lässt sich dann auf einen oder mehrere Auslöser schließen.
Tachykardie durch Stress
Die häufigste Ursache von Herzrasen ist Stress, ein psychischer Faktor, welchen man nicht unterschätzen sollte. Dies resultiert in der Erhöhung des Pulses. Das ist in vielen Fällen normal und nicht besorgniserregend.
Gefährlich kann es allerdings werden, wenn berufliche oder private Problematiken in ständigem Herzrasen resultieren. Auch Bluthochdruck kann dadurch entstehen, welcher zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten zählt. Aus diesem Grund sollte man auf sich und seinen Körper aufpassen. Dazu gehört, Stress möglichst zu vermeiden und Stresssituationen aus dem Weg zu gehen.
Das Herz als Ursache
Herzrasen kann des Weiteren in selteneren Fällen Herzerkrankungen als Auslöser haben:
Vorhofflattern kann oftmals durch eine kreisende Erregung im rechten Herzvorhof entstehen. Dies kann zu Vorhoffrequenzen von über 200 Schläge pro Minute führen. In der EKG sieht man das Vorhofflattern anhand geordneter Zacken mit wiederkehrenden Mustern. Die Erkrankung kann man jedoch dauerhaft durch einen kleinen Kathetereingriff heilen.
Vorhofflimmern ist eine Form von Herzrhythmusstörung, bei welcher das Herz und hiermit seine lebenswichtige Pumpfunktion aus dem Takt geraten.
Kammerflimmern entsteht, wenn geschädigte Herzmuskelzellen unerwünschte elektrische Impulse erzeugen. Weil das Herz infolge der unkoordinierten Erregung nur noch mit hoher Frequenz zuckt, kann auch kein Blut mehr in den Kreislauf gepumpt werden. Obwohl das Herz elektrische Aktivität aufzeigt, bleibt es trotzdem praktisch stehen. Nach wenigen Sekunden wird der Betroffene bewusstlos, hat also einen plötzlichen Herztod. Da wichtige Organe keine Sauerstoffversorgung erhalten, können schwere körperliche Konsequenzen oder sogar der Tod des Patienten eintreten. Hat ein Betroffener den plötzlichen Herztod überstanden, sollten Ärzte nach Auslösern mittels Echo oder Kardio-MRT forschen.
Kammertachykardie/Kammerflattern: hierbei handelt es sich um eine Herzrhythmusstörung, bei welcher der Herzschlag ausgehend von den Kammern beschleunigt ist. Durch die gestörte Erregungsleitung entstehen in den Herzmuskelzellen unerwünschte elektrische Impulse, die in den Kammern kreisen. Dies resultiert darin, dass das Herz zwischen 100 und 250 Mal pro Minute schlägt. Die Ursachen der Kammertachykardie können wiederum die koronare Herzkrankheit, ein Herzklappenfehler oder eine Herzmuskelentzündung sein.
Bei der Sinustachykardie liegt eine Überschreitung der physiologischen Herzfrequenz vor, wobei diese erhöht ist. Die Erkrankung ist eine Herzrhythmusstörung, welche zur Gruppe der Reizbildungsstörungen gehört.
Im Anschluss ist ein EKG-Ausschnitt einer Sinustachykardie zu sehen. Es ist auffallend, dass das EKG eine schnellere Wiederholung der EKG-Kurve aufzeigt.
Darüber hinaus können die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie oder das Wolff-Parkinson-White-Syndrom Ursachen für Herzrasen sein, welche ebenfalls beides Herzrhythmusstörungen sind.
Schilddrüse und Herzrasen
Da das Herz ein wichtiges Zielorgan der Schilddrüsenhormone ist, wirken sich Funktionsstörungen der Schilddrüse gleichermaßen auf das Herz-Kreislauf-System aus. Treten also Störungen oder Krankheiten des Systems auf, sollte man einen eventuellen Zusammenhang mit der Schilddrüse in Betracht ziehen.
Die aus einer Schilddrüsenüber- oder unterfunktion resultierenden Symptome sind bei jüngeren und älteren Menschen verschieden stark ausgeprägt. Normalerweise reagieren Jüngere stärker auf Funktionsstörungen als Ältere. Jüngere Patienten, welche eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen aufweisen (Hyperthyreose) haben beispielsweise eher Herzrasen und Unruhezustände als ältere Patienten.
