Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist mit Druckgefühl, Schmerzen und vermindertem Geruchssinn verbunden. Die Entzündung der Nasennebenhöhlen, auch als Sinusitis bezeichnet, kann akut oder chronisch verlaufen. Welche Symptome weisen auf eine Sinusitis hin? Wie unterscheiden sich akute und chronische Form? Welche Hausmittel helfen und wann sollte die Nasennebenhöhlenentzündung vom Arzt behandelt werden?
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?
Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Bereich der Gesichtsknochen. Menschen verfügen über vier Nasennebenhöhlen, die mit der Nasenhöhle verbunden sind: die Stirnhöhle, die Kiefernhöhle, die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen. Genau wie die Nase sind die Nebenhöhlen mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die mit einem Sekretfilm und Flimmerhärchen Krankheitserreger und Fremdkörper nach außen befördert. Normalerweise dienen die Nebenhöhlen also der Selbstreinigung.
Entzünden sich die Nasenschleimhäute aufgrund von Viren oder Bakterien, breitet sich diese Entzündung oft auch auf die Nasennebenhöhlen aus. Die Entzündung lässt die Schleimhäute anschwellen, zudem produzieren diese nun mehr Sekret. Die Verbindungskanäle zwischen Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen verstopfen, das Sekret kann nicht mehr ungehindert abfließen, Krankheitserreger können sich in dem feucht-warmen Klima leichter vermehren. Das führt zu den typischen Symptomen einer Nasennebenhöhlenentzündung.
Akute Nasennebenhöhlenentzündung
Es lassen sich zwei Verlaufsformen der Nasennebenhöhlenentzündung unterscheiden, die akute und die chronische Form. Die akute Sinusitis wird zumeist von Viren, seltener von Bakterien ausgelöst und geht mit einer Erkältung einher. Sie äußert sich durch relativ heftige Symptome, klingt aber in der Regel nach spätestens zwölf Wochen wieder ab.
Unterstützend können hier Mittel zum Abschwellen der Schleimhäute eingesetzt werden. Dadurch öffnen sich die Verbindungskanäle wieder, der Schleim kann abfließen und die Nebenhöhlen werden wieder belüftet.
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung
Von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung sprechen Mediziner, wenn die Symptome länger als zwölf Wochen anhalten oder häufiger als vier Mal im Jahr auftreten. Verursacht werden die Beschwerden in der Regel durch anatomische Fehlstellungen, Allergien oder Zahnentzündungen. Selten sind Viren oder Bakterien der Auslöser einer chronischen Form.
Häufig führt eine Fehlstellung der Nasenscheidewand oder Schleimhautwucherungen, sogenannte Polypen, zur chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen. Die chronische Sinusitis geht in der Regel mit schwächeren Beschwerden einher als die akute Form. Sie äußert sich durch eine eingeschränkte Nasenatmung, ein gestörtes Geruchsempfinden und eitrigen Ausfluss. Abhilfe können hier eine operative Korrektur der Fehlstellung sowie Nasenspülungen und Inhalationen bringen.
Nasennebenhöhlenentzündung – Formen
Man unterscheidet vier Formen der Sinusitis, je nachdem welche Nebenhöhlen von der Entzündung betroffen sind: Kieferhöhlen, Stirnhöhlen, Siebbeinzellen und Keilbeinhöhlen. Die meisten Nebenhöhlen treten paarweise links und rechts von der Nase auf. Lediglich die Siebbeinzellen unterscheiden sich in der Anzahl bei jedem Menschen, bis zu acht sind möglich.
Die Nasennebenhöhlenentzündung kann einseitig oder beidseitig auftreten. Sind mehrere Nebenhöhlen entzündet, spricht man von einer Polysinusitis. Eine Pansinusitis liegt vor, wenn alle Nebenhöhlen betroffen sind.
Kieferhöhlenentzündung
Die Kieferhöhlen liegen direkt neben der Nase und sind die größten Nebenhöhlen. Aus diesem Grund sind sie auch am häufigsten von einer Sinusitis betroffen. Meist sind Viren, Bakterien, Pilze oder Allergien dafür zuständig. Aber auch ein entzündeter oder gezogener Zahn kann eine Kieferhöhlenentzündung hervorrufen.
Die akute Sinusitis der Kieferhöhle macht sich durch pochende Schmerzen begleitet von einem Druckgefühl im Wangenbereich bemerkbar. Eine chronische Kieferhöhlenentzündung geht sehr oft mit Zahnschmerzen und Kopfschmerzen einher.
