
Social Proof im Recruiting folgt einem einfachen Prinzip: Es zählt nicht, was Arbeitgeber über sich selbst sagen, sondern was andere über das Unternehmen zu sagen haben. Bewerber richten ihre Entscheidung an Empfehlungen, Bewertungen und Erfahrungsberichten aus. Arbeitgeber können sich dies gezielt zunutze machen. Wie das funktioniert, erklären wir im folgenden Artikel. Alles Wissenswerte zur Bedeutung des Social Proof sowie den Anwendungsmöglichkeiten im Recruiting ist hier zusammengefasst:
Social Proof im Recruiting einsetzen: Strategien für den Erfolg
Die Suche nach qualifizierten Fachkräften wird nicht einfacher. Insbesondere im Gesundheitswesen gibt es oft weniger geeignete Bewerber als offene Stellen. Arbeitgeber müssen daher aussagekräftige Argumente liefern, warum sich Kandidaten ausgerechnet für sie entscheiden sollten. Dabei hilft es, sich den sogenannten Social Proof zunutze zu machen. Das auf Deutsch als „soziale Bewährtheit“ oder „sozialer Nachweis“ übersetzte Konzept besagt, dass Menschen ihre Handlungen an anderen ausrichten. So geben etwa 97 Prozent aller digitalen Nutzer an, dass sie ihre Kaufentscheidung von Onlinerezensionen und Bewertungen abhängig machen. Auch Fachkräfte richten sich bei der Jobsuche nach den Aussagen anderer, beziehen zum Beispiel Erfahrungsberichte der Beschäftigten in ihre Entscheidung ein.
Durch den gezielten Einsatz des Social Proofs verschaffen sich Arbeitgeber Vorteile beim Recruiting qualifizierter Mitarbeiter. Die folgenden Strategien und Tipps führen bei der Anwerbung von Fachkräften auf den Erfolgsweg.
Empfehlungen durch Beschäftigte
Berichten Mitarbeiter glaubhaft davon, wie gerne sie in einem Unternehmen arbeiten, ist das wirkungsvoller als jede Werbekampagne. Arbeitgeber können gezielt Anreize für solche positiven Bewertungen schaffen, indem sie zum Beispiel Bonuszahlungen, Gutscheine oder andere Benefits an Beschäftigte ausgeben, die das Unternehmen an Freunde und Bekannte weiterempfehlen.
Wichtig: Empfehlungen sollten ehrlich und authentisch sein. Wirken sie gezwungen oder unehrlich, fällt dies potenziellen Bewerber schnell auf. Hier gibt es weiterführende Infos:
Testimonials nutzen
Neben Empfehlungen setzen auch Erfahrungsberichte und Testimonials positive Signale. Aktuelle und ehemalige Beschäftigte können zum Beispiel auf der eigenen Website zu Wort kommen und dort von ihren Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag berichten, etwa als „Mitarbeiterstimme des Monats“. Fallbeispiele, die individuelle Karrierewege aufzeigen, können ebenfalls fürs Unternehmen werben.
Expertenmeinungen und Fachstimmen einbeziehen
Arbeitgeber sollten sich zudem darum bemühen, positive Meinungen und Empfehlungen von Branchengrößen, anerkannten Führungskräften und bekannten Alumni einzuholen. Mit Interviews oder Blogbeiträge von Fachärzten stellen zum Beispiel Kliniken ihre Expertise heraus. Endorsements angesehener Mediziner steigern das Ansehen. Für maximale Reichweite sollten solche Beiträge nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch über soziale Medien geteilt werden.
Gütesiegel und Auszeichnungen sichtbar machen
Zertifikate, Gütesiegel und Auszeichnungen zeugen von Kompetenz und schaffen Vertrauen. Sie sollten daher prominent auf den Karriereseiten, den Social-Media-Kanälen und in Stellenanzeigen eingebunden werden. Lesen Sie hierzu außerdem:
Erfolge und Kennwerte kommunizieren
Erfolgszahlen können starke Argumente liefern, warum sich Bewerber für einen Arbeitgeber entscheiden sollten. „98 Prozent zufriedene Patienten“, „97 Prozent unserer Mitarbeitenden würden uns weiterempfehlen“ – mit solchen Zahlen machen Arbeitgeber auf sich aufmerksam. Positive Kennwerte sollten daher auf der Karriereseite, auf Karriereportalen und in Stellenanzeigen hervorgehoben werden. Die genannten Zahlen sollten realistisch und nachprüfbar sein.
Auf Social-Media-Reichweite hinweisen
Eine hohe Anzahl von Likes und Shares in den sozialen Medien kann als Indikator für die Attraktivität eines Arbeitgebers gewertet werden. Hochwertig Inhalte wie branchenrelevante Fachartikel verstärken diesen Effekt.
Arbeitgeber können Social Media zudem nutzen, um ihren Mitarbeitenden eine Stimme zu geben. Interviews mit Beschäftigten, kurze Videos aus dem Arbeitsalltag und Erfolgsgeschichten helfen beim authentischen Employer-Branding. Außerdem könnte Interessant sein:
Bewertungen als Social Proof im Recruiting erfolgreich einsetzen
Ein wichtiger Faktor für Bewerber sind Bewertungen auf Portalen wie Kununu, Glassdoor, Indeed und branchenspezifischen Jobplattformen. Um Social Proof erfolgreich für das Recruiting einzusetzen, reicht es allerdings nicht aus darauf zu hoffen, dass Beschäftigte von sich aus positive Bewertungen hinterlassen. Mit aktiven Maßnahmen gelingt es, den Social Proof zu fördern:
- Gezielt positives Feedback von Beschäftigten einholen: Arbeitgeber sollten Mitarbeiter aktiv darum bitten, ehrliche positive Bewertungen auf Jobportalen zu hinterlassen.
- Bewertungen in Social Media integrieren: Positive Zitate aus den Bewertungen können in die Social-Media-Kanäle oder auf der Karriereseite eingebunden werden. So sehen potenzielle Bewerber direkt, was aktuelle Beschäftigte am Unternehmen schätzen.
- Positive Bewertungen in Stellenanzeigen verlinken: Auch aus Stellenanzeigen heraus gesetzte Links zu positiven Bewertungen können die Entscheidung von Bewerber beeinflussen.
- Professioneller Umgang mit Kritik: Was, wenn negative Bewertungen eingehen? Diese sollten Arbeitgeber keinesfalls löschen oder ignorieren. Sachliche, lösungsorientierte Antworten zeigen, dass ein Unternehmen die geäußerte Kritik ernst nimmt und wertschätzend mit ihr umgeht. Das lässt wiederum auf ein ebenso wertschätzendes Arbeitsklima deuten.
Fazit: Dank Social Proof im Recruiting Vertrauen schaffen und qualifizierte Fachkräfte gewinnen
Social Proof im Recruiting gezielt einzusetzen, verschafft Arbeitgebern einen Vorteil gegenüber ihren Mitbewerbern. Positive Bewertungen auf Jobportalen heben ein Unternehmen aus der Masse heraus. Transparent zur Verfügung gestellte Informationen und Erfahrungsberichte von Mitarbeitenden erleichtern Bewerber die Entscheidung für oder gegen eine Stelle. Authentische Empfehlungen von Beschäftigten und Fachexperten schaffen Vertrauen und helfen dabei, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.