Niedriger Blutdruck, auch als Hypotonie bekannt, ist ein medizinischer Zustand, bei dem der Blutdruck im Körper niedriger ist als der Durchschnitt. Dieser Zustand kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Schwindel, Benommenheit und Müdigkeit.
Dieser Artikel geht auf Ursachen und Symptome von niedrigem Blutdruck ein und erläutert hilfreiche Hausmittel.
Niedriger Blutdruck: Anzeichen, Ursachen
Der normale Blutdruck wird grob in die zwei Hauptkategorien systolischer Druck und diastolischer Druck unterteilt, die je nach Erkrankung wie folgt ausfallen.
Blutdruckart | systolischer Blutdruckwert | diastolischer Blutdruckwert |
Niedriger Blutdruck | unter 100 bzw. 110 mmHg | unter 60 mmHg |
Normaler Blutdruck | 100 bzw. 110 bis 129 mmHg | 60 bis 84 mmHg |
Leicht erhöhter Blutdruck | 130 bis 139 mmHg | 85 bis 89 mmHg |
Hoher Blutdruck | ab 140 mmHg | ab 90 mmHg |
Es gibt verschiedene Ursachen für niedrigen Blutdruck: Dehydratation, Blutverlust, bestimmte Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen, die Einnahme von Medikamenten (insbesondere blutdrucksenkenden Medikamenten) oder endokrine Probleme (z.B. Schilddrüsenprobleme, Nebenniereninsuffizienz oder Diabetes). Niedriger Blutdruck kann eine Reihe von Anzeichen und Symptomen hervorrufen, darunter Schwindel, Ohnmacht, Übelkeit, Müdigkeit, blasse, kalte und klamme Haut, verschwommene Sicht, Konzentrationsschwierigkeiten, Kurzatmigkeit und unregelmäßiger Herzschlag.
Was tun gegen niedrigen Blutdruck?
Folgende Hausmittel können gegen niedrigen Blutdruck helfen.
Sport
Sport kann bei niedrigem Blutdruck äußerst vorteilhaft sein. Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen, Joggen oder Wandern eignen sich besonders gut. Bei der Ausübung von Sport mit niedrigem Blutdruck sollte man nicht auf Höchstleistungen abzielen, sondern auf Kontinuität setzen. Auf diese Weise wird das sympathische Nervensystem aktiviert, die Herzpumpfähigkeit gesteigert und die Sauerstoffversorgung verbessert. Im Laufe der Zeit lernt der Blutdruck, Blutdruckschwankungen zu regulieren.
Kälte
Kälte kann bei niedrigem Blutdruck unterstützend wirken, da Kältereize den Kreislauf trainieren. Effektive Maßnahmen sind regelmäßige Wechselduschen sowie kalte Fuß- und Armbäder. Bei Wechselduschen wechselt man zwischen warmem und kaltem Wasser, um den Körper zu stimulieren. Eine alternative Methode ist das Eintauchen der Füße bis zu den Unterschenkeln für etwa drei Minuten in kaltes Wasser oder das Halten der Unterarme unter kaltem Wasser. Als Sofortmaßnahme kann z.B. ein kalter Lappen hilfreich sein, den man sich seitlich an den Hals legt, um kurzfristig den Blutdruck zu steigern.
Ernährung
Ernährungsumstellung oder die Integration bestimmter Lebensmittel ist ebenfalls ein gutes Hausmittel gegen niedrigen Blutdruck.
Salz
Salz hat die Fähigkeit, Flüssigkeiten im Körper zu binden, wodurch die Blutmenge erhöht wird und der Blutdruck leicht ansteigen kann. Salzhaltige Snacks wie Salzbrezeln oder eine Tasse Bouillon können daher bei kurzfristigen Beschwerden eine wirksame Linderung bieten. Allerdings sollte die Frage, ob eine regelmäßig leicht erhöhte Salzaufnahme hilfreich sein kann, mit einem/-r Arzt/Ärztin besprochen werden, denn die individuellen Gesundheitsbedürfnisse und Auswirkungen auf den Blutdruck können variieren.
Rote Bete
Rote Bete kann bei niedrigem Blutdruck aufgrund ihres Gehalts an Stickstoffmonoxid hilfreich sein, das dazu beiträgt, den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen, die Blutgefäße zu erweitern und die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Darüber hinaus wirkt das Nitrit in der Rote Bete durchblutungsfördernd. Die Einnahme von Rote Bete kann auf verschiedene Weisen erfolgen, z.B. in Form von Saft oder Smoothies. Um einen Rote-Bete-Saft zuzubereiten, kann man eine kleine Rote Bete mit 150 ml Wasser mixen. Diesen Saft kann man zweimal täglich trinken.
Süßholzwurzel
Glycyrrhizin, das in der Süßholzwurzel enthalten ist, kann als süßes Mittel zur Steigerung des Blutdrucks dienen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Menschen mit normalem Blutdruck oder Bluthochdruck Süßholz nur in begrenzten Mengen zu sich nehmen sollten. Die bevorzugte Art der Einnahme von Süßholz ist als Tee. Für einen selbstgemachten Tee gibt man einen Teelöffel Süßholzwurzel in eine Tasse mit heißem, frisch gekochtem Wasser und lässt ihn etwa fünf Minuten ziehen.
Zitrusfrüchte
Orange, Mandarine, Clementine und Zitrone enthalten viel Blutdruck-anhebendes Vitamin C. Es wird empfohlen, den Saft am besten frisch zu pressen und morgens auf nüchternen Magen zu trinken.
Heilpflanzen
Einige Heilpflanzen werden seit Jahrzehnten einzeln oder als Kombinationspräparate gegen zu niedrigen Blutdruck eingesetzt. Diese kann man beim/bei der Apotheker/in kaufen und sich dort die entsprechende Verwendungsart (Tee, Gewürz etc.) erklären lassen. Die besten Heilpflanzen sind Besenginster, Ginsengwurzel, Mistel, Rosmarin, Salbei, Thymian, Weißdorn und Kampfer.
Trinken
Täglich ausreichend Flüssigkeiten zu sich zu nehmen, ist generell von Bedeutung für den Kreislauf. Wenn es zu kurzfristigem Schwindel oder Schwäche aufgrund von niedrigem Blutdruck kommt und keine organische Erkrankung vorliegt, kann es hilfreich sein, innerhalb von zehn Minuten einen halben Liter Wasser zu trinken.
Essverhalten
Das heutzutage gängige Essverhalten sieht zwei bis drei große Mahlzeiten pro Tag vor. Dies kann für Menschen mit niedrigem Blutdruck problematisch sein, denn die üppigen Mahlzeiten können den Körper kurzzeitig stark unter Stress setzen. Dies kann den Kreislauf vorübergehend belasten und zu einem Absacken des Blutdrucks führen. Für Menschen mit niedrigem Blutdruck ist es daher hilfreich, stattdessen öfter am Tag fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten zu essen. Mit diesem Essverhalten bleibt der Blutdruck konstant.
Traubenzucker bei niedrigem Blutdruck?
Traubenzucker oder andere Süßigkeiten helfen gegen einen niedrigen Blutzuckerspiegel. Es ist jedoch selten, dass der Blutdruck aufgrund Blutzuckerabfalls abfällt.
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