
Arzt werden: Oft reift dieser Berufswunsch bereits in Kindertagen. Vielleicht hattest Du das Medizinstudium ebenfalls schon früh im Blick. Dabei muss es nicht immer der kurative Bereich sein, wenn ein Interesse an Medizin besteht. Hier erfährst Du, wie sich eine Alternative zum Medizinstudium finden lässt, die Dich genauso begeistert!
Medizinstudium: Hohe Hürden
Traumfach Medizin: Das Studienfach lockt viele an, deshalb ist der Zugang via Numerus clausus stark begrenzt. Und jedes Semester das Gleiche: Nur wenige Studienbewerber werden zugelassen. Denn die Voraussetzungen für das Medizinstudium sind sehr hoch. Wer leer ausgeht, ist enttäuscht und häufig erst einmal ohne Orientierung. Dabei lässt sich durch frühzeitige Recherche oft eine gute Alternative zum Medizinstudium entdecken. Inzwischen finden sich viele interessante Studiengänge an den Randgebieten der Medizin.
Alternativen zum Medizinstudium: Eigene Interessen analysieren
Aktuell gibt es in Deutschland weit über 300 unterschiedliche Studiengänge auf dem Feld der Medizin. Nicht alle sind kurativ und bieten Patientenkontakt. Deshalb sind sie nicht unbedingt weniger spannend! Um das passende Studienfach als Alternative zum Medizinstudium zu identifizieren, ist es hilfreich die eigenen Neigungen genau zu zergliedern. Bist Du naturwissenschaftlich oder technisch veranlagt? Interessieren Dich wirtschaftliche Zusammenhänge? Liegen Dir Organisation und Management? Bist Du an Informationsvermittlung interessiert? Oder kannst Du Dich für die Wissenschaft begeistern? All diese Neigungen lassen sich mit der Medizin vereinbaren. Folgend ist eine Auswahl an spannenden Fächern abseits des traditionellen Studiums der Humanmedizin, die Dich zum Nachdenken anregen!
Teilgebiete der Medizin als Alternative zum Medizinstudium
Es muss nicht immer das Berufsbild des Allgemeinmediziners sein, wenn der Wunsch besteht, Menschen zu heilen. Stattdessen kannst Du den Fokus von Anfang an auf ein Teilgebiet der Medizin legen. Nach Abschluss dieser Studienfächer ist der regelmäßige Patientenkontakt garantiert gegeben, wie bei Ärzten auch. Interessante Optionen: Augenoptik/ Optometrie, Hörakustik, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Orthopädiesanitäter oder Notfallsanitäter (Studiengänge heißen auch Paramedic, Präklinische Versorgung und Rettungswesen sowie Rescuemanagement). Daneben könnte natürlich auch ein Studium der Zahnmedizin spannend sein, wenn es nicht direkt mit dem Medizinstudium funktioniert.
Ernährung und Sport als Pfeiler der Gesundheit
Auch die Bereiche Sport und Ernährung haben mit der Gesundheit von Patienten zu tun und sind eine denkbare Alternative zum Medizinstudium. Dazu zählen Fächer wie Ernährungswissenschaft (Studiengänge heißen auch Medizinische Ernährungswissenschaft, Ernährungstherapie, Ernährungsmanagement und Diätik) sowie Sportwissenschaft (Bewegungs- und Sportwissenschaft, Präventions-, Rehabilitations- und Fitnesssport). Hierzu zählt auch das Studium der Sportmedizin.
Fokus auf Medizin verbreitern
Krankheit und Gesundheit sind nicht nur ein individuelles Problem, sondern müssen auch globalgesellschaftlich betrachtet werden. In den Gesundheitswissenschaften (Angewandte Gesundheitswissenschaften, Public Health) wird deshalb die Gesundheit der Bevölkerung als Ganzes behandelt. Mögliche Themen: Entstehung von Epidemien oder Möglichkeiten zur Rauchprävention. Passend hierzu gibt es das Studium der Gesundheitswissenschaften. Alternativ dazu könnte Dich In diesem Zusammenhang könnte Dich auch der Studiengang Krankenhaushygiene interessieren, welcher beispielsweise an der Technischen Hochschule Mittelhessen angeboten wird.