Stirnhöhlenentzündung
Wie der Name schon vermuten lässt, befinden sich die Stirnhöhlen über den Augenbrauen. Sie sind seltener von einer Sinusitis betroffen. Charakteristisch für eine akute Stirnhöhlenentzündung ist ein starker, pochender Schmerz an den entsprechenden Stirnbereichen sowie um die Augen. Die Schmerzen treten meist sehr kurzfristig innerhalb weniger Stunden auf.
Eine chronische Stirnhöhlenentzündung verursacht meist Kopfschmerzen, ein vermindertes Geruchsempfinden sowie die Bildung von Nasensekret.
Entzündung der Siebbeinzellen und Keilbeinhöhlen
Hierbei handelt es sich um die seltensten Formen der Sinusitis. Die Keilbeinhöhlen befinden sich im Inneren des Schädelknochens hinter Nase und Augen. Eine Entzündung macht sich durch Schmerzen an den Schläfen, am Hinterkopf bis hin zum Nacken bemerkbar.
Die Siebbeinzellenentzündung verursacht Schmerzen im Bereich Nase und Augen, da die Nebenhöhlen hinter der Nase zwischen den Augenhöhlen liegen.
Nasennebenhöhlenentzündung – Symptome
Die Nasennebenhöhlenentzündung gehört zu den häufigsten Erkrankungen. Meist ist sie die Folge eines gewöhnlichen Schnupfens. Die Entzündung der Nasenschleimhaut geht dann auf die Nasennebenhöhlen über.
Zu Beginn ähneln die Symptome meist denen eines gewöhnlichen Schnupfens. Betroffene empfinden ein Druckgefühl und Schmerzen im Stirn- und Wangenbereich sowie im Bereich der Augen. Die Beschwerden verstärken sich beim Bücken, beim schnellen Aufrichten, Auf- und Abspringen sowie bei Berührung. Manchmal geht die Sinusitis auch mit Zahnschmerzen im Oberkiefer einher. Die Nase sondert vermehrt Sekret ab. Die Schwellung der Schleimhäute schränkt zudem den Geruchssinn ein. Bei einem schweren Infekt können noch Schwellungen im Gesicht, Fieber und Abgeschlagenheit hinzukommen.
Symptome der akuten Nasennebenhöhlenentzündung
- Kopfschmerzen oder Schmerzen im jeweiligen Bereich der betroffenen Nebenhöhlen
- Schnupfen mit eitrigem Sekret
- verstopfte Nase
- verminderter Geruchssinn
- Unwohlsein
- Fieber
- Zahnschmerzen im Oberkiefer
Symptome der chronischen Nasennebenhöhlenentzündung
Meist sind die Symptome bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung wesentlich schwächer und unspezifischer als bei einer akuten Sinusitis. Betroffene leiden unter einem Druckgefühl an der entsprechenden Stelle der Nebenhöhlen, sie klagen über Kopfschmerzen und einen eingeschränkten Geruchssinn.
Nasennebenhöhlenentzündung – Ursachen
Die Nasennebenhöhlen sind in der Regel gut belüftet und reinigen sich über das Sekret der Schleimhäute selbst. Kommt es jedoch zu einer Behinderung der Zugangswege, kann das Sekret nicht mehr abfließen und es kommt keine frische Luft mehr in die Hohlräume. Es entstehen ideale Bedingungen für Bakterien und Viren, um sich zu vermehren. Das Ergebnis: Die Schleimhaut entzündet sich und es kommt zur Sinusitis.
Warum die Zugangswege sich verstopfen, kann jedoch unterschiedliche Gründe haben. Zu den häufigsten Ursachen zählen Keime, die eine Schwellung der Schleimhäute hervorrufen. Aber auch Allergien, anatomische Probleme oder Zahnentzündungen können Ursache für eine Nasennebenhöhlenentzündung sein.
Allergien
Bei einem allergischen Schnupfen schwellen die Schleimhäute an und sind gereizt. So kann der Schleim nicht mehr abtransportiert werden. Durch die konstante Reizung ist zudem die Immunabwehr geschwächt, was zu einem idealen Nährboden für Keime führt.
