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praktischArzt Magazin Sonstige Pollenallergien können den Blutdruck erhöhen

Pollenallergien können den Blutdruck erhöhen

Pollenallergien können den Blutdruck erhöhen
Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024
Themen: Sonstige
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Pollenallergien sind ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das Millionen von Menschen weltweit betrifft. Circa jede dritte Person in Deutschland entwickelt im Laufe seines Lebens eine Pollenallergie. Besonders im Frühling und Sommer, wenn viele Pflanzen blühen, leiden viele Menschen unter den Symptomen wie Niesen, Juckreiz und tränenden Augen. Doch wussten Sie, dass Pollenallergien auch Auswirkungen auf den Blutdruck haben können und ein wachsendes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen? Dieser Beitrag beleuchtet, wie genau Pollenallergien den Blutdruck beeinflussen und welche Maßnahmen man ergreifen kann, um diese Auswirkungen zu minimieren.

Die Pollenallergie alias „Heuschnupfen“

Eine Pollenallergie, auch als allergische Rhinitis oder Heuschnupfen bekannt, ist eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems auf inhalierte Pollenpartikel von Bäumen, Gräsern und Unkräutern. Die feinen Partikel werden durch den Wind verbreitet und dringen so leicht in die Atemwege ein. Bei Allergikern erkennt das Immunsystem die Pollen irrtümlich als schädlich und setzt Histamin sowie andere entzündungsfördernde Mediatoren frei. Dies führt dann zu den klassischen Symptomen wie Niesen, Juckreiz, verstopfte Nase, tränende Augen und in manchen Fällen zu asthmatischen Beschwerden.

Außerdem können Pollenallergien saisonal auftreten, wenn bestimmte Pflanzen blühen, oder ganzjährig, wenn man auf mehrere Pollenarten reagiert. Die Intensität der Symptome kann dabei von Person zu Person variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Pollenmenge in der Luft und der individuellen Empfindlichkeit.

Beunruhigend ist, dass laut einer Studie der KKH die Zahl der 50- bis 59-Jährigen mit Heuschnupfen in den letzten zehn Jahren um etwa ein Drittel gestiegen ist und sich bei den 70- bis 74-Jährigen nahezu verdoppelte.

So wirkt sich Pollenallergie auf den Blutdruck aus

Studien haben gezeigt, dass Pollenallergien das Risiko für Bluthochdruck erhöhen können. Die genauen Mechanismen, wie eine Pollenallergie den Blutdruck genau beeinflusst, sind komplex und noch nicht vollständig verstanden. Es wird jedoch angenommen, dass die ständige Entzündung und das Stressniveau, die durch die allergische Reaktion verursacht werden, eine Rolle spielen.

  • Normale Blutdruckwerte nach Alter & Geschlecht (Tabelle)

Reagiert jemand allergisch auf Pollen, befindet sich der Körper in einem Zustand chronischer Entzündung. Diese Entzündungsprozesse können die Blutgefäße beeinträchtigen und zur Verengung der Arterien führen, was wiederum den Blutdruck erhöht. Interessant und gleichzeitig beunruhigend ist, dass etwa 40 Prozent der Betroffenen im Laufe der Zeit Asthma entwickeln. Das belastet das Herz-Kreislauf-System zusätzlich, was dann zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen kann.

Ein weiterer Faktor könnte die Einnahme von Antihistaminika sein. Einige dieser Medikamente können als Nebenwirkung eine Erhöhung des Blutdrucks verursachen. Daher ist es wichtig, dass Betroffene mit Pollenallergien und Bluthochdruck ihre Medikation sorgfältig überwachen und regelmäßig ihren Blutdruck kontrollieren.

  • Blutdrucksenker: Übersicht, Wirkung und Nebenwirkungen

Mögliche Maßnahmen

Es gibt mehrere Maßnahmen, die man ergreifen kann, um die Auswirkungen von Pollenallergien auf den Blutdruck zu minimieren. Zunächst einmal ist es wichtig, die Exposition gegenüber Pollen so weit wie möglich zu reduzieren. Dies kann man erreichen, indem man während der Pollensaison Fenster und Türen geschlossen hält, regelmäßig die Pollenfilter in Klimaanlagen wechselt und nach dem Aufenthalt im Freien duscht und die Kleidung wechselt.

Des Weiteren kann die Einnahme von Antihistaminika und anderen Allergiemedikamenten helfen, die Symptome zu lindern. Man sollte jedoch darauf achten, dass diese Medikamente keine negativen Auswirkungen auf den Blutdruck haben.

Regelmäßige Gesundheits-Check-ups, v.a. für Kinder mit Allergien, sind essenziell, um frühzeitig allergische Reaktionen zu erkennen, Bluthochdruck zu überwachen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung können ebenfalls dazu beitragen, den Blutdruck zu kontrollieren und das Immunsystem zu stärken. Stressbewältigungstechniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen können zusätzlich helfen, den Stresslevel zu senken und somit auch den Blutdruck positiv zu beeinflussen.

Fazit

Pollenallergien sind nicht nur lästig, sondern können auch ernsthafte Auswirkungen auf den Blutdruck haben. Hohe Pollenkonzentrationen stellen aber nicht nur ein individuelles Problem dar, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Forscher haben festgestellt, dass an Tagen mit hoher Pollenkonzentration die Zahl der Krankenhausaufenthalte deutlich steigt. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung von Pollenallergien für die Gesundheit der Bevölkerung. Es ist daher wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Exposition gegenüber Pollen zu minimieren.

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Autor
Luisa Knecht
Luisa Knecht
Medizinstudentin
Veröffentlicht am: 03.07.2024
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