Im Jahr 2020 hat die Zusätzliche Eignungsquote (ZEQ) die bisher bestehende Wartezeitenregelung abgelöst. Bewerber/innen ohne Bestnoten im Abitur sollen auf diesem Wege nun die Möglichkeit auf einen Studienplatz bekommen. Hier gibt es die wichtigsten Fakten zur ZEQ im Überblick.
Inhaltsverzeichnis
ZEQ – Was ist das?
Über die ZEQ werden rund 10 % der zur Verfügung stehenden Studienplätze für Humanmedizin vergeben. Die konkrete Ausgestaltung der Kriterien für diese Sparte bleibt dabei den Hochschulen überlassen, jedoch muss die ZEQ auf jeden Fall unabhängig von der Note auf dem Abiturzeugnis sein. Das Ganze basiert auf einem Punktemodell, bei dem man über verschiedene Aspekte bis zu maximal 100 Punkte erreichen kann. Punkte gibt es beispielsweise für:
- Abgeschlossene Berufsausbildungen
- Preise in naturwissenschaftlichen Wettbewerben
- Eindruck aus Bewerbungsgesprächen
- Freiwilligenarbeit (z. B. FSJ, Volunteering, ehrenamtliche Tätigkeiten…)
- Medizinischer Eignungstest (z. B. TMS, HAM-Nat)
Alternativen zur ZEQ
Neben der ZEQ gibt es noch einige andere Wege in das Medizinstudium. Tatsächlich stellt die Zusätzliche Eignungsquote mit 10 % der zur Verfügung stehenden Plätzen den kleinsten Anteil dar. Nachdem ein gewisser Teil der Plätze im Rahmen einer Vorabquote vergeben wurde, werden die restlichen 90 % der Studienplätze über die Abiturbestenquote und das Auswahlverfahren der Hochschulen verteilt.
Vorabquote
Bevor das eigentliche Bewerbungsverfahren startet, werden schon mal 20 % aller Studienplätze bestimmten Bewerbergruppen zugeordnet. Zu diesen zählen etwa Härtefälle, Bewerber/innen aus dem Ausland, Zweitstudienbewerber/innen und Bewerber*innen, die sich verpflichtet haben, im späteren Berufsleben in einem Bereich mit besonderen öffentlichen Bedarf (z. B. als Landarzt/-ärztin) zu arbeiten. Nach der Vorabquote werden die restlichen Plätze dann über die drei Hauptquoten vergeben.
Abiturbestenquote
30 % der Plätze werden über die Abiturbestenquote verteilt. Maßgebend hierbei ist die erreichte Punktzahl auf dem Abiturzeugnis. Um ein wenig die schulischen Unterschiede der Bundesländer auszugleichen, werden zunächst für alle 16 Länder sogenannte Landeslisten gebildet, in der man auf Basis der erreichten Punkte im Abitur eine Position einnimmt. Diese Listen wiederum werden im Anschluss zu einer Bundesliste zusammengeführt, auf der die persönliche Positionszahl ausschlaggebend für die Platzvergabe ist.
Auswahlverfahren der Hochschulen
Über das Auswahlverfahren der Hochschule (AdH) werden schließlich 60 % der Studienplätze verteilt. Hier können die einzelnen Hochschulen die Auswahlkriterien prinzipiell selbst festlegen, sind dabei aber an gewissen Regeln gebunden. Für das Fach Humanmedizin müssen ein fachspezifischer Studieneignungstest und mindestens zwei schulnotenunabhängige Kriterien in die Wertung mit eingehen. Trotzdem können für das AdH aber auch Schulnoten maßgeblich sein, ansonsten werden zum Beispiel abgeschlossene Berufsausbildungen, abgeleistete Berufstätigkeit oder außerschulische Qualifikationen berücksichtigt.