Nasenpolypen und anatomische Ursachen
Eine verkrümmte Nasenscheidewand oder verengte Nebenhöhleneingänge führen ebenfalls zu einem wiederkehrenden Sekretstau. Aber auch krankhafte Veränderungen der Nasenschleimhaut wie Nasenpolypen (gutartige Schleimhautwucherungen) können eine Nasennebenhöhlenentzündung begünstigen. Durch die Verengung kommt es zu einer verschlechterten Atmung, wodurch die Nebenhöhlen schlechter belüftet werden. Nasenpolypen und anatomische Besonderheiten sind häufig Auslöser einer chronischen Sinusitis.
Erkältung
Besonders in Folge eines viralen oder bakteriellen Infekts kommt es sehr häufig zu einer Sinusitis. Durch den Schnupfen sondert der Körper verstärkt Sekret ab, das durch die engen Öffnungen nicht mehr abfließen kann. Zudem ist das Immunsystem bereits geschwächt und die Keime können sich hervorragend vermehren.
Zahnentzündungen
Entzündet sich eine Zahnwurzel kann das ebenfalls eine Nasenebenhöhlenentzündung verursachen. Vor allem, wenn ein Zahn am Oberkiefer betroffen ist, kann es sein, dass die Entzündung in die Kieferhöhle dringt und die Nebenhöhlen befällt.
Nasennebenhöhlenentzündung – Krankheitsverlauf und Prognose
Die Nasennebenhöhlenentzündung beginnt in der Regel mit schnupfenartigen Symptomen: Die Nase produziert vermehrt Schleim, die Schleimhaut schwillt an, wodurch die Atmung erschwert wird. Anschließend kommen noch Kopfschmerzen, Gesichtsschmerzen sowie Druckempfindlichkeit an den entsprechenden Stellen hinzu.
Eine akute Nebenhöhlenentzündung entwickelt sich oftmals innerhalb weniger Stunden und bildet die typischen Symptome aus. Die Betroffenen fühlen sich schlapp und angeschlagen. Wird die Sinusitis frühzeitig erkannt, kann sie in der Regel gut behandelt werden. Eine anhaltende Nasennebenhöhlenentzündung kann hingegen auch auf angrenzende Knochen und Gewebe übergehen und dort zu weiteren Komplikationen führen.
Nasennebenhöhlenentzündung – Dauer
Eine akute Sinusitis dauert in 60 bis 80 Prozent der Fälle etwa zwei Wochen, bis sie vollständig abgeheilt ist. Spätestens nach sechs Wochen sollte sie auf jeden Fall abgeklungen sein. Dauert die Sinusitis länger, spricht man von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Rund zehn Prozent der Deutschen sind davon betroffen. Manche Patienten leiden mehrere Jahre oder sogar lebenslang unter der chronischen Form.
Ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?
Ob eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend ist oder nicht, hängt vom Auslöser ab. Eine Sinusitis ist besonders dann ansteckend, wenn Viren oder Bakterien die Ursache sind. Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung geht häufig mit einer Erkältung einher und ist deswegen über Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragbar.
Manchmal steckt auch eine Allergie hinter der Erkrankung. In diesem Fall besteht keine Ansteckungsgefahr. Gleiches gilt für eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, die durch anatomische Fehlstellungen oder Polypen verursacht wird.
Nasennebenhöhlenentzündung – Untersuchungen und Diagnostik
Wer unter den typischen Symptomen einer Sinusitis leidet, kann beim Hausarzt oder beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt vorstellig werden. Der Mediziner stellt die Diagnose anhand der beschriebenen Symptome. Um andere Kopfschmerzursachen auszuschließen, kann zudem ein Abstrich des Nasensekrets genommen werden. Eitriger Schleimfluss an der hinteren Rachenwand weist auf eine bakterielle Ursache hin. Bei unklarem Befund liefert eine Blutuntersuchung Hinweise auf Entzündungsparameter, die ebenfalls in Verbindung mit einer bakteriellen Infektion stehen.
Anamnese
Die wichtigste Maßnahme zur Diagnose ist das Patientengespräch: Der Arzt fragt zunächst, um welche Beschwerden es sich handelt, wie lange sie andauern, oder auch ob und welche Vorerkrankungen, bspw. Allergien, bestehen. Anschließend kann er durch Abtasten im Gesicht feststellen, wo genau die Schmerzen sitzen und welche Nebenhöhlen betroffen sind. So lässt sich eine akute Nasennebenhöhlenentzündung sehr gut diagnostizieren.
