Wer seine Begeisterung für Sport zum Beruf machen will, für den könnte es eine Alternative sein Sportmedizin zu studieren! Bei diesem Fachgebiet beschäftigt man sich insbesondere mit Sportverletzungen und Sportschäden. Diese muss man aber nicht nur erkennen und behandeln können. Auch Präventivarbeit und Rehabilitationsmaßnahmen gehören zu den Tätigkeitsfeldern eines Sportmediziners. Allerdings gibt es zwei verschiedene Wege, um ein Sportmedizin Studium zu absolvieren – einen wissenschaftlichen und einen medizinischen.
Sportmedizin Studium – Eine fachliche Richtung, zwei Studiengänge
Als ein Sportmedizin Studium kann sowohl ein Studium der Sportwissenschaften als auch ein Studium der Humanmedizin mit Zusatzqualifikation bezeichnet werden. Während für beide Studiengänge eine Hochschulzugangsberechtigung benötigt wird, unterscheiden sich allerdings zum einen die Inhalte und der Ablauf, zum anderen aber auch die Bewerbungsverfahren sowie die späteren Karrieremöglichkeiten.
Medizinstudium in Verbindung mit der Sportmedizin Weiterbildung
Wer später eine Approbation als Arzt anstrebt muss in jedem Fall als erstes Medizin studieren und das Medizinstudium erfolgreich abschließen. Alles über den generellen Aufbau des Medizinstudiums gibt es in unserem zugehörigen Artikel. Im Anschluss an die dafür erforderlichen zwölf Semester und das Staatsexamen ist dann eine Weiterqualifikation erforderlich. Dazu müssen sich angehende Sportmediziner insgesamt 240 Stunden weiterbilden. Davon entfallen 120 Stunden auf das Fachgebiet der Sportmedizin selbst sowie 120 Stunden auf den Bereich der Leibesübungen.
Erst danach kann die Zulassung bei der jeweiligen Landesärztekammer beantragt werden. Die Vergabe der Studienplätze für Humanmedizin erfolgt dabei über die Zentralstelle der Stiftung für Hochschulzulassung und der Numerus Clausus ist zu beachten. Dafür sind die späteren Karrierechancen als Arzt mit Zusatzqualifikation sehr gut und vor allem lukrativ.
Studieninhalte Weiterbildung Sportmedizin beim Medizinstudium
Nach den 12 bis 13 Semestern Grundstudium der Humanmedizin folgt die Fortbildung in der Sportmedizin in einer sportmedizinischen Einrichtung. In den 240 Stunden Weiterqualifikation, die in einer anerkannten Weiterbildung und in einer sportärztlichen Tätigkeit abgeleistet werden, wird Theorie gleichermaßen wie Praxis vermittelt.
Auf der Basis der im Medizinstudium erlangten Kenntnisse über den menschlichen Körper und den Organismus werden sportspezifische Fähigkeiten vermittelt. Dazu gehören die Traininglehre, die Lehre der Bewegungsabläufe, Sportgeschichte und die Sportarten-Lehre.
Bachelor / Master Studiengang Sportwissenschaften
Alternativ kann als Sportmedizin Studium auch der Studiengang Sportwissenschaften infrage kommen. Dabei handelt es sich um einen Bachelor- bzw. Masterstudiengang. Die Bewerbung um einen Studienplatz erfolgt direkt bei der jeweiligen Universität. Dazu ist im Regelfall ein Eignungstest zu durchlaufen, der die Grundsportarten prüft. Soweit dieser bestanden wird, umfassen die Hauptinhalte vor allem die Trainingslehre, die Entwicklung und Geschichte des Sports, die Methodenlehre und Bewegungserziehung sowie jede Menge praktische Übungen.
