kardiovaskulär verorteteAb wann Bluthochdruck tödlich ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Klar aber ist: Nicht richtig behandelt, kann Bluthochdruck tödlich enden. Fast jeder dritte Mensch in Deutschland leidet darunter. Aufgrund der Verbreitung gilt Bluthochdruck als Volkskrankheit. Da ein hoher Blutdruck in den Blutgefäßen Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenversagen begünstigt, gilt er aufgrund 20 bis 30 Millionen Hypertonie-Patienten als Todesursache Nummer 1. Eine rechtzeitige Diagnosestellung und eine Therapie sind daher von großer Wichtigkeit.
Inhaltsverzeichnis
Auch ein paar Verhaltensänderungen im Alltag können den Gesundheitszustand erheblich verbessern und Bluthochdruck vorbeugen oder im späteren Verlauf lindern, wenn nicht sogar heilen. Bei entsprechenden Symptomen sollte in jedem Fall schnell ein/e Mediziner/in konsultiert werden.
Die wichtigsten Ursachen von Bluthochdruck
Bluthochdruck wird von vielen Faktoren begünstigt. Meist ist aber eine ungesunde Lebensweise der Auslöser für eine sogenannte Hypertonie.
Weitere Ursachen sind:
- Adipositas
- hoher Alkoholkonsum
- Nikotinkonsum
- verminderte körperliche Bewegung
Aber auch psychische Faktoren wie Angstzustände und Stress können Auslöser für arterielle Hypertonie sein. Oft stehen viele dieser Faktoren nicht allein. Eine Kombination aus mangelnder Bewegung und falscher Ernährung kann zu Adipositas führen und damit auch zu einem Blutdruckanstieg.
Ab welchem Wert ist Bluthochdruck gefährlich?
Bei einem gesunden Erwachsenen spricht man von normalen Blutdruckwerten bei einem Wert von 100-130 (systolischer Wert) zu 60/85 (diastolischer Wert) mmHg. Danach folgt erst ein hochnormaler Wert und ab 140-159 (systolischer Wert) / 90-99 (diastolischer Wert) mmHg spricht man von Bluthochdruck. Dieser unterteilt sich in drei Stadien eingeteilt. Bei den eben genannten Werten handelt es sich um Stadium I. Bei Grad III können sich Werte von 180/110 mmHg und höher bei einer Blutdruckmessung ergeben.
Bedenklich wird es erst, wenn Patienten/-innen zum Beispiel eine hypertensive Krise entwickeln. Hierbei kommt es zu einem kritischen Anstieg des Blutdrucks auf 180/110 mmHg oder mehr. Bei einmaligem Vorkommen besteht keine Gefahr akuter Organschädigungen.
Jedoch sollten Maßnahmen zum Blutdrucksenken ergriffen werden. Bei einer hypertensiven Krise sollte der/die Arzt/Ärztin den Blutdruck kontrolliert und nicht zu schnell senken, um eine mögliche Ischämie oder auch einen hypertensiven Notfall zu vermeiden.
Hypertensiver Notfall
Bei einem hypertensiven Notfall ist der diastolischer Druck meist über 120 mmHg. Symptome betreffen u.a. das zentrale Nervensystem mit neurologische Störungen wie Verwirrtheit, vorübergehender kortikaler Blindheit, Hemiparese, hemisensorische Störungen oder Krampfanfälle. Hinzu kommen Symptome, die kardiovaskulär verortet Symptome wie Brustschmerzen und Dyspnoe. Eine intensive und kontrollierte Behandlung im Krankenhaus ist hier notwendig, um zu vermeiden, dass dies zu tödlichen Effekten führt.
Gefäßschädigung schon durch leicht erhöhte Blutdruckwerte
Wer jetzt denkt, dass Bluthochdruck erst über längere Zeit tödlich enden kann, liegt nicht ganz richtig. Schon leicht erhöhte Werte können auf Dauer einen starken Einfluss auf die großen und kleinen Blutgefäße haben. Diese Gefäßschädigungen können zu einer Arteriosklerose führen, aber auch zu Gefäßentzündungen.
Schon eine milde Hypertonie kann das Risiko oben erwähnte Erkrankungen erhöhen. Hier sollte aber erstmal eine Veränderung der Lebensgewohnheiten angestrebt werden und nicht direkt mit Medikamenten wie Antihypertensiva behandelt werden. Sollte dies nicht möglich sein, wird meist greift der/die behandelnde Arzt/Ärztin oft auf Medikamente wie diese Blutdrucksenker zurück:
Zwar können diese Gefäßschädigungen, verursacht durch Bluthochdruck auf Dauer tödlich sein, aber auch hier gilt, eine rechtzeitige Behandlung minimiert diese Gefahr.
Bluthochdrucknotfall: Richtig reagieren!
Im Falle eines massiven Blutdruckanstiegs empfiehlt es sich eine/n Notarzt/-ärztin zu rufen, da ein akuter Bluthochdruck tödlich enden kann. Entscheidend ist hierbei auch die Zeit, in der der Blutdruck angestiegen ist. Ein Anstieg innerhalb weniger Minuten ist ein Warnzeichen, dass man nicht außer Acht lassen sollte.
Auch Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Beeinträchtigung des Sehvermögens, Nasenbluten oder Benommenheit sollten in Verbindung mit den rasch gestiegenen Blutdruckwerten sofort behandelt werden.