Nasenspiegleung / Rhinoskopie
Mit Hilfe einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) kann der Arzt das Naseninnere untersuchen. Hierfür führt er ein dünnes Endoskop in die Nase ein. Am vorderen Ende sind eine Lampe sowie eine Kamera angebracht, womit er die einzelnen Nasengänge begutachten kann. Der Arzt erkennt so vor allem, ob es sich um eine eitrige Sinusitis handelt, die aufgrund von Bakterien entsteht.
Bildgebende Untersuchungsmethoden
Anhand von Ultraschalluntersuchungen und Röntgenaufnahmen kann der Arzt erkennen, ob sich Flüssigkeit in den Nebenhöhlen gesammelt hat. Meist werden solche bildgebende Untersuchungen herangezogen, wenn es sich um eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung handelt oder es zu Komplikationen kommt. Vor allem vor Operationen, etwa zur Begradigung einer schiefen Nasenscheidewand oder zur Entfernung von Nasenpolypen, werden unter Umständen auch bildgebende Untersuchungen mit Computertomographie oder Kernspintomographie (MRT) hinzugezogen.
Allergietest
Sind allergische Reaktionen der Grund für eine Nasennebenhöhlenentzündung, lässt sich der Auslöser durch einen Allergietest herausfinden. Dieser erfolgt in der Regel über einen Hauttest, mit dem der allergieauslösende Stoff identifiziert wird.
Nasennebenhöhlenentzündung – Was tun?
Eine Nasennebenhöhlenentzündung sollte stets behandelt werden. Denn nicht nur sind die Symptome sehr unangenehm, auch kann eine unbehandelte Entzündung der Schleimhäute auf umliegende Bereiche wie die Augenhöhlen übergehen und zu weiteren Komplikationen führen.
Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung wird in aller Regel zunächst konservativ behandelt. Die Behandlung der Nasennebenhöhlenentzündung richtet sich dabei nach dem Auslöser. Gegen eine akute, viral oder bakteriell bedinge Sinusitis helfen meist abschwellende Nasensprays oder Hausmittel wie Inhalation mit Meersalzlösungen oder ätherischen Ölen.
Bringen Hausmittel und Medikamente auch nach zehn Tagen bis zwei Wochen keine Linderung, führt der Arzt eventuell eine Punktion durch. Dafür sticht er die entzündete Nasenhöhle an und lässt das Sekret ablaufen. Dadurch vermindert sich das Druckgefühl. Bei einer Stirnhöhlenentzündung öffnet er gegebenenfalls die Stirnhöhle in Höhe der Augenbraue mit einem kleinen Bohrer und saugt Sekret und Eiter ab.
Anwendung von Medikamenten
Zur konventionellen Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung eignen sich verschiedene Medikamente. Antibiotika sollten nur bei einem bakteriell verursachten Infekt zum Einsatz kommen, da sie nicht direkt gegen Viren wirken. Unabhängig vom Erreger werden meist abschwellende Nasentropfen und -sprays verschrieben, um die Atmung zu erleichtern. Bewährte Wirkstoffe sind zum Beispiel Xylometazolin, Oxymetazolin und Tramazolin. Die Präparate bewirken, dass sich die Blutgefäße in den Schleimhäuten zusammenziehen. Als besonders verträglich für die Nasenschleimhaut gelten Medikamente ohne das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid.
Nasentropfen und -sprays sollten Patienten nicht länger als sieben Tage anwenden. Die Medikamente trocknen die Schleimhäute aus, zudem droht Suchtgefahr. Bei längerfristiger Anwendung gewöhnen sich die Schleimhäute an die Mittel. Lässt die Wirkung nach, schwellen sie umso heftiger wieder an. Der Patient hat immer häufiger das Gefühl, zum abschwellenden Präparat greifen zu müssen.
Eine Alternative ohne Suchtgefahr sind Meerwasser-Sprays. Sie haben eine schwächere abschwellende Wirkung, eignen sich aber gut bei leichteren Krankheitsverläufen. Auch Sprays mit pflanzlichen Extrakten aus Enzianwurzel oder Eukalyptus bringen die Schleimhäute zum Abschwellen.
Geht die Sinusitis mit starken Schmerzen einher, können Ärzte zusätzlich zu abschwellenden Präparaten Schmerzmittel verschreiben. Meist kommen dabei die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen zum Einsatz. Unterstützend können auch schleimlösende und sekretfördernde Mittel, sogenannte Sekretolytika, eingesetzt werden.
