
Bei der Lungenentzündung (Pneumonie) handelt es sich um eine Infektionskrankheit des Lungengewebes. Eine Pneumonie kann unter anderem durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden. In neun von zehn Fällen ist eine bakterielle Infektion ursächlich für das Auftreten der Pneumonie, wobei die Pneumokokken-Pneumonie die häufigste durch Bakterien ausgelöste Form der Lungenentzündung ist. Die Übertragung der Krankheitserreger erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Sprechen, Lachen oder Niesen.
Gesunde, immunkompetente Personen erkranken nach Erregerkontakt üblicherweise nicht an einer Lungenentzündung, da das Immunsystem die Keime rechtzeitig bekämpft, sodass keine Infektion auftreten kann. Ältere Menschen, Personen mit chronischer (Lungen-)Erkrankung und/oder eingeschränktem Immunsystem sind hingegen besonders gefährdet, einen schweren Krankheitsverlauf zu erleiden. In diesen Fällen ist das zügige Einleiten einer geeigneten Therapie unumgänglich, denn bei jedem/r dritten Erkrankten muss eine stationäre Behandlung erfolgen, bei etwa zehn Prozent der Erkrankten ist sogar eine intensivmedizinische Behandlung notwendig.
Jährlich sind zwischen 30.000 bis 50.000 Todesfälle in Deutschland auf schwere Lungenentzündungen zurückzuführen. Ist Lungenentzündung ansteckend?
Symptome
Patienten/-innen, die an einer Pneumonie erkrankt sind, zeigen für gewöhnlich die folgenden Krankheitszeichen.
- Subjektives Krankheitsgefühl
- Müdigkeit und fehlende körperliche Belastbarkeit
- Zunächst starker trockener, dann produktiver Husten
- Fieber und Schüttelfrost
- Atemnot
- Flache Atmung bei erhöhter Atemfrequenz
- Sehr schnelle Herzfrequenz (Tachykardie)
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Ansteckungsgefahr
Die für eine Pneumonie ursächlichen Krankheitskeime sind leicht übertragbar. Mittels Tröpfcheninfektion können sie über die Luft beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden. Dennoch ist die Gefahr, auch tatsächlich an einer Lungenentzündung zu erkranken, für junge und gesunde Menschen gering. Antikörper und Abwehrzellen verhindern in der Regel eine Erkrankung der Lunge.
Die Erreger der Pneumonie werden jedoch nicht ausschließlich von erkrankten Personen übertragen. Auch Gesunde können die Krankheitserreger im Nasen-Rachen-Raum tragen und diese dann unwissentlich an ihr Umfeld weitergeben. Personen mit chronischer Erkrankung der Atemwege oder mit geschwächtem Immunsystem sollten daher im Alltag unbedingt auf eine regelmäßige Händehygiene achten.
Von Seiten der Ständigen Impfkommission wird zudem Personen mit Risikofaktoren und über 60-Jährigen die Pneumokokkenimpfung empfohlen.
Wirkung mit Antibiotika
Eine genaue Aussage darüber, wie lange eine Lungenentzündung tatsächlich ansteckend ist, kann nicht getroffen werden. Üblicherweise sind Infektionen, die den Nasen-Rachen-Raum betreffen, 24 Stunden nach Einleiten einer geeigneten antibiotischen Therapie nicht mehr übertragbar. Um das Übertragungsrisiko der Krankheitserreger von Erkrankten auf andere Menschen – und hierunter besonders immungeschwächte Personen – zu reduzieren, sollte daher bei Verdacht auf eine Pneumonie beziehungsweise unmittelbar nach Diagnosestellung derselben eine antibiotische Therapie mit einem Breitbandantibiotikum begonnen werden.