
Initiativbewerbungen stellen auch für Dich als Arzt eine Möglichkeit dar, eine Wunschposition zu bekommen und Deine Karriere aktiv zu gestalten. Dabei spielt Dir der Fachkräftemangel in die Karten: Einrichtungen im Gesundheitssystem fehlen oft die Mittel und die Zeit, um Stellen auszuschreiben und Bewerbungen zu verwalten. Versteckte oder intern ausgeschriebene Stellen können der Türöffner für eine Position in der Wunschklinik sein. Diese Methode ist besonders effektiv in Regionen mit Versorgungsengpässen oder bei spezialisierten Fachrichtungen, wo Netzwerke und persönliche Kontakte eine große Rolle spielen. Mit der Initiativbewerbung kannst Du dann proaktiv die eigene Position mitgestalten und die eigenen Schwerpunkte und Kompetenzen besonders unterstreichen.
Inhaltsverzeichnis
Warum viele Stellen im Gesundheitswesen nicht ausgeschrieben sind
Wieso ein Arbeitgeber im Gesundheitswesen eine offene Stelle nicht öffentlich ausschreibt, kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Viele Krankenhäuser oder auch Praxen fürchten Kosten und Bearbeitungszeit – beides knappe Güter im Gesundheitssystem – für eingehende Bewerbungen. Viel eher versuchen sie dann, offene Stellen durch persönliche Netzwerke zu besetzen und Wunschkandidaten direkt anzusprechen. Hierzu können dann beispielsweise auch PJler und Hospitierende zählen, wenn sich diese gut ins Team integrieren. Gerade Führungspositionen werden klassischerweise auch gerne intern vergeben.
Netzwerken im Gesundheitswesen: Wie Kontakte helfen, versteckte Stellen zu finden
Mit dem Aufbau eines Kontaktnetzwerks im Gesundheitswesen kannst Du Deine Karriere fördern. Wer andere Ärzte, aber auch Personaler oder medizinische Fachkräfte in Kliniken und Praxen kennt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit von intern ausgeschriebenen Stellen oder generell freiwerdenden Posten zu erfahren – und vielleicht sogar durch Empfehlungen einen Fuß in die Tür zu bekommen. Helfen kann es dabei nicht nur, Dich beim Pflegen der Kontakte in ein positives Licht zu stellen, sondern auch die eigenen Ziele zu kommunizieren – beispielsweise die Suche nach einer bestimmten Stelle.
Aber wer kann zu einem solchen Netzwerk gehören? Generell sind alte Kollegen oder die Stellen bei denen man Praktika oder Ausbildungs-Rotationen gemacht hat, ein guter Anfang für den Aufbau eines Netzwerks. Das kann auch schon während des Medizinstudiums hilfreich sein. In dieser Menge wird man später nicht mehr in Kontakt mit neuen Kollegen kommen, außer man kümmert sich aktiv darum und nutzt beispielweise Gelegenheiten wie regelmäßige Kongress-Besuche. Hier macht eine aktive Teilnahme einen bleibenden Eindruck, beispielsweise durch Vorträge oder Postervorstellungen. Mehr zu Karriereplanung und Networking hier:
- Karrierelevel frühzeitig planen – Tipps für die Arzt-Karriere
- Networking für die Arzt-Karriere: Wie junge Ärzte Kontakte knüpfen können
Was ist eine Postervorstellung?
Postervorstellungen sind eine Form der wissenschaftlichen Präsentation, die häufig auf Konferenzen, Kongressen oder Fachveranstaltungen genutzt wird. Dabei werden Forschungsergebnisse, Studien oder Projekte auf einem wissenschaftlichen Poster visuell aufbereitet und zusammengefasst.
Typischerweise enthalten Poster eine Mischung aus Text, Grafiken, Diagrammen und Bildern, um die Inhalte anschaulich darzustellen. Während einer Postervorstellung stehen die Autoren neben ihrem Poster und erläutern ihre Forschung interessierten Teilnehmern. Diese interaktive Präsentationsform ermöglicht direkte Diskussionen und den wissenschaftlichen Austausch - und das Knüpfen von Kontakten!