Bei einer chronischen Sinusitis verschreiben Mediziner häufig abschwellende Nasensprays mit Kortison. Bei großen Nasenpolypen oder einer Fehlstellung der Nasenscheidewand reicht eine konservative, das heißt rein medikamentöse Behandlung, oft nicht aus. Dann kann nur noch eine Operation die Beschwerden lindern.
Operative Behandlung
Eine Operation ist dann sinnvoll, wenn die medikamentöse Behandlung keine Besserung gebracht hat. Vor allem bei einer chronischen Nebenhöhlenentzündung ist häufig ein operativer Eingriff notwendig, um eine schiefe Nasenscheidewand zu begradigen, den Nasengang zu erweitern oder auch Nasenpolypen zu entfernen. Dabei handelt es sich um Routineeingriffe, die in vielen Fällen schon ambulant durchgeführt werden können.
Behandlung mit homöopathischen Mitteln
Als Alternative oder Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung setzen einige Patienten auf Homöopathie. Bei der Wahl der passenden Globuli hilft ein Heilpraktiker oder ein homöopathisch geschulter Arzt. Die Mittel werden genau auf die jeweiligen Beschwerden sowie auf die Art des Druckkopfschmerz und des Nasensekrets abgestimmt.
Gegen eine akute Nasennebenhöhlenentzündung mit Fieber und starken Beschwerden kommt zum Beispiel Belladonna zum Einsatz. Bei gelblichem Nasenausfluss und Druckschmerzen an der Nasenwurzel sowie pochendem Kopfschmerz im Stirnbereich ist Kalium bichromicum das Mittel der Wahl. Weiterhin eingesetzt werden Hedera helix, Hepar sulfuris, Silicea, Mercurius solubilis, Luffa und Cinnabaris.
Nasennebenhöhlenentzündung – Hausmittel
Eine Nasennebenhöhlenentzündung lässt sich auch mit Hausmitteln sehr gut behandeln. Diese können grundsätzlich auch die medikamentöse Behandlung wirkungsvoll unterstützen.
Dampfinhalation mit Salzlösung und Heilpflanzen
Zusätzlich zur Behandlung mit Tropfen und Sprays haben sich vor allem Inhalationen und Nasenspülungen zur Linderung der Beschwerden durchgesetzt. Vor allem die Dampfinhalation wirkt schleimlösend, abschwellend und entzündungshemmend. Beim Inhalieren werden ätherische Öle in warmem bis heißem Wasser durch den aufsteigenden Dampf eingeatmet. Der heiße Dampf fördert zudem die Durchblutung. Das Nasensekret wird vermehrt ausgeschieden, Krankheitserreger gelangen nach draußen.
Bewährt haben sich bei der Nasennebenhöhlenentzündung Zusätze wie Kamille, Salzlösungen, Lavendel und Thymian oder auch Teebaumöl. Entsprechende Inhalationsgeräte und Zusätze sind in der Apotheke erhältlich. Notfalls tut es aber auch ein großer Topf und ein Handtuch.
Nasenspülung wirkt schleimlösend
Bewährt haben sich unter anderem Nasenspülungen mit physiologischer Salzlösung. Dabei handelt es sich um eine 0,9%-tige Natriumchlorid-Lösung, die denselben osmotischen Druck wie Blut aufweist. Entsprechende Lösungen gibt es in der Apotheke oder Drogerie. Studien konnten die abschwellende Wirkung nachweisen. Die Salzlösung reizt allerdings die Schleimhäute und wird daher von Patienten als etwas unangenehm empfunden. Vor allem bei allergischen Ursachen sind Nasenspülungen sehr effektiv.
Leinsamenkompresse lindert Schmerzen
Feucht-warme Kompressen sind nicht nur bei Erkältungen eine gute, schleimlösende Methode, um Beschwerden zu lindern. Bei der Nasennebenhöhlenentzündung bietet sich vor allem eine Leinsamenkompresse an. Die kleinen Samen sind reich an wertvollen Ölen, die schmerzlindernd, abschwellend und entspannend wirken.
Für eine Kompresse nimmt man drei Esslöffel Leinsamen, übergießt diese mit Wasser und bringt sie zum Kochen. Anschließend zugedeckt einige Minuten quellen lassen und die noch heißen Leinsamen in ein Leinentuch geben. Das Säckchen dann auf Stirn, Nase oder den Wangen legen.
