
Wie in jedem wirtschaftlichen Unternehmen bilden auch im Krankenhaus Prozesskennzahlen eine wichtige Basis zur Analyse von Prozessen und ihrer Wirksamkeit. Das bedeutet, sie geben Auskunft über den Zielerreichungsgrad von Prozessen bezogen auf die Unternehmensziele. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie zielführend bestehende Prozesse bereits ablaufen und wie diese optimiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
Durchlaufzeiten
Die Durchlaufzeit in einem Krankenhaus bildet eine wichtige Kennzahl, welche die Klinikleitung zur Prozessoptimierung heranziehen kann. Diese Prozesskennzahl beschreibt dabei den Zeitaufwand, den die jeweilige Patientenbetreuung in Anspruch nimmt. Darunter fallen etwa:
- Wartezeit
- Behandlungszeiten
- Transportzeiten
Geringere Durchlaufzeiten können nicht nur zur Patientenzufriedenheit beitragen, sondern auch die Marktposition gegenüber Wettbewerbern stärken – sofern keine Einbußen der Qualität entstehen.
Notfallaufnahmezeiten
Nicht nur die regulären Durchlaufzeiten spielen beim Prozessmanagement in Kliniken eine Rolle. Auch die Aufnahmezeit bei Notfällen kann eine entscheidende Rolle für die Patientenzufriedenheit spielen. Sie beschreibt die Zeitspanne vom Eintreffen des Patienten bis zum Beginn der medizinischen Versorgung. Diese Zeit gibt Hinweise auf die Effizienz und Qualität der Notfallversorgung. Kürzere Aufnahmezeiten sorgen für schnellere Hilfe und erhöhen das Vertrauen in die Einrichtung.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Prozesskennzahl Notfallaufnahmezeit:
- Personalbesetzung: Ein Mangel an Pflegekräften und Ärzten kann die Abläufe in der Notaufnahme erheblich verzögern.
- Bettenauslastung: Sind Intensiv- oder Allgemeinstationen überbelegt, kann es zu längeren Wartezeiten kommen, da Patienten nicht zügig weiterverlegt werden können.
- Pandemieeffekte: Hygienemaßnahmen und Schutzprotokolle, besonders während der Corona-Krise, verlängerten die Prozesse erheblich.
Die durchschnittliche Verweildauer eines Patienten, der stationär aufgenommen werden muss, liegt dabei meist bei ca. zwei Stunden. Diese kann aber stark variieren.
OP-Auslastung
Der OP-Bereich in Krankenhäusern verursacht hohe Fixkosten, weshalb eine optimale Planung der Kapazitäten (z. B. Auslastung von Operationssälen) die Gesamtkosten beeinflusst. Durch die Planung mit Prozesskennzahlen für die OP-Auslastung wird das vorhandene Personal optimal eingesetzt, die Ressourcen können effizient geplant werden, Ausfallquoten sowie Überstunden von Ärzten und Pflegekräften können reduziert werden. Dabei sollten stets Saalkapazitäten für die Notfallversorgung eingeplant werden.
Die OP-Auslastung beschreibt, wie intensiv die verfügbaren Kapazitäten eines Operationssaals genutzt werden. Sie wird wie folgt berechnet:
OP-Auslastung in Prozent = (Genutzte OP-Zeit / Verfügbare OP-Zeit) × 100
Dabei gilt eine Auslastung zwischen 80 und 90 Prozent als optimal. Sie zeigt eine effiziente Planung, ohne das Risiko einzugehen, Notfälle nicht aufnehmen zu können. Werte unter 70 Prozent deuten dagegen auf ungenutzte Kapazitäten hin. Des Weiteren können Werte über 90 Prozent Überlastung und Engpässe bei Notfalleingriffen verursachen. Laut Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) liegt die OP-Auslastung in vielen Krankenhäusern bei etwa 75 bis 85 Prozent, abhängig von den Fachabteilungen und OP-Zeitmodellen.