Nutzung sozialer Medien und Online-Plattformen
Soziale Medien erleichtern es heutzutage, neu entstandene Kontakte zu vertiefen und zu pflegen. Berufsplattformen wie LinkedIn und Xing bieten die Möglichkeit, berufliche Erfolge zu teilen und die Meilensteine von Kollegen zu verfolgen. Gleiches gilt für spezielle ärztliche Netzwerke wie “coliquio”. Wer online professionell aktiv ist und sich immer wieder bei seinen Kontakten meldet, bleibt im Gedächtnis. Spezielle Ärztenetzwerke bringen dabei den Vorteil mit sich, dass sie Neuerungen in Medizin und Forschung bereitstellen, die man als Aufhänger für Vernetzungen nutzen kann. Gleichzeitig haben allgemeinere Plattformen eine breitere Masse an Nutzenden und man kann sein Netzwerk breiter streuen. Mehr dazu:
Initiativbewerbung als Arzt: Proaktive Ansprache potenzieller Arbeitgeber
Wer eine spezielle Stelle haben möchte, sollte die Initiative ergreifen und proaktiv auf den gewünschten Arbeitgeber zugehen. An vielen Stellen kann es hierbei schon Türen öffnen, sich erstmal bis zur richtigen Ansprechperson durchzufragen – am besten möglichst persönlich, sprich beispielsweise telefonisch. Wer Kontakte in das Arbeitsumfeld hat, kann diese auch ansprechen, um die richtige Adresse zu finden. Nun ist es bei der Initiativbewerbung für Ärzte wichtig, positiv hervorzustechen. Die eigenen Stärken, Qualitäten und Erfahrungen sollten besonders unterstrichen und das spezielle Interesse an der gewünschten Stelle betont werden. Hierbei kann es sinnig sein, die Schwerpunkte oder Werte einer Klinik zu loben oder bestimmte Forschungsschwerpunkte des Arbeitgebers zu erwähnen. Als Bewerber solltest Du bedenken: Diese Erwähnungen könnten in einem potenziell anschließenden Bewerbungsgespräch zur Sprache kommen. Du solltest Dich also tatsächlich mit der Materie auseinandergesetzt haben. Floskeln sind (wie in jeder anderen Bewerbung) ein No-Go.
Weiterbildungs- und Fortbildungsprogramme als Türöffner
Fortbildungskurse und Weiterbildungsprogramme können bei einer Initiativbewerbung für Ärzte entscheidend helfen, da sie sowohl fachliche Kompetenz als auch Engagement und Lernbereitschaft unterstreichen. Durch die Teilnahme an solchen Programmen zeigst Du, dass Du Dich kontinuierlich weiterentwickeln und auf dem neuesten Stand der medizinischen Forschung und Praxis bleiben möchtest. Dies macht Dich für potenzielle Arbeitgeber besonders attraktiv. Sie suchen nämlich häufig nach Fachkräften, die nicht nur über aktuelles Wissen, sondern auch über spezifische Zusatzqualifikationen verfügen. Mit der zielgerichteten Auswahl von Programmen kannst Du Dich auf eine ganz spezielle Position vorbereiten und vielleicht in Programmen schon zukünftige Vorgesetzte oder auch Kollegen kennenlernen. Im Lebenslauf kann es zudem gut aussehen, wenn Du beispielsweise in der gewünschten Klinik schon eine Fortbildung abgelegt oder einen Vortrag des Arbeitgebers verfolgt hast.
Initiativbewerbung als Arzt: Zusammenarbeit mit Personalvermittlungen und Headhuntern
Professionelle Ansprechpartner in der Personalvermittlung haben breite Netzwerke und interne Kontakte. Sie können gezielt passende Stellen identifizieren, Kontakte herstellen und Verhandlungen unterstützen. Zudem bieten sie professionelle Beratung zur Optimierung von Bewerbungsunterlagen und zur Darstellung individueller Kompetenzen. Und natürlich kann es nie Schaden, unser Stellenportal im Auge zu behalten.
In jedem Fall gilt: Wer sich proaktiv bewirbt, seine Stärken betont und sich gut vorbereitet, steigert seine Chancen erheblich, eine passende Position in der Wunschklinik zu erhalten. Wir wünschen viel Erfolg bei der Bewerbung!