Viel Trinken – Wasser und Tee
Ein Hausmittel, das bei so gut wie jeder Krankheit gilt: Viel trinken, mindestens zwei bis drei Liter Wasser oder Tee am Tag. Die Flüssigkeitszufuhr hilft dabei, das Nasensekret zu verflüssigen. Dies ist vor allem auch zur Unterstützung von schleimlösenden Medikamenten sehr wichtig, da diese sonst nicht richtig wirken können.
Bestrahlung mit Infrarotlicht
Rotlicht wirkt entzündungshemmend und steigert die Durchblutung. Dadurch wird die Heilung beschleunigt und die Wärme hilft beim Abtransport des festsitzenden Schleims. Zur Bestrahlung mit Rotlicht gibt es spezielle Infrarotlampen beispielsweise im Elektrofachmarkt zu kaufen. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, denn Rotlicht kann die Augen schädigen!
Nicht immer wird die Wärme als angenehm empfunden, für manche Patienten ist bei einer akuten Entzündung auch Kälte besser. Hier muss jeder Patient selbst entscheiden, ob das Rotlicht hilfreich ist.
Massage im Gesicht gegen Nasennebenhöhlenentzündung
Gegen das typische Druckgefühl kann eine Gesichtsmassage helfen. Dafür streicht man mit den Fingern von der Gesichtsmitte aus an den Augenbrauen entlang bis zur Schläfe. Anschließend fährt man von den Nasenflügeln über die Wangenknochen bis zu den Schläfen. Diese Bewegung wiederholt man dann vom Kinn aus bis zu den Schläfen. Besonders angenehm wird die Massage mit etwas verdünntem Lavendel- oder Kamillenöl.
Luftfeuchtigkeit erhöhen
Patienten sollten zudem auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in ihren Räumen achten. Zu trockene Raumluft reizt die Schleimhäute. Vor allem im Winter ist die Luftfeuchtigkeit in den Räumen oft aufgrund der Heizungsluft sehr gering. Ein Luftbefeuchter oder feuchte Tücher auf den Heizkörpern schaffen Abhilfe.
Weitere Tipps
Wie auch bei einer Erkältung gilt bei der Nasennebenhöhlenentzündung: Ausreichend Ruhen, viel Schlafen und Anstrengungen vermeiden. Patienten sollten unbedingt Zigarettenrauch meiden, da dieser die Schleimhäute reizt und die Entzündung damit noch verstärken kann.
Neben einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kann auch die richtige Ernährung unterstützen. Scharfe Gerichte fördern die Durchblutung, vor allem Ingwer ist hier eine sehr gute und gesunde Zutat. Auch Meerrettich, Chili und Zwiebeln haben einen positiven Effekt und wirken schleimlösend.
Nasennebenhöhlenentzündung – Vorbeugung
Je gesünder die Schleimhäute sind, desto weniger anfällig ist man auch für eine Nasennebenhöhlenentzündung. Dazu gehört einerseits nicht rauchen, da dies die Schleimhäute konstant reizt, andererseits aber auch das Immunsystem zu stärken. Hier helfen eine gesunde und ausgewogene Ernährung, viele Vitamine und vor allem viel Bewegung – am besten an der frischen Luft. Auch Dampfbäder oder Saunagänge sind gut geeignet, um einer Erkrankung vorzubeugen.
Da sich eine Nasennebenhöhlenentzündung sehr oft aus einer Erkältung entwickelt, ist eine schnelle Behandlung des Schnupfens eine wichtige Prävention. Hier helfen Nasenspülungen, Nasensprays und schleimlösende Mittel. Auch richtiges Schnäuzen ist wichtig, da sonst der Schleim in die Nebenhöhlen katapultiert wird. Deswegen immer vorsichtig die Nase putzen, nicht zu viel Druck aufbauen und immer ein Nasenloch zuhalten, während das andere sanft den Schleim raus bläst. Wenn auch etwas nervig und nicht die vornehme Art, aber Hochziehen ist besser für die Nebenhöhlen als ständiges Nase schnäuzen.
Bei Allergien sollte der allergieauslösende Stoff natürlich möglichst vermeiden werden. Bei Heuschnupfen sind vor allem Nasenspülungen gut geeignet, die Allergene aus den Schleimhäuten zu spülen. Auch Anti-allergische Medikamente können helfen, die Atemwege freizuhalten.