Erhöhter Blutdruck: Wann den Notarzt rufen?
Ein Richtwert, ab wann der Notarzt gerufen werden sollte, ist schwer zu nennen. Grob wird ein Wert von systolisch 220 mmHg, diastolisch von 120 mmHg genannt. Dies kann im Zweifel hilfreich sein, doch sollte man die oben genannten Symptome und die Zeit des Blutdruckanstiegs nicht außer Acht lassen. Regelmäßiges Blutdruckmessen hilft, dies besser einzuschätzen.
Sollte es sich “nur” um eine hypertensive Krise handeln, kann es schon helfen den/die Patienten/-in zu beobachten, eine ruhige Lagerung im Liegen zu ermöglichen und auch die Gabe eines Antihypertensivums kann helfen.
Eine hypertensive Krise mit Bluthochdruck ist nicht tödlich. Im Zweifel sollte man sich nicht scheuen, eine/n Notarzt/-ärztin hinzuzuziehen.
Bluthochdruck vorbeugen
Eine Garantie gegen Bluthochdruck gibt es nicht. Genau wie eine Herzschwäche kann die Erkrankung altersbedingt oder erblich bedingt trotz guter Vorbeugung im Alter auftreten. Jedoch ist es möglich, das Risiko einer Erkrankung mit Bluthochdruck zu senken. Dies erreicht man mit einer gesunden Lebensweise.
Die richtige Ernährung, ausreichend sportliche Betätigung und auch eine ausgeglichene psychische Gesundheit ist von hoher Wichtigkeit. Zusätzlich empfiehlt es sich auf den Salzgehalt beim Kochen zu achten, vermehrten Alkoholgenuss zu vermeiden und natürlich auf das Rauchen zu verzichten.
Blutdruck senken – einfache Maßnahmen
Die oben schon genannten Maßnahmen eignen sich grundsätzlich auch, um schon vorhanden Bluthochdruck wieder zu senken. Die Ernährung auf weniger Salz und weniger fetthaltiges Essen zu ändern, kann die Fließeigenschaften des Bluts und den Blutdruck schon um einen kleinen Wert verringern.
Auch das Gewicht zu reduzieren kann helfen. Schon eine Abnahme von 4 Kilogramm kann helfen, den Wert um durchschnittlich 4 mmHg zu senken, jedes weitere verlorene Kilogramm an Übergewicht erzeugt eine weitere Reduktion.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein gesunder Lebensstil Bluthochdruck vorzubeugen bzw. schon vorhandene Beschwerden senken kann. Die Wirkung von Sport, Reduktion von Stress und einer gesunden Ernährung ist in vielerlei Hinsicht für ein gesundes Herz nicht zu unterschätzen. Unter Berücksichtigung bestimmter Grundregeln muss Bluthochdruck nicht tödlich enden.
Häufige Fragen
- Bei welchem Blutdruck stirbt man?
- Welcher Wert ist bei Bluthochdruck gefährlich
- Was passiert bei Bluthochdruck über 200?
- Wie gefährlich sind Blutdruckschwankungen?
- Kann zu hoher Bluthochdruck tödlich sein?
Bluthochdruck kann auf Dauer zwar tödlich sein, in den meisten Fällen wird dies aber verhindert. Ein erhöhter Blutdruck ab Werten von 180/100 mmHg und zusätzlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, etc., sollte umgehend notfallärztlich behandelt werden.
Blutdruckwerte ab 180/100 mmHg gelten als gefährlich. Hierbei sollte aber beobachtet werden, ob der/die Patient/in zusätzliche Symptome aufweist, also ob es sich um eine hypertensive Krise oder einen hypertensiven Notfall handelt.
Bei Bluthochdruck ist nicht allein der Wert entscheidend, sondern die Dauer des Anstiegs und der Zustand des/der Patienten/-in. Bei einem Bluthochdruck über 200 können Symptome wie Atemnot, Herzklopfen, Sehstörungen und Benommenheit auftreten. Diese können aber auch schon bei niedrigeren Werten auftreten. In jedem Fall sollte dann ein/e Notarzt/-ärztin gerufen werden.
Unbehandelte Blutdruckschwankungen können ein Risiko für das Herz-Kreislaufsystem darstellen und Folgeerkrankungen oder Organschäden nach sich ziehen. Eine Behandlung durch den/die Hausarzt/-ärztin ist zu empfehlen.
Ohne die richtige Behandlung kann eine Bluthochdruckerkrankung tödlich enden. In den meisten Fällen wird dieser rechtzeitig erkannt und mit einer medikamentösen Therapie und/oder einer Umstellung der Lebensgewohnheiten therapiert.
- Medical Tribune, Blutdruck, Zucker und Harnsäure bergen tödliche Risiken – was tun?, https://www.uniklinik-freiburg.de/... (Abrufdatum: 24.10.2022)
- Hexal, Bluthochdruck (Hypertonie), https://www.hexal.de/... (Abrufdatum: 24.10.2022)
- stern.de, Stiller Killer in der Blutbahn, https://www.stern.de/... , (Abrufdatum: 24.10.2022)
- Augsburger Allgemeine, Bluthochdruck: Wann ist hoher Blutdruck gefährlich?, https://www.augsburger-allgemeine.de/... (Abrufdatum: 24.10.2022)