
Welches sind die besten Unikliniken in Deutschland und was unterscheidet sie von anderen Krankenhäusern? Dieser Frage ist das Nachrichtenmagazin „Focus Gesundheit“ nachgegangen. Jedes Jahr kürt die Redaktion die 100 besten Fachkliniken und Fachärzte/-innen und bewertet dabei sowohl die einzelnen Fachbereiche als auch die Gesamtkliniken. Die Listen sollen Patienten/-innen eine Entscheidungshilfe bei der Suche nach Spezialisten/-innen bieten. Hier gibt es die Top 10 der besten deutschen Universitätskliniken 2023 im Überblick.
Was die Top-Unikliniken auszeichnet
Für die Focus-Klinikliste 2023 wurden 1.659 öffentliche Krankenhäuser mit 14.346 angeschlossenen Fachkliniken analysiert. In die Bewertung flossen Aspekte wie Fallzahlen, der Behandlungserfolg bei Operationen, die technische Ausstattung, die Patientenzufriedenheit, das klinische Qualitäts- und Risikomanagement und die Hygienestandards der Häuser ein. Zusätzlich befragte das unabhängige „Institut Munich Inquire Media“ über 15.000 niedergelassene Haus- und Fachärzte/-innen sowie Chefärzte/-innen nach ihren Empfehlungen. Die Platzierung in der Top 10 richtet sich nach der Anzahl der Empfehlungen für die einzelnen Fachkliniken sowie nach der Zahl der im Haus tätigen Focus-Top-Mediziner/innen.
Die zehn besten Kliniken zeichnen sich unter anderem durch ihren Fokus auf Forschung, Wissenschaft und Lehre aus. Zudem legen sie großen Wert auf eine patientennahe Behandlung und kombinieren herkömmliche Behandlungsmethoden mit digitalisierten Verfahren und Hightech-Medizin wie Robotik. Bei aller Technik soll aber weiterhin der Mensch im Mittelpunkt stehen und eine möglichst individualisierte Behandlung erhalten.
Das ist die Top 10 der deutschen Unikliniken:
10. Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München
Einen Platz in den Top 10 sichert sich schließlich das Klinikum rechts der Isar. Auf die Münchner Uniklinik entfallen 43 Empfehlungen für Fachabteilungen, zudem arbeiten hier 47 Focus-Top-Mediziner/innen.
9. Universitätsklinikum Leipzig
Das Universitätsklinikum Leipzig erreicht mit 51 Empfehlungen für Fachabteilungen und 40 Ärzten/-innen aus der Focus-Liste an Top-Mediziner/innen den neunten Platz.
8. Universitätsklinikum Tübingen
Platz 8 geht an das Universitätsklinikum Tübingen, mit 49 Empfehlungen für Fachabteilungen und 45 Focus-Top-Mediziner/innen.
7. Universitätsklinikum Bonn
Das Universitätsklinikum Bonn hat 51 Empfehlungen für Fachabteilungen erhalten und beschäftigt 44 Focus-Top-Mediziner/innen – damit gibt es den siebten Platz im Ranking.
6. Universitätsklinikum Heidelberg
46 Empfehlungen für Fachabteilungen, 54 Focus-Top-Mediziner/innen: Mit diesen Daten landet das Universitätsklinikum Heidelberg auf dem sechsten Platz im Klinikranking.
5. Universitätsklinikum Dresden
Platz 5 geht an das Universitätsklinikum Dresden, das 58 Empfehlungen für seine Fachabteilungen erhalten hat und 46 Ärzte/-innen aus der Liste der Focus Top-Mediziner/innen beschäftigt.
4. Universitätsklinikum Freiburg
Das Universitätsklinikum Freiburg folgt auf Platz 4, mit 61 Empfehlungen für Fachabteilungen und 51 Top-Mediziner/innen am Haus.
3. Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Mit 62 Empfehlungen für Fachabteilungen und 61 Top-Mediziner/innen behauptet das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein seinen Platz in den Top 3. Das UKSH mit seinen Standorten in Campus Kiel und Campus Lübeck ist damit weiterhin die führende Klinik im Norden.
2. LMU Klinikum München
Das LMU Klinikum München erhält 58 Empfehlungen für Fachabteilungen und beschäftigt 84 Top-Mediziner/innen. Damit liegt die Uniklinik bundesweit auf Platz 2 und wird zugleich zur besten Klinik im Bundesland Bayern.
1. Charité – Universitätsmedizin Berlin
Mit 84 Empfehlungen für die einzelnen Fachabteilungen und 87 Ärzten/-innen aus der Liste der Focus-Top-Mediziner/innen belegt die Berliner Charité die Spitzenposition unter den deutschen Universitätskliniken – zum elften Mal in Folge.
Was erhoffen sich die deutschen Top-Kliniken von der Politik?
Danach befragt, wie sie die Klinik-Situation in Deutschland bewerten, geben die deutschen Top-Einrichtungen an, dass die Corona-Pandemie deutliche Schwachstellen im Gesundheitssystem aufgezeigt habe. Dazu gehören insbesondere der Mangel an Fachkräften, die schleppend laufende Digitalisierung und große qualitative Unterschiede zwischen den Krankenhäusern. Zudem habe sich die wirtschaftliche Situation vieler Kliniken im Laufe der Pandemie noch verschlechtert. Die Ausgleichszahlungen hätten häufig nicht ausgereicht, um die finanziellen Lücken zu decken.
Sorgen machen sich die Unikliniken vor einer weiteren Abwanderung medizinischer Fachkräfte ins Ausland. Hoffnungen legen sie in die vom Gesundheitsministerium erarbeitete Krankenhausreform und die darin festgelegte Umstrukturierung des Finanzierungssystems – weg von den Fallkostenpauschalen, hin zu Vorhaltepauschalen. Weiterhin wünschen sie sich neue Rahmenbedingungen für die medizinische Forschung, mit vereinfachten Strukturen, durch die wissenschaftliche Erkenntnisse schneller zum Wohl der Patienten/-innen eingesetzt werden können.