Wer auf diese Weise ein Sportmedizin Studium absolvieren will, sollte also ein gewisses sportliches Talent haben. Zumindest sollte man verschiedene Sportarten in den Grundzügen beherrschen oder schnell erlernen können. Die eigentliche Disziplin der Sportmedizin kann allerdings nur als Schwerpunkt im Bachelorstudiengang gewählt und eventuell später für den Masterabschluss vertieft werden. Arzt wird man nicht. Von daher ist vor allem eine spätere Karriere als Privattrainer, Berater, aber auch als Journalist denkbar.
Studieninhalte Studiengang Sportwissenschaften
Das Studium der Sportwissenschaften ist abwechslungsreich und sehr praxisorientiert. Während der ersten Phasen des Studiums beschäftigt man sich mit der Trainingslehre, diversen Sportarten, theoretischen Bewegungsabläufen und Sportgeschichte.
Im Rahmen dessen baut man eigene Trainingspläne und personalisierte Methoden für Sportler und Mannschaften auf und erlernt die Prävention von sportbedingten Verletzungen und die effektive Aufbau von sportlichen Fähigkeiten und Leistungen.
Während des Studiums kann man Schwerpunkte auf unterschiedliche Bereiche legen, so auch die Sportmedizin oder die Sporterziehung.
Karriere in der Sportorthopädie: München besonders begehrt
Sportmedizin kann man als eigenständigen Studiengang im Bachelor oder Master undals Weiterbildung bei dem Medizinstudium in ganz Deutschland studieren. Die meisten Suchanfragen finden jedoch im Raum München statt. Daher ist München bei den Sportmedizinern ein beliebtes Ziel für die Ausbildung und den späteren Beruf.
Namhafte Kliniken wie das Klinikum rechts der Isar als Lehrkrankenhaus der TU München hat eine bekannte Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie. Die Abteilung verfügt über eine Ambulanz, 28 Betten verteilt auf zwei Stationen und zwei Operationseinheiten, die zur Sportorthopädie gehören.
Bekannte und große Sportverbände nutzen diese Einrichtungen. So auch der Deutsche Skiverband, der Deutsche Basketballbund, der Deutsche Leichtathletikverband, das Untersuchungszentrum für Bundesleistungssportler und der FC Ingolstadt. Ein Kontakt zu vielen spannenden Persönlichkeiten und Leistungssportlern ist daher garantiert für Mitarbeiter dieser Einrichtungen.
Generell können zukünftige Arbeitgeber jedoch aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen und müssen nicht zwangsläufig ein Krankenhaus sein. Zu potenziellen Arbeitgebern gehören:
- Krankenhäuser
- ReHa-Kliniken
- Kur-Kliniken
- Facharztpraxen
- Die Niederlassung mit einer eigenen Praxis
- Anstellung bei Sportvereinen / Sportverbünden
- Personal-Trainer / individuelle Sportlerbetreuung
Sportmedizin Studium – Sportwissenschaft oder Humanmedizin?
Auch wenn ein Sportmedizin Studium in zwei verschiedenen Studiengängen möglich ist, sind beide Wege nicht äquivalent:
Wer Arzt werden möchte, um Sportler medizinisch vor allem zu versorgen, aber auch zu beraten, wird sich zwangsläufig für das Humanmedizin Studium entscheiden müssen. Andernfalls ist eine spätere Approbation nicht möglich.
Wessen Hauptaugenmerk hingegen besonders auf dem Sport liegt, für den kann ein Studium der Sportwissenschaften sehr interessant sein. Dabei ist es immerhin möglich, Sportmedizin als Schwerpunkt zu wählen und so später in medizinnahen Bereichen zu arbeiten.
Es handelt sich letztlich also um eine Frage der Präferenzen, aber auch der beruflichen Absichten. Dabei kann man sich auf eins verlassen: interessant und abwechslungsreich wird der spätere Job auf jeden Fall. Denn man wird viel mit Menschen arbeiten.
Weitere interessante Studiengänge
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Gesundheitsmanagement Studium – Voraussetzungen, Inhalt, Ablauf