Wenn ein/e Patient/in einen Arzttermin versäumt bzw. diesen nicht frühzeitig absagt, ...

Im Zeitalter der Technisierung und Digitalisierung ist es logisch, dass ein Wandel der Arbeitswelt stattfindet. Auch eine Automatisierung vieler Berufe kann erfolgen – doch es werden ebenfalls neue Berufe entstehen. Gerade im Gesundheitsbereich haben die Entwicklung neuer Technologien Potenzial, unsere Gesundheit dauerhaft zu verbessern und zu optimieren. Doch welche Gesundheitsberufe könnten in der Zukunft Realität werden?
1. Gamification-Spezialist: spielerisch heilen
Gamification, auf deutsch „Spielifikation“ genannt, ist kein zukünftiges Phänomen. „EpicWin“ beispielsweise ist eine App, mit welcher man seinen eigenen Avatar erstellt, der jeden Tag sogenannte „Quests“ wie Putzen oder Wäschewaschen vollbringen muss.
Erfüllt man die Liste der Aufgaben im Rahmen des Spiels, erhält man Punkte und rückt Ranglisten hoch, wenn man möglichst viel auf der Liste abarbeitet. So verwandelt man also jede alltägliche Aufgabe in ein Abenteuer.
Ein Gamifikation-Spezialist könnte bei den Gesundheitsberufen in der Zukunft ebenso auftreten. Er könnte dann dafür zuständig sein, Menschen mittels der Entwicklung von Spielen zu heilen. Dementsprechend kann dieser zum Beispiel für Schlaganfall-Patienten eine individuell zugeschnittene Behandlung entwerfen, in welcher die Bedürfnisse der Patienten zum Tragen kommen.
Exemplarisch gesehen könnte es in diesem Zusammenhang ein angepasstes strategisches Computerspiel für einen Betroffenen geben, in welchem er wieder lernt, seine linke Hand zu benutzen. Ist er ein Mittelalterfan, kann das Spiel eventuell darauf ausgerichtet sein, über Hindernisse in eine mittelalterliche Burg zu gelangen.
Demgemäß könnten es Gamificiation-Spezialisten ermöglichen, die Rehabilitation spielerisch zu gestalten, damit die Erkrankten den Behandlungsplan eher befolgen.
2. Gesundheitsdaten-Analyst: schnelle Diagnosen
Bereits heute zeichnen Wearables wie Smart Watches Daten wie unseren Puls, das Stresslevel oder die Erholungszeit auf. Immer mehr Daten werden produziert und gespeichert, die Menge der verfügbaren digitalen Daten wächst stetig. Doch die Bündelung der Daten und die präzise Interpretation findet noch nicht statt.
Ein Gesundheitsberuf in der Zukunft könnte demnach „Gesundheitsdaten-Analyst“ darstellen, welcher die große Anzahl an Gesundheitsdaten analysiert, konvertiert und adäquat interpretiert. Auch der Umgang mit Daten, wenn der Patient die Messungen seiner Sensoren in die Hausarztpraxis bringt, wird die Arbeit der Datenanalytiker mit sich bringen.
3. Al-Operations-Berater für erfolgreiche Operationen
Komplizierte chirurgische Eingriffe können Ärzte heutzutage schon schrittweise anhand 3D-Abbildern des jeweiligen Organes üben. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass ein Gesundheitsberuf der Zukunft der Al-Operations-Berater sein könnte.
Die Idee dahinter ist, 3D-gedruckte Organe als Hilfestellung für Chirurgen vor kniffligen Operationen wie beispielsweise vor Tumorentfernungen einzusetzen. Man geht davon aus, dass in den nächsten 20 bis 30 Jahren die Al-Operations-Berater – auch Augmented-Reality (AR) und Virtual-Reality (VR) Operation Planners genannt – bei der Vorbereitung solcher Operationen zum Einsatz kommen. Sie können die Organe mithilfe VR und AR visualisieren.
4. Telechirurg
In der Zukunft könnte die Kombination von Robotik und Chirurgie einen eigenen Fachbereich darstellen. Denn die bisherige Ausbreitung der robotergestützten Chirurgie ist nichts Neues. In weiteren fünf Jahren erfährt der Weltmarkt laut Prognosen einen Boom für Operationsroboter.
Aus diesem Grund könnte der Bedarf nach Chirurgen, welche sich mit Robotik und Operationen auskennen, künftig wachsen. Damit verbunden ist die Entwicklung von Instituten und Lehrstühlen für Telechirurgen.
5. VR-Therapien-Designer: Virtuelle Welten gegen Schmerz
Virtual-Reality Brillen existieren im heutigen Zeitalter bereits. Doch die gezielte und großflächige Entwicklung von VR-Brillen, um Stress abzubauen und Schmerzen zu reduzieren, hat noch nicht stattgefunden. Es gibt zwar einzelne Projekte, welche sich darauf spezialisieren: das Projekt Farmoo hilft jugendlichen Krebspatienten, sich während Chemotherapien abzulenken.
Das immense Potenzial könnte man nutzen, um virtuelle Realitäten zu erstellen, welche Schmerzen lindern. Auch für Menschen, die unter einer posttraumatischen Belastungsstörung oder unter einer Phobie leiden, wäre dies hilfreich. Deswegen könnte es bald eine Schnittstelle zwischen VR-Designern und Psychologen geben: die VR-Therapien-Designer, welche personalisierte virtuelle Umgebunden gestalten.
6. Designer von Gehirn-Computer-Schnittstellen
Ein weiterer Gesundheitsberuf in der Zukunft könnte ein Designer von Gehirn-Computer-Schnittstellen (BCIs) sein. Durch diese Schnittstellen können Patienten, die sich aufgrund Verletzungen nicht mehr bewegen können, trotzdem noch bestimmte Handlungen durchführen.
BCIs erfassen die Gehirnsignale, analysieren sie und übersetzen sie in Befehle, die an Ausgabegeräte weitergeleitet werden. Diese Geräte führen die gewünschten Aktionen dann aus. Das Hauptziel: Menschen helfen, die mit neuromuskulären Störungen wie Lateralsklerose oder einem Schlaganfall zu kämpfen haben.
7. Lebensende-Therapeuten: gut auf den Tod vorbereitet
Es ist Realität, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt. Deswegen ist es wichtig, sich mit Fragen des Todes auseinanderzusetzen. Ferner haben sich die Meinungen bezüglich dem Freitod und der Sterbehilfe geändert. Momentan mag es noch abstrakt klingen: aber bald haben Menschen vielleicht die Option, über ihren eigenen Tod frei zu entscheiden.
Da dies eine große psychologische Belastung für Menschen darstellt, wird ein Gesundheitsberuf der Zukunft möglicherweise der eines Lebensende-Therapeuten sein. Diese Psychologen sind dafür zuständig, ihre Patienten auf den Tod vorzubereiten. Eine gemeinsame Überlegung der medizinischen Möglichkeiten, ethischen Maßstäbe sowie der eigene Wunsch, wann und wie man aus dem Leben scheiden soll, könnte im Zuge dessen von Relevanz sein.