Treten also Herzrhythmusstörungen, Herzrasen und/oder Unruhe und Zittern auf, kann dies ebenfalls ein Zeichen für eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Damit verknüpft sind allerdings weitere Symptome wie hoher Blutdruck, schneller Gewichtsverlust und/oder gesteigerte Reflexe.
Sonstige Ursachen
Weitere Ursachen, welche Herzrasen haben kann, sind anschließend aufgeführt:
- Anämie (Blutarmut)
- Schock nach Verletzungen mit großem Blutverlust
- Lungenembolie
- Hormonschwankungen während der Wechseljahre
- Vergiftungen
- Medikamente
- Drogen
- Nikotin und Koffein
Körperliche Krankheiten, welche überdies Auslöser für Herzrasen sein können, sind zum Beispiel Angina pectoris, Hitzschlag oder Blutvergiftung.
Doch die Ursache der Tachykardie kann gleichermaßen in einer psychischen Erkrankung liegen. Beispiele hierfür ist die Anpassungsstörung, welche nach belastenden Lebensveränderungen auftritt. Eine Posttraumatische Belastungsstörung kann ebenfalls der Auslöser für Herzrasen sein.
Nächtliches Herzrasen im Schlaf
Menschen, die nachts unter Herzrasen leiden, weisen nicht zwingend eine Herzerkrankung auf. Diese Ursachen kann eine nächtliche Tachykardie haben:
- Schlafmangel und -störungen
- Angststörungen, Panikattacken, Wut, Euphorie und/oder Stress
- Hoher Alkoholkonsum oder Einnahme von Drogen
- Übermäßige Energy-Drinks, Koffein oder Schokolade
- Hormonschwankungen während der Schwangerschaft oder der Periode
- Unzureichende Flüssigkeitszufuhr
- Geringer Sauerstoffgehalt im Blut, aber auch geringer Blutzuckerspiegel
Herzrasen in der Nacht kann hingegen ebenso auf die Überfunktion der Schilddrüse, welche eben beleuchtet wurde, hindeuten.
Was tun bei Herzrasen?
Falls die aufgezeigten Symptome wie Atemnot, Schwindel, Übelkeit und Zittern auftreten, stellt sich die Frage, was man gegen das Herzrasen selbst unternehmen kann. Ist die Ursache harmlos, hilft es erst einmal, abzuwarten.
Gutartiges Herzrasen kann man mit einigen Techniken hingegen selbst stoppen:
- Tief ein- und ausatmen
- Den Hals massieren: Wo man am Hals den Puls spürt, sitzt ein Nerv, welcher den Druck in den Halsschlagadern erfasst und für die Steuerung des Blutdrucks verantwortlich ist. Diese Stelle sollte man leicht mit Zeige- und Mittelfinger massieren. Dadurch kann man den Herzschlag verlangsamen. Da der Blutdruck des Öfteren ein wenig sinkt, sollte man die Technik nur im Liegen oder Sitzen durchführen.
- Valsalva Manöver: Die Nase zuhalten und bei geschlossenem Mund versuchen, leicht auszuatmen. Dabei steigt der Druck im Brustkorb und führt zu einem langsameren Herzschlag.
- Trinken, dann aufstoßen: Derselbe Effekt wie das Valsalva Manöver hat das schnelle Trinken eines kalten Getränks mit Kohlensäure. Danach sollte man aufstoßen.
- Verzicht auf Kaffee und Zigaretten, da diese Herzschlag und Blutdruck erhöhen.
Das wichtigste ist jedoch, sich nicht stressen zu lassen. Denn die Hauptursache von Herzrasen ist noch immer Stress. Achtsamkeit im Alltag ist von hoher Relevanz, welche durch Entspannungstechniken gefördert werden kann. Mit Yoga, Meditation oder autogenem Training kann man versuchen, dem Stress gegenzuwirken.
Tachykardie: Wann zum Arzt?
Tritt das Herzrasen allerdings ohne ersichtlichen Grund auf und in der Konstellation mit anderen körperlichen Symptomen, welche beunruhigend sind, sollte man einen Arzt aufsuchen. Eine medizinische Abklärung bedarf es insbesondere dann, wenn die Tachykardie mit einem plötzlichen Bewusstseinsverlust einhergeht. Hierbei könnte es sich um eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems handeln, was einen Arztbesuch notwendig macht.
