
Die Anzahl der Bewerber für Medizinstudienplätze in Deutschland übersteigt die verfügbaren Plätze bei Weitem. Ein Großteil der Studieninteressierten erhält keinen Studienplatz. Viele ergreifen daher die Möglichkeit, ein Medizinstudium im Ausland zu beginnen. Dort sind die Einstiegshürden oft niedriger. Meist braucht es keinen bestimmten NC, manchmal nicht mal ein Abitur. In jedem Fall ist diese Option hervorragend, um keine Zeit zu verlieren. Unter bestimmten Voraussetzungen kannst Du nämlich spätestens nach dem Physikum nach Deutschland wechseln und hier Dein Studium fortsetzen. Wir erklären, wie Du Medizin im Ausland studieren und später nach Deutschland wechseln kannst!
Inhaltsverzeichnis
Medizin im Ausland studieren – Wann ist ein Wechsel nach Deutschland möglich?
Während Deines Medizinstudiums im Ausland ist ein Wechsel nach Deutschland in der Regel ab dem zweiten Fachsemester möglich. Meistens erfolgt der Quereinstieg in ein niedrigeres Semester, da nicht alle ausländischen Kurse und Prüfungen vollständig angerechnet werden können. Die besten Chancen auf eine Anrechnung bestehen nach Abschluss der Vorklinik (Physikum).
- Frühester Zeitpunkt: nach dem zweiten Semester bzw. dem ersten Studienjahr
- Optimaler Zeitpunkt: nach vier Semestern (Vorklinik) und dem Physikum
- Klinischer Einstieg: schwierig, aber unter bestimmten Voraussetzungen möglich
Tipp
Viele Studierende absolvieren bewusst die gesamte Vorklinik im Ausland, um dann mit bestandener Zwischenprüfung (Physikum) nach Deutschland zu wechseln.
Voraussetzungen für Deinen Wechsel nach Deutschland
Der Wechsel Deines Medizinstudiums nach Deutschland hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Studienleistungen, Anrechnungen und den Regelungen der jeweiligen Universität. Grundsätzlich sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
Anrechenbare Leistungsnachweise
Um sich für ein höheres Semester in Deutschland zu bewerben, müssen erbrachte Leistungsnachweise anerkannt werden. Für eine Semesteranrechnung gelten folgende Richtlinien:
- 2 große und 2 kleine Scheine = 1 Semester
- 3 große Scheine = 1 Semester
Große Scheine (Praktika und Kurse):
- Physik für Mediziner
- Chemie für Mediziner
- Biologie für Mediziner
- Anatomie (makroskopisch und mikroskopisch)
- Physiologie
- Biochemie / Molekularbiologie
- Medizinische Psychologie und Soziologie
Kleine Scheine (Seminare und Praktika):
- Einführung in die klinische Medizin
- Berufsfelderkundung
- Medizinische Terminologie
- Klinische Seminare (mind. 56 Stunden)
Anrechnung der Studienleistungen
Die Anrechnung erfolgt in der Regel durch das Landesprüfungsamt (LPA) Deines Geburtsbundeslandes. Studierende aus Bremen, Brandenburg oder mit ausländischer Staatsbürgerschaft wenden sich an das LPA Nordrhein-Westfalen. Hier findest Du eine Übersicht aller Landesprüfungsämter:
Benötigte Dokumente:
- Immatrikulationsbescheinigung der ausländischen Universität
- Transcript of Records (beglaubigt)
- Kopie des Personalausweises / Reisepasses
- Nachweis über absolvierte Praktika
Die Bearbeitungszeit beträgt dabei 4 bis 12 Wochen (abhängig vom Prüfungsamt). Plane deshalb unbedingt genügend Zeit für die Antragstellung ein.
So geht’s – Der Wechsel in 5 Schritten
- Leistungsnachweise sammeln: Stelle sicher, dass Du die notwendigen großen und kleinen Scheine bereits gesammelt hast. Je mehr Leistungsnachweise Du vorlegen kannst, desto höher ist die Chance auf eine Semesteranrechnung.
- Anrechnung beim Landesprüfungsamt beantragen: Reiche Deine Unterlagen frühzeitig beim zuständigen LPA ein. Die Bescheide sind die Grundlage für die Bewerbung bei deutschen Universitäten.
- Bewerbung an deutschen Universitäten: Bewirb Dich direkt an mehreren Medizin-Universitäten in Deutschland für ein höheres Fachsemester. Die Bewerbung erfolgt individuell bei jeder Universität über deren Online-Bewerbungsportal – es gibt kein zentrales Verfahren. Dort findest Du auch die Fristen für Deine Bewerbung (meist bis Mitte Juli für das Wintersemester, bis Mitte Januar für das Sommersemester). Fehlende Anrechnungsbescheide können meistens nachgereicht werden.
- Aufnahmebescheid abwarten: Die Universitäten vergeben Studienplätze nach unterschiedlichen Kriterien: Abiturnote, bisherige Studienleistungen oder Losverfahren. Eine Immatrikulation erfolgt meist ins nächsttiefere Fachsemester.
- Immatrikulation und Wechsel nach Deutschland: Sobald Du eine Zusage erhältst, kannst Du Dich immatrikulieren und Dein Medizinstudium in Deutschland fortsetzen. In seltenen Fällen ist auch ein Wechsel während des klinischen Abschnitts möglich.
Im Medizinstudium vom Ausland nach Deutschland wechseln: Das musst Du beachten!
Der Wechsel nach Deutschland bringt einige Herausforderungen mit sich, die Du unbedingt beachten solltest. Ein häufiges Problem ist die fehlende Anerkennung von Kursen. Viele ausländische Universitäten haben Curricula, die nicht vollständig mit den deutschen Anforderungen übereinstimmen. Vor allem Studiengänge mit einem hohen Anteil an praxisorientierten Modulen können Schwierigkeiten bereiten, da nicht alle theoretischen Grundlagenfächer abgedeckt werden. Deshalb ist es wichtig, vor Studienbeginn sicherzustellen, dass die Universität die relevanten vorklinischen Fächer wie Anatomie, Physiologie und Biochemie anbietet.
Ein weiteres Hindernis stellt die Einstufung in ein niedrigeres Semester dar. Häufig erfolgt die Immatrikulation in ein tieferes Fachsemester, da nicht alle erbrachten Leistungen anerkannt werden. Doch keine Sorge: Es besteht die Möglichkeit, eine Höherstufung zu beantragen, sobald weitere Nachweise vorliegen.
Falls Du trotz aller Bemühungen keinen Studienplatz erhältst, bietet sich die Option einer Studienplatzklage, wenn es Dir wirklich wichtig ist. Zahlreiche Kanzleien sind auf diese Verfahren spezialisiert und können Deine Chancen auf einen erfolgreichen Wechsel erheblich verbessern.
Welche Länder eignen sich besonders für ein Medizinstudium im Ausland?
Nicht immer ist ein Wechsel des Medizinstudiums aus dem Ausland nach Deutschland einfach möglich. Studiengänge in der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum sind in der Regel am einfachsten anerkennbar. Besonders beliebt sind Universitäten in:
- Ungarn (Budapest, Szeged, Pécs)
- Slowakei (Bratislava, Martin)
- Polen (Posen, Lodz, Krakau)
- Tschechien (Prag, Brünn, Olmütz)
- Rumänien (Cluj, Timisoara, Sibiu)
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