
Das Humanmedizin Studium ist mit das begehrteste Studium in Deutschland. Meistens wird es einfach als Medizinstudium bezeichnet und befasst sich wie es der Name schon sagt mit der Lehre der Medizin. Generell spricht man bei der Medizin von der Lehre zur Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten von Menschen als auch Tieren. Nach dem Durchlaufen aller Studieninhalte und dem Bestehen aller Prüfungen endet das Studium der Humanmedizin mit dem Erlangen des Arzt-Titels.
Inhaltsverzeichnis
Humanmedizin Definition: Was ist die Humanmedizin?
Die Humanmedizin vom lateinischen „humanus“ (menschlich) befasst sich wie der Name vermuten lässt ausschließlich mit der Forschung und Behandlung des menschlichen Körpers, deren Funktion, Beschaffenheit und Krankheiten.
Die Humanmedizin zählt zu den praxisorientierten Erfahrungswissenschaften, deren Ziele die Prävention, Kuration und Palliation darstellen.
Die Prävention umfasst die Vorbeugung von Erkrankungen und deren Komplikationen. Dazu gehört die Forschung zur Beschaffenheit und Funktion des menschlichen Körpers und Organismus um diesen aufrecht und gesund halten zu können.
Die Kuration umfasst die Behandlung von heilbaren Erkrankungen und Funktionsstörungen.
Die Palliation befasst sich mit unheilbaren Erkrankungen und der Linderung von Beschwerden und größtmögliche Aufrechterhaltung von Lebensqualität in diesen Situationen.
Was für Arten der Medizin gibt es neben der Humanmedizin?
Neben der sich mit dem Menschen befassenden Humanmedizin, gibt es noch die Veterinärmedizin, Zahnmedizin und Phytomedizin.
Die Veterinärmedizin, bekannt als Tiermedizin, beschäftigt sich mit dem Wohl und den Erkrankungen von Tieren. Diese Art der Medizin tangiert den Menschen jedoch weiterhin, da beispielsweise auch die Forschung zu Lebensmitteln tierischer Herkunft in das Feld der Veterinärmedizin fallen. Veterinärmediziner, also Tierärzte, sind auf ihr Gebiet beschränkt.
Die Zahnmedizin ist eigentlich die Kurzbezeichnung für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und befasst sich schlussfolgernd mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlungen von Erkrankungen in diesem Bereich. Obwohl der Zahnmediziner also auch wieder direkten Bezug zum Menschen hat, ähnlich der Humanmedizin, so ist er mit Erhalt seiner Zulassung nicht berechtigt einen Arztberuf in der gesamten Heilkunde auszuüben. Er bleibt auf sein Fachgebiet beschränkt. Aufgrund der limitierten Studienplätze in der Humanmedizin ist das Zahnmedizin Studium für viele eine interessante Alternative, wobei auch hier eine NC Beschränkung gilt.
Die Phytomedizin gehört schließlich nur zum weiteren Sinne der Medizin, da sich diese Heilkunde um die Vorbeugung, Erkennung und Bekämpfung von Erkrankungen von Pflanzen konzentriert. Die Phytomedizin wird immer brisanter, da sie Ursachen von Pflanzenerkrankungen und deren Verlauf genau erforschen und durch die steigende Umweltbelastung immer stärker benötigt werden.
Humanmedizin NC als Voraussetzung
Grundsätzlich benötigt man für das Studium der Humanmedizin die generelle Hochschulzugangsberechtigung, welche durch die Hochschulreife im Rahmen der schulischen Ausbildung (Abitur) oder beruflichen Qualifikation erlangt wird.
Darüber hinaus müssen für den Studiengang der Humanmedizin jedoch auch weitere Voraussetzungen erfüllt werden, da dieser Studiengang zulassungsbeschränkt ist und sich jährlich wesentlich mehr Studenten bewerben, als es freie Plätze gibt. Beschränkt wird dieser Studiengang durch den Numerus Clausus, welcher einen Notendurchschnitt vorgibt, der mindestens benötigt wird, um sich für das Studium der Humanmedizin zu qualifizieren. Dieser NC liegt fast in jedem Bundesland bei 1.0.
Alle Infos zu den Voraussetzungen für das Studium der Humanmedizin findet ihr in unserem Info-Artikel: Numerus Clausus Medizinstudium
Humanmedizin Studium: Inhalte
Für das Studium der Humanmedizin benötigt man etwa 12 bis 13 Semester. Dies ist abhängig davon wann und ob man eine Doktorarbeit anfertigt und ob man alle Prüfungen entsprechend der Regelstudienzeit meistern kann. Weitere Informationen darüber, wie lange man braucht um Medizin zu studieren, findet Ihr im Artikel Dauer des Medizinstudiums.
Im Ablauf und den Inhalten unterteilt sich dieses Studium in drei verschiedene Abschnitte, die aus der Vorklinik (2 Jahre), dem klinischen Abschnitt (3 Jahre) und dem Praktischen Jahr (1 Jahr) bestehen.
Die Vorklinik vermittelt soziale und biologische Grundlagen, die für den Arztberuf erforderlich sind. Das theoretische Wissen teilt sich auf in:
- Chemie
- Biologie
- Physik
- Biochemie
- Anatomie
- Physiologie
- medizinische Psychologie / Soziologie
Im klinischen Abschnitt wird umfassendes Wissen zu Krankheiten und Heilungsmethoden vermittelt. Dabei erstreckt sich das Spektrum von der Allgemeinmedizin, über die Chirurgie bis hin zur klinischen Chemie. Die Inhalte teilen sich im ersten Teil auf in:
- medizinische Mikrobiologie, allgemeine Pathologie
- klinische Chemie und Biochemie
- Pathophysiologie
- Radiologie
- allgemeine Pharmakologie
- medizinische Biometrie
- Anamnese und klinische Untersuchung
- Notfallkurs
- die Geschichte der Medizin
- Humangenetik
- Immunologie
Im zweiten Teil des klinischen Abschnitts befasst man sich mit folgenden Inhalten, die sich an den ärztlichen Fachrichtungen orientieren:
- Allgemeinmedizin
- Anästhesiologie
- Augenheilkunde
- Chirurgie
- Dermatologie
- Gynäkologie
- HNO
- Innere Medizin
- klinische Pharmakologie
- Klinische Radiologie
- Neurologie
- Orthopädie und Unfallchirurgie
- sowie viele Weitere.
Im dritten Abschnitt leistet man das Praktische Jahr (PJ) ab. Hierbei findet die Theorie nun den Weg in die Praxis. Abgeleistet werden kann das PJ in einer Klinik oder Arztpraxis, je nach Fachrichtung. Mittlerweile gibt es immer mehr Kliniken, die den Studenten im PJ sogar einen Lohn zahlen, eine Übersicht darüber ist zu finden unter Vergütetes praktisches Jahr.
Während des Studiums der Humanmedizin müssen verschiedene Pflichtleistungen und Prüfungen erfolgreich absolviert werden, um den Abschluss zu erlangen. Dies sind folgende Prüfungen:
- Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Physikum) zum Ende der Vorklinik (nach dem 4. Semester)
- Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (Hammerexamen) zum Ende der Klinik (nach dem 10. Semester)
- Dritter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung mündlich/praktischer Teil nach dem praktisches Jahr (nach dem 12. Semester)