Generell gilt: bei wiederkehrendem Herzrasen sollten Betroffene immer zum Arzt. Das gilt auch dann, wenn das Herzrasen von selbst unterbleibt. Lediglich Mediziner können die Ursachen erkennen und Behandlungs- sowie Therapieoptionen vorschlagen und einleiten.
Unter diesen Umständen ist es erforderlich, sofort den Notarzt zu rufen:
- Das Herzrasen hört nicht auf, auch bei Aktionen wie Druck auf die Halsschlagader
- Atemnot, Kurzatmigkeit und ein Engegefühl in der Brust begleiten das Herzrasen
- Dazu kommen starke Brustschmerzen, Angstgefühle und Atemnot
- Bewusstlosigkeit bis hin zu Kreislaufstillstand treten auf
Bei Kammerflimmern und -flattern besteht ferner akute Lebensgefahr, weswegen Außenstehende sofort handeln sollten. Ein neuer, langsamer Herzschlag kann durch einen starken elektrischen Impuls zum Beispiel mit Hilfe eines Defibrillators oder durch einen Faustschlag auf den Brustkorb wieder entstehen. Denn infolgedessen kann man die rasende Reizleitung unterbrechen.
Tachykardie Diagnose
Zunächst findet die Anamnese mit dem Patienten statt, um wichtige Details zur individuellen Krankengeschichte und zu familiären Vorerkrankungen zu erhalten. Diese Fragen sind in diesem Zusammenhang mitunter von Bedeutung:
- Wann trat das Herzrasen zum ersten und letzten Mal auf?
- Wie häufig trat es auf?
- Tritt die Tachykardie plötzlich oder allmählich auf? Wie verschwindet sie?
- Trat das Herzrasen lediglich in stressigen Momenten auf oder in Situationen, welche mit Angst oder körperlicher Anstrengung gekoppelt waren?
- Wie hoch ist der Puls dabei? Schlägt das Herz während des Herzrasens regelmäßig?
- Ist Bewusstlosigkeit während eines Anfalls aufgetreten?
- Existieren zusätzliche Beschwerden wie Atemnot oder Druckgefühl in der Brust?
- Gibt es in der Familie Herz-Kreislauf-Erkrankungen bzw. Fälle von Herzrasen?
Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung, wobei der Arzt die Herztöne abhört. Zur Ergänzung werden je nach Diagnoseverdacht eine EKG durchgeführt. Auch eine Langzeit-EKG kommt oftmals zum Einsatz, da diese die Herztätigkeit nicht nur im Augenblick, sondern 24 Stunden aufzeichnen kann. Möchte der Arzt Erkenntnisse über die Funktion und Form der Herzklappen oder die Herzgröße erhalten, kann hierzu ein Herzultraschall (Echokardiografie) genutzt werden.
Tachykardie Therapie
Hat der Arzt festgestellt, durch was das Herzrasen verursacht wird, leitet dieser eine individuelle Therapie ein. Manchmal helfen zum Beispiel Medikamente gegen plötzliches oder dauerhaftes Herzrasen. Bei Vorhofflimmern kommen, wie dargelegt, Antiarrhythmika zum Einsatz. Diese nimmt der Patient ein, damit das Herz normal schlägt. Dazu kommen häufig Blutgerinnerungshemmer gegen das Risiko von Thrombosen, welche mit Vorhofflimmern einhergehen.
Sind psychische Faktoren wie Stress oder Unruhe- und Angstzustände die Ursache, verschreibt der Arzt dem Patienten im Gegenzug Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine.
Nicht immer sind Medikamente hingegen genug, um eine Tachykardie zu überwinden. Basiert das Herzrasen auf dem lebensbedrohlichen Kammerflimmern, muss man mittels Stromstößen schnell das Ende dessen einleiten.
1. Erdmann, E.: Klinische Kardiologie, Springer (Verlag), 7. Auflage, 2009
2. Deutsche Herzstiftung, www.herzstiftung.de (Abrufdatum: 20.04.2020)
3. Infoportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG), www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 20.04.2020)
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