Informatik und Technik: Studiengänge mit starkem Medizinbezug
Ohne Technik und Informatik kommt die moderne Medizin nicht aus. Deshalb gibt es in diesem Bereich eine Vielzahl an interessanten Studiengängen, die als Alternative zum Medizinstudium relevant sind. Spannende Optionen: Data Science in der Medizin, eHealth IT im Gesundheitswesen, Medizin- und Gesundheitstechnologie, Medizininformatik, Medizintechnik, Medizinische Biotechnologie sowie Biomedizinische Technik. Diese Studienhänge sind interdisziplinär und verknüpfen die Medizin mit der IT, was viele Studenten als sehr spannend empfinden.
Naturwissenschaften als Basis von Medizin
Wer sich für Medizin interessiert, hat in der Regel ein ausgeprägtes naturwissenschaftliches Verständnis. Das kannst Du Dir zunutze machen, indem Du ein naturwissenschaftlich angelegtes Fach als Alternative zum Medizinstudium wählst. Hier gilt allerdings zu bedenken, dass der Berufsalltag keinen Kontakt mit Patienten vorsieht. Dafür bist Du später eher in der Forschung tätig und beschäftigst Dich täglich mit Themen rund um die Humanmedizin. Zu den klassischen Fächern zählen: Biologie, Biochemie, Biophysik, Chemie sowie Physik. Inzwischen gibt es aber noch stärker auf Medizin zugeschnittene Studiengänge: Biomedizin, Biowissenschaften, Molekulare Medizin, Medizinische Biotechnologie, Medizinische Biologie oder Biomedizinische Chemie.
Informationsvermittlung: Verständnis für Medizin fördern
Wenn Du Dich für Medien und die Vermittlung von Informationen begeisterst, könnten die Studiengänge Medizinisches Informationsmanagement, Informationsmanagement im Gesundheitswesen oder Wissenschaftsjournalismus die ideale Alternative zum Medizinstudium sein. Im medizinischen Informationsmanagement werden die Fächer Informatik, Medizin, Statistik, Informationsrecherche und Dokumentationsmethoden vermittelt. Im späteren Berufsleben kann man in Kliniken, Forschungsinstituten oder Pharmaunternehmen arbeiten als Medizinische Dokumentar oder Informationsmanager.
Hand in Hand: Pädagogik und Medizin
Besonders interessant für alle, die Begeisterung für Erziehungsfragen verspüren, sind die Fächer Medizinpädagogik, Gesundheitspsychologie und Medizinpädagogik sowie Heilpädagogik. Im Studiengang der Medizinpädagogik werden Inhalte vermittelt wie Psychologie, Soziologie, Pädagogik und Erziehungswissenschaften sowie die medizinischen Themen wie Biophysik, Biochemie, Anatomie und innere Medizin. Im späteren Berufsleben kann man später beispielsweise eine Lehrtätigkeit aufnehmen an einer Berufsschule oder an einer Schule des Gesundheitswesens.
Wachstumssektor Pflege
Die demografische Entwicklung verlangt immer besser qualifiziertes Personal im Bereich der Pflege. Das schließt auch akademisch ausgebildete Kräfte bis zum Doktorgrad ein. Die spätere Tätigkeit kann praktisch, strategisch-operativ oder forschend-beratend ausgelegt sein. Wenn Dein Interesse geweckt ist, schau Dir die Studienfächer Angewandte Pflegewissenschaften, Advanced Nursing Practice und Pflegewissenschaft genauer an. Beispielsweise im Advanced Nursing Practice kann ein Bachelor und danach ein Master Titel erworben werden. Nach Abschluss des Studiums ist eine Anstellung als Pflegeexperte in Krankenhäusern oder wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen möglich.
In der Medizin auch wichtig: Wirtschaft, Organisation, Management
Wenn Dir betriebswirtschaftliches und organisatorisches Denken liegt oder Du zum Manager aufsteigen möchtest, könnten folgende Studiengänge die ideale Lösung sein: Medizinisches Management, Organisationsmanagement in der Medizin, Medical Controlling and Managment, Medizinökonomie oder Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen. In diesen Bereichen werden sowohl gesundheitswissenschaftliche- sowie Managementkenntnisse vermittelt, so dass einem späteren Weg zum Beispiel als Geschäftsführer eines Klinikums nichts im Wege steht.
Fazit: Think outside the Box
Der Arztberuf ist bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, um seiner Leidenschaft für Medizin nachzugehen. Wenn Dir bei der Vielzahl der oben aufgeführten Studiengänge noch kein Licht aufgegangen ist, könnten Pharmazie oder Veterinärmedizin eine Alternative zum Medizinstudium für Dich darstellen. Versteif Dich auf keinen Fall auf die Humanmedizin und denke quer. Oft lässt sich so der Traumberuf finden!