Eine positive Unternehmenskultur kann für Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen ein ...

Millennials und Generation X (1965-1980) stehen sich in den Kliniken gegenüber. Nach der Ärztestatistik der Bundesärztekammer ist der Anteil der unter 35-Jährigen in der Ärzteschaft ansteigend. Somit sind mehr Millennials als Assistenzärzte zu finden, während die Generation X in die Position der Vorgesetzten rückt. Doch klappt eine Zusammenarbeit, wenn unterschiedliche Berufsethiken und Ansichten aufeinander treffen?
Was sind Millennials bzw. Generation Y?
Der Begriff „Millennials“ geht nicht immer mit positiven Assoziationen einher. Selbstdarstellerisch, träge, faul und ungeduldig – das sind nur ein paar Adjektive, mit welchen diese Gruppe gern umschrieben wird.
Ein Millennial ist in diesem Zusammenhang der Generation zugehörig, welche um die Jahrtausendwende geboren wurde (1980-2000). Hierneben bezeichnet man die Generation auch als Generation Y oder als Digital Natives. Zeitlich befinden sich die Millennials also zwischen den Baby Boomern und der Generation Z.
Einige positive Eigenschaften, welche die Millennials im Arbeitsleben allerdings ebenso auszeichnen, sind folgende:
- Selbstverwirklichung und Selbstfindung
- Hinterfragen der Sinnhaftigkeit der Arbeit
- Fokus auf Work-Life-Balance
- Leistungsorientierung, da mehr studieren
Daraus ergibt sich mitunter, dass sich viele Millennials einen Arbeitsplatz wünschen, welcher Spaß macht, nette Kollegen beinhaltet, sinnhaft ist und bei welchem freie Zeit zur Verfügung steht. Im Fokus steht darüber hinaus der Wunsch nach Weiterentwicklung, da Millennials in einer Zeit schneller Veränderungen und kontinuierlicher Anpassung aufwuchsen.
Millennials: andere Lebensziele als Ältere
Eine Untersuchung zu Millennials eines US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts im Vergleich zu älteren Generationen findet zu vorangehender Frage Antworten.
Die Studie legt mitunter dar, was Teilnehmende für die Einmaligkeit ihrer jeweiligen Generation verantwortlich machen. Auf Platz 1 liegt sowohl bei den Millennials als auch bei der Generation X die Technikaffinität. Auf Platz 2 liegt allerdings bei der Generation X die Arbeitsethik, während die Millennials die Musik- und Popkultur nennen.
Im Gegenzug befindet sich die Arbeitsethik bei den Millennials nicht einmal in den Top 5, was die Diversität der beiden Generationen beleuchtet. Des Weiteren gaben sechs von zehn Befragten der Analyse an, dass die Arbeitsmoral zwischen den Generationen unterschiedlich sei. Daraus ergibt sich also, dass zumindest die Studie verschiedene Lebensziele von Jung und Alt aufzeigt. Demnach definieren sich Millennials nicht nur über ihre Arbeit.
Millennials – schlechtere Mediziner als Generation X?
Was kann man also daraus für die Zusammenarbeit von Millennials mit Älteren in einer Klinikhierarchie ziehen? Sind Millennials aufgrund ihrer niedrig eingestufteren Arbeitsmoral nun schlechtere ÄrztInnen? Immerhin definieren sich Millennials überwiegend über Erfahrungen und Interessen, welche wenig mit dem Beruf zu tun haben.
Dass Millennials schlechtere MedizinerInnen sind, heißt das jedoch lange nicht. Zuerst müssen sie Erfahrungen sammeln und als Assistenzarzt ihre Kenntnisse testen und erweitern. Und durch die erlernte Anpassungsfähigkeit und Flexibilität fällt es ihnen möglicherweise leichter, mit ständig neuen Herausforderungen und variierenden Arbeitsabläufen umzugehen.
Nichtsdestotrotz existiert sicherlich Konfliktpotenzial mit älteren Generationen, welche ihren Fokus auf die Arbeit richten. Sind dann noch hierarchische Strukturen im Spiel, können vorlaute Millennials möglicherweise Probleme verursachen. Außerdem ist klar, dass junge MedizinerInnen andere Wünsche an ihre Arbeitsstelle haben als Generationen zuvor. Gleichermaßen können falsche Erwartungen zu beidseitigem Unverständnis führen.
Doch aus diesem Konflikt ergeben sich eventuell auch Lösungsansätze. Ob dem tatsächlich so ist, kann niemand vorhersagen. Wichtig ist allemal, dass die jüngere Generation bei Entscheidungsprozessen nicht ausgeschlossen wird. Zudem sollten beide Generationen Verständnis für die Auffassungen und Einstellungen der anderen Generation aufbringen.