
Angehende Ärzte/-innen, Pflegekräfte und ausgebildete Mediziner/innen müssen in deutschen Kliniken zusammenarbeiten. Von Anfang an werden Medizinstudierende meist als Kollegen/-innen angesehen, wobei es in vielen Kliniken dennoch starke hierarchische Strukturen gibt. Wie diese genau aussehen und inwiefern sich der Rang im Gehalt widerspiegelt, fasst der folgende Artikel zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Krankenpflegepraktikanten/innen
Ein dreimonatiges Krankenpflegepraktikum ist für alle Medizinstudenten/innen verpflichtend, um eine Zulassung für das Physikum zu erhalten. Viele leisten diese bereits vor Beginn des Studiums oder integrieren dieses in ein freiwilliges soziales Jahr in einer Klinik. In der Regel ist das Krankenpflegepraktikum nicht vergütet, allerdings ist es üblich gegen Ende des Praktikums einen Teil des „Trinkgeldes“ der Patienten/-innen zu erhalten.
Famulanten/innen
Nach dem erfolgreichen Bestehen des Physikums, müssen alle Medizinstudierenden eine bestimmte Anzahl an Praktika, die sogenannten Famulaturen, absolvieren. Hier können sie in verschiedene Fachbereiche rein schnuppern und wertvolle Erfahrungen sammeln. Die Kliniken sind dabei nicht verpflichtet, den Famulanten/-innen ein Gehalt auszuzahlen, können dies aber. Die Vergütungsspanne liegt dabei zwischen 0 und 420 Euro.
PJ-Studierende
Das sechste und letzte Jahr des Medizinstudiums ist das sogenannte praktische Jahr. Dieses ist in drei beziehungsweise vier Abschnitte gegliedert. In diesem Zeitraum sollen die PJ-Studierenden in verschiedenen Fachbereichen in das Berufsleben der Ärzte/-innen eingeführt. Für ihre Arbeit in der Klinik werden diese mit maximal 861 Euro im Monat entschädigt. Da viele der PJ-Studierenden das für zu gering halt, gibt es seit einigen Jahren Diskussionen, um einen höheren Verdienst.
Assistenzärzte/-innen
Nach der Approbation beginnen die Assistenzärzte/-innen ihre fachärztliche Weiterbildung. Sie stehen damit an unterster Stufe der Ärzteschaft und assistieren diesen. Dabei lernen sie, das theoretische Wissen des Studiums in der Praxis anzuwenden. Je nachdem, ob die Assistenzärzte/-innen in einer kommunalen, privaten oder universitären Klinik beschäftigt sind, variiert das Gehalt. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch der Verdienst. So erhalten Assistenzärzte/-innen zwischen etwa 4.700 und 6.000 Euro brutto im Monat.
Fachärzte/-innen
Die Facharztprüfung erfolgt nach fünf beziehungsweise sechs Jahren als Assistenzarzt/-ärztin. Diejenigen, die diese erfolgreich abschließen, sind danach auf ein Fachgebiet spezialisiert. Auch hier kann das Gehalt im Laufe der Jahre und abhängig von der Art der Einrichtung zunehmen. So verdienen Fachärzte/-innen zu Beginn rund 6.500 Euro brutto, nach einigen Jahren kann der Lohn jedoch bis zu 9.000 Euro im Monat ansteigen.
Oberärzte/-innen
Oberärzte/-innen sind Ärzte/-innen in leitender Funktion, die allerdings dem/r Chefarzt/-ärztin unterstellt sind. Ihr Gehalt liegt meist zwischen 8.000 und 9.400 Euro brutto monatlich.
Leitende Oberärzte/-innen
Oberärzte/-innen, die den/die Chefarzt/-ärztin dauerhaft vertreten, werden als leitende Oberärzte/-innen bezeichnet. Diese müssen in der Lage sein die Aufgaben des/r Chefs/in zu übernehmen und werden dementsprechend vergütet. Leitende Oberärzte/-innen verdienen zwischen knapp 9.500 und etwa 10.000 Euro brutto im Monat.
Chefärzte/-innen
Chefärzte/-innen leiten ganze Fachbereiche einer Klinik. Sie übernehmen nicht nur medizinische, sondern auch organisatorische Aufgaben und vertreten das Krankenhaus häufig nach außen. Je nach Größe, Art und Standort der Klinik sowie der jeweiligen Fachrichtung, kann der Verdienst durchaus variieren. Das durchschnittliche monatliche Gehalt liegt jedoch bei etwa 21.000 Euro monatlich und etwa 300.000 Euro im Jahr.
Ärztliche Direktion
Administrative Tätigkeiten sowie die Vertretung der Ärzte/-innen werden in vielen Kliniken von den leitenden Oberärzten/-innen beziehungsweise Chefärzten/-innen übernommen. In großen Krankenhäusern wird hierfür jedoch ein/e ärztliche/r Direktor/in eingestellt. Die ärztliche Direktion beschäftigt sich dann ausschließlich mit dem Management. Da ihr Gehalt nicht an einen Tarifvertrag gebunden ist, ist die Höhe des Verdienstes Verhandlungssache. Im Schnitt liegt dieses allerdings bei etwa 12.000 Euro monatlich.